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Geschrieben

 

Hallo Leuds,

ich wende mich heute an euch, da ich derzeit mit meiner aktuellen beruflichen Situation unzufrieden bin und gerne eure Meinungen dazu einholen würde. Ich arbeite seit 10 Monaten als Junior IT System Engineer im Windows Umfeld in der IT-Branche. Obwohl ich in einem großen Unternehmen tätig bin, gibt es einige Punkte, die mich zunehmend frustrieren.

Zum einen belastet mich der dauerhafte Umsatzdruck, dem ich ausgesetzt bin. In meinem Job dreht sich alles darum, genug Umsatz bei den Kunden zu generieren. Als Einsteiger nach meiner Ausbildung fehlt mir jedoch jemand, der mich unterstützt und mir dabei hilft, mich weiterzuentwickeln. Mein direkter Vorgesetzter versucht zwar, mir etwas beizubringen, aber eine umfassende Betreuung ist nicht gegeben, da er selber viele Projekte voranpeitscht.

Ein weiterer Punkt, der mich zunehmend belastet, ist die Tatsache, dass ich in 20 verschiedenen Kundenumgebungen arbeiten muss. Das ermöglicht mir zwar eine breite Lernkurve, aber es ist auch extrem stressig. Ich habe das Gefühl, dass ich permanent von einem Projekt zum nächsten hetze, ohne die Möglichkeit zu haben, mich auf eine spezifische Umgebung zu fokussieren und mein Wissen dort gezielt zu vertiefen. Ein weiterer Unzufriedenheitsfaktor ist mein Gehalt. Nachdem ich anfangs mit einem niedrigen Gehalt von 26.500 Euro brutto pro Jahr abgespeist wurde (plus dienstwagen), habe ich vor einigen Monaten ein Gespräch mit meinem Chef geführt und eine Erhöhung auf 35.300 Euro brutto erhalten.

In Anbetracht meiner Unzufriedenheit habe ich begonnen, nach anderen Jobmöglichkeiten Ausschau zu halten. Allerdings habe ich gewisse Bedenken. Wenn ich zu einem anderen Dienstleister wechseln würde, könnte ich zwar weiterhin eine steile Lernkurve verzeichnen, aber wäre auch wieder dem hohen Stress ausgesetzt. Auf der anderen Seite überlege ich, ob es sinnvoll wäre, in eine Inhouse-Position als IT-Mitarbeiter in einem Unternehmen zu wechseln. Dort könnte ich eine bestimmte Umgebung kennenlernen und diese optimieren, jedoch besteht die Sorge, dass ich in dieser Rolle zu wenig lernen und mich nicht ausreichend weiterentwickeln könnte. Das könnte wiederum zu einem Karriereblocker werden, falls ich später den Wunsch habe, mich in eine bestimmte Richtung fortzubilden oder zu wechseln.

Nun würde ich gerne eure Meinungen zu meiner Situation hören. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder Tipps, wie ich meine Unzufriedenheit angehen kann? Wie seht ihr die Balance zwischen einer steilen Lernkurve und einem stressigen Arbeitsumfeld? Und wie sollte ich mit der Gehaltssituation umgehen? Ich bin dankbar für jegliche Ratschläge oder Einsichten, die ihr mit mir teilen könnt. Vielleicht habt ihr bereits ähnliche Situationen durchlebt oder könnt mir alternative Perspektiven aufzeigen, die ich bisher nicht in Betracht gezogen habe. Ich bin offen für konstruktive Diskussionen und würde gerne eure Meinungen, Erfahrungen und Ratschläge hören.

Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung und ich freue mich darauf, eure Beiträge zu lesen.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb EinVerzweifelterAzubi:

Auf der anderen Seite überlege ich, ob es sinnvoll wäre, in eine Inhouse-Position als IT-Mitarbeiter in einem Unternehmen zu wechseln. Dort könnte ich eine bestimmte Umgebung kennenlernen und diese optimieren, jedoch besteht die Sorge, dass ich in dieser Rolle zu wenig lernen und mich nicht ausreichend weiterentwickeln könnte. Das könnte wiederum zu einem Karriereblocker werden, falls ich später den Wunsch habe, mich in eine bestimmte Richtung fortzubilden oder zu wechseln.

Je nach Unternehmen kann es wirklich sein dass du dich nicht weiterbilden kannst in X weil X nicht verwendet wird. Ich habe damals ein Fernstudium angefangen und nebenbei Azure gelernt. Klar ist sehr viel Theorie und wenig Praxis aber die konnte ich durch einen AG Wechsel teilweise lösen. 

Gehalt kannst du nur mit deinem AG klären. Wenn dir das Gehalt nicht passt wechseln o. Gespräch suchen. Da dein AG dich damals billig gekauft/abgespeist hat und du derzeit mit deinem AG unzufrieden bist, würde ich eher wechseln.

Lern Kurve liegt an dir. Privat weiterbilden, xyz in der Firma vorstellen und ausführen o alle 3 Jahre wechseln damit du dich immer ständig weiterbilden kannst. Gibt viele Möglichkeiten. Ein guter AG sollte versuchen seine Mitarbeiter zu fördern....

Stressiger Umfeld naja interne IT Mitarbeiter haben es je nach Situation und Firma etwas leichter als bei einem Dienstleister, aber je nach Firma hast du statt Umsatzstress, Stress mit interne Firmen politik etc. Wenn du Pech hast bleibt auch dein derzeitiger Stress vorhanden wenn du einen schlechten AG findest. Deshalb Augen aufmachen und kritische Fragen im Vorstellungsgespräch stellen.

