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Berufseinstieg nach Ausbildung FIAE


Enigmaxy

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Hey!
Ich mache aktuell eine schulische Umschulung zum AE'ler und habe jetzt ca. Halbzeit. Schulisch bedeutet, ich habe bis auf 2 kurze Praktika keine praktischen Berührungspunkte mit der Materie. Programmieren haben wir bis auf Grundlagen noch nicht gelernt, stattdessen alles andere, was für die IHK vielleicht relevant ist, aber weniger im eigentlichen Beruf. (BSI Schutzbedarfsfeststellung, Kundenanforderungen usw.)
Ich habe ein paar Udemy Kurse gemacht, um überhaupt Berührungspunkte zum Programmieren zu bekommen, aber auch die behandeln meistens nur Grundlagen. Ich habe das Gefühl, dass ich nach ungefähr einem Jahr noch nichts kann, was später relevant sein wird. Schaue ich mir "echten" Code aus echten Programmen an, verstehe ich ihn kaum bis gar nicht.

Wie ist/war eure Erfahrung? Habt ihr ähnliches erlebt, bei eurer Ausbildung/Umschulung? Ist das das bekannte Imposter-Syndrom, was sich hier meldet?
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Berufseinstieg nach der Ausbildung? Konntet ihr euch direkt sinnvoll einbringen oder ist es normal erst mal lernen zu müssen, was "richtig" Programmieren ist?

Habt ihr Tipps für mich, wie ich mich abseits der Umschulung vernünftig bilden kann?
Die typischen Tipps "such dir ein Projekt und programmier' einfach" fallen mir sehr schwer, da ich mich bisher weder für eine Programmiersprache, noch für ein Projekt entscheiden konnte. Hab schon mit Javascript, Kotlin, Python angefangen und habe immer irgendwann aufgegeben, weil mir die Konzepte von Methoden und Objektorientierung sehr schwerfallen. Ich steige da einfach irgendwann aus und hoffe, dass ich das in der Schule noch vernünftig beigebracht bekomme.

Sorry für Wall of Text, wurde doch was länger als geplant. Freue mich trotzdem auf Tipps. Danke!

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Aus eigener Erfahrung (Umschulung FIAE, gerade AP2 geschrieben): 
In der Schule lernst Du Basics, zumindest was das Programmieren betrifft. Unser Unterricht war qualitativ stark schwankend, von sehr guten bis sehr schlechten Dozenten. Daher kann man sich einerseits nicht drauf verlassen, andererseits reicht das auch nicht aus, um wirklich produktiv in einem Betrieb mitzuarbeiten. 
Wie sieht die Umschulung bei Euch aus? Bei uns waren das die ersten 15 Monate Theorie (=Unterricht), dann die letzten 9 Monate Praktikum in einem Betrieb. 
Würde ich es heute nochmal machen, dann 
1. sehr früh einen Praktikumsplatz suchen
2. In diesem Unternehmen dann schonmal klären, welche Programmiersprachen genutzt werden
3. Diese Sprache(n) dann lernen und sich auch im Vorfeld mit dem Unternehmen absprechen, was sonst noch hilfreich wäre.

Zum Thema "such dir ein Projekt und programmier' einfach": da ist schon was dran! Besonders wenn das Unternehmen Dir eine Sprache vorgeben kann. Und der Umstieg von einer OO-Programmiersprache auf eine andere ist dann auch nicht mehr so schwer. In der Schule hatten wir fast nur Java, im Betrieb arbeite ich jetzt mit C#. Produktives Arbeiten ist was anderes als kleine Übungen, aber man muss sich da reinfuchsen. Das müssen auch erfahrene Kollegen, wenn sie neu irgendwo anfangen 😉

Wenn Du Dich nicht entscheiden kannst: mit Java, C# oder Python machst Du sicher nichts falsch! Da gibt es im Netz auch zahlreiche Projekte, die Du umsetzen kannst. 
 

