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Gendern im Projektdokumentation/-antrag? [Explizit an Prüfer]  

72 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Ich weiß, dass es ein kontroverses Thema ist, im Umfeld der Universität ist es mittlerweile die Normalität, dass in Arbeiten gegendert wird/werden soll. Ich denke da an sowas wie: Mitarbeitende, Auszubildende anstatt von Mitarbeiter, Auszubildender etc.

    • Ich finde es gut/wichtig/richtig, wenn Azubis in Ihrer Projektarbeit gendern.
    • Ich finde es schlecht/unwichtig/falsch, wenn Azubis in Ihrer Projektarbeit gendern.
  2. 2. Hätte es für Dich eine Auswirkung auf die Notenvergabe, wenn gegendert wird?

    • Ich empfinde es als grammatikalisch Falsch und würde Punkte für den Stil abziehen.
    • Ich empfinde es als korrekt und würde Punkte abziehen, wenn nicht gegendert wird.
    • Ist mir egal/ keine Auswirkung auf Punktevergabe.


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Wir können also im Ergebnis dieser Diskussion bisher folgendes festhalten:
- In der Doku/Präsentation zu gendern bringt keine Vorteile für den Prüfling
- In der Doku/Präsentation zu gendern kann Nachteile mit sich bringen

Je nach IHK-Protokollbogen wird durchaus auch Bezug auf Rechtschreibung genommen, wenn auch mit relativ kleinem prozentualen Anteil. Ob das ok ist oder nicht steht erstmal nicht zur Debatte. Sollte also ein Prüfer der berechtigten Meinung sein, dass in der Doku grammatikalische Fehler gemacht wurden, kann er diese markieren und evtl. auch Punkte dafür abziehen.

Ob jemand so 'kleinlich' ist um das bei fehlerhafter Genderschreibweise durchzuziehen steht wieder auf einem anderen Blatt. Aus Prüflingssicht würde ich allerdings ALLES vermeiden, was einem Prüfer böse aufstoßen könnte. Es ist nun mal eine Situation in der andere Menschen einen bewerten, wovon 2/3 in dem Ausschuss nichts in der Richtung (Bewertungsmaßstäbe/Systeme) studiert haben. Der Lehrer weiß wie eine Bewertung in verschiedensten Szenarien zu erstellen ist. Der Rest i.d.R. allerdings nicht.

Ich selbst käme als Prüfling nie auf die Idee irgendwas abzuziehen, was meine Note eventuell, unter Umständen negativ beeinflussen könnte. Vor einem Jahrzehnt war es nicht das Gendern, sondern noch irgendwelche T-Shirts mit dem ACAB und co. Aufdruck. Solche Diskussionen verstehe ich generell nicht. Alleine was es einen Prüfling kostet diesen Thread hier durchzulesen wäre so viel sinnvoller in die Abschlussarbeit oder Feintuning der Doku investiert. 

Es ist diese Wohlstandsverwahrlosung die solche Themen derart präsent in den Vordergrund drängen, wobei wir drängendere Baustellen haben als die Diskussion nach Geschlechteranzahl und co. Wer das nicht glaubt, kann gerne mal die letzte Renteninformation durchlesen und dann in die Ecke weinen gehen (als eines der Beispiele, die zig Millionen Menschen in DE betreffen wird bzw. gerade betrifft). 

In einer Stadt sollten alle Bürgerdokumente 'gendergerecht' angepasst werden. Kostenpunkt mehrere hundertausend Euro. Wem hilft das wirklich und in welchem Maße frage mich mich? Das Geld in ein Kinderheim oder sonstiges investiert würde wesentlich mehr bewirken als 2-3 schreiende zu befriedigen, die sich darüber aufregen, ihr X-tes Geschlecht nicht in der Anrede lesen zu dürfen. Die Genderdebatte zeigt für mich die Wohlstandsverwahrlosung auf vollkommen grotesken Niveau. 

Hier werden Personen in den Verwaltungen gebunden solch einen Stuss umzusetzen, anstatt an wichtigerem Arbeiten zu können. Ich könnte noch dutzende Beispiele aufzählen was gerade wirklich angegangen werden sollte anstatt Zeit diesem elendigen, leidigen Thema zu widmen. 

 


 

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Carwyn:

Okay, gut. Kritik angenommen. Vielleicht habe ich Dich falsch verstanden. Dann erläutere mir bitte gerne, was Du mit dem oben von mir erwähnten Kommentar ausdrücken und damit zur Diskussion beitragen wolltest, was bisher noch nicht von Dir angebracht wurde. Ich bin gerne gewillt, auf der dann vorhandenen Basis differenziert und offen zu diskutieren.

Nein danke, mit so vorurteilsbeladenen Menschen hab ich keinen Bedarf an einem Gespräch / einer Diskussion.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb tōmuri:

Kurz mal als Ergänzung;

"[...] regelt die Rechtschreibung innerhalb derjenigen Institutionen (Schule, Verwaltung), für die der Staat Regelungskompetenz hinsichtlich der Rechtschreibung hat."

Das bedeutet, dass die Regelwerke des RfdR nicht die Rechtschreibung innerhalb von industriellen Selbstverwaltungsorganen regelt. Klar, diese können sich daran orientieren, dann bedarf es aber für Prüfungen offizielle Regelungen. Wenn Prüfer_innen einfach das Rechtschreibregelwerk des RfdR als Bewertungsmaßstab voraussetzen, dann agieren sie nach eigener Meinung, nicht nach Vorschrift.

Ebenso tust du das privat, der RfdR kann nicht deine private Sprache regeln. Wenn du mit denen argumentierst, dann handelst du nach eigener Meinung. Frevel würden behaupten nach Ideologie...

Die gleiche Art Ideologie die dich annehmen lässt das Sonderzeichen im Satzbau korrekt sind, nur von der anderen Seite.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb skylake:

Wir können also im Ergebnis dieser Diskussion bisher folgendes festhalten:
- In der Doku/Präsentation zu gendern bringt keine Vorteile für den Prüfling

Korrekt. Dass aus dem Gendern Vorteile erwachsen würden, war allerdings meines Wissens nach bisher auch nicht Bestandteil der Diskussion. 🤔

vor 3 Stunden schrieb skylake:

- In der Doku/Präsentation zu gendern kann Nachteile mit sich bringen

Kann, aber sollte nicht. Und ist - wie bereits erwähnt fallweise unterschiedlich, je nachdem wie die Person gendert und wie sehr sich ein Ausschussmitglied daran gestört fühlt in dessen Lesefluss.

vor 3 Stunden schrieb skylake:

[...]Ob jemand so 'kleinlich' ist um das bei fehlerhafter Genderschreibweise durchzuziehen steht wieder auf einem anderen Blatt. Aus Prüflingssicht würde ich allerdings ALLES vermeiden, was einem Prüfer böse aufstoßen könnte. Es ist nun mal eine Situation in der andere Menschen einen bewerten, wovon 2/3 in dem Ausschuss nichts in der Richtung (Bewertungsmaßstäbe/Systeme) studiert haben. Der Lehrer weiß wie eine Bewertung in verschiedensten Szenarien zu erstellen ist. Der Rest i.d.R. allerdings nicht.

