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Studium oder Bootcamp?


mauenheimer

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Hallo zusammen,

Folgendes: ich (31, gelernter Tischler) hab mich 2020 während der Pandemie am Abendgymnasium eingeschrieben und das Abi nachgemacht. Anfang 2022 hab ich dann meine Stelle als Tischler gekündigt und Bafög beantragt fürs Abi. Dieses Jahr bin ich damit fertig geworden.

Ich hab schon während meiner Tischlerzeit immer im Bereich CAD/CAM gearbeitet und teilweise auch Infotronik "programmiert" > Messestand braucht Knöpfe die leuchten und Töne erzeugen, etc. = Microcontroller, Arduino, etc. Privat mache ich sowas natürlich auch. Nun will ich beruflich in den IT-Bereich einsteigen und kann mich nicht entscheiden ob ich ein Studium machen soll oder autodidaktisch lernen und dann über Zertifikat/Praktikum/Github-Portfolio quereinsteigen?

Das Problem ist dass Bafög SEHR wenig ist und auf Dauer nicht ausreicht. Ich hab mich ca 1,5 Jahre damit rumgequält und bin kaum ausgekommen. Aktuell bin ich arbeitslos und erhalte Bürgergeld, damit kann ich wenigstens Miete+Essen decken. Ich hatte vor kurzem so eine "Beratung" beim Amt und evtl. kriege ich einen Bildungsgutschein, wobei ich ehrlich gesagt lieber selber lernen möchte.

Wie stehen die Chancen ohne Studium einzusteigen bzw. lerne ich da irgendwas, was ich nicht auch durch Youtube-Tutorials lernen kann? Ich habe mich "prophylaktisch" bei einer Uni auf ein Informatikstudium beworben und wurde auch zugelassen, ich muss bis übermorgen Unterlagen einreichen, sonst verfällt die Zulassung. Ich kann mich nicht entscheiden und würde mich über Ratschläge freuen..

 

P.S. Der Bereich in dem ich einsteige ist mir gar nicht so wichtig, mich interessiert fast alles und ich kann mich danach richten was gerade am gefragtesten ist. Aktuell lerne ich Python. Ich denke KI werde ich nicht programmieren, Statistik/Stochastik ist nicht meine Stärke.. ansonsten bin ich offen.

Bearbeitet von mauenheimer
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  • mauenheimer änderte den Titel in Studium oder Bootcamp?

Hi, 

ich kenne verschiedene Leute die ohne ein Studium/Ausbildung oder sowas in die IT gekommen sind und erfolgreich sind. Das muss aber nicht immer der Fall sein. Was spricht denn gegen eine Ausbildung als Fachinformatiker? Du verdienst schon Geld während der Ausbildung und das Lernen ist praktisch und betriebsbezogen orientiert. Ich habe nach dem Abitur damals angefangen IT-Sicherheit zu studieren, das hat mir aber überhaupt keinen Spaß gemacht - nur Theorie, Ingenieursmathematik war grauenvoll und ich musste 2 Stunden jeden Tag pendeln. Das scheint wohl an Fachhochschulen etwas praktischer zu sein. Habe dann eine Ausbildung als Fachinformatiker (Systemintegration) gemacht.  Ich habe nach der Ausbildung eine Stelle bekommen als Network Specialist und bin mittlerweile als Network Engineer angestellt - innerhalb der kritischen Infrastruktur. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es da auch immer - je nach Betrieb kannst du Schulungen machen, Zertifikate etc. und sammelst parallel Berufserfahrung. Außerdem kannst du IHK-Seitig auch "Professional" werden was etwa einem Bachelor entspricht oder einem Meister. Also wenn es dir um den Bildungsstand gehen sollte. 
Ich muss sagen ich bin froh, dass ich den Weg so eingeschlagen hab und hoffe, dass ich dir eine Anregung bieten konnte. :)

Bearbeitet von DPR
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Wie mein Vorposter bereits sagte, hängt dies davon ab, ob. Du eine Firma findest, die Dich auch so einstellen würde. Gleichzeitig verfällt Dein Studienplatz, wenn Du Dich nicht dafür entscheidest.

