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Nach voller Erwerbsminderung Wiedereinstieg in Teilzeit?


Gast informatiker_re

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Gast informatiker_re

Guten Morgen,

ich beziehe seit geraumer Zeit die befristete volle Erwerbsminderungsrente. Auf Dauer möchte ich dies aber nicht, sondern würde gerne wieder arbeiten. Zuvor habe ich als Webentwickler gearbeitet. Aufgrund gewisser Vorkommnisse auf der Arbeit wurde ich durch den Stress allerdings krank (toxisches Arbeitsklima ausgehend von der Chefetage, dadurch hohe Fluktuation, die Kollegen waren allerdings super, haben aber schnell das Weite gesucht). Nun, ein paar Jahre später, würde ich doch gerne wieder arbeiten. Allerdings weiß ich, dass ich es nicht mehr schaffen werde, vollzeit zu arbeiten. Für mich wären 24 Wochenstunden die Höchstgrenze. Jetzt ist halt die Frage, ob Unternehmen dafür überhaupt offen wären. Auch wäre es wichtig, dass man ein Unternehmen findet, wo das Arbeitsumfeld auch von sozialer Kompetenz geprägt ist, sprich, dass man miteinander arbeitet und wohlwollend mit den Kollegen umgeht. Ein "Haifischbecken" wäre nichts für mich.

Mir wurde von einer Beratung angeraten, es erst mit einem Praktikum oder Minijob zu versuchen. Ich habe schon nach Minijobs als Entwickler gesucht, allerdings sind diese fast immer für Werksstudenten. Praktika wäre eher eine Möglichkeit. Das Problem ist nun, dass ich pro Tag nur unter 3 Stunden arbeiten darf, sonst würde mir die Rente aberkannt werden. Es ist fraglich, ob ein Unternehmen dies mitmacht, da man unter 3 Stunden ja kaum was erreichen kann am Tag.

Einer Studie nach ist der Schritt von der EM Rente in die dauerhafte Beschäftigung für die allerwenigsten EM-Renter erfolgreich. Dieser Schritt ist also auch mit einem großen Risiko verbunden.

Es ist jetzt nicht so, dass mir als EM-Rentner langweilig wäre. Ich programmiere leidenschaftlich und deshalb habe ich auch zig Projekte, manche davon sind auch live. Allerdings nehmen diese auch nicht mehr so viel Zeit in Anspruch, da diese schon recht ausgereift sind. Und Geld kommt da auch nicht rum. Es ist einach dieses negative Gefühl, dass man nichts tut, was einem Geld einbringt. Ein Projekt von mir hat beispielsweise über 30K Besucher im Monat. Aber es kommt kein Geld dabei rum.

Von einer Teilzeitstelle verspräche ich mir halt ein Einkommen, die Möglichkeit meine Leidenschaft auch wieder beruflich auszuleben und eben unter Leute zu kommen, mit netten Kollegen zu arbeiten und Zeit zu verbringen. Und dann trotzdem noch genug Zeit zu haben für mich zu sein. Finanziell könnte ich eine TZ-Stelle wuppen, da ich mit meiner Freundin zusammen wohne und dadurch auch abgesichert bin.

Ich wäre über hilfreiche Tipps dankbar.

PS: Falls die Region relevant ist: Düsseldorf

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Sind es wirklich nur 3 Std. pro Tag oder gehen auch 15 Std. pro Woche verteilt auf drei Tage? Denn mit letzterem kann man ja schon etwas anfangen.

Bei 3 Std. pro Tag sehe ich schwarz. Kaum hast du angefangen, ist ja schon fast wieder Feierabend.
Inwieweit würde dir denn die Rente gekürzt werden, sofern du mehr arbeitest? Falls du mit dem Job genauso viele verdienst, sollte das doch kein Problem darstellen.

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Es gibt ja viele soziale Einrichtungen oder staatliche Betriebe. Da würde ich mich jetzt einfach mal Bewerbungen hinschicken, auch wenn keine Stelle offen ist. Dann zirkuliert zumindest mal dein Name und vielleicht kennt ja jemand jemanden und es ergibt sich etwas. Also einfach mal bewerben.

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Gast informatiker_re

@Grandmasta Nein, leider darf die Arbeitszeit pro Tag nur unter 3 Stunden sein, da ist die Regelung der RV ganz klar.

Gekürzt wird nichts, allerdings wird einem die Rente dann aberkannt, da man ja offensichtlich arbeitsfähig sei. Oder man hat Glück, dass man eine Teilerwerbsminderung bekommt, die aber finanziell in meinem Fall gar nichts bringt.

@allesweg Ich würde nicht nur ein Hauptziel nennen. Es ist ein Zusammenspiel von Einkommen generieren mit einer Tätigkeit, die mir Spaß macht und, sofern es im Team ist, dass dies nicht in einem "Haifischbecken" ist. Es gibt zwar auch Selbstständigkeit/Freelancing, allerdings ist dies wohl eine sehr hochgesteckte und unsichere Alternative.