Ich selbst käme als Prüfling nie auf die Idee irgendwas abzuziehen, was meine Note eventuell, unter Umständen negativ beeinflussen könnte.

Wir halten kurz fest, dass es sich um einen - ich zitiere Dich - "relativ kleine[n] prozentualen Anteil" der gesamten Prüfungsbewertung dieses Prüfungsteils handelt, der verwendet werden KÖNNTE, um die zu prüfende Person wegen Genderns schlechter zu bewerten, korrekt? Wir sprechen weiterhin über die Dokumentation, die neben der Präsentation und des Fachgesprächs, sowie der schriftlichen Abschlussprüfung und der Zwischenprüfung ungefähr ein Viertel der Note ausmacht.
Darüber hinaus sprechen wir von einem Machtgefälle, was kommunizieren soll: "Verscherze es Dir mit den Leuten aus dem Prüfungsausschuss nicht, da sonst Deine Note darunter leiden könnte". Letzteren würde ich im Grunde zustimmen.

Gendern zu benutzen halte ich aber nicht als "verscherzen". Keinen Respekt vor dem Ausschuss zu haben indem man zu spät zur Prüfung kommt, Leute im Fachgespräch einfach duzen, Sachen als unnötig abtun, die aber integraler Bestandteil der Prüfung und des Abschlussprojektes sind, eine grundsätzliche Haltung während FG und Präsentation zeigen, dass man das alles nicht so ernst nimmt, unangebrachte Witze, unangebrachte Kleidung, eine schlampige Dokumentation, die nicht nur wichtige Sachen unterschlägt, sondern auch definitiv nicht noch einmal korrekturgelesen wurde, vielleicht nicht einmal im Ansatz die vorgegebene Seitenzahl einhält, keine Quellenangaben macht, usw....das wären Gründe, weswegen man es sich mit dem Ausschuss verscherzen kann.
Das sind Verhaltensweisen und fachliche Mängel, die in meiner eigenen Verantwortung liegen und bei denen ich auf Konfrontation gehe.

Gendern - ist aber nur eine andere Schreibweise, die keinen konfrontativen Charakter hat. Wenn es eine Person im Ausschuss dazu bringt, sich zu ärgern, eine Respektlosigkeit darin sieht oder es für einen grammatikalischen Fehler hält, dann ist das nicht in meiner Verantwortung. Dann hat die Person an sich ein Problem mit dem Gendern an sich. Aber das hat nichts mit meiner fachlichen Qualität oder einem fehlenden Respekt ggü. dem Ausschuss oder der Prüfung zu tun und ist auch kein konfrontatives Verhalten.

Ich verstehe deswegen auch nicht ganz den Zusammenhang von:

vor 3 Stunden schrieb skylake:

Vor einem Jahrzehnt war es nicht das Gendern, sondern noch irgendwelche T-Shirts mit dem ACAB und co. Aufdruck.

Ein ACAB Shirt bei einer Prüfung anzuziehen ist sowohl ein politisches Statement, technisch gesehen eine Beamtenbeleidigung und entspricht sicher auch nicht dem Dresscode den ein Ausschuss für angemessen halten würde. Klar verscherzt Du es Dir dann mit den Leuten, die am längeren Hebel sitzen.
Gendern mag vielleicht ein gesellschaftspolitisches Statement sein (a la "Ich respektiere und spreche alle Menschen an"), aber grundsätzlich ist es keine Beleidigung, verstößt gegen keinen Dresscode und richtet sich gegen niemanden.
Ziehe ich ein ACAB-Shirt zur Prüfung an, möchte ich vermutlich ein Statement setzen und anecken - bin also bewusst konfrontativ. Wenn ich gendere, provoziere ich nicht bewusst oder möchte anecken. Ich möchte einfach nur eine bestimmte Schreibweise verwenden um respektvoll zu sein. ¯\_(ツ)_/¯

vor 3 Stunden schrieb skylake:

Solche Diskussionen verstehe ich generell nicht. Alleine was es einen Prüfling kostet diesen Thread hier durchzulesen wäre so viel sinnvoller in die Abschlussarbeit oder Feintuning der Doku investiert. 

Wir sind uns hoffentlich beide einig dass Prüflinge erwachsen genug sein sollten, ihr Zeitmanagement unter Kontrolle haben um selbst zu entscheiden, wo sie Zeit für investieren. Wenn jemand hier liest und die Zeit nicht in die Abschlussarbeit und das Finetuning steckt, obwohl die Person das tun sollte - dann hat diese Person anscheinend die Prioritäten falsch gesetzt. Das ist aber nicht die Verantwortung der Leute, die hier über dieses Thema diskutieren, sondern die Verantwortung der besagten Person. 
Anders herum möchte ich vermuten, dass sie auch in der Prüfungszeit durchaus Freizeit haben können, die sie nutzen können, ohne wertvolle Ressourcen von ihrer Abschlussarbeit zu verschwenden.

vor 3 Stunden schrieb skylake:

Es ist diese Wohlstandsverwahrlosung die solche Themen derart präsent in den Vordergrund drängen, wobei wir drängendere Baustellen haben als die Diskussion nach Geschlechteranzahl und co. Wer das nicht glaubt, kann gerne mal die letzte Renteninformation durchlesen und dann in die Ecke weinen gehen (als eines der Beispiele, die zig Millionen Menschen in DE betreffen wird bzw. gerade betrifft).

Finanzen. Klar. Ein Faktor, der nicht außen vor gelassen werden sollte. Zwar alles andere als Bestandteil dieses Threads und der Ausgangsfrage des TE. aber hier sind wir nunmal:

Es ist richtig, das Problem der Rentenversorgung ist ein jahrzehntealtes - und ein unfassbar komplexes dazu. Selbst wenn...selbst wenn bei der zweckbezogenen Abgabe Regierungsparteien unrechtmäßig Gelder davon für das Gendern abzwackten (wozu mir beim schnellen Googlen jetzt nichts dergleichen aufpoppte), dann wird das Gendern alleine nicht für den Untergang des Rentensystems verantwortlich sein.

vor 3 Stunden schrieb skylake:

In einer Stadt sollten alle Bürgerdokumente 'gendergerecht' angepasst werden. Kostenpunkt mehrere hundertausend Euro.

