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Ausbildung zum Fachinformatiker oder staatlich geprüften Informatiker?


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Geschrieben

Hallo zusammen :)

 

ich stehe aktuell vor der Entscheidung welche Ausbildung ich machen soll. Leider ist diese recht zeitdringlich, da beide Ausbildungen bald starten.

Kurz zu mir: ich bin 27 und breche mein langjähriges Informatikstudium ab, da ich mit der Lernform im Studium einfach nicht zurecht komme. Ich bin sehr technisch aufgewachsen, kann mit verschiedenen Programmiersprachen umgehen etc. und habe jetzt folgende Ausbildungen zur Auswahl:

 

1. Eine schulische Ausbildung zum „Staatlich geprüften Informatiker“ (Schwerpunkt Technik)

1. und 3. Jahr sind in der Schule, das 2. findet in einem Betrieb statt

2. Eine betriebliche Ausbildung zum „Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung“, jeweils 6 Wochen Betrieb, 3 Wochen Schule

Was ist der bessere Abschluss? Rein auf dem Papier ja der staatlich geprüfte Informatiker, aber spielt das im Berufsleben später überhaupt eine Rolle?

 

 

Geschrieben

Zu deiner 1. Frage: Technikbegeistert war ich schon immer, aber ich bin auch sehr technisch aufgewachsen. Aber die Anwendungsentwicklung interessiert mich einfach sehr und darin sehe ich mich in Zukunft auch eher. 
 

zu 2.: Also das was ich da rauslese ist zusammengefasst folgendes: Solange ich nicht im öffentlichen Dienst arbeiten möchte bringt mir der staatlich geprüfte Informatiker nicht wirklich etwas bzw. habe ich dadurch sogar schlechtere Chancen, da kaum jemand den Abschluss kennt. Ist das soweit richtig?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 9 Stunden schrieb ChaosAyumi:

Was ist der bessere Abschluss? Rein auf dem Papier ja der staatlich geprüfte Informatiker, aber spielt das im Berufsleben später überhaupt eine Rolle?

Ach, wenn es ein Ranking sein soll muss man "besser" definieren.
Formell* ist es wohl so: Ausbildung > Meister (gibt es in der IT ja so nicht) > Staatl. gepr. Techniker/Informatiker > Bachelor > Master > Doktor

*So kenne ich es auch bei Personen die in Bereichen arbeiten bei denen der Techniker anerkannt ist aka. Automobilbranche.

Nun reden wir aber von IT. Da ist ja alles ein bisschen anders und jeder macht was er will :)
Was ist nun besser aus meiner Sicht? Der Techniker ist schulisch mit allen Vor- und Nachteilen, d.h. es ist genormt mit Lehrplan, regelmässigen Prüfungen, gewisser Qualität und danach Vergleichbarkeit. Dafür sammelst du keine Praxiserfahrung - wie bei einem Studium.
Die Qualität der Ausbildung hängt immer zum massgeblichen Teil vom Betrieb ab. Ja, es gibt formelle Rahmenpläne & Co. aber das ist meist Makulatur. Und die Berufsschule wird - zu recht oder unrecht - meist negativ bewertet. Die Unterschiede zwischen den FI nach der Ausbildung sind enorm - je nachdem was für eine Ausbildung/Förderung sie im Betrieb genossen haben. Neben dem persönlichen Engagement natürlich kommt es daher einfach drauf bei welchen Betrieb du gelandet bist (mit welchen Umgebungen, Möglichkeiten, Budget, Ausbilder, usw. usf.) bzw. den du dir nach reiflicher Prüfung ausgesucht hast *husthustidRmachtdaskaumeinAzubisondernstelltkeineoderdiefalschenfragen*. Das kann dir gegenüber, egal welchen schulischen Ausbildung (Techniker, Bachelor), einen Riesenvorteil verschaffen oder eben das Gegenteil. Und wenn ich mir die Masse anschaue, dann ist mein Fazit, dass die genormte schulische/universitäre Grundbildung (z.B. Bachelor) inzwischen meine erste Wahl wäre. ABER du sagst ja, du kommst mit der Lernform (was auch immer das im Detail bedeutet) nicht zurecht, d.h. ein Techniker ist tendenziell näher am Bachelor in diesem Bereich. Stellt sich für dich daher überhaupt die Frage?

Was ich bei deinem Post nicht ganz verstehe .. du sagst beides fängt bald an. Hast du denn einen Ausbildungsplatz sowie einen Technikerplatz erhalten und überlegst jetzt welche du Antritts? 

