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Erweitern der Tätigkeiten / Ab wann fordert ihr mehr Lohn?


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Geschrieben

Hi,

ich arbeite als DBA und bin spezialisiert auf Oracle. Wenn man das macht, kommen in der Realität immer andere Systeme hinzu, verschiedene Version (Ora 9-19), Hochverfügbarkeit, neue Features, SQL-Server, irgendwo dümpelt ein MySQL Server rum, in irgendeinem Projekt ist Postgres dann en vogue, und weil NoSQL natürlich auch nicht fehlen darf, kommt das dann auch noch oben drauf. Und da wir ja zu dritt sind, können wir das auch geschickt aufteilen. 

Ich habe das immer so gemacht, weil mir das auch Spaß macht, aber im Grunde habe ich selten von dem Mehrwert profitiert. Man profitiert natürlich schon, weil man seinen eigenen Marktwert erhöht, der wiederum aber auch eigentlich erst dann relevant ist, wenn man sich woanders bewirbt. Ansonsten weiss man mehr, kann man mehr und tut auch mehr, aber bekommt nicht mehr Geld. 

Natürlich kann man nicht für jedes neue Produkt, für jede neue Tätigkeit oder für jede neue Technologie mehr Geld verlangen, so ein bisschen Puffer muss schon da sein, das sehe ich überhaupt nicht als Problem an, nur wo ist die Grenze? Und das wäre meine Frage, ab wann wäre bei euch der Punkt erreicht, wo das Verhältnis Gehalt/Tätigkeiten ausgeschöpft ist? 

Geschrieben

Ich würde dir raten alle 2-3 Jahre zu wechseln für einen optimalen Lohn. Die meisten Unternehmen klatschen dir über die Zeit immer mehr Aufgaben und Verantwortung zu für 0% mehr Wertschätzung oder Geld. Es gibt natürlich Ausnahmen. Aber ich habe jetzt einen Wechsel gemacht und verdiene 30-40% mehr und das obwohl es weiterhin eine Junior Position ist. 

Geschrieben

Das Verhältnis von Gehalt / Tätigkeiten ist nicht mehr in der Waage, wenn Aufgaben oder Verantwortung hinzukommen, die nicht im Arbeitsvertrag vereinbart sind.

Bei meinem vorherigen AG kam auch immer mehr hinzu. Meist in Verbindung mit neuen Zertifikaten, aber auch Personalverantwortung. Dabei war es für meinen AG nicht selbstverständlich automatisch mehr zu zahlen. Ich musste aktiv werden und mein Gehalt neu verhandeln. Das habe ich in den letzten Jahren jährlich gemacht und auch auf aktuelle Zwischenzeugnisse bestanden.

Allerdings waren die Gehaltserhöhungen pauschal auf 10% begrenzt und bei einem niedrigen Einstiegsgehalt wie ich es damals hatte (unter 30k / Jahr) blieb für mich auf Dauer nur der Wechsel, um Marktgerecht zu verdienen.

 

 

Geschrieben

Ist eine Frage der Perspektive.

Wenn deine Rolle DBA ist, ist streng genommen alles oben genannte Teil dieser Rolle. somit wäre das auch keine Gehaltsanpassung wert. In der IT heißt es nicht ohne Grund, dass ein lebenslanges Lernen das Ziel sein sollte und Technologien nach 5-10 Jahren massiv an wert für Arbeitnehmer verlieren.

Gleichzeitig ist das eine Perspektive, die zwar logisch in sich schlüssig ist, aber wenig Wertschätzung für die Mitarbeiter beinhaltet. In diesem Sinne wäre es somit durchaus angebracht, hier eine Anpassung vorzunehmen.

was bleibt als Fazit zu sagen? Dass es für solche Szenarien wohl kein patentrezept gibt und das individuell ausgehandelt werden muss.

—-

anders sieht das für mich aus, wenn zweifelsfrei neue Funktionen dazu kommen. Also z. B. Ausbildung oder Projekte leiten. Programmieren oder Personalverantwortung. Dinge die klar nichts mit DBA zu tun haben.

Geschrieben

Hi,

in meiner aktuellen Position besteht das "Problem" nicht, weil unser Produkt nur Oracle und SQL-Server unterstützt, und das kann ich beides. 

Es ging nur um die Beobachtungen der letzten Jahre, in vielen Firmen kamen immer wieder neue Systeme hinzu. Im Grunde habe ich signifikante Gehaltserhöhungen auch nur durch einen Wechsel erreicht. 

 

Geschrieben

Ich seh in deinem Post ehrlich gesagt jetzt keine große zusätzliche Verantwortung die auf dich zukommt. Die Technologie verändert sich mit der Zeit und du hältst dich up to date. Das sollte von jedem erwartet werden. Aus meiner Sicht ist das nicht der große Trigger um mehr Gehalt zu verlangen. Was sollen Entwickler verlangen, die seit 20 Jahren dabei sind und alle paar Jahre umsteigen müssen?

Aus meiner Sicht ist die Schiene des Marktwerts die sinnvolle. Wenn deine Skills mehr Wert sind als die aktuelle Bezahlung, dann muss man darüber sprechen. Oder extern umsehen.

 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Hi,

@alex123321: Mich hat interessiert wann ihr der Meinung seid, für eure Situation mehr Gehalt fordern zu können. Und es geht nicht darum, up-to-date zu sein, sondern darum ob ich 100 oder 500 Datenbanken administriere. 

Bearbeitet von carstenj
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb carstenj:

darum ob ich 100 oder 500 Datenbanken administriere. 

