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Geschrieben

Hallo zusammen,

ich habe 2006 meine Ausbildung als FI/AE abgeschlossen, davor das Fachabitur gemacht. Somit ergeben sich um die 18 Jahre Berufserfahrung. Tätig war ich im Bereich Softwareentwicklung (C# Windows- und Webanwendungen), Softwaretesting, E-Commerce (Betreuung Online-Shop, Anbindung von Schnittstellen) und in der Benutzeradministration. 

Verdiene aktuell 43k jährlich, was ich sehr niedrig finde. Bin im Bundesland Bayern. Wie seht ihr das? 

Geschrieben

Alter: 38
Wohnort: Bayern
letzter Ausbildungsabschluss (als was und wann): FI/AE 2006
Berufserfahrung: fast 18 Jahre
Vorbildung: Fachabitur
Arbeitsort: Bayern
Grösse der Firma: > 3.000
Tarif: TV-L
Branche der Firma: öffentlicher Dienst
Arbeitsstunden pro Woche: 40
Gesamtjahresbrutto: ca. 43 k
Anzahl der Monatsgehälter: 12,5
Anzahl der Urlaubstage: 30
Sonder- / Sozialleistungen: VWL 6 €, betriebliche Altersvorsorge
Tätigkeiten (Aufgaben/Aufgabenbereich): Betreuung Windows-Clients, Softwareverteilung, Anwenderbetreuung

Geschrieben
vor 28 Minuten schrieb Pinky2024:

Verdiene aktuell 43k jährlich, was ich sehr niedrig finde. Bin im Bundesland Bayern. Wie seht ihr das? 

das siehst du richtig. Du verdienst zu wenig. Wobei diese

vor 18 Minuten schrieb Pinky2024:

Tätigkeiten (Aufgaben/Aufgabenbereich): Betreuung Windows-Clients, Softwareverteilung, Anwenderbetreuung

jetzt auch nicht die Tätigkeiten sind die das große Geld bringen. 

Geschrieben

Was ist denn jetzt genau die Frage? Du sagst selbst Du verdienst zu wenig, wir sagen das auch. Ziel ist, Du willst (sicherlich) mehr verdienen? Dann wird wohl ein Wechsel des Unternehmens zwangsläufig ein positiveres Ergebnis darstellen. Gerade bei 18 Jahren Berufserfahrung sollte mehr drin sein. 

Geschrieben (bearbeitet)

Naja kommt auf die Fähigkeiten an. Wenn man nach 18 Jahren "nur" die von dir genannten Tätigkeiten ausübt, finde ich 43k völlig in Ordnung. 

 

Edit: wie viele Client/User betreust du?

Bearbeitet von x0r
Geschrieben

Wenn du nach TV L bezahlt wirst und 18 Jahre Berufserfahrung hast, wie bist du denn dann bitte eingruppiert?

 

Wenn ich das TV-L System richtig verstanden habe bist du mit 18 Jahren Erfahrung ja schon lange in Stufe 6, aber bei deinem Jahresbrutto wäre das irgendwie Entgeltgruppe 5, was mir schon extrem niedrig erscheint. Gut Client Management etc. sind vielleicht nicht die Königsdisziplinen, aber da hängen ja trotzdem Rattenschwänze an Verantwortlichkeiten dran. Wenn die Systeme nicht laufen ist das vermutlich dann deine Verantwortung, Datenschutz und Sicherheit berücksichtigen, sich regelmäßig weiterbilden was dis Anwendungen betrifft. Das ist aus meiner Sicht sehr viel Verantwortung für E5, falls meine Rechnung korrekt ist....

Geschrieben
vor 28 Minuten schrieb Pinky2024:

Ich wurde in Stufe 3 eingruppiert, da gesagt wurde, dass nicht mehr geht. 

E9a

Ich hab mal einen Blick ins TV-L geworfen und so wie ich das verstehe, ist der Stufenaufstieg von 3 in 4 usw. automatisch und lediglich an die Zeit in der Stufe gekoppelt. Das darf dein Arbeitgeber auch nicht einfach so anders handhaben, denn auch er ist ja an den Tarifvertrag gebunden.