Spannend. Da hätte ich gerne eine Quelle zu. Anpassungen an Dokumente müssen ohnehin immer wieder vorgenommen werden, da kann man ja eigentlich durchaus mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Änderungen von Dokumenten einer Stadt werden durch kommunale Mittel (oder falls es Behörden des Landes sind Landesmittel) finanziert. Das ist ja nicht ganz vergleichbar mit dem Rentenpunkt, der auf Bundesebene abläuft. Also kann das Gendern hier ja dort nicht Gelder abknapsen, oder?

Die Änderung der Dokumente geht im übrigen auf die 2018 gefällte Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zur dritten Option zurück. Hier hat also das höchste Gericht Deutschlands entschieden, dass dies notwendig ist und die finanziellen Aufwände hierfür vorgenommen werden müssen. Nach 5 Jahren sollte das meiste eigentlich bereits durch sein.

Es gibt übrigens regelmäßig den Fall dass Dokumente geändert werden müssen und die alten Dokumente auch nicht mehr rausgegeben, sondern vernichtet werden müssen: Alle 5 Jahre auf Landesebene bei den neuen Zuschnitten der Ministerien. Alle Dokumente, die den alten Minsteriumsnamen sowie die dann als Minister*in hinterlegten Namen beinhaltet haben, dürfen dann ab sofort nicht mehr verwendet werden und müssen vernichtet werden. Im ganzen Bundesland. Das gilt auch für alle Dokumente die aus Fördermitteln der entsprechenden Ministerien erstellt wurden und deswegen den Förderhinweis des alten Ministeriums aufgedruckt bekommen haben. Es muss alles neu gedruckt werden und oftmals auch nochmal neu auf fördertauglichkeit geprüft werden. Eine immense Bindung von Ressourcen.
Gleiches gilt auch auf Bundesebene alle 4 Jahre, wenn eine neue Regierung gewählt und neue Zuschnitte gemacht werden.
...und ich würde behaupten dass diese Änderungen weit kostenintensiver sind und weit mehr Ressourcen binden. Da macht aber niemand ein Fass auf, dass die Ressourcen anders besser aufgehoben wären.

vor 3 Stunden schrieb skylake:

Wem hilft das wirklich und in welchem Maße frage mich mich? Das Geld in ein Kinderheim oder sonstiges investiert würde wesentlich mehr bewirken als 2-3 schreiende zu befriedigen, die sich darüber aufregen, ihr X-tes Geschlecht nicht in der Anrede lesen zu dürfen. Die Genderdebatte zeigt für mich die Wohlstandsverwahrlosung auf vollkommen grotesken Niveau. 

Ich wurde mal vom Land gefördert, um solche Themen voranzutreiben, und wurde aus Fördermitteln bedient, die nicht aus dem selben Topf kamen, für die Kinderheime oder sonstiges vorgesehen waren. Entsprechend war da nicht viel Möglichkeiten da, Dinge "wegzunehmen". Zudem sind unsere Mittel relativ begrenzt gewesen und darüber hinaus projektgefördert (was bedeutete jedes Jahr erneut zu beantragen) und nicht institutionalisiert. Heißt, es variierte jedes Jahr und konnte je nach Fall durchaus auch komplett abgelehnt werden. Dann hast Du halt keinen Job mehr.
Vom Land geförderte Arbeit in queeren Verbänden und Organisationen in NRW kommt vielleicht wenn es hochkommt auf ca. 1 Mio Euro/Jahr. Das klingt erstmal nach viel - ist aber vermutlich noch sehr, sehr optimistisch geschätzt (Das Queere Netzwerk NRW hat 2021 gerundet laut Jahresbericht 224.000 Euro Projektförderung erhalten) und beinhaltet natürlich auch Gehälter der Mitarbeitenden, Büroflächen und allgemein Sachmittel. Was dann an tatsächlichen Fördermitteln pro Projekt noch übrig bleibt, kann man sich denken. Es kann damit ein bisschen was bewegt werden, ja. Reich wird davon niemand und es sind beileibe noch genug Finanzen übrig, um Gelder in ein Kinderheim zu stecken oder ähnliches.

Zumal ich die Argumentation bei jedem finanziellen Aufwand als Karte spielen könnte. Es gibt immer "wichtigeres". Das hat einfach auch damit zu tun, dass "wichtig" immer subjektiv ist. 

Dass "wem hilft das" und das Ausspielen einer marginalisierten Gruppe (LGBTQ) mit einer anderen (Waisenkinder) lass ich mal einfach mal unkommentiert.
 

vor 3 Stunden schrieb skylake:

Hier werden Personen in den Verwaltungen gebunden solch einen Stuss umzusetzen, anstatt an wichtigerem Arbeiten zu können. Ich könnte noch dutzende Beispiele aufzählen was gerade wirklich angegangen werden sollte anstatt Zeit diesem elendigen, leidigen Thema zu widmen.

Du schreibst so, als würden gerade in allen Verwaltungen alle Ressourcen nur dadurch belegt sein, man könnte nur an einer Sache arbeiten und alle Gelder fließen da hin. Das würde ich selber erst einmal nicht so sehen, lass mich mit Quellen natürlich gerne aber erst einmal auf neue Fakten ein. 
Dass nicht immer alles richtig läuft und organisiert ist und man ggf. anders priorisieren und/oder die Ressourcen schlauer verteilen sollte, um mehr Dinge parallel zu schaffen - da kann man sicher drüber diskutieren. Aber das liegt in der Hand derjenigen, die es umsetzen. 

Übrigens sind bspw. Diskussion um das Tempolimit, über die Benzinpreise, die Kosten des Deutschlandtickets, über den digitalen Ausbau, oder, oder, oder auch Wohlstandsdiskussionen, bei denen man schlicht fragen könnte, ob es nichts wichtigeres gäbe. 

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb morphing:

Nein danke, mit so vorurteilsbeladenen Menschen hab ich keinen Bedarf an einem Gespräch / einer Diskussion.

In Ordnung. Kein Problem. Ich bin nach wie vor bereit, mit Dir ergebnisoffen zu diskutieren, aber selbstverständlich zwingt Dich niemand zu einer Diskussion. Du bist gerne gesehen, wenn Du wieder diskutieren möchtest. :)

Geschrieben

Wenn man solche Diskussionen, wie diese hier verfolgt, kommt so eine Aussage immer: 

Am 13.8.2023 um 21:30 schrieb Montaine:

Ich fühl mich davon als Frau weder angesprochen und ich fühle mich ohne gendern weder ausgeschlossen, noch diskriminiert oder irgendwas anderes. Ich finde den ganzen Quatsch einfach nur lächerlich. 

Das ist auch in Ordnung, wenn das für dich so ist. Aber es ist auch in Ordnung, dass sich Personen ausgeschlossen fühlen. 