Eine Finanzierung des Studiums wäre ja nur gegeben, wenn Du dafür auch wieder Bafög bekommen würdest, oder Dich für den Weg einer Dualen Ausbildung (Also Ausbildung + Studium) entscheiden würdest, aber auch dazu bräuchtest Du zunächst ein Unternehmen mit einem entsprechenden Ausbildungsplatz.

Das klingt zwar bitter, aber im Grunde genommen wird die Zeit die Entscheidung treffen. Aus logischer Sicht hast Du ja zunächst nur drei Möglichkeiten. Du kannst Dich bewerben in der Hoffnung einen Platz vor dem Verfall der Zusage für den Studienplatz zu bekommen (als Quereinsteiger) oder Du beißt in den sauren Apfel und beginnst das Studium und versuchst, auch diese Zeit zu überbrücken (mit Bafög) oder Du nimmst das Angebot der ARGE mit dem Bildungsgutschein (was zumindest die Lebenshaltungskosten decken würde während des Zeitraums der Maßnahme).

Ja, auch wir haben leider keine Glaskugel hier im Forum oder könnten Dir zusichern, dass Du morgen oder übermorgen einen geeigneten Platz in einem Unternehmen finden würdest, wenn Du Dich heute bewerben würdest. Theoretisch gäbe es noch die Möglichkeit über ein Stipendium z.B. von einer Stiftung zu erhalten. Aber dazu habe ich leider keine Infos.

Wie auch immer Deine Entscheidung sein mag ! Ich drücke Dir die Daumen und wünsche viel Glück !

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Also du hast nur zwei Möglichkeiten Studium oder Ausbildung.
Irgendwelche Zertifikate können helfen, aber erleichtern nicht den Einstieg.
Solche Fragen gab es in den letzten Wochen öfters und oft kommt man zu dem Ergebnis, dass die Ausbildung oft der richtige Schritt ist.
Wenn du nicht auf den Kopf gefallen bist, kannst du das auf 2-2,5 Jahre verkürzen, somit würde das auch nicht so lange dauern und du würdest direkt Geld verdienen.

800-1000€ im ersten Lehrjahr sollten normal sein.

Als Quereinsteiger kann das funktionieren, aber ich kenne Firmen die nehmen nur Leute mit Ausbildung, zu einem Quereinsteiger würde man nur greifen, wenn man Kosten sparen möchte oder ansonsten keine Bewerbungen reinkommen, alternativ auch Vitamin B.

Ansonsten ist der schnellste Weg in den Beruf die Ausbildung.

Hier wird eine ähnliche Frage gestellt und dort werden viele Tipps gegeben:

 

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vor 1 Stunde schrieb mauenheimer:

Der Bereich in dem ich einsteige ist mir gar nicht so wichtig, mich interessiert fast alles und ich kann mich danach richten was gerade am gefragtesten ist.

Ich glaube, dass das dein größtes Problem ist bzw. werden wird.
Die Beliebigkeit macht einen sowohl beruflich als auch privat (extrem) unattraktiv.
Klammern wir mal den privaten Bereich aus und bleiben beim Beruflichen.
Die Leute, die ohne Ausbildung und Studium in die IT eingestiegen, brennen in der Regel für ihr Thema.
Das merkt auch der Arbeitgeber, weshalb er sich dann für einen Quereinsteiger entscheidet (natürlich muss das entsprechende Wissen vorhanden sein).

Such dir ein Thema, das dich wirklich interessiert. "Fast alles" nehme ich dir nicht ab. Weil das zeigt nur, dass du zu wenig Einblicke/Wissen in ein Thema hast.
Falls nicht, schreib dich für das Studium ein und mach mal ein, zwei Semester und schau wie es sich entwickelt.
Ansonsten kannst du dich auch für eine Ausbildung bewerben.

Und die Bootcamps, die ich kenne, sind alle spezialisiert.
Deshalb such dir etwas aus, wofür du wirklich brennen kannst.
Erst dann kann ein Bootcamp Sinn machen.
 

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vor 2 Stunden schrieb mauenheimer:

Das Problem ist dass Bafög SEHR wenig ist und auf Dauer nicht ausreicht. Ich hab mich ca 1,5 Jahre damit rumgequält und bin kaum ausgekommen. Aktuell bin ich arbeitslos und erhalte Bürgergeld, damit kann ich wenigstens Miete+Essen decken. Ich hatte vor kurzem so eine "Beratung" beim Amt und evtl. kriege ich einen Bildungsgutschein, wobei ich ehrlich gesagt lieber selber lernen möchte.