Joa, wie willst du das verargumentieren? Entweder du hattest vorher viel zu wenig zu tun --> Ganz schlechte Argumentation. Du wirst für x Stunden die Woche bezahlt und du bist kein Fließbandarbeiter der nach Stückzahl bezahlt wird. Es scheint ja beides in den x Stunden machbar zu sein, also wahrscheinlich Punkt 2:

Es ist jetzt deutlich komplexer geworden und kleinste Tätigkeiten haben große Auswirkungen. Dann bist du wieder bei dem Marktwert deiner Arbeit welcher nicht mit der Bezahlung übereinstimmt.

 

Geld fordern ist bei den meisten Unternehmen sowieso recht starr vorgeschrieben. Bei den meisten Konzernen gibt es Prozesse die dafür 1 oder 2 mal im Jahr nur angestoßen werden können. 

Ich habe ein wöchentliches 1:1 mit meiner Vorgesetzten und das Ziel vereinbart, dass ich aufs nächste Level aufsteigen möchte Mitte des Jahres. Ein anderer Zeitpunkt geht sowieso nicht. Darauf arbeiten wir jetzt gemeinsam hin und schauen regelmäßig ob alles on Track ist, dass meine Vorgesetzte die Beförderung verargumentiert bekommt.

Sprich doch einfach mal mit deinem Vorgesetzten? 

Geschrieben

Als Angestellter finde ich Quantität als Messgrösse immer schwierig. Wir werden ja nach Zeit bezahlt und nicht wie Arbeiter, die oft nach Akkord bezahlt werden.
Wenn du also 500 DBs in 8 Stunden/Tag administrieren kannst, dann wäre mir das zu wenig für eine Begründung. Wenn du dadurch überlastet wärst und Überstunden machen müsstest, dann ehrlichgesagt auch nicht, sondern ein Grund für eine weitere Stelle (andere Lastverteilung). Argumentativ würde ich immer beim Skillset und Erfolge und bestenfalls Business Case ansetzen aka. um im Beispiel zu bleiben: ich habe eine Automation (Methode, ...) erlernt und implementiert, die es erlaubt in 8h 500 DBs zu managen, anstatt wie vorher 100 DBs - somit sparen wir x-tausend Euro ein.

Daher um auf die Frage aus meiner Sicht zurück zukommen sind beste Argumente  Effizienz, breitere Einsatzmöglichkeiten (Skillset) und Erfolge - und das alles belegbar. Und man sollte da nicht über Jahre die Argumente "sammeln", sondern regelmässig in angemessenem Rahmen aufzeigen (z.B. alle 3 Monate, denn wenn man das zu häufig macht dann verpufft das auch und es nervt ggf. auch) was man erreicht hat und dann am Jahresende eine Zusammenfassung machen und um eine kleine monetäre Wertschätzung zu bitten. Denn nach 2-3 Jahren interessiert es kein Mensch mehr und der positive Effekt ist nicht mehr präsent oder wenn interessiert noch was 2019 war? Daher lieber jedes Jahre 2-3% oder alle 2 Jahre 5-6%, anstatt nach 3 Jahren+ zu kommen und 10%+x zu fordern. Das klappt sehr sehr selten, wenn man keine grosse Jobveränderung auf einen Schlag macht, sondern nur sukzessive andere Aufgaben übernimmt oder sich Skills aneignet.

Das ist meine Meinung dazu.

Geschrieben (bearbeitet)

 

Am 26.12.2022 um 21:52 schrieb carstenj:

@alex123321: Mich hat interessiert wann ihr der Meinung seid, für eure Situation mehr Gehalt fordern zu können. Und es geht nicht darum, up-to-date zu sein, sondern darum ob ich 100 oder 500 Datenbanken administriere. 

 

Hi,

steigen den die Anforderungen pro DB jedes Jahr ? Bei uns beispielsweise müssen DBs nun mindestens einmal im Quartal gepatched werden. Oder eine neue ISO-Richtline zwingt dich dazu, alle 90 tage die Passwörter von deinen DB usern zu ändern, oder auditing für DB objekte muss eingeführt werden oder ...

Da kann es ruhig bei den 100 DBs bleiben der Aufwand potentiert sich so oder so. Zudem gibt es beim Thema Oracle und Pluggable DBs ab version 19c eh wieder einen Layer mehr der berücksichtigt werden muss.

 

Also meiner Meinung nach sind die oben beschrieben Vorgänge schon aufwändig aber Fluch und Segen in der IT und deshalb keine nennenswerte Gehaltssprünge wert. Inflationsausgleich sollte aber schon drin sein.

Falls! du jedoch komplett neue DB engines administierst , besonders NoSQL-DBs on top, würde ich mir das schon irgendwie vergolden lassen. Denn auf lange Sicht müssten die jemanden dafür ja jemanden einstellen. Also Java-entwickler kann der Chef auch schwer sagen, jetzt mach mal noch C++ zusätzlich.

 

Bearbeitet von StickyBit
Geschrieben
Am 26.12.2022 um 12:52 schrieb carstenj:

Hi,

in meiner aktuellen Position besteht das "Problem" nicht, weil unser Produkt nur Oracle und SQL-Server unterstützt, und das kann ich beides. 

Es ging nur um die Beobachtungen der letzten Jahre, in vielen Firmen kamen immer wieder neue Systeme hinzu. Im Grunde habe ich signifikante Gehaltserhöhungen auch nur durch einen Wechsel erreicht. 

also eine rein akademische Diskussion.

 

Ich fodere mehr Gehalt, sobald die Rahmenbedinungen sich signifikant ändern.

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