Unsere Sprache prägt schließlich auch unsere Art zu denken. Und bei der Bezeichnung "Arzt" denkt der Großteil automatisch an einen männlichen Arzt. Nicht an eine Frau. 

Und so oft wird in solchen Diskussionen darauf beharrt, dass man ja grundsätzlich total tolerant ist und natürlich jedes Geschlecht gemeint und eingeschlossen ist. 

Dann toleriert doch auch einfach, wenn Personen gendern. Es zwingt euch ja niemand es auch zu tun. 

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb morphing:

Die gleiche Art Ideologie die dich annehmen lässt das Sonderzeichen im Satzbau korrekt sind, nur von der anderen Seite.

Möglich. Allerdings kannst du dann aufhören zu behaupten, dir wären lediglich klare Regeln wichtig.

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb neinal:

Dann toleriert doch auch einfach, wenn Personen gendern. Es zwingt euch ja niemand es auch zu tun. 

Der Punkt wurde jetzt ja schon öfter genannt, er stimmt aber nicht.

 

Uni Kassel: Weil sie nicht gendern – Studierende können schlechtere Noten erhalten

 

Lehrer als „getarnte Aktivisten“- Berliner Vater verklagt Schule, weil sie Kinder zum Gendern zwingt

Ebenso wird man gezwungen den sogenannten Rundfunkbeitrag zu zahlen, womit man auch Menschen finanzieren muss, die einem das Gendern gerne aufzwingen würden und es penetrant verwenden. Nicht zu vergessen, dass - wie schon erwähnt - enorme Mengen Geld dafür vom Staat herausgeschmissen werden. Dann muss man zwar teils monatelang auf einen Termin bei der Stadt warten, weil kein Geld für Personal da ist, aber wenigstens war Geld da, um alle Veröffentlichungen in unlesbaren Wortquark zu verwandeln:

 

"Bescheinigung des*der Wohnungsgeber*in über den Einzug

In der Wohnungsgeber-Bescheinigung ist der tatsächlich vollzogene Einzug zu bestätigen. Im Voraus ausgestellte Bescheinigungen mit einem in der Zukunft liegenden Einzugsdatum können wir daher nicht anerkennen. Ihr*e Vermieter*in ist verpflichtet, ihnen die Bescheinigung innerhalb von zwei Wochen nach Bezug der Wohnung auszustellen. Es reicht nicht aus, den Mietvertrag vorzulegen. Ebenfalls kann eine formlose Mail des*der Vermieters*in an die Meldebehörde nicht als Wohnungsgeberbescheinigung anerkannt werden."

Offizielle Seite der Stadt Köln

Den Unsinn lehnt eine weite Mehrheit der Bevölkerung ab, darunter auch die meisten Frauen. Dementsprechend sollte der Staat sich da eigentlich nach seiner Bevölkerung richten, anstatt krampfhaft versuchen eine Umerziehung von oben durchzusetzen.

 

 

 

Geschrieben

Versteh die Aufregung übers Gendern irgendwie eh nicht so ganz - ich will ja auch nicht Fachinformatikerin oder Umschülerin oder Bürgerin genannt werden, das gleiche sollte man dann fairerweise auch dem anderen Geschlecht gönnen. Aber wenn man keine anderen Probleme hat als sich übers Gendern aufzuregen ist das doch ein gutes Beispiel für Wohlstandsverwahrlosung unserer schönen Mittelschicht und aller die sich (Privatflugzeug zum Trotz) dazu zählen :)

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb neinal:

Es zwingt euch ja niemand es auch zu tun. 

Dann geh mal an eine Uni. Bei meiner war das punkterelevant und somit ein staatlicher Zwang. Und ehrlichgesagt weiss ich nicht. was in den Schulen gelehrt/gefordert wird diesbezüglich. Wenn es wirklich nur ein Hobby wir Klingonsich reden wäre, dann hätten wir denke ich eine andere Diskussion.

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb allesweg:

Wie viele Arten von Whataboutism kommen jetzt noch?

Gehört auch zu jeder schlechten Diskussion heutzutage dazu: Jemand der "Whataboutism" schreit, ohne anscheinend zu wissen was es heißt. Oder wo war hier die Abschweifung vom Thema?

Man kann halt schwer das Argument anbringen "Lass uns das doch einfach machen, was hast Du damit zu tun?", wenn man in Wahrheit den anderen dazu zwingt die entsprechenden Ideologen zu finanzieren. Und es betrifft eben auch direkt mein Leben, wenn meine Steuergelder dazu genutzt werden, so einen Unsinn durchzudrücken, anstatt sie sinnvoll zu verwenden. Kurzfristige Termine bei der Stadt oder gar finanzielle Förderung für die Digitalisierung vieler Leistungen würden nämlich tatsächlich der ganzen Bevölkerung helfen, ganz unabhängig vom Geschlecht, im Gegensatz zum herbeifantasieren von Diskriminierungen, die dann kostspielig "behoben" werden müssen.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Marubas:

Ebenso wird man gezwungen den sogenannten Rundfunkbeitrag zu zahlen, womit man auch Menschen finanzieren muss, die einem das Gendern gerne aufzwingen würden und es penetrant verwenden.

Oder die absolut überteuerten Übertragnungsrechte für Sportgroßereignisse, aber DER Aufschrei wenn wieder zigtausende für Balltreter-Tourniere oder Olympia rausgehauen werden fehlt mir. Oder der wöchentliche Mutantenstadl, oder die Quizsendungen in denen Geld verlost wird oder...

Ich muss durch meinen Krankenkassenbeitrag auch die Adipositas anderer mittragen. ebenso den Kreuzbandriss übermotivierter Hobbysportler und und und.

Das tut aber alles hier nichts zur Sache.

vor 3 Minuten schrieb Marubas:

Nicht zu vergessen, dass - wie schon erwähnt - enorme Mengen Geld dafür vom Staat herausgeschmissen werden. Dann muss man zwar teils monatelang auf einen Termin bei der Stadt warten, weil kein Geld für Personal da ist,

Nennt sich Personalplanstellen oder auch Headcount. In einer Kleinstadt benötigt man zu 95% keinen Termin, oder bekommt einen innerhalb der nächsten 14 Tage (dann aber auch zu arbeitnehmerfreundlichen Zeiten). Wenn in einer Großstadt dann statt 2 Angestellten im Bürgerbüro "nur" 6 da sitzen, aber 10x mehr Leute kommen und was wollen (und auch erst mal bei der falschen Behörde aufschlagen wollen)...