Ich habe mich "prophylaktisch" bei einer Uni auf ein Informatikstudium beworben und wurde auch zugelassen, ich muss bis übermorgen Unterlagen einreichen, sonst verfällt die Zulassung. Ich kann mich nicht entscheiden und würde mich über Ratschläge freuen..

Punkt 1: 

Hast Du Dich bereits darüber informiert wie hoch der Anspruch auf Bafög bei Aufnahme eines Vollzeitstudiums ist? Falls nicht solltest Du das schnellstens nachholen, am besten gleich morgen. 

Punkt 2:

Aktuell erhältst Du Bürgergeld. Sobald Du Dich an der Uni für ein Studium einschreibst, verfällt Dein kompletter Anspruch auf Bürgergeld. Das betrifft dann nicht Deine Wohn- u. Lebenskosten sondern auch die monatlichen Krankenkassenbeiträge. Als eingeschriebener Student musst Du Dich dann selbst versichern. Ja, das ist deutlich günstiger aber trotzdem musst Du dafür selbst aufkommen. 

Punkt 3:

Falls Du einen Bildungsgutschein für eine überbetriebliche Umschulung erhältst, dann mach Dir um das Thema "selbst lernen wollen" mal keine Sorgen... denn genau das wirst Du zur genüge tun müssen, da kommst Du gar nicht drum herum.

Mein dringender Rat an Dich:

Klär die Situation wg. Bafög ab... ist das was Du da bekommst so wenig das Du Deine Lebenshaltungskosten nicht selbst aus eigener Kraft bei Vollzeitstudium decken kannst, dann geh auf Nummer sicher. Bleib aktuell im Bürgergeld, stell den Antrag auf eine überbetriebliche Umschulung (die dann frühestens sowieso erst 2024 startet) und geh parallel lieber auf Bewerbungskurs in Richtung regulären Ausbildungsplatz. 

Wenn Du Glück hast und Du einen AG findest der Dich als Azubi nimmt, dann hast Du Glück. Ansonsten greif bei der Umschulung zu.

 

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Hallo und danke schonmal für die Ratschläge.

Gegen eine Ausbildung spricht erstmal nichts, allerdings habe ich das Gefühl ich hätte als gelernter Tischler mit 31 wenig Chancen überhaupt eingeladen zu werden. Abgesehen davon ist die Bewerbungssaison dieses Jahr natürlich auch schon vorbei..

Also bisher hat niemand emphatisch zum Studium geraten und dass ist auch der Tenor den ich aus anderen Beiträgen und Foren ableiten konnte. Das Studium ist eher eine "trockene" Herangehensweise und weniger praktisch(?). Komisch dass Zertifikate hier so abgewertet werden, oder sind die nur im Netzwerk-Bereich wertvoll? Hab zumindest Gegenteiliges gelesen.

Und natürlich habe ich meine Vorlieben, hab ich ja nicht umsonst auch vorher schon im Job gemacht - Infotronik. Das lässt sich leider nur nicht so einfach in einen Beruf umwandeln. Das ist häufig "Bastlerei". Nicht selten arbeiten solche Leute in der Licht-/Veranstaltungstechnik - aber das ist widerum nichts für mich. Automation interessiert mich sehr, das passt auch zu meinem "Tüfteln", ist aber nix für "Quereinsteiger" ;) .. aber du hast Recht, ich sollte mir 2-3 konkrete Sachen heraussuchen.

Ok, aber was ist denn mit codieren? Ist das jetzt komlplett an Ausland und KI outgesourced? Python lernen, Github-Profil anlegen und bewerben würde nicht funktionieren?

 

 

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vor 13 Minuten schrieb Montaine:

Klär die Situation wg. Bafög ab... ist das was Du da bekommst so wenig das Du Deine Lebenshaltungskosten nicht selbst aus eigener Kraft bei Vollzeitstudium decken kannst, dann geh auf Nummer sicher. Bleib aktuell im Bürgergeld, stell den Antrag auf eine überbetriebliche Umschulung (die dann frühestens sowieso erst 2024 startet) und geh parallel lieber auf Bewerbungskurs in Richtung regulären Ausbildungsplatz. 