Einzige Ausnahme ist, wenn deine Leistung deutlich negativ abweicht. Aber du bekommst ja wahrscheinlich regelmäßig Leistungsbeurteilungen und das müsste dir ja dann schriftlich mitgeteilt worden sein. Wenn eine Beurteilungen immer gut waren, würde ich mal auf den Betriebsrat zugehen.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Pinky2024:

Hallo zusammen,

ich habe 2006 meine Ausbildung als FI/AE abgeschlossen, davor das Fachabitur gemacht. Somit ergeben sich um die 18 Jahre Berufserfahrung. Tätig war ich im Bereich Softwareentwicklung (C# Windows- und Webanwendungen), Softwaretesting, E-Commerce (Betreuung Online-Shop, Anbindung von Schnittstellen) und in der Benutzeradministration. 

Verdiene aktuell 43k jährlich, was ich sehr niedrig finde. Bin im Bundesland Bayern. Wie seht ihr das? 

Warum bewirbst du dich nicht einfach bei anderen Unternehmen und guckst mal, was dein aktueller Marktwert ist? 43k scheint bei 18 Jahren Berufserfahrung schon ziemlich wenig zu sein. Ich hab dieses Jahr abgeschlossen und die Einstiegsgehälter in meiner Klasse liegen größtenteils bei 38 bis 48k. Ich liege sogar nochmal weit darüber.

Geschrieben
vor 44 Minuten schrieb Pinky2024:

Ich bekomme keine Leistungsbeurteilungen. Und die Stufe 4 erreiche ich wohl erst nach 6 Jahren. 

Heißt das du wurdest bei Einstellung in die E 9a und Stufe 3 eingruppiert? Uff, das war mir aber auch nicht bekannt das du dann quasi die Zeiten von Stufe 1 und Stufe 2 noch zusätzlich reinholen musst. Normalerweise würdest du ja nach 3 Jahren in Stufe 3 in die Stufe 4 wechseln. 6 Jahre in Stufe 3 finde ich schon krass.

Wenn du jetzt schon unzufrieden bist und deine nächste Erhöhung erst in 6 Jahren stattfindet (Tarifverhandlung mal aussen vor gelassen) würde ich mich auch anderweitig umschauen.

Geschrieben (bearbeitet)

Also der TV-L hat das in §16 Absatz 3 klar und eindeutig formuliert:
 

Zitat

 

(3) Die Beschäftigten erreichen die jeweils nächste Stufe - von Stufe 3 an in Abhängigkeit von ihrer Leistung gemäß § 17 Absatz 2 - nach folgenden Zeiten einer ununterbrochenen Tätigkeit innerhalb derselben Entgeltgruppe bei ihrem Arbeitgeber (Stufenlaufzeit):

Stufe 2 nach einem Jahr in Stufe 1,

Stufe 3 nach zwei Jahren in Stufe 2,

Stufe 4 nach drei Jahren in Stufe 3,

Stufe 5 nach vier Jahren in Stufe 4 und

Stufe 6 nach fünf Jahren in Stufe 5.

 

Von daher ist die Begründung, dass du noch die Laufzeiten aus Stufe 1 und 2 nachholen musst, faktisch falsch.

Die einzige Einschränkung ergibt sich aus §17 Absatz 2 Satz 2 bis 5 - da kann man aber gegen vorgehen:

Zitat

(1)Bei Leistungen der Beschäftigten, die erheblich über dem Durchschnitt liegen, kann die erforderliche Zeit für das Erreichen der Stufen 4 bis 6 jeweils verkürzt werden. (2)Bei Leistungen, die erheblich unter dem Durchschnitt liegen, kann die erforderliche Zeit für das Erreichen der Stufen 4 bis 6 jeweils verlängert werden. (3)Bei einer Verlängerung der Stufenlaufzeit hat der Arbeitgeber jährlich zu prüfen, ob die Voraussetzungen für die Verlängerung noch vorliegen. (4)Für die Beratung von schriftlich begründeten Beschwerden von Beschäftigten gegen eine Verlängerung nach Satz 2 beziehungsweise 3 ist eine betriebliche Kommission zuständig. (5)Die Mitglieder der betrieblichen Kommission werden je zur Hälfte vom Arbeitgeber und vom Betriebs-/Personalrat benannt; sie müssen dem Betrieb/der Dienststelle angehören. 6Der Arbeitgeber entscheidet auf Vorschlag der Kommission darüber, ob und in welchem Umfang der Beschwerde abgeholfen werden soll.