Auf der anderen Seite, warum muss ich als Bürger überhaupt 15 Minuten beim Ausfüllen eines Formulars am PC, welches ausgedruckt, mir zu Unterschrift vorgelegt und wieder eingescannt wird zuschauen? Warum kann ich das nicht schon zu hause/vor Ort vorausfüllen? Das Problem in den Bürgerbüros ist nicht (nur) der Personalmangel, sonder zu einem Großteil die mangelnde Digitalisierung und der fehlende Dienstleistungsgedanke (und -wille).

vor 3 Minuten schrieb Marubas:

aber wenigstens war Geld da, um alle Veröffentlichungen in unlesbaren Wortquark zu verwandeln:

"Bescheinigung des*der Wohnungsgeber*in über den Einzug

In der Wohnungsgeber-Bescheinigung ist der tatsächlich vollzogene Einzug zu bestätigen. Im Voraus ausgestellte Bescheinigungen mit einem in der Zukunft liegenden Einzugsdatum können wir daher nicht anerkennen. Ihr*e Vermieter*in ist verpflichtet, ihnen die Bescheinigung innerhalb von zwei Wochen nach Bezug der Wohnung auszustellen. Es reicht nicht aus, den Mietvertrag vorzulegen. Ebenfalls kann eine formlose Mail des*der Vermieters*in an die Meldebehörde nicht als Wohnungsgeberbescheinigung anerkannt werden."

Genau, nur durch Gendern wird das ansonsten absolut verständliche Beamtendeutsch unlesbar.

Und wenn DAS für dich "unlesbarer Wortquark" ist, dann wundern mich die Ergebnisse der Pisastudie überhaupt nicht mehr.

vor 3 Minuten schrieb Marubas:

Den Unsinn lehnt eine weite Mehrheit der Bevölkerung ab, darunter auch die meisten Frauen. Dementsprechend sollte der Staat sich da eigentlich nach seiner Bevölkerung richten, anstatt krampfhaft versuchen eine Umerziehung von oben durchzusetzen.

Hast du für diese Behauptung auch eine qualifizierte Quelle einer repräsentativen Umfrage, oder war das irgendwas im Sinne von RTL: "Finden sie Gendern wichtig?" --> "Ja, ich gendere immer und überall" vs. "Nein, mir ist es relativ egal"

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Maniska:

Hast du für diese Behauptung auch eine qualifizierte Quelle einer repräsentativen Umfrage, oder war das irgendwas im Sinne von RTL: "Finden sie Gendern wichtig?" --> "Ja, ich gendere immer und überall" vs. "Nein, mir ist es relativ egal"

Gendergerechte Sprache ist vielen Deutschen nicht so wichtig. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag des WDR. [...] Gefragt nach ihrer Haltung zum Thema gaben 41 Prozent der Befragten an, das ihnen das Thema gar nicht wichtig sei. (Zum Vergleich: 2020 waren es 30 Prozent) Sehr wichtig finden es nur 16 Prozent, (2020 waren es noch 19 Prozent).  Dabei gab es bei den Antworten der Befragten auch kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

https://www1.wdr.de/nachrichten/gender-umfrage-infratest-dimap-100.html

Fast zwei Drittel der Deutschen lehnen einer Umfrage zufolge eine gendergerechte Sprache ab. 65 Prozent der Bevölkerung halten nichts von einer stärkeren Berücksichtigung unterschiedlicher Geschlechter, wie eine Befragung von Infratest Dimap für die „Welt am Sonntag“ ergab.

Die Mehrheit der Deutschen lehnt damit Formulierungen wie „Zuhörende“ statt „Zuhörer“ und die Nutzung des großen Binnen-I („WählerInnen“) in der Schriftsprache ebenso ab wie eine Pause vor der zweiten Worthälfte („Pendler_innen“) in der gesprochenen Sprache. Frauen bewerten die gendergerechte Sprache insgesamt positiver als Männer, dennoch stieg bei ihnen die Ablehnung von 52 auf 59 Prozent.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/grosse-mehrheit-laut-umfrage-gegen-gendersprache-17355174.html

Und extra für Dich auch noch RTL:

 

Laut aktuellem RTL/ntv-Trendbarometer stört es fast drei Viertel (73 Prozent) der Bundesbürgerinnen und Bürger, wenn Personen "Genderzeichen" wie Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt oder eine Pause zu Hilfe nehmen, um geschlechtsneutral zu sprechen. Wenn also beispielsweise von Ärzt:innen statt von Ärztinnen und Ärzten die Rede ist. Lediglich 22 Prozent der Befragten finden es gut, wenn so gesprochen oder geschrieben wird.

Abgelehnt wird das Gendern von einer großen Mehrheit im Osten wie im Westen des Landes, unter Jüngeren (etwas weniger) und Älteren, unter Befragten mit Hauptschulabschluss wie unter Befragten mit höheren Bildungsabschlüssen und in fast allen politischen Lagern. Männer stehen dem Thema noch deutlicher gegenüber (77 dagegen, 18 Prozent dafür) als Frauen (70 zu 26 Prozent). Die einzige Gruppe, die Gendern mehrheitlich gut findet, sind die Anhänger der Grünen (58 Prozent).

 

https://www.stern.de/gesellschaft/gendern--grosse-mehrheit-der-deutschen-laut-forsa-umfrage-davon-genervt-33661462.html

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb bigvic:

Dann geh mal an eine Uni. Bei meiner war das punkterelevant und somit ein staatlicher Zwang. Und ehrlichgesagt weiss ich nicht. was in den Schulen gelehrt/gefordert wird diesbezüglich. Wenn es wirklich nur ein Hobby wir Klingonsich reden wäre, dann hätten wir denke ich eine andere Diskussion.

Aber das ist doch eigentlich hier schon Konsens gewesen, dass ein Erwzingen oder Aufdrücken im Sinne von "Mach das bitte auch" nicht sinnhaft und klug ist. Zumindest hab ich das hier bspw. so formuliert.
Ein "Ich muss das in Veröffentlichungen lesen" ist jetzt nicht gerade ein Aufdrücken und Erzwingen. Dann liest Du es zwar, aber niemand verlangt von Dir dann, dass Du es selbst auch machen musst.

Das ist auch was, was ich in dieser Diskussion hier vermisse - eine Ausgewogenheit. Ich weise durchaus auch auf Probleme und Schwierigkeiten zu der Thematik hin und spreche nicht das ganze Gendern als heilig an, sondern sehe auch die Herausforderungen und kritisiere auch Herangehensweisen, die ich nicht zielführend finde - wie es bspw im Hochschulkontext einzufordern. Und ja, wahrscheinlich habe ich auch nicht alle Fakten auf dem Tisch und irre mich in der einen Sache oder kann in der anderen noch dazulernen. Aber damit bin ich bei weitem nicht alleine hier. Bei weitem.