Wenn Du Glück hast und Du einen AG findest der Dich als Azubi nimmt, dann hast Du Glück. Ansonsten greif bei der Umschulung zu.

Hab ich schon, Vollzeit-Bafög reicht nicht. Das gesamte Bafög deckt zwar meine Kosten, aber nur knapp - und dann kommen die Semestergebühren von rund 400€ noch dazu. Wenn ich dann lese dass ich das Studium außer als Referenz nicht brauche, dann sehe ich keinen Grund das 3 Jahre lang zu machen.

Ich tendiere auch eher dazu lieber selbst zu lernen bzw. Bildungsgutschein und dann auf eine Ausbildung "vorbereiten" bzw. mal schauen wie weit ich komme und dann evtl. quer ohne Ausbildung bewerben.

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vor 59 Minuten schrieb mauenheimer:

Hallo und danke schonmal für die Ratschläge.

Gegen eine Ausbildung spricht erstmal nichts, allerdings habe ich das Gefühl ich hätte als gelernter Tischler mit 31 wenig Chancen überhaupt eingeladen zu werden. Abgesehen davon ist die Bewerbungssaison dieses Jahr natürlich auch schon vorbei..

Also bisher hat niemand emphatisch zum Studium geraten und dass ist auch der Tenor den ich aus anderen Beiträgen und Foren ableiten konnte. Das Studium ist eher eine "trockene" Herangehensweise und weniger praktisch(?). Komisch dass Zertifikate hier so abgewertet werden, oder sind die nur im Netzwerk-Bereich wertvoll? Hab zumindest Gegenteiliges gelesen.

Und natürlich habe ich meine Vorlieben, hab ich ja nicht umsonst auch vorher schon im Job gemacht - Infotronik. Das lässt sich leider nur nicht so einfach in einen Beruf umwandeln. Das ist häufig "Bastlerei". Nicht selten arbeiten solche Leute in der Licht-/Veranstaltungstechnik - aber das ist widerum nichts für mich. Automation interessiert mich sehr, das passt auch zu meinem "Tüfteln", ist aber nix für "Quereinsteiger" ;) .. aber du hast Recht, ich sollte mir 2-3 konkrete Sachen heraussuchen.

Ok, aber was ist denn mit codieren? Ist das jetzt komlplett an Ausland und KI outgesourced? Python lernen, Github-Profil anlegen und bewerben würde nicht funktionieren?

Also ich kann dich beruhigen. Wir hatten damals in unserer Berufsschule Leute die auch deutlich über 40 waren und sich noch mal umorientieren wollten. Geh es einfach an und schreib Bewerbungen. Es gibt auch immer Azubis die kurzfristig abspringen, da suchen die Betriebe auch noch. Wenn du Glück hast, könntest du zum September sogar noch was finden. 

Jedenfalls würde ich dir stark zu einer Ausbildung raten. Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung würde in die Richung programmieren gehen, Systemintegration eher zu sowas wie Netzwerk oder Serversysteme. 

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vor 56 Minuten schrieb mauenheimer:

Komisch dass Zertifikate hier so abgewertet werden, oder sind die nur im Netzwerk-Bereich wertvoll? Hab zumindest Gegenteiliges gelesen.

Das Thema "Zertifikate" ist generell so eine Sache... ja, Zertifikate sind definitiv gut wenn man sie hat, aber die sollte man im günstigsten Fall nach Ausbildung/Umschulung dann erwerben. Wenn die für den Job dann gut und wichtig sind werden die dann nämlich vom AG finanziert oder zumindest gefördert.

Zertifikate gibt's viele, viele davon in reinen Onlinekursen und hier im Forum wurde schon an mehreren Stellen geschrieben das gerade diese Zertifikate nicht wirklich ausschlaggebend sind. Denn selbst wenn man Zertifikate besitzt die man komplett online absolviert hat, sagt das rein gar nichts über die eigentlichen Kenntnisse aus. Heißt im Klartext... Du kannst X Zertifikate machen, für die Du selbst Zeit und auch Geld in die Hand nehmen musst, aber gehst dabei das große Risiko ein das Du auch damit genau so dastehst wie jetzt aktuell. 

Ganz anders sieht es eben aus wenn Du den Fachinformatiker (egal welche Richtung) mit anerkanntem IHK-Abschluss in der Hand hast und dann mit Zertifikaten darauf aufbaust.

