Maniska Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 Abgetrennt, bzw neu eröffnet. Bitte drüben wieder über Fachkräftemigration und hier über eure Wünsche bzw Ansprüche diskutieren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 Zitat Also kurzum, ich würde gerne mal Stellen sehen, die nicht besetzt werden können, obwohl die Rahmenbedingungen stimmen. Da gibt es sooo viele derzeit. Egal mit welchen Kunden, Partnern, Bekannten ich im IT-Sektor rede - alle, wirklich alle haben das Problem Leute zu finden. Allgemein gesprochen ... natürlich kann man viel mit Rahmenbedingungen lösen aka mehr Geld, mehr Ferien, mehr mehr mehr - aber irgendwann ist es halt nicht mehr wirtschaftlich bzw. wird der Endkunde den Preis nicht mehr bezahlen. Nehmen wir mal kurz an, es gibt genau 10 Krankenschwestern in Deutschland und es gibt 20 offene Stellen in Krankenhäusern. Dann kann man schon sagen - jomei, musst der einen Krankenschwester halt genug bezahlen, dann kommt die schon zu deinem Krankenhaus. Und die 10 Stellen, die nicht besetzt wurden haben halt keine geeigneten Rahmenbedingungen geschaffen - also gibt es kein Mangel. Ganz normale Marktwirtschaft halt (Angebot & Nachfrage), wenn man es makroökonmisch betrachtet. Ist glaub aber nicht ganz so trivial. Aber im konkreten nur ein Beispiel von uns. Wir suchten unter anderem Hardwaretechniker, also Leute die jeden Tag in den Rechenzentren rumspringen (Rack & Stack, HW tausch, mal ein Kabel ziehen, Firmware Updates / patching, bisschen Kommandozeile, etc.). Jetzt frag ich dich - wer will das heutzutage noch machen? Ein FI eher nicht. ITSE vielleicht. Eher Elektriker? Es fehlt schlicht das Interesse an manchen Tätigkeiten. Das kannst wie immer mit Geld steuern, aber ändert nichts an der allgemeinen Unlust und fehlenden Passion. Und das geht weiter mit so vielen anderen Tätigkeiten in der IT. Und das sehe ich als eines der Hauptprobleme warum man keine Leute für diverse Jobs findet. Es ist nicht (mehr) hipp. Und das etwas überspitze Mindset erlebe ich in den Bewerbungsgesprächen so oft .. ich möchte gerne 100k+ verdienen mit jährlicher Gehaltssteigerung und Promotion, Teilzeit arbeiten, nur HO bitte, gerne alle 2 Jahre eine 3 Monats-Sabbatical, aber bitte nur genau das auf was ich gerade Lust habe - geh mir bloss weg mit schwierigen Kunden, Projekten oder anderen Herausforderungen, es muss alles simpel sein und absolut fancy, etc. => das sind reale Anforderungen, die ich jede Woche bekomme in den Erstgesprächen und das durch die Bank vom Junior bis zum Principal. Mich haut ehrlichgesagt fast nichts mehr um - ausser vielleicht noch die Forderung nach einem Einhorn als "Dienstwagen". Und ganz ehrlich ist bei uns das Gehalt und diverse Benefits meist das kleinste Problem - das bekommt man irgendwie hin. Es ist schlicht dieser Unwille/Unfähigkeit/etc. dafür auch etwas zu tun und ich rede nicht von irgendwelchen Ueberstunden (die bezahlt werden) oder sonstiger übermenschlicher Leistung. Wir sind nicht Google & Co. - sondern schlichte 40-Stunden Woche mit einer Qualität bei der Kunden bereit sind, dafür zu bezahlen und nicht anrufen und sagen "Wenn mir den nochmal schickst, dann wechsle ich!". Und natürlich denkt man als AG immer - wir machen was falsch als Firma. Das muss ja an uns liegen, denn das kann ja nicht sein. Anforderungen zu hoch, zu wenig Lohn, zu schlechte Rahmenbedingungen, mieses Management, schlechtes Training, schlechte Ausschreibung, unangenehme Interviews, usw usf. - und ja, es gibt immer Verbesserungspotenzial. Aber wenn dann mit so vielen anderen namhaften Firmen redest und die haben alle ähnlichen Probleme, dann sehe ich da einen grundsätzlichen Trend. In den letzten 5 Interviews hatte ich: - 3 x No-Shows (also kam nicht zum Zoom-Meeting, obwohl