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Die Erfahrung mit dem schwankenden Unterricht habe ich auch gemacht.
Bei uns ist das Praktikum in 2x 3 Monate aufgeteilt. Den ersten Block habe ich schon hinter mir, ich hatte einen Platz in einem öffentlichen Betrieb. Hat mir gut gefallen, aber dort wird größtenteils Low-Code gearbeitet (MS Power Apps), was mich programmiertechnisch auch nicht weiterbringt. Das zweite Praktikum werde ich dort auch machen, da habe ich schon eine Zusage.
Da gehe ich lieber auf Nummer sicher, in dem Wissen, dass es mich skilltechnisch nicht unbedingt weiterbringt, da einige Mitschüler aufgrund des fehlenden Praktikumsplatzes die Umschulung beenden mussten. Es scheint für einige hart gewesen zu sein was zu finden. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich dort nach der Umschulung was...

vor 52 Minuten schrieb hellerKopf:

Wieviel zusätzlichen Aufwand kannst du dir denn "abseits" noch leisten?
Die Tipps fallen sehr unterschiedlich aus, je nach Menge der Zeit, die du hast.

 

Ich kann locker 10-15 Stunden wöchentlich aufbringen. Teilweise kann ich auch während der Schulzeit nebenher was machen, da ich mit den Aufgaben meist in der Hälfte der Zeit fertig bin und dann nur rumsitze.

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Also ich bin jetzt seit ~19 Monaten in einer Umschulung zum AE'ler und bin nun im 5. Praktikumsmonat in einem Betrieb.

Im Unterricht wurde wirklich nur w3 school niveau angerissen - es ging nie darüber hinaus verschiedene Taschenrechner in der jeweiligen Sprache umzusetzen, sei es in C#, Python, JS.

Mein Betrieb arbeitet größtenteils in der ASP Net Core Umgebung und nutzt viele stacks/frameworks daraus.
Mit anderen Worten - für mich persönlich war der Sprung zwischen low level coden und frameworks, die viel boilerplate/abstraktionsgrad bereits herausnehmen, enorm.

Mein Betrieb lässt mir aber auch den Freiraum, in viele frameworks/design paradigmen einzuarbeiten was aber auch dazu führt, dass ich seit Tag 1 eigentlich nur am lesen und coden im jeweiligen stack bin.

Ich kann aber auch nicht beurteilen, ob das an mir liegt, der Stoff der zu lernen ist, wirklich enorm ist oder der Stil, wie ich das lerne gut oder schlecht ist.

Den Skill Dokumentationen zu lesen oder die Implementierung vom assembly zu lesen, finde ich wurde in meiner Umschulung kaum angerissen.

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vor 7 Stunden schrieb Enigmaxy:

was für die IHK vielleicht relevant ist, aber weniger im eigentlichen Beruf. (BSI Schutzbedarfsfeststellung, Kundenanforderungen usw.)

Ehm. Was? Wo ist denn bitte "Kundenanforderungen" unwichtig im eigentlichen Beruf? Das ist so ungefähr das wichtigste und auch schwierigste was du als Entwickler machen musst. Ich sehe hier einen absoluten Goldgriff in deiner Umschulung das du so wichtige und praxisnahe Themen lernst.

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Ich frage mich halt auch warum man dann den Beruf als Umschulung des Anwendungsentwicklers wählt wenn man selbst keine Programmiersprache bereits im Hobby für sich entdeckt hat. Da wäre doch dann der Systemintegrationszweig die bessere Wahl wenn man im Bereich der Informatik umbedingt einen Job will.

Es gibt kein Rezept fürs Programmieren, aber du könntest es für den Anfang mal mit der FreeBasic Sprache Probieren. https://www.freebasic.net/

und dich dann wenn du dort etwas sichere bist mit Java, C#, Phyton über Tutorials beschäftigen um ein Gefühl für Hochsprachen zu bekommen.