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vor 1 Stunde schrieb mauenheimer:

Komisch dass Zertifikate hier so abgewertet werden, oder sind die nur im Netzwerk-Bereich wertvoll? Hab zumindest Gegenteiliges gelesen.

Ich denke, das kommt auf die Zertifikate an bzw. darauf, was dafür geleistet werden muss und wer diese überhaupt ausstellt. Natürlich wäre es z. B. deutlich glaubwürdiger, wenn dir ein Bjarne Stroustrup nach einer Prüfung deine tollen Kenntnisse in C++ bescheinigt als Otto von nebenan ohne (anständige) Überprüfung deiner Fähigkeiten. Ich denke, man versteht, worauf dieses Beispiel abzielt. Ich kann an vernünftigen Zertifikaten nichts Schlechtes erkennen. Einen selber signalisieren sie das Ende eines Lernabschnitts und den Beginn eines neuen. Allein während er Vorbereitung darauf lernt man sehr viel. Meiner Meinung nach hilfreiche Zertifizierungen erkennt man daran, dass sie nicht nach wenigen Tagen oder Wochen zu erhalten sind oder einem gefühlt hinterhergeworfen werden.

Was aber unbedingt erwähnt werden muss, ist dass es sich dabei in der Regel um Spezialwissen handelt. In der IT ist vieles fachbereichsübergreifend und -nebenbei bemerkt- einfacher zu lernen, wenn man einen Überblick über die Grundlagen hat. Immer wieder begegnen einem Dinge, die man neu lernen möchte, und so oder so ähnlich schon einmal irgendwo gesehen hat.

Ich stimme den Vorrednern zu. Ich würde mich entweder für das Studium oder für eine (duale) Ausbildung entscheiden, tatsächlich würde ich aber eher zum Studium tendieren, da du noch nicht weißt, was genau du in der IT überhaupt machen möchtest. Ist die Richtung doch irgendwie klar und Finanzen wirklich sehr wichtig, dann würde ich die Ausbildung bevorzugen.

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Also wenn du an einen Bildungsgutschein rankommst, dann nimm den und mach eine Umschulung zum FiAe. 

Kostet dich "nur" 2 Jahre deiner Zeit, stehst am Ende mit einem qualifizierenden Berufsabschluss da und mit Glück findest du während deines Praktikums bereits einen Betrieb der dich danach einstellt. Und deine Kosten sind weiterhin durchs Amt gedeckt.

Ausbildung wäre definitiv auch eine gute Option und ist definitiv auch dieses Jahr noch möglich. Es gibt auch Azubis die erst im November anfangen, weil vorher jemand abgesprungen ist. Das Alter stellt dabei kein Problem dar, gibt heutzutage doch eigentlich in jedem Lehrjahr immer ein paar Leute die 30+ sind und wieder eine Ausbildung machen. Nachteil sehe ich dabei nur, dass du Pech haben kannst mit dem Betrieb und der dich evtl. nicht verkürzen lässt ( Altersbedingt darfst du eine Verkürzung von einem halben Jahr beantragen ohne das die Schule zustimmen muss, aber ob der Betrieb da noch zustimmen muss oder nicht, weiß ich leider nicht ). Aber großer Vorteil natürlich, bei einem guten Betrieb lernst du deutlich mehr und wirst richtig ausgebildet. Bei der Umschulung wird dir das nötige Prüfungswissen zur Verfügung gestellt und den Rest musst du selbst lernen.

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Dein Beitrag zeigt leider wenig Reife hinsichtlich der gesamten Fragestellung. Investier das 1. Semester in die Uni, um Klarheit zu schaffen. Lieber auf dem Niveau auf die Fresse fallen (oder siegen), als während der Ausbildung festzustellen, da wäre mehr gegangen, respektive Zeit verschwendet. Aus dem 1. Semester wirst du bereits einiges mitnehmen können.

Grundsätzlich entspricht dein derzeitiger Blick auf die IT, die eines uninformierten Schulabgängers. Ausbildung, Studium oder Bootcamp - alle verfolgen unterschiedliche Ausbildungsziele und eigenen sich nicht für einen trivialen Vergleich.

Du hast aber auch nicht die Zeit nun groß rumzuexperimentieren. Daher würde ich es so machen, wie dargelegt.

