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Geschrieben

Hallo,

 

 

Ich wollte hier kurz meine Situation schildern und um eure Meinung und/oder Ratschläge bitten.

Ursprünglich habe ich Musik studiert und 10 Jahre als Musiker gearbeitet. Aus verschiedenen Gründen habe ich aufgehört.
Mit 30 habe ich dann angefangen, Programmieren zu lernen und mit 31 habe ich angefangen, Informatik zu studieren. Jetzt bin ich 37 und habe leider nur 130 von 180 Credit Points erreicht, also 72% des Studiums. Nebenbei habe ich bisher 4,5 Jahre als Programmierer gearbeitet, 3 Jahre als Werkstudent und seit eineinhalb Jahren in einer kleinen Firma. Daher habe ich Erfahrung als Full-Stack Entwickler mit PHP und Ruby (on Rails) und sogar im Tech. Support.
Das Problem ist jetzt, dass die fehlenden Fächer so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass ich meinen Job aufgeben muss, sonst ist es unmöglich, das zu schaffen.
Die letzten 3 Jahre waren sehr schwierig für mich, mit viel Stress und Frustration. Ich denke, dass der Aufbau dieses Studiengangs nicht gut ist und generell sehr weit von dem entfernt ist, was man in der realen Welt braucht. Ich strebe keine akademische Tätigkeit an - Forschung oder ähnliches - also ist es mir fast egal, was für einen Abschluss ich bekomme.  Um ehrlich zu sein, habe ich es wirklich satt.

Jetzt überlege ich, ob ich eine Ausbildung als FI-Anwendungsentwickler machen soll. Eine andere Möglichkeit wäre, die Externenprüfung zu machen, aber ich bin mir nicht sicher, ob meine Berufserfahrung dafür ausreicht.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ein solcher Wechsel sinnvoll ist.
Ich würde mich über euer Feedback freuen, vielen Dank im Voraus.

 

 

Geschrieben

Dauert der Abschluss des Studiums länger als 3 Jahre? 

Selbst wenn du fad Studium Vollzeit machst, dann wäre das vllt 1 Jahr und diese Kosten wären geringer als als 3 Jahre Ausbildung. 

Also rein ökonomisch sehe ich den Sinn des Abbruchs nicht, unabhängig des höheren Abschlusses und dessen Vorteile (insbesondere bei deinem Alter)

Geschrieben

Also alleine vom Lebenslauf gesehen wirkt es einfach stimmiger wenn du das Studium zuende bringst.

Studium der Musik, Arbeitsjahre, Studium (Abbruch), Ausbildung als Fachinformatiker..

Das wird dir in jeder Gehaltsverhandlung und beim Stellenwechsel später ein paar Fragen einbringen, und ist eben mit dem Manko eines Scheiterns behaftet. Und mit dem Informatik Studium hättest natürlich ganz andere Stellen die du antreten kannst. Du musst ja nur den B.Eng. machen. Dann gehts aber mit gutem Gehalt in die Arbeitswelt. 

Du musst bedenken du hast noch 30 Jahre bis zur Rente vor dir.

 

Geschrieben
vor 52 Minuten schrieb bigvic:

Also rein ökonomisch sehe ich den Sinn des Abbruchs nicht

Auf der anderen Seite hat er jetzt schon fast doppelt so lange studiert, wie die Regelstudienzeit, bei Informatik sind das meines Wissens 3 Jahre. 

Jetzt könnte man natürlich sagen, "Dann machs jetzt auch zu Ende". Ich weiß aber wie ermüdend das sein kann, wenn man im Studium nicht voran kommt. 

Gerade mit deinen Vorkenntnissen in der Informatik würde ich mich auf eine Ausbildung bewerben. Die verkürzt du dann um 1 Jahr und schon ist der Vergleich nicht mehr "Studium vs 3 Jahre Ausbildung" sondern "Studium vs 2 Jahre Ausbildung" 

Du wirst dich wahrscheinlich in der Ausbildung sehr leicht tun und dadurch auch oft Erfolge haben. Das hebt damit auch wieder die Laune. 

