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Geschrieben

So, nun ist die Arbeitszeiterfassung auch national in Deutschland hochoffiziell Pflicht per sofort. 😄

Macht man das bei euch im Betrieb schon?

Ich weiss jetzt schon das unsere Leute (idR im HO oder beim Kunden) super begeistert sind über den zukünftigen Extraaufwand und mit ziemlicher Sicherheit dort einfach Pauschalen aufgeschrieben werden (aka 8 Stunden/Tag).

Aber so ist das halt - sehr schwierig ein Gesetz zu machen das für alle Branchen (Schlachter, ITler, Zusteller, Musiker, etc.) Sinn macht. 

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb allesweg:

Ja - "stempeln" im Büro per RFID-Terminal und sonst per Webportal. 

Genau das.

Naja, so überraschend dürfte da jetzt auch nicht gekommen sein. Das Urteil vom EUGH diesbezüglich ist schon etwas älter, und auch das Bundesarbeitsgericht hat schon im September gesagt "das muss jetzt". Einzig die Urteilsbegründung mit den möglichen Schlupflöchern hat noch gefehlt.

vor 23 Minuten schrieb bigvic:

Ich weiss jetzt schon das unsere Leute (idR im HO oder beim Kunden) super begeistert sind über den zukünftigen Extraaufwand und mit ziemlicher Sicherheit dort einfach Pauschalen aufgeschrieben werden (aka 8 Stunden/Tag).

Naja, wenn sich die Leute gerne selbst betrügen...

Zumindest kann sich kein AG dann noch rausreden dass er nicht wusste das ein AN Überstunden schiebt. Womit man im Bereich der Duldung und dementsprechend der Vergütungspflicht sein sollte. Das war ja afaik damals der Hauptgrund vor dem EUGH, dass keine undokumentierten und unbezahlten Überstunden mehr anfallen.

Geschrieben

Wir stempeln beim Kommen und Gehen auch an einem RFID-Terminal ein bzw. aus. Das gibt es hier schon lange.
Alternativ kann man noch per Handy-App sowie über Weboberfläche ein- und ausstempeln.

Für dienstliche Fahrten/Gänge haben wir noch die Option, "Dienstgang" zu stechen. Zählt als Arbeitszeit - aber man ist eben nicht im Haus. Pausen werden automatisch berechnet - außer man sticht natürlich aus. Ist man nur einen Teil der 30min Pause abwesend, verrechnet das System das automatisch.

Urlaubsplanung, Krankheitstage, Gleittage, Anwesenheitstableau, ... sowie Monats- und Jahresübersicht (Rückwirkend für 3 Jahre) ist in dem System auch enthalten.

Geschrieben
vor 32 Minuten schrieb Maniska:

Das war ja afaik damals der Hauptgrund vor dem EUGH, dass keine undokumentierten und unbezahlten Überstunden mehr anfallen.

Dafür würde es ja schon reichen seine Überstunden zu dokumentieren.

So mache ich das mit Vertrauensarbeitszeit bislang.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Graustein:

Dafür würde es ja schon reichen seine Überstunden zu dokumentieren.

So mache ich das mit Vertrauensarbeitszeit bislang.

Naja, die Pflicht Überstunden zu erfassen gab es schon längst. Dass das in vielen Unternehmen nur halbherzig bis gar nicht umgesetzt wurde...

Jetzt muss halt die gesamte Zeit erfasst werden, un dder AG muss sich darum kümmern dass das auch passiert. Finde ich nicht soo übel.

Gerade beim alten AG (Vertrauensarbeitszeit) wurden diejenigen, die sich ihre Zeiten notiert, und vor allem auch "abgebaut" haben immer schief angeschaut. Offizielle Zeitkonten gab es nicht, abbau- oder auszahlbare Überstunden daher auch nicht...

Geschrieben

HO pauschal 0800-1630.

Büro, ein-/ausstempeln für An-/Abwesenheit und Dienstfahrten inkl. Gleitzeit schon seit Jahren.

Mehrarbeit außerhalb der erlaubten Büroarbeitszeiten zwischen 0700-1800 (Mo-Fr) kann gestempelt werden, wird aber nicht gewertet bis es begründet wurde.