Der Thread artet auch aus. Was damit anfing zu fragen ob Gendern in der Doku/im Antrag sinnhaft wäre, wurde zu einer Diskussion um Steuergelder, Mittelvergabe, einem kurzen Rant zum Rundfunkvertrag (Ganz wild irgendwie 🤔) und einer Diskussion um LGBTQ im allgemeinen - und da ich mitgemacht habe, bin ich da natürlich nicht ganz unschuldig dran. :D

Aber ich merke hier kein Bewegen. Kein tatsächliches Zuhören, Punkte abwägen und aufeinander zugehen, keine differenzierte Diskussion, sondern nur ein Austauschen der Standpunkte und beharren darauf, dass man ihn hat. Das ist für mich keine Diskussion. Schade eigentlich.

Ich glaube ich habe gesagt was ich sagen konnte zu dem Thema und alles andere von mir wäre redundantes im Kreis drehen meinerseits. Zumal wir hart an den Boardregeln zu politischen und weltanschaulichen Themen vorbeischleifen. Von daher klinke ich mich hier aus. Sowohl weil ich thematisch alles gesagt habe was ich zu sagen hatte, wie auch weil ich als Moderation nicht weiter die Regeln biegen möchte, als ich es mit dem Zulassen der (gesellschafts-)politischen hier bereits getan habe.

In diesem Sinne wünsche ich dem Rest fröhliches Weiterdiskutieren. :)

Geschrieben
Versteh die Aufregung übers Gendern irgendwie eh nicht so ganz - ich will ja auch nicht Fachinformatikerin oder Umschülerin oder Bürgerin genannt werden, das gleiche sollte man dann fairerweise auch dem anderen Geschlecht gönnen. Aber wenn man keine anderen Probleme hat als sich übers Gendern aufzuregen ist das doch ein gutes Beispiel für Wohlstandsverwahrlosung unserer schönen Mittelschicht und aller die sich (Privatflugzeug zum Trotz) dazu zählen
Was mich persönlich stört, ist dieser moralische Hoheitsgedanke à la "ICH gendere, weil ich ja ALLE einschließen will". Das wurde von allen anderen schon seit Jahr(-hundert-?)en mit dem generischen Maskulinum gemacht. Jeder weiß was es bedeutet, jeder benutzt es. Aber jetzt wird dieser massiven Mehrheit, die nicht gendert plötzlich der Stempel aufgedrückt, dass diese "was falsch mache" bzw. xy-feindlich und exkludierend spreche.


Da wird dann kurzerhand die Bedeutung bzw das Gemeinte vom Gesprochenen abgewandelt ("Frauen/Diverse werden ja nicht angesprochen" [wurde einfach so mal behauptet, trotz großer Abwehrhaltung+historischem "war noch nie der Fall"] ) und die eigene Sprechweise gewissermaßen auf ein Podest gehoben.

Ja, ehrlich gesagt kotzt mich das an.


Davon abgesehen, dass Binnen-I, Sprechpause, Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt und sonstige Versuche, die ich bisher gesehen habe mich massiv im Lesefluss und teilweise sogar im Verständnis gestört haben, wenn denn mehrere Parteien in kurzer Folge mit allen Varianten ge-und beschrieben wurden. Dabei bin ich jemand der kein LRS hat und auch sonst keine Schwierigkeiten mit Leseverständnis aufweist.
MaiLab hat zu dem Thema vor einiger Zeit ein gutes Video gemacht.
Gendergerecht wie "Studierende" ist zwar leserlich, aber zumindest ungewohnt und hat für mich dasselbe "Geschmäckle" von moralischer Hoheit.
Geschrieben (bearbeitet)
vor 37 Minuten schrieb Bitschnipser:

Was mich persönlich stört, ist dieser moralische Hoheitsgedanke à la "ICH gendere, weil ich ja ALLE einschließen will". Das wurde von allen anderen schon seit Jahr(-hundert-?)en mit dem generischen Maskulinum gemacht. Jeder weiß was es bedeutet, jeder benutzt es. Aber jetzt wird dieser massiven Mehrheit, die nicht gendert plötzlich der Stempel aufgedrückt, dass diese "was falsch mache" bzw. xy-feindlich und exkludierend spreche.


Da wird dann kurzerhand die Bedeutung bzw das Gemeinte vom Gesprochenen abgewandelt ("Frauen/Diverse werden ja nicht angesprochen" [wurde einfach so mal behauptet, trotz großer Abwehrhaltung+historischem "war noch nie der Fall"] ) und die eigene Sprechweise gewissermaßen auf ein Podest gehoben.

Ja, ehrlich gesagt kotzt mich das an.


Davon abgesehen, dass Binnen-I, Sprechpause, Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt und sonstige Versuche, die ich bisher gesehen habe mich massiv im Lesefluss und teilweise sogar im Verständnis gestört haben, wenn denn mehrere Parteien in kurzer Folge mit allen Varianten ge-und beschrieben wurden. Dabei bin ich jemand der kein LRS hat und auch sonst keine Schwierigkeiten mit Leseverständnis aufweist.
MaiLab hat zu dem Thema vor einiger Zeit ein gutes Video gemacht.
Gendergerecht wie "Studierende" ist zwar leserlich, aber zumindest ungewohnt und hat für mich dasselbe "Geschmäckle" von moralischer Hoheit.

Nur weil etwas lange oder gar historisch schon "so" gemacht wurde finde ich keine angemessene Begründung, wo ziehst du denn da die Grenze? So lange ist es noch nicht her, dass Frauen die Zustimmung des Ehemanns brauchten um arbeiten zu gehen oder ein eigenes Konto zu haben. Da gab es sicher genug Leute, welche genauso wie du argumentiert haben. 

Wenn man sich davon angegriffen fühlt oder das als moralisierend empfindet könnte man natürlich auch mal gucken, wieso man sich durch so eine Kleinigkeit angegriffen fühlt. 

 

Bearbeitet von Amorphium
Geschrieben

Da bist du auf den falschen Bock aufgesprungen. Ich habe nicht gesagt "es ist richtig so, weil wir das schon immer so machten". Ich behaupte es wurden im generischen Maskulinum über lange Zeit schon alle angesprochen. Die Idee, dass dem nicht so ist, ist hingegen relativ neu und mMn. frei erfunden ("wurde einfach mal so behauptet").

Gegenfrage: wenn es nur so eine Kleinigkeit ist, warum bestehen du und viele andere dann darauf zu gendern?

Schon wieder schwingst du die Moralkeule mit ein bisschen ad hominem gewürzt. Merkst du das selber nicht?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 18 Minuten schrieb Bitschnipser:

Da bist du auf den falschen Bock aufgesprungen. Ich habe nicht gesagt "es ist richtig so, weil wir das schon immer so machten". Ich behaupte es wurden im generischen Maskulinum über lange Zeit schon alle angesprochen. Die Idee, dass dem nicht so ist, ist hingegen relativ neu und mMn. frei erfunden ("wurde einfach mal so behauptet").