Termin bestätigt wurde. Zeit zwischen Bewerbung und Termin waren <2 Wochen) - 1 x während des Interviews am Handy im Park bei einem Spaziergang und leider ist die Verbindung ständig abgebrochen, so dass wir nach 20 Minuten aufhören mussten. Kandidat hat sich danach nicht mehr gemeldet. - 1 x lief es mässig (also notwendige Skills waren keine vorhanden, aber immerhin freundlich & nett & wirkte lernwillig/offen), daher wollten wir weitermachen und schauen, ob wir das trainiert bekommen - leider hat der Kandidat nach dem Gespräch nicht mehr auf Emails oder Telefonanrufe reagiert. So, das vielleicht mal als Sichtweise und Erfahrungen von der Seite eines AGs. Ich kenne natürlich auch die vielen negativen Erfahrungsberichte aus Sicht des AN - aber denke man muss auch mal die andere Seite sehen P.S.: Sorry, falls das etwas zu sehr ein Rant ist. Wissenshungriger, miles_ua, StefanE und 3 Weitere reagierten darauf 3 1 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Graustein Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 4 Minuten schrieb bigvic: Es ist nicht (mehr) hipp Naja, da gibt es aber noch genug andere Jobs, die noch deutlich weniger hipp sind und schlechter bezahlt. Da muss man vielleicht "aggressiver" Werbung schalten? Und wenn es nur 10 Krankenschwestern für 20 KH gibt, müsste man vielleicht selber ausbilden. Auch hier wieder "aggressiv" und an Leute ran die IT vielleicht nicht auf dem Schirm haben. Dass es auch für die AG nicht ganz so einfach ist wie früher mal wo sich 100 Leute auf 1 Ausschreibung beworben haben und man nur den besten und billigsten raus suchen musste ist auch klar. Etwas polemisch ausgedrückt, früher war der AG die Frau und der AN der Mann (Dating), heute ist es mehr oder weniger umgekehrt. Rabber reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 4 Minuten schrieb Graustein: Da muss man vielleicht "aggressiver" Werbung schalten? Bleiben wir beim konkreten Beispiel: Welche Werbung müsste ich denn wo schalten, dass du gerne 8 Stunden am Tag im Rechenzentrum (mit Ohrstöpsel) arbeitest? Die Aufgaben ändern sich nicht, egal wie schön ich es umschreibe oder wie oft es als Google Ad irgendwo angespült bekomme. Das muss man sich einfach bewusst sein. allesweg reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Alex_winf01 Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 (bearbeitet) vor 18 Minuten schrieb bigvic: Da gibt es sooo viele derzeit. Egal mit welchen Kunden, Partnern, Bekannten ich im IT-Sektor rede - alle, wirklich alle haben das Problem Leute zu finden. Selbst die Leute ausbilden? Mein Sohn hat bis letztes Wochenende 20 Bewerbungen auf eine Ausbildungsstelle als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung geschrieben. Bei 19 kam entweder ein Telefoninterview, ein persönliches Gespräch oder zumindest ein Test bei raus. Nun hat er sich entschlossen, an die FOS weiter zu gehen aufgrund der Absagegründe: Zu jung (er ist jetzt 16 Jahre alt), falsche Schule (sorry, das steht klar im Lebenslauf, dass er "nur" die mittlere Reife macht), kein 1er Notenschnitt (er hat einen Notenschnitt von 2,5), er kann keine 2 Programmiersprachen perfekt, etc pp Bearbeitet 28. Februar 2023 von Alex_winf01 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 10 Minuten schrieb Alex_winf01: Selbst die Leute ausbilden? Ja, stimmt. Ist immer eine gute Idee und befürworte das absolut. Wir sind uns hoffentlich einig, dass eine Ausbildung in aller erster Linie dazu da ist jemand auszubilden und NICHT kurzfristig dem Business zu helfen, d.h. es ist ein Investment in einen Menschen der hoffentlich der eigenen Firma oder zumindest der Gesellschaft in 2-3 Jahren was zurück gibt. Kurzfristig verschärfen Azubis den Personalengpass, da man für die Ausbildung Personal zur Verfügung