Bearbeitet von NotKnown
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Stichwort Krankenkasse. Bei mir war es im Jahr 1997 so, dass ich bis zum 27. Lebensjahr im Rahmen der Familienversicherung der Eltern mitversichert war, danach nicht mehr. Ich denke, den Punkt unterschätzen viele. Da Du ja schon gearbeitet hast und über 27 bist, solltest Du dringend klären, welche Kosten da auf Dich zukommen. Bei einer Ausbildung / Umschulung sind diese Kosten natürlich mit drin während des Zeitraums der Ausbildung.

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Hallo,

also erst einmal zum Studium in die Finanzierung: Dass Bafög i.d.R. zu wenig ist, um während eines Vollzeitstudiums davon leben zu können, ist vermutlich jedem bewusst. Nichtdestotrotz gibt es noch andere Möglichkeiten ein Studium finanziell zu stemmen. Neben dem Bafög darfst du eine gewisse Summe durch Nebenjobs hinzuverdienen. Alles darüber hinaus würde dann vom Bafög abgezogen werden. Da du jedoch einen gelernten Beruf hast, wäre es ja vielleicht auch möglich, dass du in diesem Bereich nebenberuflich ein wenig arbeitest, um dir so das Studium zu finanzieren. Alternativ ist auch Nachhilfe immer eine gute Möglichkeit, etwas hinzuzuverdienen. Und nicht zuletzt: Die Gastronomie sucht auch immer händeringend Personal und die Arbeitszeiten lassen sich auch meist gut mit den Vorlesungen vereinbaren. (Solltest du nicht alleine wohnen, gäbe es auch noch die Option ggf. Wohngeld zu beantragen.)

Die Frage dabei stellen sollte ist: Traut man sich das selber zu und ist das Ziel den Aufwand wert? Das kannst du nur selber beantworten. Aber meine persönliche Empfehlung wäre es, es zumindest mit dem Studium zu versuchen. Das Problem ist, dass du, wie bereits angesprochen, aus dem Anspruch für Bürgergeld raus wärst und, wenn du nicht schon den Antrag auf Bafög gestellt hast, auch Zeit vergehen kann, bis du dann wirklich auch das Geld bekommst. Das müsstest du irgendwie überbrückt bekommen.

Du hast in den letzten Jahren dein Abitur nachgeholt. Aus welcher Motivation heraus? Wenn die Motivation ein Studium war, dann solltest du das auch machen. Es gibt auch die Möglichkeit, berufsbegleitend oder berufsintegriert zu studieren. Dazu bräuchtest du allerdings erst einmal einen Job oder einen Arbeitgeber, der dir ein duales Studium anbietet.

Was für einen Bildungsgutschein würdest du denn bekommen? Für eine Umschulung oder für irgendwelche Zertifikate?

Wie meine Vorredner schon schreiben: Zertifikate sind ein Nice-To-Have, aber ohne die Grundlage von einem einschlägigen Abschluss oder einschlägiger Berufserfahrung auch nicht viel wert.

vor 14 Stunden schrieb mauenheimer:

Wie stehen die Chancen ohne Studium einzusteigen bzw. lerne ich da irgendwas, was ich nicht auch durch Youtube-Tutorials lernen kann?

Zu der Frage, ob du in einem Studium etwas anderes lernst als in Youtube-Tutorials: Ja und Nein! Inhaltlich gibt es vermutlich genug Material auf Youtube, der sich mit den Inhalten eines Studiums deckt. Aber die Herangehensweise ist eine andere. Zudem ist das Wichtigste an einem Studium in meinen Augen nicht der eigentliche Inhalt des Studiums, sondern die Fähigkeit, sich selbstständig Wissen anzueignen und auch wiedergeben zu können, und die Denk- und Arbeitsweise, die man durch einen solchen Abschluss erlangt. Das hast du am Ende schwarz auf weiß und das ist gerade in Deutschland immernoch das A und O. Zu sagen "Ich habe mir auf Youtube dazu x und y angesehen." ist auf dem Arbeitsmarkt absolut nichts wert.

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vor 12 Stunden schrieb mauenheimer:

Hallo und danke schonmal für die Ratschläge.

Komisch dass Zertifikate hier so abgewertet werden, oder sind die nur im Netzwerk-Bereich wertvoll? Hab zumindest Gegenteiliges gelesen.