Bearbeitet von Zaroc
Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb EinVerzweifelterAzubi:

weiterhin eine steile Lernkurve

vs.

vor 6 Stunden schrieb EinVerzweifelterAzubi:

zwar eine breite Lernkurve

&

vor 6 Stunden schrieb EinVerzweifelterAzubi:

ohne die Möglichkeit zu haben, mich auf eine spezifische Umgebung zu fokussieren und mein Wissen dort gezielt zu vertiefen

Das passt nicht zusammen.

vor 6 Stunden schrieb EinVerzweifelterAzubi:

Dort könnte ich eine bestimmte Umgebung kennenlernen und diese optimieren, jedoch besteht die Sorge, dass ich in dieser Rolle zu wenig lernen und mich nicht ausreichend weiterentwickeln könnte. Das könnte wiederum zu einem Karriereblocker werden, falls ich später den Wunsch habe, mich in eine bestimmte Richtung fortzubilden

Ja was jetzt? Bestimmte Umgebung/Richtung vertiefen oder nicht?

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb EinVerzweifelterAzubi:

in 20 verschiedenen Kundenumgebungen arbeiten muss. Das ermöglicht mir zwar eine breite Lernkurve, aber es ist auch extrem stressig

Du lernst zwar viele verschiedene Systeme kennen, aber den Großteil des angesammelten Wissens wirst du nie wieder benötigen. Und falls doch, hast du ja scheinbar die Fähigkeit, dich in eine neue Landschaft einarbeiten. Deshalb mach dir deswegen nicht allzu viele Sorgen.

vor 7 Stunden schrieb EinVerzweifelterAzubi:

In meinem Job dreht sich alles darum, genug Umsatz bei den Kunden zu generieren.

Ich kann nur empfehlen, aus dem Agenturgeschäft bzw. Consultinggeschäft auzusteigen. Dort wirst du diese Situation immer vorfinden. Letztendlich arbeitet man als ITler aber so gut wie immer in Projekten, davon wird man nie ganz wegkommen.

vor 7 Stunden schrieb EinVerzweifelterAzubi:

Das könnte wiederum zu einem Karriereblocker werden, falls ich später den Wunsch habe, mich in eine bestimmte Richtung fortzubilden oder zu wechseln.

Deine Situation hört sich für mich eher danach an, als ob du dich jetzt auf einen Bereich festlegen solltest, statt sich alle Türen offen halten zu wollen um "irgendwann" in diese Richtung zu gehen. 

Geschrieben

Systemhaus und Consulting als Dienstleistungsunternehmen sind doch irgendwo recht nahe beieinander, deswegen beziehe ich mich einfach mal auf meine Erfahrungen aus der Ausbildung: Als Kickstart für die Ausbildung finde ich Systemhäuser super, weil man viel lernt wie es sein soll, aber auch wie Sachen nicht gehandhabt werden sollen. Längerfristig habe ich mich nicht bei diesen Unternehmen nicht gesehen, da das eigene Wissen unter Umständen nicht in das Portfolio des Dienstleisters passt und man so die eigene Leidenschaft nicht abrufen kann. Außerdem muss man sich einig mit der Produktpalette sein, welches der Dienstleister vertreibt. Unter Umständen beißt sich das.

In deinem konkretem Fall würde ich empfehlen eine Anstellung in der internen IT, bestmöglich in einem Bereich der dich persönlich stark interessiert, anzustreben. Das nimmt vor allem den Umsatzdruck weg. Lernen kannst du auch in einer internen Position, vorausgesetzt der potenzielle neue Arbeitgeber nimmt das Thema ernst. Das lässt sich aber in einem Bewerbungsgespräch immer klären.

Geschrieben

Ich war auch während meiner Ausbildung bei einem Dienstleister. Habe sehr viel gelernt, war aber eher oberflächliches Wissen. Überall ein bißchen eben, aber nie tiefgründig in einem speziellen Thema/Modul.

Mittlerweile bei einem Konzern Inhouse Consulting. Mir wurde von Anfang an klar gemacht, dass die "Bude" hier zu groß ist, dass jeder immer "etwas von allem" macht. Jeder hat sein spezielles Aufgabenfeld.

 

Hat alles Vor - und Nachteile. Aber möglichst viele Tickets in möglichst kurzer Zeit abarbeiten hat man in einem Konzern nicht mehr. Dort muss es zu 100% stimmen und man bekommt so viel Zeit wie man eben benötigt. 

 

Beim Dienstleister war es anders. Klar lernte man dort irgendwie mehr in kurzer Zeit. Aber das war halt nur oberflächlich und nie wirklich voll in die Tiefe. Als ich beim DL noch Software entwickelt habe, haben wir halt z.B. Software auf Fehler testen nur so auf hauptsächliche Fehler getestet die im Allgemeinen immer auftreten können. Den eigentlichen"Test" machte der Kunde in der Live-Umgebung und meldete uns dann den Fehler via Ticket. Im Konzern hat man z.B. extra Software-Tester dazu. Meist in Indien. Klar alle Fehler werden dort auch nicht bekannt. 

Aber die Arbeitsteilung ist wesentlich konsequenter und dadurch auch produktiver.

 

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