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Sind diese Themen für das erste Lehrjahr zu anspruchsvoll?


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Grüß dich CodeScout,

ich kann und will nicht einschätzen wie die Situation bei Euch im Einzelnen aussieht, letztlich ist deine Art im Forum mehr Input als Du es mit Situationsbeschreibungen leisten könntest. Prinzipiell fehlt die komplette Sicht und die Art des Auszubildenden.  Was mir aber direkt ins Auge sticht sind deine beiden Formulierungen:

Am 11.4.2024 um 14:14 schrieb CodeScout:

Nachdem er die Grundlagen von Java gelernt und die objektorientierte Programmierung abgeschlossen hat..

Ich hätte erwartet, dass man solch ein Thema grob in etwa 2-3 Tagen abdecken könnte, natürlich ohne komplett in die Tiefe zu gehen.

Angenommen dein Auszubildender ist bei 0 in die Programmierung gestartet und ihm dann mit diesen Aussagen oder unterschwelligen Botschaften zu begegnen ist meinerseits Gift. Wenn ich mich mit Studenten der Informatik unterhalte berichten diese von 2 Jahren bis sie die Konzepte der OOP verinnerlicht haben. "Abgeschlossen" ist die OOP vermutlich nie. Ohne komplett in die Tiefe zu gehen ist für einen der den Boden nicht sehen kann, unmöglich einzuschätzen.

Das sind Aussagen und Betrachtungsweisen die extremen Stress verursachen. Kannst Du als Ausbilder definieren, was Du nun mit "ohne" "komplett" in die Tiefe gehen meinst? Vermutlich nein, Du kannst nur grob skizzieren und kommst auch dann vermutlich nur zu schwammigen, relativen Aussagen.. Deine Intuition zum Thema ist eine Blackbox für den Auszubildenden, aber was Du damit zum Ausdruck bringst, ist klar für ihn erlebbar: Er sollte eigentlich die OOP verstanden haben. Du offerierst zwar Verständnis wenn Lücken da sind, aber wo nun wie, was, warum entscheidende Lücken in der Ausbildung entstanden sind, klammerst Du wieder direkt aus mit "ohne" "komplett" in die Tiefe zu gehen. Klar hast Du ihm das so nicht gesagt, doch die Botschaft kommt nonverbal sicher durch. 

Ferner vergleichst Du hier im Forum dann vorige Auszubildende mit ihm. Auch das wird in deiner Kommunikation mitschwingen. Ob Du nun was, wie, warum bessere ODER schnellere oder schlicht sympathischere Auszubildende hattest, kann hier niemand beurteilen. Will sagen, der Auszubildende kann mit diesen Vergleichen gar nichts anfangen und Du ziehst Vergleiche, die klassisch polarisierend sind. Das bestätigt auch meinen Eindruck von Dir im Forum: Zwar zugänglich und bereit Dinge einzusehen, allerdings auch klar im Gefühl der Ungeduld. Es wirkt als ob Du um Verständnis bemüht bist, dein Unverständnis emotional aber nicht verbergen kannst. Für einen Auszubildenden ist die Ausbildung im Grunde aber eine Dienstleistung, ein Angebot, worin er nur fachlich eine Belastung seien will, nicht aber emotional/menschlich. So ist, meinem Denken nach, zumindest der Normalfall. Insofern meide ich Gespräche, benötige sie aber eigentlich..

Wenn 2/3 Tage geplant sind und 12 gebraucht wurden ist das m.E. klarer Indikator für das Fehlen von Grundlagen. Es fehlen klare Vorstellungen wie das Projekt / das Ergebnis aussehen soll. Zudem scheint eine Fristsetzung zu fehlen. Aus Sicht des Wissenden ist der Anfang klar, die Implikationen und daraus der sich entwickelnde Handlungsstrang. Wenn jemand so viel Zeit mehr benötigt, ist er offensichtlich damit beschäftigt erst mal die Spitze des Eisbergs zu finden und dann die Lücke und Quellen zu suchen, die er dafür schließen muss. Formulierungen wie "OOP abgeschlossen" sind da Indikator für fehlende Vermittlung von Bildern, Handlungssträngen, Vorstellungen. Vermutlich war die 12 Tage Präsentation dann auch mehr ein "ich muss jetzt fertig werden und "schreibe" irgendwas, damit ich wenigstens ein paar Punkte bekomme"-Ding. Ich vermute es fehlen Eurerseits/Deinerseits anständige Leistungskontrollen. Nicht nur die Leistung als Projekt, sondern auch die Kontrolle der Sprach/Denk/Handlungskompetenz. Wie mein Vorredner schon sagte - kann das Projekt und dessen Aufbau verständlich dargelegt werden? Kann er differenzieren zwischen seinen Problemen und den Anforderungen an ihn?... Zumeist muss kein spezifisches Fachwissen vorliegen, vielmehr geht es darum diesen abstrakten Rahmen immer mehr aufzublähen, bis es eben Fachspezifisch und dann auch Projekt- u./o. Firmenspezifisch seien kann/darf/soll.

Mir fällt in meiner Umschulung auf wie extrem Kommunikation unterschätzt wird: Die Fähigkeit auf diversen Ebenen, eben abstrakt, als Prinzip, programmierspezifisch, programmiersprachenspezifisch und damit letztlich Projekt- und Firmenspezifisch reden zu können. Oftmals scheitert es schon an den Überbegriffen, was Kommunikation - und damit letztlich die Entwicklung von Selbstbewusstsein - unmöglich macht.. Letztlich sind wir auch nur Affen die mit ihren Gedanken von Baum zu Baum hangeln. Wenn aber zwischen den Bäumen zu viel Raum ist, wird das nicht abstürzen zur Hauptaufgabe..

LG

Bearbeitet von vincent_it
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