Und ja, die Alternative ist, dass die Rente immer weiter verlängert wird. Eine befristete Rente kann immer weiter verlängert werden, sofern nachgewiesen wird, dass der Gesundheitszustand sich nicht wesentlich gebessert hat. Dies ist zwar keine große Hürde, allerdings will ich das nicht so auf Dauer.

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Da wir weder dein Alter, noch deinen Gesundheitszustand kennen, wird es sehr schwierig dir Tipps zu geben.
Das Ziel der RV sollte ja eigentlich sein, möglichst wenig Erwerbsminderungsrente zu bezahlen. Gibt es nicht vielleicht eine Beratungsstelle, an die du dich mit deinem Anliegen wenden kannst? 
Du bist bestimmt nicht der Erste mit dieser Konstellation.

Alternativ fällt mir sonst nur eine ehrenamtliche Tätigkeit ein. Vielleicht benötigt eine Organisation / Verein aus der Nähe Hilfe bei deren Webauftritt. Daraus ergeben sich neue Kontakte und du kannst dich, im Rahmen deiner Möglichkeiten, vielleicht auch anderweitig engagieren 

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Das wird vermutlich nix, weil die Stunden zu wenig sind auch für Praktikum (das ist meist VZ). Glaube n Bezugswechsel geht für dich auch nicht weil man für Bürgergeld zwar nur min. 3h am Tag arbeitsfähig sein muss aber again, find ma n Arbeitgeber der das macht... Bei Sozialgeld müsstest du unfähig sein 3h am Tag zu arbeiten, sprich kannste gleich bei der Rente bleiben.

Entweder du bleibst bei der Rente oder findest durch glück nen AG der das tatsächlich mitmacht (tz geht ja aber nich so wenig generell). Selbstständigkeit würd ich von abraten, das is in dem Fall n zu instabiles Einkommen außer du bietest noch andere Sachen an.
Solange du über die RV abgesichert bist wärs allerdings durchaus ne Möglichkeit, also finanziell gesehen. Musst du halt selbst entscheiden ob du das machen willst, informier dich aber sehr gut dazu
 

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Gast informatiker_re

Die Beratungsstellen sagen auch nur "Ist halt ein großes Risiko, wenn sie es wie die meisten nicht schaffen, dann müssen Sie durch das ganze Prozedere wieder durch".

Vermutlich halt doch einfach ein kleines Ehrenamt und dann lernen, sich mit der Situation abzufinden.

Mit Ende 30 will man halt nicht einfach versauern.

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Ich hätte dir jetzt Selbstständigkeit vorgeschlagen. Da kannst du am einfachsten auf die Einhaltung der maximal 3 Stunden pro Tag achten.

Da du allerdings 30k Besucher pro Monat hast und diese nicht schaffst zu monetarisieren, würde ich es mir nochmals überlegen...

Versuche einen Business Case (oder auch mehrere) zu erschaffen. Dann klappt es auch mit der Monetarisierung. 

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vor 2 Stunden schrieb Wissenshungriger:

Ich hätte dir jetzt Selbstständigkeit vorgeschlagen. Da kannst du am einfachsten auf die Einhaltung der maximal 3 Stunden pro Tag achten.

Da du allerdings 30k Besucher pro Monat hast und diese nicht schaffst zu monetarisieren, würde ich es mir nochmals überlegen...

Versuche einen Business Case (oder auch mehrere) zu erschaffen. Dann klappt es auch mit der Monetarisierung. 

Er hat nirgends geschrieben, dass er es überhaupt mit der Monetarisierung versucht hat. Das ist nur eine Annahme deinerseits ohne Grundlage. Ich nehme mal an, als Rentner wird er bei einem Verdienst dies dann auch angeben müssen. Evtl wird dann weniger oder nichts gezahlt. Oder sogar aberkannt. Wäre ich nicht absolut sicher, dass mir diese Website auf Dauer genug Geld einbringt, würde ich diese auch nicht monetarisieren. Selbst wenn die Website gutes Geld abwirft... es gibt keine Garantie, dass dies in sechs Monaten immer noch so ist.

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vor 19 Stunden schrieb informatiker_re:

@allesweg Ich würde nicht nur ein Hauptziel nennen.

Empfehlung, spätestens für Bewerbungsgespräche: priorisiere und antworte konkret auf die Frage.

Je nach Hauptziel unterscheiden sich meine Empfehlungen extrem.

 

Selbst eine Wiedereingliederung startet mit 3 Stunden täglich. Da kann man schon etwas erreichen. 

Hast du bei der DRV nach Unterstützung bei Wiedereingliederung gefragt? 

Wie viele Bewerbungen auf Praktika oder Anstellungsverhältnisse hast du schon abgeschickt und welche Reaktionen gab es?

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vor 12 Stunden schrieb informatiker_re:

Die Beratungsstellen sagen auch nur "Ist halt ein großes Risiko, wenn sie es wie die meisten nicht schaffen, dann müssen Sie durch das ganze Prozedere wieder durch".