stellen muss - ähnlich wie bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter, nur intensiver, kontrollierter und länger. Und ich kann als Business nicht davon ausgehen, dass der Azubi nach der Ausbildung bei uns bleibt. Es gibt keine Garantien, nur (langfristige) Chancen. Zusammengefasst aus AG-Sicht lösen Azubis kurz- bis mittelfristig keine Probleme, sondern verursachen Investmentkosten und verschärfen das Personalproblem. Ob man von diesem Investment profitiert und wie lange wird sich in der Zukunft zeigen. Das klingt alles sehr unromantisch, aber so muss man als AG auch denken. Bitschnipser reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Bitschnipser Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 2 Minuten schrieb bigvic: Und ich kann als Business nicht davon ausgehen, dass der Azubi nach der Ausbildung bei uns bleibt. nur, wenn die Atmosphäre imTeam/der Firma, Behandlung während der Ausbildung ("Lehrjahre sind keine Herrenjahre"-Spackos fallen mir da ein) und natürlich die anderen Faktoren (Gehalt/Urlaub) stimmen oder zumindest kompetitiv mit den anderen FIrmen sind. Das eid ihr lt. eigener Aussage ja. allesweg reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Graustein Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 21 Minuten schrieb bigvic: Bleiben wir beim konkreten Beispiel: Welche Werbung müsste ich denn wo schalten, dass du gerne 8 Stunden am Tag im Rechenzentrum (mit Ohrstöpsel) arbeitest? Die Aufgaben ändern sich nicht, egal wie schön ich es umschreibe oder wie oft es als Google Ad irgendwo angespült bekomme. Das muss man sich einfach bewusst sein. Habt ihr denn Werbung bzw steht in euren Stellenanzeigen: Tätigkeit:xyz Voraussetzung: Ab Hauptschule - Rest Einarbeitung Geld: bis zu 5000 brutto je nach Erfahrung Alles Beispiele, aber klar fertige FI und auch ITSE (bin ja selber einer) haben sicher anderes vor als 0815 Kabelfrettchen zu spielen. Da muss man halt an die ran, die jetzt einen schlechteren Job haben oder Arbeitslos sind und das sind halt halbwegs gute IT-ler nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Graustein Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 14 Minuten schrieb bigvic: Zusammengefasst aus AG-Sicht lösen Azubis kurz- bis mittelfristig keine Probleme, sondern verursachen Investmentkosten und verschärfen das Personalproblem. Ob man von diesem Investment profitiert und wie lange wird sich in der Zukunft zeigen. Das klingt alles sehr unromantisch, aber so muss man als AG auch denken. Zusammengefasst will halt keiner ausbilden aber jeder will fertig ausgebildete Spezialisten haben. Das klingt nicht mal unromantisch, das klingt unrealistisch. Dann muss man halt weiter meckern Rabber und Amorphium reagierten darauf 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
0x00 Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 12 Minuten schrieb Bitschnipser: nur, wenn die Atmosphäre imTeam/der Firma, Behandlung während der Ausbildung ("Lehrjahre sind keine Herrenjahre"-Spackos fallen mir da ein) und natürlich die anderen Faktoren (Gehalt/Urlaub) stimmen oder zumindest kompetitiv mit den anderen FIrmen sind. Das eid ihr lt. eigener Aussage ja. Nein, da hat @bigvic schon Recht: Es gibt keine Garantien. Selbst wenn die Firma attraktive Rahmenbedingungen und eine gute Ausbildung bietet erhöht das nur die Chance, dass der Azubi bleibt - eine Garantie ist das aber nicht. Das fängt damit an, dass der Azubi doch lieber KFZ-Mechaniker wäre, vielleicht will er studieren gehen, das Aufgabenfeld passt ihm nicht mehr, der Partner hat eine einmalige Chance am anderen Ende Deutschlands erhalten oder ein Haus geerbt, es gibt familiäre Verpflichtungen oder er will einfach nur mal was anderes sehen. Den Großteil davon habe ich selber schon