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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

Im Unternehmen in dem ich arbeite war ich bisher tariflich angestellt.

Werde jetzt befördert und bin dann außertariflich. Auch außertariflich wird das Gehalt nicht wirklich verhandelt intern - es gibt Stufen. Abgesprochen war - bzw. jeder der von tariflich auf außertariflich befördert wird bekommt ein Jahresgehalt von 51k € / 4250€ brutto im Monat.

Das wurde mir von meinem alten Chef auch mündlich und per Teams so kommuniziert. Er ist inzwischen intern gewechselt und ich habe eine neue Führungskraft.

Ich habe jetzt den neuen Arbeitsvertrag zugesendet bekommen und da steht ein Jahresgehalt von 60k € drin - 5k brutto im Monat.

Dieser wurde durch meine neue Führungskraft bestätigt- nicht mehr durch den alten. Der hatte nur den ganzen Prozess angestoßen.

Jetzt weiß ich nicht was ich machen soll. Annehmen und erstmal nichts sagen und die Erhöhung dankend annehmen ? Ansprechen?

Bisher habe ich 3500€ brutto verdient. 

Laut Google ist so ein Fehler sowieso anfechtbar durch den Arbeitgeber wenn es rauskommen sollte.

Wie würdet ihr handeln?

Geschrieben

Ich würde gar nichts sagen. 

Du wusstest, dass es bald mehr Gehalt gibt. Die genaue Summe hattest du jetzt nicht mehr im Kopf. 

Ist doch nicht dein Problem und wenn das kein 2 Mann Betrieb ist, dann wird es niemanden interessieren.  

Klar wäre das anfechtbar, aber wir leben in einem Sozialstaat und hier wird sich in der Regel für den Arbeitnehmer entschieden, wenn es nicht eindeutig ist. 

Geschrieben

Ich würde hier durchaus das Gespräch suchen.

Zum einen gebietet das (mMn) der Anstand und Unehrlichkeit ist (für mich) nicht nur Diebstahl, sondern auch das Verschweigen von Fehlern zu meinen Gunsten. Mag man weder als AG noch als AN.

Zum anderen bringt dich das auch später vll. in unvorteilhafte Situationen. An sich ist das ja bereits eine ordentliche Steigerung und sonst musst du ggf. spätere Gehaltserhöhungen aussitzen, weil dein Gehalt bereits in den letzten X Jahren um Y% gestiegen ist.

Sie können dir ja immer noch sagen "Oh, das war Absicht, weil so und so / toller Job den du hier machst / Inflationsausgleich". Und du hinterlässt einen positiven Eindruck.

Geschrieben

Ich würde dir folgendes sagen:

Kannst du das mit dir vereinbaren, das nicht anzusprechen?

3 Tage oder 3 Monate nach der Unterschrift ruft die Personalabteilung an. Beim Blick auf die Nummer macht dein Herz was? Entspannt sein oder Angst haben, dass das jetzt rauskommt und die Geld haben wollen und dich rausschmeißen? Wenn du dir nicht sicher bist, dann solltest du das ansprechen. Sonst wirst du nicht glücklich mit dem Geld, weil du immer Sorge hast da kommt noch was.

Der eine wird die Frage so beantworten, der andere so. Das musst du in dich reinhören. Klingt esoterisch, ist es aber nicht.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 17 Stunden schrieb konzeption995:

 

Wie würdet ihr handeln?

Anrufen beim Chef und sich bedanken. Du hättest mit weniger gerechnet, aber das es jetzt doch 60k geworden sind findest du ein tolles Zeichen der Wertschätzung, ist ein grosser Motivationsschub und bedankst dich recht herzlich.

Denk dran: Wenn bei dem Gehalt keine internen "Alarmglocken" losgehen, dann ist dies für die Firma/Position kein Problem. Ergo musst du es natürlich clever! ansprechen, aber kannst es auch als legitime Gehaltshöhe ansehen. Falls sie es wieder reduzieren, dann weisst ja was nächstes Jahr fordern kannst ;)

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb bigvic:

Anrufen beim Chef und sich bedanken. Du hättest mit weniger gerechnet, aber das es jetzt doch 60k geworden sind findest du ein tolles Zeichen der Wertschätzung, ist ein grosser Motivationsschub und bedankst dich recht herzlich.

Sehr gewieft!

Ich fasse dann nochmal die Möglichkeiten zusammen:

1. Nichts machen

2. Den Chef/Personalabteilung fragen, ob das ein Fehler ist

3. Dich beim Chef für das Vertrauen bedanken und äußern, dass das ein gewaltiger Motivationsschub für dich ist

Bei 1 wirst du ständig in Angst leben, dass das rauskommt.

Bei 2 ist es durch dein Verhalten leicht, den Fehler korrigieren zu lassen.

Bei 3 würde ich wegen deines Verhaltens den Fehler (falls es denn einer war) nicht korrigieren lassen, da auch die Personalabteilung anscheinend nichts gegen diese Gehaltseinstufung hat. Und falls es doch kein Fehler und Absicht war, zeigst du Anstand, weil du dich bedankst.