Du legst mir hier selber Worte in den Mund, vielleicht liest du meinen Kommentar nochmal in Ruhe durch.

Mit dem generischen Maskulinum wurden über lange Zeit schon alleine deshalb nicht "alle" angesprochen, weil Frauen im öffentlichen Diskurs als Personen, mit welchen man kommuniziert, noch gar nicht so lange existieren.

Auch wenn ich die bisherigen Möglichkeiten zum Gendern sprachlich unelegant finde, ist es trotzdem eine Kleinigkeit für mich zu tun, genauso wie darauf zu verzichten wenn mein Gegenüber das nicht möchte. Darum geht es nämlich eigentlich im Kern.

Ich klink mich aber auch mal aus, dann könnt ihr hier "ideologiefrei" weiter machen.

Bearbeitet von Amorphium
Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Bitschnipser:

Mal ganz abgesehen davon, dass Gendersternchen mit Gleichberechtigung und wirtschaftlicher Selbstständigkeit der Frau zu vergleichen völlig an den Haaren herbeigezogen ist...

Wer hat das denn auch behauptet?

vor 14 Minuten schrieb Bitschnipser:

Die Idee, dass dem nicht so ist, ist hingegen relativ neu und mMn. frei erfunden ("wurde einfach mal so behauptet").

Meines Wissens nach, ist es bereits mehrfach in Studien gezeigt worden, dass das generische Maskulinum einen geringeren gedanklichen Einbezug von Frauen (und sicherlich auch von nicht-binären Identitäten, da ist mir jetzt aber keine Studie direkt bekannt) auslöst, als diverse geteste Alternativformen.

Welcher sprachliche Weg da jetzt der beste ist, das sind wir als Gesellschaft offensichtlich noch in der Findungsphase. Was mich persönlich immer nervt in den Diskussion rund um die Thematik, ist wenn einfach behauptet wird, dass generische Maskulinum reiche völlig aus. (Hauptsächlich aus historischer Perspektive.)

Geschrieben (bearbeitet)

Für mich persönlich ist die Geschichte ganz einfach!

Ich schreibe in meinen Mails weiterhin "Liebe Kollegen u. Kolleginnen".... genauso wie in meinen Bewerbungen "Sehr geehrte Damen und Herren" usw. 

Meine persönliche Meinung ist das der ganze Genderquatsch nur deshalb auf den Tisch gekommen ist weil sich da mal irgendwann jemand überlegt hat wie man auch im sprachlichen Gebrauch einfach Zeit sparen kann! Die Zeit in der Rede und die Zeit des geschriebenen Wortes. Und vielleicht kam da auch mal das Thema Einsparung von Papier auf den Tisch, ich weiß es nicht.

Macht ja auch Sinn ein "Sehr geehrte Damen und Herren" abzukürzen mit... ja was denn jetzt genau... "Sehr geehrte Herr:innen"?

Und was ich ja echt witzig finde ist die Tatsache das immer irgendjemand mit der Moralkeule um die Ecke kommt sobald das Thema Toleranz mit auf den Tisch kommt. 

Apropos Toleranz:

Ich als Frau frage mich: Hat uns denn mal irgendwer gefragt ob wir überhaupt im sprachlichen Gebrauch in einen gemeinsamen Topf geworfen werden wollen? 

Vom reinen Hintergrund weiß ich, das ganze Thema kam bereits in den 60gern auf den Tisch und hatte ihre Ursache in einer feministischen Bewegung die damals mit Sicherheit ihren Sinn und Zweck hatte.  

Aber... die Zeiten haben sich geändert. Heute weiß jedes Kind das jeder Beruf, wirklich jeder, von beiden Geschlechtern ausgeübt werden kann und auch wird. 

Aber, ich kenne in meinem Umfeld keine einzige Frau die auf das Thema Gendern positiv reagieren würde, ganz im Gegenteil. Wenn es nach uns ginge dann hätten wir das ganze schon längst wieder abgeschafft.

Gendern bringt für uns weder irgendwelche Vorteile in Richtung Frauenquote im Beruf, keine Gehaltsanpassungen (generell verdienen Frauen in vielen Bereichen immer noch weniger als die werten Herren) und ich könnte das noch weiter fortführen. 

Tatsächlich sollen wir übers Gendern froh sein weil wir ja "jetzt nicht mehr übergangen werden". Das ich als Frau aber dadurch im Sprachgebrauch mit dem anderen Geschlecht in einen Topf geworfen werde und mich dadurch vielleicht diskriminiert fühlen könnte, auf diese Idee ist bisher anscheinend noch keiner gekommen. Oder es wollte keiner darauf kommen.

Das bitte jetzt nicht falsch verstehen... die Betonung liegt ganz bewusst auf "könnte" und das lasse ich einfach mal so im Raum stehen.

 

Bearbeitet von Montaine
Geschrieben
vor 38 Minuten schrieb Amorphium:

Nur weil etwas lange oder gar historisch schon "so" gemacht wurde finde ich keine angemessene Begründung

vor 16 Minuten schrieb Bitschnipser:

"es ist richtig so, weil wir das schon immer so machten"

Wo lege ich da Worte in den Mund?

vor 38 Minuten schrieb Amorphium:

So lange ist es noch nicht her, dass Frauen die Zustimmung des Ehemanns brauchten um arbeiten zu gehen oder ein eigenes Konto zu haben. Da gab es sicher genug Leute, welche genauso wie du argumentiert haben. 

Markiert durch mich. Durch den Bezug stellst du nebenbei noch mich auf eine Stufe mit Leuten aus dieser Zeit/sagst indirekt ich sei chauvinistisch/sexistisch. Nicht wirklich hilfreich.

vor 2 Minuten schrieb tōmuri:

Wer hat das denn auch behauptet?

Siehe Zitat hierüber. Bevor die Ausrede kommt, dass das garnicht vergleichen sei: Wenn es nicht verglichen werden sollte, warum wurde es dann komparativ angeführt?
 

vor 4 Minuten schrieb tōmuri:

persönlich immer nervt in den Diskussion rund um die Thematik, ist wenn einfach behauptet wird, dass generische Maskulinum reiche völlig aus.

Und mich nervt, dass plötzlich so getan wird, als täte es das nicht :)  Wie schon zuvor gesagt, wird das von einer sehr lautstarken Minderheit publiziert, obwohl die Mehrheit das garnicht will. Wer es nicht tut, wird in eine Schublade einsortiert.

Ja Sprache entwickelt sich. Ich denke nicht, dass man diesen Wandel erzwingen kann/sollte.