erlebt. Was natürlich nicht heißt, dass man nicht ausbilden sollte vor 36 Minuten schrieb bigvic: Da gibt es sooo viele derzeit. Egal mit welchen Kunden, Partnern, Bekannten ich im IT-Sektor rede - alle, wirklich alle haben das Problem Leute zu finden. Allgemein gesprochen ... natürlich kann man viel mit Rahmenbedingungen lösen aka mehr Geld, mehr Ferien, mehr mehr mehr - aber irgendwann ist es halt nicht mehr wirtschaftlich bzw. wird der Endkunde den Preis nicht mehr bezahlen. Wenn es nicht mehr wirtschaftlich für den Betrieb ist, ist es dann für die Gesamtgesellschaftlich wirtschaftlich (= sinnvoll)? Wenn es nicht wirtschaftlich ist, ist es normalerweise ein Indikator dafür, dass die Resourcen (hier Personen) woanders wirtschaftlicher eingesetzt werden können. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 4 Minuten schrieb Graustein: Zusammengefasst will halt keiner ausbilden aber jeder will fertig ausgebildete Spezialisten haben. Das klingt nicht mal unromantisch, das klingt unrealistisch. Dann muss man halt weiter meckern Es ist das Dilemma der endlichen Ressourcen. Das sehen viele oft nicht bis sie in der Verantwortung stehen, damit hauszuhalten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Graustein Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 1 Minute schrieb bigvic: Es ist das Dilemma der endlichen Resourcen. Das sehen viele oft nicht bis sie in der Verantwortung damit hauszuhalten. Das es einfach wäre sagt ja keiner. Nur ist das Problem ja IMO hausgemacht. Jetzt nicht auf euch bezogen, aber generell wurde ja immer weniger ausgebildet, eben weil Kostenfaktor usw. Jetzt steht man vor dem Problem. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Amorphium Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 6 Minuten schrieb Graustein: Zusammengefasst will halt keiner ausbilden aber jeder will fertig ausgebildete Spezialisten haben. Das klingt nicht mal unromantisch, das klingt unrealistisch. Dann muss man halt weiter meckern Es will auch jeder, dass genug Nachwuchs da ist, damit der untereinander konkurriert und man deswegen schön den billigsten nehmen kann der seine Aufgaben erfüllt, aber junge Frauen werden immer noch misstrauisch beäugt weil die ja wegen Schwangerschaft ausfallen können. Der Mietwohnungsblock als 2. Standbein des Geschäftsführers soll auch gerne mehr Rendite abwerfen, aber dass man dann auch Gehälter zahlen muss mit denen man eine Wohnung mieten kann fällt auch wenigen auf. Das sind ja alles keine neuen Entwicklungen. die Leute, die sich zu fein sind für den "normalen" RZ-Betrieb werden ja vermutlich nicht arbeitslos, also machen die alles richtig. Früher hat man bei hohen Gehaltsforderungen ja auch sagen können ,dass man einen der 10 Bewerber nimmt, der weniger möchte. concon und FISI-I reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
TooMuchCoffeeMan Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 48 Minuten schrieb bigvic: [...] So, das vielleicht mal als Sichtweise und Erfahrungen von der Seite eines AGs. Ich kenne natürlich auch die vielen negativen Erfahrungsberichte aus Sicht des AN - aber denke man muss auch mal die andere Seite sehen Das klingt für mich, abgeleitet aus deinen Schilderungen, als wäre der Arbeitsplatz den ihr anbietet nicht attraktiv. Von 5 Bewerbern war 1 untauglich und 4 hatten eigentlich kein echtes Interesse an der Stelle, sonst hätten sie sich bemüht. Wenn dann doch mal Jemand geeignet ist und man über Benefits spricht, fordern die Bewerber aus deiner Sicht sehr viel. Klingt für mich, als wäre die Stelle für potentielle Bewerber mit einigen Kröten verbunden, die sie schlucken müssen und deswegen fordern sie entsprechendes Schmerzensgeld. Was für seine Stelle soll denn da besetzt werden? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Velicity Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 Neben den Kosten brauch der Arbeitgeber natürlich auch Leute an Bord, welche Bock haben auszubilden und dafür qualifiziert und geeignet sind. Und mal weg vom RZ, wir haben immer mehr Leute in der IT, die eigentlich gar nicht mehr zur Arbeit wollen, möglichst viel Homeoffice wollen oder ganz Remote arbeiten wollen. Auch das macht das Thema Ausbildung nicht einfacher. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Zaroc Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb bigvic: Wir suchten unter anderem Hardwaretechniker, also Leute die jeden Tag in den Rechenzentren rumspringen (Rack & Stack, HW tausch, mal ein Kabel ziehen, Firmware Updates / patching, bisschen Kommandozeile, etc.). Jetzt frag ich dich - wer will das heutzutage noch machen? Ein FI eher nicht. ITSE vielleicht. Eher Elektriker? Es fehlt schlicht das Interesse an manchen Tätigkeiten. Das kannst wie immer mit Geld steuern, aber ändert nichts an der allgemeinen Unlust und fehlenden Passion. Ist das gleiche gewesen bei meiner Ex-Firma. IT-Client Administration aka 1st lvl Support. Personal findet man nicht und Aufstiegschancen sind nicht erwünscht, da man dich erstmal ersetzen muss + neue Stelle anlernen. Unser Chef meinte ich bräuchte kein Know-How bzgl. Windows Server etc. Da dachte ich mir: Soll ich meine Lebenszeit/Karriere für euch opfern, nur damit ich 2800 Brutto verdiene?! Hab dann einfach gekündigt. Bei euch ist d. gleiche Problem. Es fehlt nicht nur die Interesse (die kann man vl Anfangs haben, aber i-wann wird es halt "monoton") sondern auch ne Zukunftsperspektive als Hardwaretechniker. Es gibt Leute die mit 2800€ Brutto zufrieden sind als 1st lvl und auch nicht mehr aufsteigen/schwierigere Tätigkeiten ausführen wollen. Solche Leute zu finden ist schon schwierig genug und in einer Großstadt (du sagtest deine Firma bevorzugt MA in Großstädten) erst recht. Auf dem "Land" habe ich das Gefühl sind einige FI zufrieden wenn die überhaupt nen gutbezahlten Job kriegen. Wenn ich in deiner Situation wäre würde ich bei der Stellenausschreibung Gehalt erwähnen und auch Quereinsteiger nehmen und hoffen, dass du jemand kriegst den du anlernen kannst. (Ja es kostet Zeit jemanden anzulernen. Am Ende hat es auch mein Ex-AG gemacht. Jemand Ende 40 und keine FI Ausbildung. Da musste einer von uns Ihn 6 Monate anlernen bis er alleine arbeiten konnte. [PC installieren, Tickets bearbeiten, Berechtigungen setzen, Problemanalyse etc.) Bearbeitet 28. Februar 2023 von Zaroc Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Alex_winf01 Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 40 Minuten schrieb bigvic: Zusammengefasst aus AG-Sicht lösen Azubis kurz- bis mittelfristig keine Probleme, sondern verursachen Investmentkosten und verschärfen das Personalproblem. Ob man von diesem Investment profitiert und wie lange wird sich in der Zukunft zeigen. Das klingt alles sehr unromantisch, aber so muss man als AG auch denken. Dann sollte man sich als AG im Laufe der Zeit auch nicht beschweren, wenn es keine Fachkräfte mehr gibt oder nur sehr wenige. Fachkräfte fallen nicht vom Himmel, sondern müssen ja irgendwo ausgebildet werden. Mit dem Argument "Ausbilden bitte immer die anderen, ich nehme nur die fertig ausgebildeten und gut qualifizierten." klappt halt nicht auf Dauer. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 14 Minuten schrieb TooMuchCoffeeMan: Klingt für mich, als wäre die Stelle für potentielle Bewerber mit einigen Kröten verbunden, die sie schlucken müssen Sind viele Stellen, das war nur ein Beispiel. Aber genau davon rede ich ... für viele Bewerber sind früher normale IT Tätigkeiten heutzutage "Kröten schlucken" und haben keine Lust mehr drauf. Man kann das kurzfristig mit Geld erschlagen, aber ist meist eben nicht nachhaltig. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 11 Minuten schrieb Alex_winf01: Dann sollte man sich als AG im Laufe der Zeit auch nicht beschweren, wenn es keine Fachkräfte mehr gibt oder nur sehr wenige. Fachkräfte fallen nicht vom Himmel, sondern müssen ja irgendwo ausgebildet werden. Mit dem Argument "Ausbilden bitte immer die anderen, ich nehme nur die fertig ausgebildeten und gut qualifizierten." klappt halt nicht auf Dauer. https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/fachkraeftemangel-it-warum-es-ausgerechnet-in-der-it-viel-zu-wenig-ausbildungsplaetze-gibt/28811004.html Die Ausbildungsplatzrate steigt stetig (Ausnahme Dipp im Coronajahr), ebenso wie die der IT Studienabgänger. Die Ausbildungsplatzanzahl ändert aber meiner Meinung nach erstmal nichts an der Anspruchsinflation. Zumindest so lange nicht bis es wieder ein Überangebot gibt. Und als AN müsste man ja ehrlichgesagt daran interessiert sein, dass es kein Überangebot gibt, oder? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Asura Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 Meine Sicht zur Ausbildung: Ich bekomme mit, dass manche Bewerber auf Ausbildungen teilweise einfach unter aller "Sau" sind. Bewerbungen sind teilweise unterirdisch und gibt man doch mal eine Chance, dann Benehmen sie sich so, wie die Bewerbung auch war. Beliebte Antworten: - Ich zock gerne - Ich will nichts mit Menschen machen - Ich verbringe gerne viel Zeit drinnen, von daher ist ITler für mich der richtige Job - Mir völlig egal ob ich AE oder SI mache, entscheidet ihr Manche AG bieten die Ausbildung nur für Abiturienten an, was ich nicht wirklich verstehen kann. Von Suchenden erhalte ich teilweise fragwürdige Aussagen, denn wenn ein Unternehmen, welches ausbildet, sagt, dass sie Azubis ablehnen, die gut im Test sind, weil sie dann überqualifiziert seien, läuft etwas irgendwie falsch. Der Sohn einer bekannten ist mittlerweile 18, kurz vor Abschluss der FISI Ausbildung. Er sagt "Der Arbeitgeber ist dafür verantwortlich, dass ich bestehe", wobei mir ein bisschen die Hutschnur platzt. Start in die IT: Ein Kollege beendet sein Informatik-Studium mit Anfang 30 und möchte keineswegs unter 90.000€ im Jahr anfangen. Hatte bisher keine Ausbildung und keinen festen Job, rafft sich gerade auf im Leben. Einzige Arbeitserfahrung waren Minijobs. Aussage: "Ich verkaufe mich doch nicht für lau, Freund mit Ausbildung bekommt schon 70.000€" - dass der Freund halt knappe 10 Jahre Arbeitserfahrung hat, spielt dabei dann keine Rolle. Ein anderer: 40 Stunden Arbeit? ne, ich möchte max. 35h, mit Chance auf 30 oder weniger, möchte trotzdem 65-70k im Jahr haben. (Großraum Nürnberg) Bestehende IT-Arbeit: Ich für meinen Teil kann in meiner Stadt nach keinen ordentlichen Arbeitgeber suchen, denn die wollen und können vorallem nicht mein Wunschgehalt zahlen, da lande ich bei 40 Stunden eher irgendwo bei 40k-45k im Jahr. Und dann noch bei einer Tätigkeit die ALLES machen soll. Ich für meinen Teil sehe ein Problem auf beiden Seiten. Die Schuld liegt oft beim AG, der mir einen Obstkorb und kostenfreies Wasser als Boni verkauft und beim AN der teilweise exorbitante Summen verlangt, bei denen kein kleinerer Betrieb mehr mithalten kann. Ich habe seit längeren keinen Azubi mehr gesehen, den man in meinen Augen "trainieren" kann. Ich erlebe gerade in meinem Alter (~24-30), dass die AN sehr viel auf äußerst bequeme Arbeiten mit hohem Gehalt aus sind. Zum Glück bin ich weder arbeitssuchend noch arbeitersuchen. Ich denke beide Seiten eskalieren teilweise ziemlich ins extreme, darunter leiden dann die Arbeitgeber, die in die Spalte "ok, kann man machen" fallen. JimTheLion reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Graustein Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 8 Minuten schrieb bigvic: IT Studienabgänger Die werden sicher nicht den "0815 Schrauber" Job im RZ übernehmen vor 9 Minuten schrieb bigvic: Die Ausbildungsplatzrate steigt stetig Trotzdem noch zu wenig. 