Meine Empfehlung: bewirb dich jetzt für eine Ausbildung und sobald du eine Stelle hast, brichst du das Studium ab. Formulier schon im Anschreiben ganz klar deine Beweggründe, sag das du das Studium abbrechen willst. Und vor Allem, zeig deine bisherige Arbeit in der IT auf. 

Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb Art Vandelay:

Hallo,

Ich wollte hier kurz meine Situation schildern und um eure Meinung und/oder Ratschläge bitten.

Ursprünglich habe ich Musik studiert und 10 Jahre als Musiker gearbeitet. Aus verschiedenen Gründen habe ich aufgehört.
Mit 30 habe ich dann angefangen, Programmieren zu lernen und mit 31 habe ich angefangen, Informatik zu studieren. Jetzt bin ich 37 und habe leider nur 130 von 180 Credit Points erreicht, also 72% des Studiums. Nebenbei habe ich bisher 4,5 Jahre als Programmierer gearbeitet, 3 Jahre als Werkstudent und seit eineinhalb Jahren in einer kleinen Firma. Daher habe ich Erfahrung als Full-Stack Entwickler mit PHP und Ruby (on Rails) und sogar im Tech. Support.
Das Problem ist jetzt, dass die fehlenden Fächer so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass ich meinen Job aufgeben muss, sonst ist es unmöglich, das zu schaffen.
Die letzten 3 Jahre waren sehr schwierig für mich, mit viel Stress und Frustration. Ich denke, dass der Aufbau dieses Studiengangs nicht gut ist und generell sehr weit von dem entfernt ist, was man in der realen Welt braucht. Ich strebe keine akademische Tätigkeit an - Forschung oder ähnliches - also ist es mir fast egal, was für einen Abschluss ich bekomme.  Um ehrlich zu sein, habe ich es wirklich satt.

Jetzt überlege ich, ob ich eine Ausbildung als FI-Anwendungsentwickler machen soll. Eine andere Möglichkeit wäre, die Externenprüfung zu machen, aber ich bin mir nicht sicher, ob meine Berufserfahrung dafür ausreicht.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ein solcher Wechsel sinnvoll ist.
Ich würde mich über euer Feedback freuen, vielen Dank im Voraus.

studierst du auf einer TU ? ich würde niemals auf einer tu/uni informatik studieren wenn ich nicht in die forschung gehen will

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb rasenganIT:

ich würde niemals auf einer tu/uni informatik studieren wenn ich nicht in die forschung gehen will

mögliche gründe Informatik an einer Universität zu studieren:
1. Intrinsisches Interesse am Fachgebiet, Spaß daran die Dinge sehr gut zu verstehen.
2. Man will Lehrer werden und brauchts für die Verbeamtung
3. Man will in die Forschung
4. Man will zu FAANG
5. Man will in einem großen Konzern (Daimler, Porsche, BASF) Chief Software Architect werden
6. Man will bei IBM Datenbanktechnologien federführend mitentwickeln

 

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Tratos:

Also alleine vom Lebenslauf gesehen wirkt es einfach stimmiger wenn du das Studium zuende bringst.

Sehe ich nicht so. Ich stelle lieber jemanden ein, der nach der doppelten Regelstudienzeit erkannt hat, dass ein Studium nichts für einen ist, als jemanden der irgendwie durchgekommen ist und dafür noch bedeutend länger gebraucht hat.

Abhaken, Ausbildung schnell durchziehen und in den Arbeitsmarkt starten. Studium dann ggf. in ein paar Jahren berufsbegleitend nachholen. 

Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Art Vandelay:

Eine andere Möglichkeit wäre, die Externenprüfung zu machen, aber ich bin mir nicht sicher, ob meine Berufserfahrung dafür ausreicht.

+1

Vollzeitjob als Entwickler annehmen und dann die Externenprüfung machen

Geschrieben (bearbeitet)
vor 7 Stunden schrieb bigvic:

Dauert der Abschluss des Studiums länger als 3 Jahre? 

In der Theorie dauert es noch drei Semester, wenn alles klappt, d.h. wenn ich alle Prüfungen/Module bestehe. Sobald ich eine nicht bestehe, verlängert es sich wie bisher um ein Semester.