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb ChaosAyumi:

staatlich geprüfte Informatiker

Bitte nicht diesen Weg wählen. Der staatl. geprüfte Techniker wird an relativ wenigen Schulen angeboten und ist dementsprechend unbekannt. Es gibt Bundesländer, in denen man lange suchen muss bis man eine Berufsschule findet, die das 'noch' anbietet.

Unbekannt/Fremd ist in der Berufswelt eher schlecht als gut, vor allem wenn man an einen Personaler gerät, der nach Checkliste aussortiert.

Entweder eine Ausbildung zum Fachinformatiker (IHK) oder ein Studium (FH/Uni) mit dem Ziel B.Sc/M.Sc. Das sind die Abschlüsse mit denen jede Person in dem Bereich etwas anfangen und einordnen kann. Der Techniker ist in der IT einfach zu unbedeutend, als dass es sich lohnen würde. In anderen Berufszweigen ist das Bild wieder ein anderes. 

Da du ja bereits das Studium ausprobiert hast und es dir nicht liegt, bleibt eigentlich nur noch die Ausbildung AUßER du möchtest in den ÖD oder irgendeinen Laden, der gnadenlos ohne Sinn und Verstand nach dem DQR vergütet/einsortiert (hier fällt mir wieder nur der ÖD ein). DANN kann sich ein Techniker tatsächlich lohnen aber auf der anderen Seite gibt es hier bereits genug Threads, dass mittlerweile Fachinformatiker im ÖD nicht mehr mit E5, sondern wesentlich höher einsteigen. Der Großteil irgendwo zwischen E6-E10. Mit Techniker sollte da kaum noch Luft nach oben sein, da man im ÖD auf eine gläserne Mauer trifft die nicht mehr mit Leistung zu durchlagen ist. Spätestens bei E12 ist für die allermeißten schluss, unabhängig der Berufserfahrung (hier im Forum gibt es einen Abstimmung dazu). 

Zusammengefasst:
Für die Wirtschaft: Ausbildung
Für den ÖD: früher Techniker, heute Ausbildung, da Differenz nicht mehr groß genug.

 

Geschrieben

Moment mal, es geht hier doch gar nicht um den Techniker, sondern "nur" den Informatiker. 

Der staatlich geprüfte Informatiker ist als schulische Ausbildung (zumindest bei 2 Jahren Dauer) im DQR eine Stufe unterhalb der Ausbildung. 

Ich würde auch zu einer soliden Ausbildung in einem möglichst namenhaften Unternehmen raten. Wenn man nix findet kann man auch  die schulische Variante wählen. 

Techniker kann man im Abschluss machen. Lohnt sich aber nur bedingt, da viele Schnittpunkte zum FI und wie schon angesprochen ist die Verbreitung gering. Kann man aber schon gut verargumentieren. Nicht so gut wie ein Studium, aber als Weiterbildung immer gut. Aber das wäre dann erst der nächste Schritt in ein paar Jahren. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb sylenz:

Moment mal, es geht hier doch gar nicht um den Techniker, sondern "nur" den Informatiker. 

Der staatlich geprüfte Informatiker ist als schulische Ausbildung (zumindest bei 2 Jahren Dauer) im DQR eine Stufe unterhalb der Ausbildung. 

Ich wollte dir erst widersprechen, da ich diese Fortbildung tatsächlich so kannte, dass es die Techniker-Fortbildung an einer Technikerschule ist, die in einigen Bundesländern aber halt so anders genannt wird. Aber eine kurze Internetrecherche hat mich teilweise eines besseren belehrt. Scheinbar gibt es beide Formen (Technikerfortbildung und Erstausbildung) und es kommt also immer drauf an in welchem Bundesland und an welcher Schule du es gemacht hast. 

Ich muss das jetzt erst einmal sacken lassen und mir dann eine Meinung dazu bilden. Moment bin ich dafür noch zu verwirrt.

Bearbeitet von Sullidor
Geschrieben (bearbeitet)
vor 18 Stunden schrieb ChaosAyumi:

 breche mein langjähriges Informatikstudium ab,

Anscheinend nicht "gepackt"?
Ja, Info wird einem nicht hiterher geworfen, ist schon was anderes ;)

Wenn du die Möglichkeit dazu hast, dann:

Nomale Ausbildung.

3 Jahre.

Bearbeitet von eulersche_Zahl
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb sylenz:

Moment mal, es geht hier doch gar nicht um den Techniker, sondern "nur" den Informatiker. 

Der staatlich geprüfte Informatiker ist als schulische Ausbildung (zumindest bei 2 Jahren Dauer) im DQR eine Stufe unterhalb der Ausbildung. 