Das heißt, es muss jedes Jahr klar kommuniziert werden, inwiefern die Leistungen erheblich unterhalb des Durchschnitts liegen und dagegen ist dann schriftlich Beschwerde einzureichen. Das wird dann von einer entsprechenden Kommission, die vom AG und BR hälftig besetzt ist, geprüft und muss dann entweder zurück genommen werden oder aber sehr wohl begründet sein.

hier der TV-L in der Fassung von 2021:

https://www.tdl-online.de/fileadmin/downloads/TV-L/TV-L__i.d.F._des_ÄTV_Nr._12_VT_komprimiert.pdf

 

[EDITH] Ich an deiner Stelle, würde entweder mit (sofern Mitglied) meiner Gewerkschaft sprechen oder (sofern Rechtsschutz bzw. genug Kohle) mit einem auf Arbeitsrecht spezialisierten Anwalt. So, wie du den Sachverhalt schilderst, ohne Bewertung und ohne Feststellung der erheblich unterdurchschnittlichen Leistung, bestehen da gute Chancen auf rückwirkende Entgelterhöhung plus entsprechender Verzinsung als Schadensersatz. [/EDITH]

 

Bearbeitet von HeinzHugo
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb HeinzHugo:

Also der TV-L hat das in §16 Absatz 3 klar und eindeutig formuliert:
 

Von daher ist die Begründung, dass du noch die Laufzeiten aus Stufe 1 und 2 nachholen musst, faktisch falsch.

 

Danke für die Aufklärung, hätte mich auch irgendwie gewundert.

Geschrieben

Ich finde dein Gehalt in Bayern mit Softwareentwicklung absolut affig und glaub du wirst ausgenommen. Bitte bewerb dich in die freie Wirtschaft mit 60k, und dann nach zwei Jahren weiter mit 70k. Das sind natürlich nur Eckzahlen die ich mir gerade ausgedacht habe, und wenn du nur 15 Jahre lang Software verteilt hast auch nicht realistisch, aber du kannst aufjedenfall mehr rausholen als du aktuell verdienst.

Geschrieben

Hallo,
als langjähriger öffentlicher Dienst-Mitarbeiter will ich euch mal "aufklären". Das Problem hier ist das "a" hinter E9. Früher gab es die "kleine" E9 und die "normale" E9. Das wird jetzt mit a oder b gekennzeichnet.

Der Unterschied liegt tatsächlich in den Laufzeiten zum Stufenaufstieg. Während bei der "normalen" E9 die Aufstiege im Prinzip immer so lange in Jahre ist wie die nächste Stufe ist, also von 3 auf 4 -> 4 Jahre. Bei der "kleinen" E9 bzw. E9a ist es meines Wissens die doppelte bzw. zumindest eine verlängerte Stufenaufstiegszeit.

 

Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb Shun:

Ich finde dein Gehalt in Bayern mit Softwareentwicklung absolut affig und glaub du wirst ausgenommen. Bitte bewerb dich in die freie Wirtschaft mit 60k, und dann nach zwei Jahren weiter mit 70k. .

Ich wäre vorsichtig damit, einfach wild zahlen in den Raum zu stellen. 

Dass der TE wesentlich (!) mehr verdienen kann und sollte ist klar, aber 70T€ ist schon eher Senior Niveau, das ich hier nicht sehe. 50-60T€ sehe ich aber schon als realistisch an. 

Mein Tipp: einfach mal bei ein paar AGs bewerben und es mit 55T€ probieren. Alternativ evtl. mal bei eurem Betriebsrat deinen Fall schildern, das klingt alles so wild, dass es ausgedacht sein könnte 😉

Geschrieben

Sehe ich auch nicht, deswegen hatte ich auch initial 60k die du auch sagst genannt. Und mit dann fast 20 Jahren Berufserfahrung sollte man auch langsam Senior sein.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Shun:

Und mit dann fast 20 Jahren Berufserfahrung sollte man auch langsam Senior sein.

Nicht zwingend. Bei immer wechselnden Tätigkeiten, 1st-lvl oder ähnlichem nicht.