 

Alles in allem, easy peasy schon über viele Jahre hinweg. :D

Geschrieben

Ich sehe das für unsere Branche bzw. allgemein bei "Kopfarbeiter" - in der Regel - als Rückschritt. Wir arbeiten ja nicht wie die Fliessbandarbeiter, sondern denken auch mal über Probleme beim Gassi gehen mit dem Hund nach - also arbeiten da ja. Oder umgekehrt bin ich mal während der Arbeitszeit wie jetzt auf dem FI.de-Forum oder surfe auf SPIEGEL rum was Freizeit ist. Und wenn ich das jetzt alles wirklich korrekt "stempeln" würde, dann wäre das absoluter Schwachsinn für alle Parteien. Man "betrügt" ja sowieso de facto permanent - mal in die eine, mal in die andere Richtung. Es ging einfach darum, dass es in Summe stimmt - das ist der Konsens. Daher ist das alles für unsere Branche eher eine Alibiübung mit dem Risiko, dass es mehr Probleme generiert als löst für beide Seiten.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb allesweg:

Ja - "stempeln" im Büro per RFID-Terminal und sonst per Webportal. 

das mit einer halbwegs sinnvollen Gleizeit-Regelung seit 4 Jahren. davor eine handschriftliche Liste in der jeder öffentlich Kommen/Gehen erfassen sollte.

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb bigvic:

Oder umgekehrt bin ich mal während der Arbeitszeit wie jetzt auf dem FI.de-Forum oder surfe auf SPIEGEL rum was Freizeit ist

Bei manchem glaube ich, die werden von FI.de bezahlt. Anders kann ich mir die permanente Anwesenheit im Forum nicht erklären. 😛

Geschrieben
vor 59 Minuten schrieb Maniska:

Jetzt muss halt die gesamte Zeit erfasst werden, un dder AG muss sich darum kümmern dass das auch passiert. Finde ich nicht soo übel.

Je nach Umsetzung halt, am Ende ist es für mich bestimmt ein Mehraufwand und nervig.
Im Büro ging es noch, ein stempeln und gut.
Heute mit 4-5 Tage HO, naja. Manuel Listen pflegen hab ich keinem Bock drauf, nervt mich schon bei den Überstunden.
Drauf gucken dass ich pi mal Daumen auf 40h komme mache ich natürlich, aber das kann ich selber schon.

Am Ende bringt es IMO auch nix, das ganze ist doch nur Beschäftigungstherapie und das die Politik sich mal auf den Rücken klopfen kann wir haben wieder was getan...
im miesen Buden werden die AN weiter unbezahlt Überstunden machen und in guten Firmen passiert sowas bisher auch nicht.
Wer sich dann noch überarbeiten will kann es auch weiterhin.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Maniska:

Gerade beim alten AG (Vertrauensarbeitszeit) wurden diejenigen, die sich ihre Zeiten notiert, und vor allem auch "abgebaut" haben immer schief angeschaut. Offizielle Zeitkonten gab es nicht, abbau- oder auszahlbare Überstunden daher auch nicht...

Alles ne Frage der Unternehmenskultur. Ob ich meine Arbeit (bzw. mein Jahresziel) in 4 Stunden- oder 14 Stunden am Tag erledige interessiert keinen und da wird auch keiner schief angeschaut, wenn er während der Arbeit private Dinge erledigt oder früh Schluss macht. Hauptsache die Arbeit miteinander funktioniert.

vor einer Stunde schrieb bigvic:

Ich sehe das für unsere Branche bzw. allgemein bei "Kopfarbeiter" - in der Regel - als Rückschritt. Wir arbeiten ja nicht wie die Fliessbandarbeiter, sondern denken auch mal über Probleme beim Gassi gehen mit dem Hund nach - also arbeiten da ja

Sehe ich auch so. Da wird auch gerne mal die Zeit im Auto zu einem (privaten) Termin genutzt und mit einem Kollegen telefoniert usw. Für mich persönlich einfach unnötig Zeiten aufzuschreiben, daher wird es auch so sein:

vor 2 Stunden schrieb bigvic:

einfach Pauschalen aufgeschrieben werden (aka 8 Stunden/Tag).

...und lässt sich ja auch easy automatisieren.

Bearbeitet von Fitschi
Geschrieben

Nun, irgendeine Form der Arbeitszeiterfassung hatte ich tatsächlich bisher bei jedem meiner Arbeitgeber*innen. Allerdings waren das alles Firmen, die angelehnt an den TV-L arbeiteten, also quasi öD waren. Da kam sowas im Grunde immer gleich mit im Gesamtpaket. Zur Ausbildung hatte ich Erfassung via Stempel. Also kommen/gehen, woanders war es dann via eigener Pflege einer Excel Tabelle, bzw. mit einem Arbeitszeiterfassungstool später und jetzt habe ich das so gemixt. Vor Ort mit ein- und ausstempeln, im HO mit Erfassung via Weboberfläche mit Vertrauensbasis dass das hinterlegte schon so richtig ist.
Mehrarbeit wird damit erfasst, Pausen automatisch abgezogen, wenn Du sie nicht selber hinterlegt hast und ich glaube mehr als 10h/Tag kannst/darfst Du auch nicht buchen ohne Ausnahmegenehmigung.