20.000 Leute fangen eine Ausbildung als Verkäufer an. 24.000 Kauffrau/mann im Einzelhandel No offense, aber das ist doch auch nicht der super hippe Beruf. Zitat Allerdings verlangt selbst ein Konzern wie Volkswagen nicht zwingend Abitur für die Ausbildung zum Fachinformatiker. Gefragt ist dort lediglich „ein guter Realschulabschluss mit Schwerpunkt in Mathematik und Informatik“, heißt es auf der VW-Homepage. Um dann im RZ die blauen und die roten Kabel auseinander zu halten Ich würde heute einfach jeden einladen, gut VW hat sicher keine Probleme seine Ausbildungsplätze zu besetzen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 vor 4 Minuten schrieb Asura: Meine Sicht zur Ausbildung: Ich bekomme mit, dass manche Bewerber auf Ausbildungen teilweise einfach unter aller "Sau" sind. Ist bei uns auch so. Die Anforderungen werden immer weiter nach unten geschraubt und ich rede hier nicht von schulischen Leistungen / Abschlüssen. Der Betreuungsaufwand ist ebenso gestiegen. Man muss sich da der Realität anpassen. Das gilt für Azubis genauso wie für normale Arbeitnehmer. Bzgl. Ausbildung sehe ich den Trend zum Abitur auch eher kritisch. Ich würde auch eher Nicht-Abiturienten bevorzugen, aber heutzutage haben halt immer mehr Abitur, da ja auch dort die Anforderungen nach unten gehen und daher auch so viele 1,x Schnitt Abiturienten gibt. Problem ist halt, dass man nicht selten dann auf einmal der Wunsch des Studiums entdeckt wird und so war die Ausbildung für beide Seiten ziemlich für die Katz. Die Statistik habe ich aber noch nicht gefunden wieviel % nach der Ausbildung noch studieren gehen. Und das ist der Unterschied zu vielen anderen Ausbildungsberufen - das passiert da nicht und die Facharbeiter sind danach auf dem Markt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Graustein Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 Daher den Hauptschüler nehmen, der kommt nicht auf solche Spinnereien Bzw wenn muss er Abi nachmachen oder den Weg mit BE nehmen. Ich denke ein Grund warum das ind er IT viele machen ist weil man mit den Akademikern in Kontakt kommt und sieht was die amchen und was die bezahlt bekommen. In den meisten Ausbildungsberufen hatt man doch mit Akademikern nix zu tun und es gibt auch eine klare Trennung. Verkäufer nicht, Handwerk nicht, Erziehung/Pflege nicht Rabber reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Alex_winf01 Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 Gerade eben schrieb Graustein: Daher den Hauptschüler nehmen, der kommt nicht auf solche Spinnereien Wenn es denn mal so wäre, würde sich mein Sohn freuen. Mein Sohn ist gerade in der 10. Klasse der Mittelschule und macht dort seine mittlere Reife. Wie ich oben schon geschrieben habe, kamen als Absage-Grund "zu jung", "falsche Schulde", "kein 1,x-Zeugnis", kann nicht sofort ab Tag 1 100% mit programmieren. Obwohl mein Sohn bewusst Mathematik und Informatik als Schwerpunkte genommen hat und letztes Jahr beim qualifizierten Mittelschulabschluss ganz bewusst Informatik auch als Prüfungsfach hatte (konnte er sich aussuchen). Rabber und count71 reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Graustein Geschrieben 28. Februar 2023 Teilen Geschrieben 28. Februar 2023 Ja, so ist das leider aber halt Fachkräftemangel, wobei ja immer noch mehr Bewerber als Stellen gibt ind er IT, siehe bigvics Link. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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