Dann hast du was falsches gelesen.
Zertifikate sind als Erweiterung immer gut, aber nicht als Start in den Beruf. Ich würde jemanden mit Ausbildung immer vorziehen, außer ein Quereinsteiger kann mit anderen Dingen überzeugen, aber so ein Zertifikat würde mich jetzt nicht vom Hocker hauen.
Die guten Zertifikaten kosten aber auch schnell ein paar Tausend € und haben eine Lange laufzeit, dafür benötigt man aber oft Grundlagen und die erlangst du durch die Ausbildung.

Studium würde nur Sinn machen, wenn du die genaue Richtung weißt in die du dich entwickeln willst oder oft ist das ein Einstieg in größere Konzerne.

Nach ein paar Jahren wird aber auch niemanden das Studium interessieren, weil gerade bei Anwendungsentwicklern nach Skills bezahlt wird.

Das Github Profil kannst du weglassen, damit blamiert man sich nur in der Regel.
Außer du hast was richtig gutes zu zeigen, deine Python Grundladen werden niemanden vom Hocker hauen.
Eventuell schaffst du ja noch einen Platz zu September zu bekommen, einige Berufe suchen ja noch oder du versuchst als Quereinsteiger in der IT zu landen, vielleicht erstmal im einfachen Support und peilst die Ausbildung zu 2024 an, zu der du dich auch heute schon bewerben müsstest.

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vor 8 Stunden schrieb Nightmar:

Komisch dass Zertifikate hier so abgewertet werden

Zertifikate sind absolut wertlos ohne dahinterliegende Berufserfahrung. Zudem kann man 99% aller Zertifikate auf dem Markt durch einen simplen Braindump bestehen. 

Die bei denen das nicht möglich ist und die entsprechend angesehen sind (CCIE z. B.) bestehst du nicht ohne jahrelange Berufserfahrung.  
Zertifikate können auch sehr destruktiv wirken, wenn du z. B. ein paar Stück mit braindumps bestehst und dann im Unternehmen festgestellt wird, dass du keine Ahnung davon hast.

Als Cisco-Instruktor hatten wir vor Jahren mal einen Lehrgang mit einer spontanen mündlichen Prüfung am Ende. Dort ist es sowas von aufgefallen, ob der Prüfling den CCNA vorher durch einen Dump bekommen hat oder nicht. Die sind sang und klanglos durchgefallen.

Bezüglich Netzwerktechnik vs Softwareentwicklungszertifikaten: Das Problem bei SE-Zertifkaten ist der Punkt, dass diese bei weitem nicht so verbreitet sind. Cisco/Microsoft haben über Jahrzehnte ihre Zertifikate über Akademien gepusht. Daher sind die den Arbeitgebern bekannter. Das heißt aber nicht, dass SE Zertifikate schlecht sind aber ich selbst muss eine Zeit lang überlegen bis mir mehr als 3 einfallen. Bei SI könnte ich aus dem Stehgreif mindestens 20 aufzählen (von LPIC über MCSA bis zum CCIE).

Bearbeitet von skylake
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Und noch wichtiger sind tatsächliche Fähigkeiten. Ich habe mit mehreren Unternehmen Kontakt, um im nächsten Jahr eine Entscheidung darüber treffen zu können, wie es für mich weitergehen wird. Am Mittwoch gab es diesbezüglich wieder ein Gespräch und auch da war klar herauszuhören, dass praktische Fähigkeiten gesucht werden und nicht bloß irgendwelche Zettel. Auch die eigene Leidenschaft zur IT ist für viele Unternehmen von Interesse.

Am 10.8.2023 um 12:22 schrieb be98:

Wertlos würde ich nicht sagen. Ein CCNA kann dir auch zu einem Einstieg verhelfen,  wenn die Konkurrenz um die Stelle nicht groß ist.  

Zertifikate sind genau dann wertvoll, wenn die Fähigkeiten nicht nur auf bedrucktem Papier existieren und ich denke, genau das meinte skylake damit. Letztendlich will das Unternehmen, dass die ausgeschriebene Stelle auch ausgeführt werden kann. Dazu aus eigener Erfahrung: Ich durchlaufe den Oracle-Zertifizierungspfad, dessen jeweilige Prüfungen nicht gerade einfach sind (bisher nur oca gemacht). In Gesprächen wurde das Thema Zertifizierung zwar kurz besprochen, aber immer wieder erlebe ich, dass sich so mancher nichts darunter vorstellen kann. Wenn die Zertifizierung dem Unternehmen bzw. dem Personaler im Gespräch nicht bekannt ist, dürfte man höchstens ein müdes Lächeln erwarten.