OnTopic: Bayern ist groß, die Tätigkeitsbeschreibung ist dehnbar wie Kaugummi und die Tätigkeiten in der Vergangenheit sind auch sehr wechselhaft und nicht unbedingt FIAE-üblich. Ja, das Gehalt ist nicht hoch, aber ob es für die Aufgaben und dich angemessen ist, kann ich so noch nicht einschätzen @Pinky2024

Geschrieben

Ich finde es interessant, wie hier jeder mit Zahlen um sich wirft, ohne den TE und die Aufgaben und Arbeitsleistung genau zu kennen. 60k sind grundsätzlich realistisch, es kommt aber auf die Leistung an. Wenn ich X Jahre lang als Softwareentwickler arbeite und dann in den Bereich 1st bzw. 2nd Level Support wechsle und da dann die nächsten Jahre verbringe, dann kann ich nicht mit den 60k rechnen die hier in den Raum geworfen werden. Windows Client und Anwenderbetreuung ohne zusätzliche Aufgaben also 1st und 2nd Level Support ist kein 60k Job. Aber ich kann das nicht endgültig bewerten, weil ich die Leistungen und genauen Aufgaben nicht kenne.

Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb Datawrapper:

Ich finde es interessant, wie hier jeder mit Zahlen um sich wirft,

Ach.. in den online IT Bubbles ist doch jeder 1st Level Support, der ein bisschen Rechner und Konten administriert, der keine 50k - 60k 1 Jahr oder direkt nach der Ausbildung verdient maßlos Unterbezahlt und wird ausgebeutet.

Kennt man doch zur genüge.

Geschrieben
Zitat

Der Inhalt des § 18 TVöD-Verwaltung (TVöD-V):
(1) Die leistungs- und/oder erfolgsorientierte Bezahlung soll dazu beitragen, die öffentlichen Dienstleistungen zu verbessern. Zugleich sollen Motivation, Eigenverantwortung und Führungskompetenz gestärkt werden.
(2) Das Leistungsentgelt ist eine variable und leistungsorientierte Bezahlung zusätzlich zum Tabellenentgelt.
(3) Ausgehend von einer vereinbarten Zielgröße von 8 v.H. entspricht bis zu einer Vereinbarung eines höheren Vomhundertsatzes das für das Leistungsentgelt zur Verfügung stehende Gesamtvolumen 2,00 v. H. der ständigen Monatsentgelte des Vorjahres aller unter den Geltungsbereich des TVöD fallenden Beschäftigten des jeweiligen Arbeitgebers. Das für das Leistungsentgelt zur Verfügung stehende Gesamtvolumen ist zweckentsprechend zu verwenden; es besteht die Verpflichtung zu jährlicher Auszahlung der Leistungsentgelte.

Es gibt entsprechend auch im Tarifvertrag noch das LOB.

Und von einem langsarmen Stufenaufstieg in 9a/b/c hätte ich noch nie was gehört. Gibts dazu vielleicht auch eine Quelle ?

Und beim Jährlichen Mitarbeitergespräch sollte man da schon mal mit dem Chef reden, selbst wenn kann einen der Vorgesetzte immer noch mit einem wohlwollend Forumlierten Brief an die Leitung hochstufen lassen.

Ich meine wenn man 18 Jahre Erfahrung dann weggeben will, der Prozess kostet auch.

In Bayern bei meinem Arbeitgeber bekommt der ausgelernte Azubi bereits EG10/2.

 

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Brapchu:

Ach.. in den online IT Bubbles ist doch jeder 1st Level Support, der ein bisschen Rechner und Konten administriert, der keine 50k - 60k 1 Jahr oder direkt nach der Ausbildung verdient maßlos Unterbezahlt und wird ausgebeutet.

Ich denke, das ist das Bild was alle haben, die sich nicht mit IT auskennen. Also außerhalb der IT Bubble denken das viele, das überall wo "IT" draufsteht auch viel verdient wird. 

Und innerhalb der IT Bubble denken das die, die keine Ahnung haben. Wenn man sich das ganze aber mal realistisch anschaut, dann kann man mit den Infos die der TE hier geteilt hat, keine vernünftige Aussage zum möglichen Gehalt treffen. Wir kennen den genauen Aufgabenbereich und die Leistungen nicht.

Für jemanden der in einer Firma rumläuft und Arbeitsplätze einrichtet und an seinem Arbeitsplatz dann ein Skript zum Installieren des Computers startet ist vielleicht mit 43k ganz gut bedient. 

Und auch die Angabe "Bayern" bedeutet nicht automatisch unbegrenzter Reichtum. 

Geschrieben

Natürlich ist das hier immer ein Wunschkonzert.
Solche Threads werden gerne dann aufgesetzt, wenn man nur noch bedauert werden will.

Schließlich kann jeder, der mit seiner Bezahlung unzufrieden ist, versuchen etwas besseres zu finden.

vor 9 Minuten schrieb Brapchu:

Kennt man doch zur genüge.


 

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