Carwyn hatte in einem ihrer ersten Posts hier was davon gesagt, dass Sprache ja frei erfunden sei. Stimmt so ja nicht ganz. (Überhaupt nicht). Sprache hat sich seit jeher
verändert, Wörter wurden anderen Sprachen entlehnt, vermischt, durch Dialekte geändert.

Diesem natürlichen Wandel gegenüber stehen aber wirklich erfundene Sprachen, wie Esperanto . Die ganzen Sonderzeichenkonstruktionen sind schon viel eher "Esperanto im Deutschen", als natürliche Sprachentwicklung.
 

Geschrieben
Am 13.8.2023 um 23:20 schrieb Whiz-zarD:

Entweder wird es sich in Zukunft nach und nach durchsetzen oder nicht aber niemand diskutiert übers Gendern so oft, wie die Gender-Gegner.

Bei einem derartigen Satz verstehe ich den dahinterliegenden Gedankengang nicht, denn... wer sonst? Befürworter und Neutrale werden sicherlich keine Diskussionen starten, das ist in (ich verallgemeinere) sämtlichen Diskussionen der Fall. 

Die Logik umkehren ist auch Schwachsinn. Die Befürworter können auch einfach die Gegenseite in Ruhe lassen, denn entweder es setzt sich durch oder halt auch nicht? Oder ist es hier wieder etwas anderes, weil sie sich FÜR etwas einsetzen, dann wiederum setzen sich die Anderen aber auch für etwas ein.  

Wie sonst startet eine Diskussion, wenn "Gegner" sich nicht ausdrücken/dürfen/sollen? Mir soll keiner kommen mit "aus Prinzip gegen etwas sein, startet keine Argumentation", denn das ist mir bewusst, aber das ist halt einfach oft nicht der Fall. 

Das größte Problem in meinen Augen spiegeln, wie bei anderen politischen Themen, Personen mit einem extremen Bezug zu seiner Seite hin. Der Hass wächst in alle Richtungen und es gibt viele verschiedenste Methodiken, welche einfach dafür Sorgen, dass das Gendern oder andere politische Ansichten auf Trotz treffen. Ist das schön? Nein.
Ich würde gerne diverse Beispiele bringen, aber damit sprenge ich das Thema und die Kultur leidet (nicht wegen mir) grundsätzlich darunter. 

Gendern, wie einige es verlangen, ist ein großer Eingriff in den Sprachgebrauch, das wird nebenher nicht klappen. Warum? Weil das Verwenden inklusiver Sprache textbasierend in Verwendung mit *;/: grundsätzlich die Angelegenheit schwieriger macht. Die Frage, 'wann verwendet man was?' liese sich durch "ist doch egal, hautpsache du machst es' beantworten, aber mir ist es einfach nicht egal. Ist das in Ordnung? Na klar! Ich lese texte und treffe auf sämtliche Variationen, wobei die deutsche Sprache von "hausauf" diverse Möglichkeiten bringt derartige Variationen nicht zwanghaft machen zu müssen. Natürlich bekomme ich persönlich einen Hass auf dieses Thema, wenn ich mich zwangsweise damit beschäftigen muss, obwohl ich einfach keinen Bock habe. Muss ich einen Text lesen, der aufgrund fehlender "Regeln", in jedem zweiten Wort gendert, tritt natürlich ein "das gebe ich mir nicht" ein und genau diese Einstellung breitet sich auch auf belanglosere Stellen aus. 

Wer auf Youtube mit diesem Thema Kontakt hat wird recht schnell feststellen, dass diese Argumentation hier, möge sie teilweise noch so simpel wie nichts Zweites sein, äußerst human ist. Dort wird inflationär das Wort "woke". "extremist" und "wer nicht gendert ist rechts" verwendet, obwohl man einfach nur nicht explizit gendert. Diverse öffentliche Persönlichkeiten haben eine Reichweite, welche mehrere Millionen Menschen beinhaltet und derartige Stimmungen einfach aus Dummheit verbreiten. 
Möchte man etwas ändern, sollte man meiner Ansicht nach nicht den Weg einschlagen, der andere trotzig macht, diverse Menschen ziehen das ganz schnell in den Hass und schon gibt es Konfrontationen, die halt einfach nur dummes Gelaber sind. Man steht still, weil man an falscher Stelle falsch reagiert hat. Ich wollte es zwar nicht, aber in meinen Augen komme ich nicht daran vorbei: 
Andere halten die Kleber für sinnvoll, bei mir sorgt es einfach nur für eine Trotzreaktion und einen aggressiven "verpiss dich aus meinem Blickfeld". 

Aus einer "soll ich in der Doku gendern?" wurde ganz schnell eine Grundsatzdiskussion, weil man sich schon nicht einig darüber wird, ob es sinnvoll ist oder nicht. Spätestens hier wäre für mich die Diskussion vorbei und ich würde mir einfach nicht die Kopfschmerzen geben und das gendern sein lassen. Warum?
- Wir haben hier Prüfer die sagen "na klar, kein Problem!"
- Wir haben hier Prüfer die sagen "lassens wir besser sein"
- Wie gendere ich? 
- Gendere ich durchgehend?
- Mache ich einen Disclaimer?
- Macht ein Disclaimer überhaupt Sinn?
- Wie sehen es die anderen 150 IHKs und deren PA?
- Die Prüfung strotzt nicht durch Einheitlichkeiten
- Prüflinge haben mit einem "normalen" Hochdeutsch schon Probleme und manche Sätze wirken in einer offiziellen Prüfung schon so, als hätten sie ein paar Promille zu viel
(- bin ich der entscheidente Faktor, wenn ich (falsch) gendere?)
- Wie gendere ich korrekt

Mit Gendern selbst werden noch ganz andere Sprachgebräuche in Verbindung gebracht, dazu gehören ganz schnell Pronomen, die in meinen Augen dann auch eher schwierig werden (xier, xies, xies, xiem, etc.). Damit haben wir nicht nur eine Baustelle, sondern schon mehr. 

vor 23 Stunden schrieb Carwyn:

Ich sage nicht, dass das Thema nicht komplex sei. Aber es ist gleichzeitig auch nicht so schwierig, wie es sich im ersten Moment anfühlt.

Das größte Problem ist der entstehende Trotz welcher durch schlichtweg dummes Argumentationsverhalten beider Seiten (davon ausgehend, dass es jetzt einfach nur Faktion Ja und Nein gibt) entsteht. 
Ist es ok nicht zu gendern? Ja 
Ist es ok zu gendern? Ja
Ist es hilfreich durch gendern absichtlich zu provozieren? Nö
Ist es hilfreich absichtlich das falsche Geschlecht anzuwenden um jemand zu provozieren? Nö

Es muss halt ordentlich gemacht werden und davon sind die meisten(!) aber absolut weit entfernt. 

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