Bearbeitet von Art Vandelay
Volständigkeit
Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Tratos:

Das wird dir in jeder Gehaltsverhandlung und beim Stellenwechsel später ein paar Fragen einbringen, und ist eben mit dem Manko eines Scheiterns behaftet. Und mit dem Informatik Studium hättest natürlich ganz andere Stellen die du antreten kannst. Du musst ja nur den B.Eng. machen. Dann gehts aber mit gutem Gehalt in die Arbeitswelt. 

Diese Sichtweise hatte ich noch nicht berücksichtigt.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 26 Minuten schrieb Art Vandelay:

Diese Sichtweise hatte ich noch nicht berücksichtigt.

Nochmal zur Klarstellung: als Einsteiger ist es aktuell größtenteils egal, ob du eine Ausbildung oder Studium als Entwickler hast. Die Grenze verschwimmt sogar noch mehr, je mehr BE du hast. In bestimmten Unternehmen gibt es u. U. eine "gläserne Decke" ohne Studium, das ist aber in deiner Situation völlig irrelevant. 

Entscheidend ist m. E. nach, dass du möglichst schnell BE sammelst. 

Bearbeitet von sylenz
Typos
Geschrieben

Die Frage wird sein, ob sich ein Betrieb finden lässt, der Dich mit dem genannten Backgroundwissen jetzt hier und heute einstellt.

Einen Bedarf im IT-Bereich generell gibt es sicher, aber dann würde ich das Format einer möglichen Qualifikation / Weiterqualifikation (Ausbildung, Externenprüfung, Zertifizierung etc.) mit dem Unternehmen abstimmen, bei dem ein konkretes Angebot in den Start in das IT Berufsleben möglich ist.

Auch für eine Externenprüfung müsste ja ein Projekt gemacht werden - ohne Betrieb geht das ja wohl nicht. 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Art Vandelay:

In der Theorie dauert es noch drei Semester, wenn alles klappt, d.h. wenn ich alle Prüfungen/Module bestehe. Sobald ich eine nicht bestehe, verlängert es sich wie bisher um ein Semester.

Ja nu, dann fokussiere dich auf dein Studium und nicht auf  Nebenjobs und dann ist das fertig in 1,5 Jahren. Ich verstehe die Rechnung schlicht nicht wieso man dann eine Ausbildung beginnen sollte (wahrscheinlich als Azubi Vollzeit weniger verdient, als ein 20-30% Job nebenher), welche dann regulär 3 Jahre dauert (und erst im Sommer anfängt, falls man einen guten Betrieb findest .. und da waren es nur noch 2 Semester). Und Risiken gibt es dort ebenfalls mehr als genug.

Wenn du jetzt schreiben würdest .. ich kann mental/körperlich nicht mehr, ich bin "zu doof", mir macht IT kein Spass mehr, etc. ... okay, andere Situation. Aber sowas lese ich nicht. Nur "Stress und Frust" - jomei, das haben alle bei der Arbeit, mal mehr mal weniger. Das wirst du auch bei einer Ausbildung haben.

 

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb Shun:

Ich stimme zu das eine Ausbildung und Studium gleichgestellt ist nahezu. Allerdings ist Ausbildung keine BE. Somit: Studium fertigmachen.

Studium ist genauso wenig als Berufserfahrung zu werten. Ein Bachelor ist eine erste, grundständige Ausbildung. Nur eben mit akademischen Fokus. 

Edit: Falls du mit BE die Jobs nebenher meinst: Das wird nicht als gleichwertig angesehen, als wenn ein fertig ausgebildeter einem regulären Job nachgeht und dort entsprechend Verantwortung trägt und über die Zeit wächst. 

Bearbeitet von sylenz
Ergänzung
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb sylenz:

Studium ist genauso wenig als Berufserfahrung zu werten. Ein Bachelor ist eine erste, grundständige Ausbildung. Nur eben mit akademischen Fokus. 

Edit: Falls du mit BE die Jobs nebenher meinst: Das wird nicht als gleichwertig angesehen, als wenn ein fertig ausgebildeter einem regulären Job nachgeht und dort entsprechend Verantwortung trägt und über die Zeit wächst. 

Türlich. Ich geh aber davon aus das TE um einiges schneller das Studium fertig hat als eine Ausbildung.