Für mich wäre es klar, für welches Tor ich mich entscheiden würde 😁

Geschrieben (bearbeitet)
Am 19.3.2024 um 12:47 schrieb konzeption995:

Dazu muss ich sagen - meine Neue Führungskraft hat das vermutlich direkt bestätigt ohne es sich aufmerksam durchzulesen. Und durch die HR Abteilung wurde es auch bereits natürlich unterschrieben 

Sprich das an. Ich finde Ehrlichkeit AG gegenüber ist sehr wichtig.

PS: Schon heftig dass von 5k in SK1 nur noch 3125€ übrig bleiben.

Bearbeitet von rasenganIT
Geschrieben
Am 19.3.2024 um 12:47 schrieb konzeption995:

Dazu muss ich sagen - meine Neue Führungskraft hat das vermutlich direkt bestätigt ohne es sich aufmerksam durchzulesen. Und durch die HR Abteilung wurde es auch bereits natürlich unterschrieben 

Das ist jetzt eine Unterstellung oder weißt du das dein Chef sich die Arbeitsverträge seiner Mitarbeiter nicht durchliest? - Explizit in deinem Fall.

Wie du in deinen anderen Thread geschrieben hast, bietet dir deine Firma auch Weiterbildung und Schulungen an.

Aus diesem Kontext kann man auch deuten, dass dein neuer Chef sich des Betrags durchaus bewusst und es im Budget Rahmen der HR auch in Ordnung ist.

Bedenke, du hast hier vielleicht einfach auch mal einen guten Arbeitgeber, der seine MitarbeiterInnen wertschätzt und gute Konditionen bietet. Im Prinzip ist der schriftliche Vertrag erst einmal ein neues Angebot, was von der gegenseite erstmal ausgestellt wurde.

Oder aus einer anderen Perspektive: Viel zu häufig lesen wir hier von Bewerbungen und Mitarbeitergesprächen, bei dem mündlich ein höheres Gehalt zugesagt wurde und im schriftlichen Vertrag dann deutlich weniger steht und man als Mitarbeiter im Zweifel damit dann zähneknirschend leben muss. 

Ich konnte jetzt auf die schnelle nicht rausfinden, wo du genau arbeitest und was deine Themengebiete sind und daher nicht abschätzen, ob dein Gehalt trotzdem angemessen wäre, daher:

Wenn du für dich selber jetzt sagst, du bist dieses Gehalt nicht wert, dann gehe hin und stell es als Fehler da.

An sich ist es aber auch keine Schande, dich aktiv zu bedanken wie @bigvic sagte und gut. Falls ihr Jahresgespräche / Mitarbeitergespräche habt, wäre das auch da ein guter Zeitpunkt.

 

Geschrieben (bearbeitet)

Was @Bibvic schreibt finde ich am besten: So hast Du die Möglichkeit es dem AG professionell zur Kenntnis zu bringen. Am besten wäre, finde ich, nicht anrufen sondern in schriftlicher Form, z.B.  per Mail nochmal nachfassen, ob das alles richtig ist, zumal "es ja auch Deinen Vorstellungen entspricht" (das hohe Gehalt). Solltest Du dann "herabgestuft" werden musst Du natürlich zeigen dass Du das verstehst, da "Fehler ja jedem mal passieren" (am besten auch wieder schriflich, oder offensiv mündlich). - Schriftlich: Da weiß hinterher, also in einem Jahr, noch jeder was er geschrieben hat und was nicht. Denn an mündlich Gesagtes kann sich der AG hinterher nicht mehr genau erinnern und ist auch immer irgendwie interpretierbar.

Außerdem: Mündlich rufst Du vielleicht den Verantwortlichen an und der hat gerade Stress und keine Zeit, verbucht das als "wird schon richtig sein, wenn es da so steht" und sagt irgendwie "OK" und kann sich in 12 Monaten nicht mehr erinnern Dir sein mündliches Ok gegeben zu haben.
Außerdem kann der AG beim schriftlichen Nachfassen dass zu einem Zeitpunkt bearbeiten wo er sozusagen im Vollbesitz seiner Entscheidungsfähigkeit ist. Bekommst Du dann schriftlich das OK ist alles in Butter.

Bei Mündlich hast Du bei der nächsten Gehaltsverhandlung eine wacklige Grundlage, wenn es nur mündlich war ("ich hatte aber schon gesagt das reicht für 2 Jahre, daher ja der hohe Einstieg") Hast Du es aber schriftlich siehst Du ob tatsächlich noch Nebenbedingungen mitgedacht werden ("Wir gehen davon aus dass es für 2 Jahre ist und geben Ihnen einen besonderen Vertrauensvorschuss...") oder ob es eben "bedingungslos" ist ("wir haben es jüngst generell für alle erhöht" o.ä.) und Du kannst voll selbstbewusst damit umgehen, weil Du schriftlich ganz genau weißt woran Du bist. 

Und falls Du dann doch zum Betriebsrat gehst ist schriftlich sowieso besser.  

 

Bearbeitet von Mirco577.2
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