Es ist kompliziert und kommt drauf an :)

Siehe Link: https://www.dqr.de/dqr/shareddocs/qualifikationen-neu/de/Techniker-Staatlich-gepruefter-Fachrichtung-Informatik-Technikerin-Staatlich-gepruefte-Fachrichtung-Informatik-Bachelor-Professional-in-Technik.html?nn=365830

Die Gottlieb-Daimler Schule ist bekannt für Techniker, genauso wie die Werner-Siemens Schule. Und das ist wie beschrieben formal zwei Level über der Ausbildung.

 

@ChaosAyumi Um sicherzugehen kannst ja mal anrufen bei der GDS und fragen, welchen DQS-Level die Ausbildung hat. Denn das ist schon verwirrend (https://www.dqr.de/dqr/shareddocs/qualifikationen-neu/de/Informatiker-Staatlich-gepruefter-Informatikerin-Staatlich-gepruefte.html?nn=365830)

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben

Ja, es ist eigentlich auch klar.

 

"Das dreijährige Berufskolleg an der ADV (Akademie für Datenverarbeitung) ist die Informatik-Ausbildung für Praktiker*innen in der Region Stuttgart. Die duale Ausbildung mit dem Abschluss „Staatlich geprüfte/r Informatiker/in“ stellt eine sinnvolle Alternative zum Hochschulstudium dar"

Geschrieben

Wann willst du mit welcher Variante starten?

Wie weit bist du mit der Suche nach Ausbildungsstellen?

Variante 1 bedeutet 2 Jahre Schule und zwischendrin ein Jahr Praktikumsvergütung bei einem Drittel Praxiserfahrung.

Variante 2 bedeutet maximal* 3 Jahre, wechselnd Schule und Betrieb bei Ausbildungsvergütung und zwei Drittel Praxiserfahrung.

.

*du solltest rein formal bereits vor Beginn auf 2 Jahre verkürzen können, wenn du einen entsprechenden Betrieb findest.

Geschrieben

Gibt es überhaupt irgendwas das für Option 1 spricht?
Ich bezweifel dass die Qualität höher ist. Keiner kennt den Abschluss und die Gefahr ist hoch dass es verwechselt wird, was spätestens beim Bewerbungsgespräch auffällt. 

Geschrieben (bearbeitet)

In der FAQ steht:

 

2. Ist das Berufskolleg für Informatik ein »normales« Berufskolleg?

Mit anderen Ausbildungen, die in Baden-Württemberg den Namen Berufskolleg tragen, hat das BKInf wenig zu tun. Eingangsvoraussetzung für diese Ausbildung ist das Abitur oder eine gute Fachhochschulreife. Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg formuliert das folgendermaßen: "Ähnlich wie auch Fachhochschulen und Universitäten ihre Studieninhalte auf das vorausgesetzte Eingangsniveau abstellen, sind beim Berufskolleg für Informatik die Ziele und Inhalte des Ausbildungsganges auf die Zugangsvoraussetzungen allgemeine bzw. fachgebundene Hochschulreife abgehoben."

3. Kann man das BKInf mit einer Ausbildung der dualen Hochschule (früher BA) vergleichen?

Im Prinzip ja. Die Inhalte des Berufskollegs für Informatik ähneln denen der dualen Hochschule im Bereich Wirtschaftsinformatik sehr. Die Ausbildung an der ADV gibt es allerdings schon seit 1978 und ist anders organisiert, da das ganze zweite Jahr als Praktikum in einem Betrieb absolviert wird. Dieser intensive Kontakt zur Praxis und die Kontinuität in der Ausbildung wird von vielen Studierenden geschätzt.

Ueber Anerkennung/Reputation würde ich mir keine Gedanken machen. Das gibts schon 20 Jahre länger als die FI-Ausbildung ....

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb allesweg:

@alex123321 so wie ich das lese, wird da jeder Anfragende genommen, solange er die formalen Aufnahmekriterien erfüllt (und noch Plätze frei sind)

da die Editierzeit etwas überschritten ist, fixe ich meinen Beitrag so...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb allesweg:

 so wie ich das lese, wird da jeder Anfragende genommen, solange er die formalen Aufnahmekriterien erfüllt (und noch Plätze frei sind

Wie bei jeder Uni auch. Daher ist die Frage was du damit sagen willst?!

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben (bearbeitet)

Ich hatte den Eindruck du wolltest mit deinem Post über das "Klassen füllen" eine bestimmte Andeutung zwischen den Zeilen machen.

Analog wäre zum Beispiel die korrekte Aussage...
Für die Ausbildung zum Fachinformatiker ist kein gesetzlicher Schulabschluss vorgeschrieben. Jeder kann diese Ausbildung machen der einen Betrieb findet der ihn ausbildet.

Bearbeitet von bigvic

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