Geschrieben

Ihm fehlt noch ein Drittel des Studiums nach der doppelten Regelstudienzeit.

Es ist nicht schlimm zu scheitern. Wichtig ist, dass man in der Lage ist Fehlentscheidungen zu erkennen und Konsequenzen zu ziehen. Das ist eine ganz wichtige Kompetenz.

Ein Studium sollte auch nicht überbewertet werden. 

Geschrieben

Ich empfehle dir auch klar das Studium. Gründe:

  • Du hast schon 2/3 geschafft.
  • Ermöglicht dir bessere Chancen auf "höhere" Jobs. Da zählen formale Qualifikationen.
  • Im Durchschnitt ein höheres Gehalt.

Du solltest 1,5 Jahre in den sauren Apfel beißen und das Studium in Vollzeit durchziehen. Alternativ könntest du auch über einen Wechsel zu einer Fernuni nachdenken, wenn das Vollzeitstudium für dich unmöglich ist. Der Großteil der erbrachten Leistungen sollte dir angerechnet werden können.

Geschrieben

Schwieriges Thema, vielleicht habe ich es nicht gelesen, aber die Frage danach:

  • Welche Module sind noch offen und wie viele Versuche hast du noch?

Die Module werden nicht leichter und die Bachelorarbeit nebenher ebenso nicht. Natürlich ist ein Bachelor am Ende "besser", du solltest realistisch dich selbst fragen, ob du es schaffst.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb allesweg:

Welchen Mehrwert würdest du für dich in einem eventuellen Studienabschluss in vielleicht 2 Jahren sehen im Vergleich zur Externenprüfung zum Fachinformatiker?

Es ist die Rede davon, dass man mit dem Bachelor mehr Geld verdiene. Ich weiß nicht genau, wie groß der Unterschied ist. Ich denke aber, dass das Gehalt eines Fachinformatikers auch nicht schlecht ist.
Die Arbeitsmöglichkeiten - also die Anzahl der Firmen und Stellen - mit dem B.Sc. sind eventuell größer. Allerdings sehe ich bei fast über 90% der Stellenausschreibungen, dass auch Fachinformatiker die gleichen Chancen haben.
Ansonsten sehe ich keinen Mehrwert.

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Bastet:

Schwieriges Thema, vielleicht habe ich es nicht gelesen, aber die Frage danach:

  • Welche Module sind noch offen und wie viele Versuche hast du noch?

Die Module werden nicht leichter und die Bachelorarbeit nebenher ebenso nicht. Natürlich ist ein Bachelor am Ende "besser", du solltest realistisch dich selbst fragen, ob du es schaffst.

 

Mir fehlen 6 Module, die Bachelorarbeit nicht mitgerechnet.
Diese sind

  • Ein Labor (6 Versuche, Hardware-orientiert, extrem zeitaufwendig und schwierig).
  • Programmiersprachen und Übersetzer (d.h. Compiler)
  • Betriebssysteme (schon besucht und gelernt, leider 2 mal durchgefallen)
  • Ein Seminar (ist im Vergleich zu den anderen Fächern leicht)
  • Software Projekt (in einer Gruppe. Schwierigkeitsgrad hängt vom Projekt und Tech Stack ab)
  • Eine Vertiefung (vermutlich Datenbanksysteme II)

Das Labor habe ich schon ausprobiert und das ist der Hauptgrund, warum ich meinen Job aufgeben muss, sonst schaffe ich es nicht.

 

Bearbeitet von Art Vandelay
Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb Art Vandelay:

Es ist die Rede davon, dass man mit dem Bachelor mehr Geld verdiene.

Als Personalentscheider in einem Konzern kann ich dir sagen, dass bei uns nach Leistung und nicht Abschluss vergütet wird. Das sollte also nicht das Argument sein. Wenn du als reiner Entwickler tätig sein willst ist eine Ausbildung genau so fein. Wichtig ist die Berufserfahrung und da solltest du möglichst schnell aufholen. 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb sylenz:

Als Personalentscheider in einem Konzern kann ich dir sagen, dass bei uns nach Leistung und nicht Abschluss vergütet wird.  

Wozu dann die FI Ausbildung machen? Er kann dann doch direkt einsteigen, wenn dem so ist, oder?

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