Vermutlich halt doch einfach ein kleines Ehrenamt und dann lernen, sich mit der Situation abzufinden.

Mit Ende 30 will man halt nicht einfach versauern.

Ich sehe da wie meine Vorschreiber auch eher geringe Chancen irgendwo unterzukommen mit den von dir genannten Constraints. 

Kann aber auch nicht wirklich nachvollziehen, dass man bei gesicherter EMR noch arbeiten "will". Reicht denn die EMR nicht zum Leben aus oder wie?

Wie meine Vorschreiber bereits ausführten, gehst du zB bei Selbstständigkeit immer das Risiko die EMR zu verlieren bzw dass sie minimiert wird. Das was @gruezi geschrieben hat ist hier relevant. 

Also ich würde es auch am ehesten über ehrenamtliche Arbeiten versuchen. 

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Monetarisierung der Projekte = Selbstständigkeit --> erwerbsfähig --> Wegfall der Erwerbsminderungsrente.

Auch für ehrenamtliche Tätigkeiten gilt die maximale tägliche Arbeitszeit von unter 3 Stunden und eventuelle Aufwandsentschädigungen sind hinsichtlich der Hinzuverdienstgrenze relevant.

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vor 3 Stunden schrieb Parser:

 

Kann aber auch nicht wirklich nachvollziehen, dass man bei gesicherter EMR noch arbeiten "will".

Status bzw gesellschaftliche Anerkennung. Nicht umsonst leben wir in Deutschland mit einer Atmosphäre nach dem Spruch "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen". Klar, mittlerweile bekommst du etwas. Bist dann aber trotzdem stigmatisiert.

Eine Tätigkeit ist eben nur etwas wert, wenn sie Geld einbringt. Da kannst du noch so viele Hobbies haben. Ohne Einkommen durch eigene Arbeitsleistung kann man nicht glücklich werden. So sind wir eben von Grund auf sozialisiert.

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Ich war in einer ähnlichen Situation wie du, allerdings ohne Rentenbezug. Finanziell bin ich abgesichert, aber mir hat das Arbeitsleben gefehlt. Es ist ja einfach mehr als nur das Gehalt am Ende des Monats.

Ich habe mich gezielt auf Stellen beworben die mich angesprochen haben, egal was für einArbeitszeitmodell in der Stellenbeschreibung stand. In meiner Bewerbung habe ich den Wunsch auf Teilzeit (20h/Woche) geäußert. Klar, es gab ein paar Absagen deswegen, aber unterm Strich war die Resonanz gut und am Ende konnte ich mir den Job aussuchen. Ist bei mir ein KMU mit wirklich tollen Kollegen. Obwohl man nur einen Bewerber einstellen wollte sind es mit mir dann doch 1 1/2 geworden.

Arbeitgeber sind also letzten Endes auch flexibel und selten ist alles in Stein gemeißelt. Wenn die Stelle interessant ist bewirb dich, egal ob die für Vollzeit oder Werksstudenten ausgeschrieben ist. 

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vor 4 Stunden schrieb gruezi:

Status bzw gesellschaftliche Anerkennung. Nicht umsonst leben wir in Deutschland mit einer Atmosphäre nach dem Spruch "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen". Klar, mittlerweile bekommst du etwas. Bist dann aber trotzdem stigmatisiert.

Eine Tätigkeit ist eben nur etwas wert, wenn sie Geld einbringt. Da kannst du noch so viele Hobbies haben. Ohne Einkommen durch eigene Arbeitsleistung kann man nicht glücklich werden. So sind wir eben von Grund auf sozialisiert.

Aufgrund der von dir genannten Umstände (und persönlichen Lebenserfahrungen) bin ich deswegen seit Jahren ein Anhänger des Konzepts des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE, engl. UBI = Universal Basic Income). 

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vor 11 Stunden schrieb allesweg:

 

Auch für ehrenamtliche Tätigkeiten gilt die maximale tägliche Arbeitszeit von unter 3 Stunden und eventuelle Aufwandsentschädigungen sind hinsichtlich der Hinzuverdienstgrenze relevant.

Für sehr viele Ehrenämter gibt es keine Aufwandsentschädigung und selbst wenn, sind das teilweise Pauschalbeträge, sodass kein Bezug zur Arbeitszeit hergestellt werden kann. So kann der TE etwas sinnvolles tun und knüpft neue Kontakte.

 

 

 

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Am 30.3.2023 um 12:23 schrieb gruezi:

Eine Tätigkeit ist eben nur etwas wert, wenn sie Geld einbringt. Da kannst du noch so viele Hobbies haben. Ohne Einkommen durch eigene Arbeitsleistung kann man nicht glücklich werden.

Erzähl das mal den ganzen megareichen Erben, deren gesamter Tagesablauf oftmals nur aus ehrenamtlichen Auftritten besteht. Die haben zwar auch Einkommen, aber weniger durch irgendeine eigene Arbeitsleistung, als von dem, was passiv über das bereits vorhandene Vermögen generiert wird.

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