Ein zusätzliches Tool zur Erfassung der (projektbezogenen) Arbeiten an sich haben wir auch. In unserer Abteilung ist das aber nicht wirklich differenziert. D.h. wir buchen dann im Grunde die Zeiten, die wir auch gearbeitet haben, auf einen Block der im allgemeinen sowas sagt wie "was die Abteilung halt so macht". Also nicht gerade aussagekräftig.

Von daher ist es für mich tatsächlich nichts "Neues". Aber wie ich hier lese ist das durchaus nicht immer so.

Geschrieben

Ich frage mich bei dem Thema immer,  wie ich bitte meine Arbeitszeit erfassen soll. Die gesetzliche Regelung gilt ja, soweit ich es erfasst habe, auch für Beamte. In meiner Branche ist eine Erfassung aber nicht nachvollziehbar, wenn ich zuhause irgendwas vorbereite, lese usw.

Das wird noch zu einigen seltsamen Auswüchsen führen, fürchte ich.

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb skylake:

Ich frage mich bei dem Thema immer,  wie ich bitte meine Arbeitszeit erfassen soll. Die gesetzliche Regelung gilt ja, soweit ich es erfasst habe, auch für Beamte. In meiner Branche ist eine Erfassung aber nicht nachvollziehbar, wenn ich zuhause irgendwas vorbereite, lese usw.

Das wird noch zu einigen seltsamen Auswüchsen führen, fürchte ich.

Einfach die teilweise 13 Stunden pro Tag erfassen und Mal schauen wo das hinführt. Wenn das jeder Lehrer machen würde... :D

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb 0x00:

Einfach die teilweise 13 Stunden pro Tag erfassen und Mal schauen wo das hinführt. Wenn das jeder Lehrer machen würde... :D

Ja genau dazu wird es tatsächlich führen und dann wird Ausgleichszeit und co. gefordert. Die haben da wieder etwas losgetreten ohne darüber nachzudenken, dass diese Regelung für manche Gruppen nicht abbildbar ist. Und meine Gruppe besteht aus 800.000 Personen .... 

Geschrieben

Ähnliche Lösung, wie bei Freunden vom Bau: Einfach einarbeiten, dafür sind die Ferien dann "Ausgleichszeit" :D 

Bei denen ist das so, dass die in den "warmen" Monaten mehr als 40h/Woche machen, damit dann in den Wintermonaten die Arbeitnehmer zuhause bleiben können, ohne Geld einbüßen zu müssen. 

Mein "Vorschlag" ist da vielleicht etwas plump, aber in diese Richtung kann es doch theoretisch gehen. 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb DoctorB:

Ähnliche Lösung, wie bei Freunden vom Bau: Einfach einarbeiten, dafür sind die Ferien dann "Ausgleichszeit" :D 

Bei denen ist das so, dass die in den "warmen" Monaten mehr als 40h/Woche machen, damit dann in den Wintermonaten die Arbeitnehmer zuhause bleiben können, ohne Geld einbüßen zu müssen. 

So hatte ich das in der Ausbildung auch. Habe eine Ausbildung im Hotel gemacht. Da wurde im Sommer Überstunden gemacht (allerdings nie mehr als 10 Stunden pro Tag) und dann im Winter abgebaut.

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb be98:

Es kann Arbeitnehmer keine Nachteile haben. Insofern seid doch froh wenn mal auffällt dass es Probleme gibt. 

Natürlich, erhöhte Bürokratie.

Und wie gesagt mit aufschreiben ändert sich erstmal genau null komma null
Schlechte AG bleiben schlecht, gute AG brauchen sowas idR nicht.
Und zum Selbstschutz langt es auch nicht.

Geschrieben

Wie ist das denn mit der neuen Gesetzgebung bei folgendem Fall, rein aus Interesse: Unter der Woche wird nicht der gewünschte Fortschritt erzielt, der AN entscheidet, das er Samstags daran weiterarbeitet. Nach der neuen Regelung muss jede Arbeitszeit dokumentiert werden und der AG ist Ausgleichspflichtig... inwieweit kann das vorher pauschal durch den AG "unterbunden" werden?

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb be98:

Sehe ich anders. Wenn erstmal was notiert wurde, muss der Arbeitgeber reagieren und was mit den Überstunden machen. Bisher fallen die häufig unter den Tisch 

Ja dem AG mündlich anweisen nicht so einen Bullshit aufzuschreiben er hat ja den halben Tag am Smartphone gespielt

Geschrieben

Überstunden untersagen und das Thema hat sich erledigt.

@treffnix ... der AN hat sowas nicht zu entscheiden, insbesondere wenn er dafür Überstunden macht :) Daher wäre das erstmal Freizeit bei Uneinigkeit. 

Es wird wie immer kommen .. normale AN/AG finden einen Konsens mit dieser neuen Bürokratie umzugehen, komische AN/AG werden da jetzt den nächsten lustigen Kampf führen. 

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