Um sich selbst herauszufordern und zu prüfen oder einen Berufsabschluss zu unterstreichen, halte ich Zertifizierungen für sinnvoll, aber überbewerten würde ich sie nicht. Positiv aufgenommen wurde aber noch, dass man sich aktiv darum bemüht, die eigenen Fähigkeiten zu erweitern. Durchläuft man also ein Bootcamp und wird genommen, denke ich, dass es eher an der Motivation als am Zertifikat lag.

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vor 21 Stunden schrieb be98:

Klar ist Berufserfahrung nicht zu schlagen, gibt es aber kaum andere Bewerber und da kommt einer mit einem CCNA , der motiviert ist, dann würde der zumindest zum Probearbeiten eingeladen werden bei uns, um das mal zu testen was der kann usw. 

In deiner genannten Konstellation ist jedem AG die Person mit CCNA lieber, egal ob mit BE oder ohne. Das Zertifikat an sich besitzt aber kaum Wert, wenn keine entsprechende Berufserfahrung existiert. Die Person hat dann aber zumindest gezeigt, dass sie in der Lage ist ein paar Fakten stumpf auswendig zu lernen ODER wirklich die Materialien durchgearbeitet hat. So oder so zeigt das zumindest ein Mindestmaß an Fleiß und Initiative, was positiv zu bewerten ist.

Gerade bei dem CCNA trifft man aufgrund der Masse häufiger mal auf Menschen den diesen durch pures auswendig lernen bestanden haben und in der Praxis noch nicht mal einen Router konfigurieren können. 

Für Quereinsteiger ohne BE ist es natürlich verlockend direkt irgendein Zertifikat ohne Voraussetzungen zu erwerben in der Hoffnung, dadurch eine Stelle zu bekommen. Ob man diese dann auch behalten kann wenn der AG merkt, dass keine Substanz da ist, ist wieder eine andere Frage. Mir persönlich wäre es sehr unangenehm. Ich hatte vor Jahren auch mehrere Windows Server Zertifikate durch stumpfes Auswendiglernen erworben und würde Blut und Wasser schwitzen wenn ich in dem Bereich arbeiten müsste, da 90% wieder vergessen und keine Berufserfahrung in dem Feld worauf ich mich dann verlassen könnte.

Tendenziell würde ich aber natürlich ein Zertifikat höher gewichten als irgendein XY Bootcamp von irgendeinem privaten Schuppen, bei dem man sich dann auch noch auf Jahre verschuldet. 

Der TE schrieb ja, dass Bafög sehr wenig ist. Dennoch würde ich überlegen ob es nicht dennoch sinnvoll ist eine Ausbildung/Studium zu absolvieren. DE ist einfach zu 'scheingeil' als das ich die Sache ignorieren würde. Nichts ist ätzender als eine gläserne Decke auf die man trifft, nur weil einem ein M.Sc oder sonst was fehlt. Außerdem verbaut man sich ohne Ausbildung und ohne Studium zumindest im ÖD jede höhere Position und ich würde nicht den Fehler machen direkt von vornherein Möglichkeiten zu verbauen.

Ich z. B. habe auch einen klassischen M.Sc erworben, obwohl ich in den Staatsdienst bin, einfach um mehr potenzielle Karten auf der Hand zu haben und geschadet hatte es nie, im Gegenteil. 

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Dafür, dass es um deinen Lebensunterhalt der nächsten >40 Jahre gehen soll, machst du das etwas arg kurzfristig.

Studium, Bootcamp, Bildungsgutschein, reguläre Ausbildung - das sind so viele Möglichkeiten. Aber wohin sollen diese Maßnahmen denn führen?

Am 8.8.2023 um 19:00 schrieb mauenheimer:

Der Bereich in dem ich einsteige ist mir gar nicht so wichtig

DOCH!

Wie sollen wir zu etwas raten, wenn wir das Ziel nicht kennen?

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