 

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Moin und danke erst mal für die Antworten.
Ich habe mir vor der Umschulung bereits die Grundlagen von Javascript zu Gemüte geführt und auch gut verinnerlicht. Ich hatte erst vor, neben meinem alten Job die self-taught Strategie zu fahren. Hat leider nicht geklappt, da ich kein guter Selbst-Lerner bin. Das mit der Umschulung ist eher mein Ding, das bereue ich grundsätzlich nicht.

Als der Block Programmierung (Java) in der Schule kam, habe ich mich gelangweilt, weil es wirklich nur Basics waren. TicTacToe, Hangman, Taschenrechner programmieren, das übliche.

Aber um nochmal auf den ersten Teil meiner Frage zurückzukommen:

Wie waren eure Erfahrungen nach der Ausbildung/Umschulung im ersten Job? Konntet ihr euch gleich gut einbringen und einen Mehrwert bieten oder fängt das richtige Lernen erst im Betrieb an?

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vor 7 Minuten schrieb Enigmaxy:

da ich kein guter Selbst-Lerner bin

Dann ist eine Umschulung aber nicht das Richtige für dich. Da wäre eine Ausbildung besser gewesen. Bei der Umschulung wird einem jetzt auch nicht viel durch den Bildungsträger beigebracht, liest man hier auch oft im Forum.

vor 8 Minuten schrieb Enigmaxy:

Wie waren eure Erfahrungen nach der Ausbildung/Umschulung im ersten Job? Konntet ihr euch gleich gut einbringen und einen Mehrwert bieten oder fängt das richtige Lernen erst im Betrieb an?

Ob du einen Mehrwert bieten kannst, hängt davon ab, wie gut du dich selbst während der Ausbildung/Umschulung weitergebildet hast. Die Schule vermittelt dir die Basics in vielen Bereichen, aber in dem Bereich, den du in deinem Betrieb dann machst, bereitet dich der Betrieb vor. Wenn du an dieser Stelle anknüpfst und mehr als das Minimum machst, dann kannst du in dem was du im Betrieb machst, besser werden und bietest ab Tag 1 einen Mehrwert. 
Besser wird man natürlich im Laufe der "richtigen" Arbeit.

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vor 49 Minuten schrieb Enigmaxy:

Wie waren eure Erfahrungen nach der Ausbildung/Umschulung im ersten Job? Konntet ihr euch gleich gut einbringen und einen Mehrwert bieten oder fängt das richtige Lernen erst im Betrieb an?

Ja, ich konnte der neuen Firma gleich einen Mehrwert bieten. Da ich 3 Jahre lang im Ausbildungsbetrieb mit dieser Software gearbeitet habe und programmiert habe, konnte ich bei der neuen Firma nach der ersten Woche (Onboarding, Kollegen kennenlernen, Hardware holen) produktiv mitarbeiten.

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Am 7.12.2023 um 10:00 schrieb Enigmaxy:

da ich mich bisher weder für eine Programmiersprache, noch für ein Projekt entscheiden konnte.

Dann hast du dich noch nicht richtig beschäftigt damit. Gibt mehr als genug Ideen oder auch Standard-Projekte im Internet verfügbar.

Am 7.12.2023 um 10:00 schrieb Enigmaxy:

habe immer irgendwann aufgegeben, weil mir die Konzepte von Methoden und Objektorientierung sehr schwerfallen. Ich steige da einfach irgendwann aus und hoffe, dass ich das in der Schule noch vernünftig beigebracht bekomme.

Programmieren lernen ist hart und in der Regel ist das zu 90% Selbststudium. Du musst dich da durchbeißen. Das bringt dir niemand bei wie in der Schule. Das ist die Realität leider.

Mithilfe von Youtube, Google und ChatGPT kleine Projekte machen geht IMMER, aber das kann frustrierend und langatmig sein. Wenn du Entwickler werden willst, musst du da aber durch

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