Weiterbildung bei IHK oder PRINCE2

[SHA256]

Hallo zusammen,

ich habe kürzlich meine Ausbildung zur Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung erfolgreich abgeschlossen und bin als Junior Projektmanagerin in meinem Ausbildungsbetrieb tätig. Nun suche ich nach Möglichkeiten, mich im Bereich Projektmanagement weiterzubilden.

Kurz zu mir: Ich verfüge über einen mittleren Schulabschluss, lebe seit fünf Jahren in Deutschland und bin 35 Jahre alt. Ein Studium kommt für mich daher nicht infrage.

Eine Möglichkeit wäre eine Weiterbildung zur IT-Projektleiterin bei der IHK zu abschließen. Ich bin mir jedoch unsicher, ob diese Weiterbildung bei Unternehmen ausreichend bekannt und anerkannt ist. Eine weitere Option wäre die Zertifizierung nach PRINCE2. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob "nur" Berufserfahrung und eine PRINCE2-Zertifizierung in Zukunft ausreichen werden, um eine gute Stelle zu finden, falls ich den Betrieb wechseln möchte.

Was empfehlen Sie mir? Welcher Weg wäre in meiner Situation besser geeignet?

Vielen Dank im Voraus für eure Meinung

 

[Barandorias]

vor 9 Minuten schrieb SHA256:

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob "nur" Berufserfahrung und eine PRINCE2-Zertifizierung in Zukunft ausreichen werden, um eine gute Stelle zu finden, falls ich den Betrieb wechseln möchte.

In vielen höheren, vor allem leitenden, Positionen ist es üblich, dass du auf lange Sicht ein Studium brauchst, um weiter nach oben zu kommen/die stelle überhaupt zu bekommen.
Zwar kannst du dich in deinem jetzigen Unternehmen hocharbeiten, das heißt jedoch nicht, dass dich ein anderer Betrieb dann in der Stelle als Projektleiter einstellt/einstellen kann. Zumindest im ÖD ist ein abgeschlossenes Studium die absolute Mindestvoraussetzung, um Team-/Projekt-/Abteilungs- oder Bereichsleiter zu werden und ich weiß, dass es in vielen anderen Betrieben, die überhaupt "echte" Projektleiter, und einer entsprechenden Bezahlung, beschäftigen, nicht viel anders aussieht.

Wenn dein zukünftiges Ziel ist, fest als Projektleiter zu arbeiten, solltest du doch über ein Studium nachdenken und das nicht kategorisch ausschließen.
Gerade solche Studiengänge können gut Nebenberuflich absolviert werden, wenn einem die Doppelbelastung nichts aus macht.
 

 

 

[allesweg]

Wenn wirklich nur diese beiden Optionen in Frage kommen, würde ich PRINCE II wählen.

Der IHK-Abschluss ist nicht sonderlich angesehen bei den Firmen.

PRINCE II stammt aus der englischsprachigen Welt und ist in dort sehr verbreitet, ähnlich PMP vom PMI.

 

Ich werfe mal IPMA/GPM als in Deutschland verbreitetere Variante mit  in den Raum.

[GeldMacher]

Am 22.7.2024 um 08:55 schrieb Barandorias:

In vielen höheren, vor allem leitenden, Positionen ist es üblich, dass du auf lange Sicht ein Studium brauchst, um weiter nach oben zu kommen/die stelle überhaupt zu bekommen.
Zwar kannst du dich in deinem jetzigen Unternehmen hocharbeiten, das heißt jedoch nicht, dass dich ein anderer Betrieb dann in der Stelle als Projektleiter einstellt/einstellen kann. Zumindest im ÖD ist ein abgeschlossenes Studium die absolute Mindestvoraussetzung, um Team-/Projekt-/Abteilungs- oder Bereichsleiter zu werden und ich weiß, dass es in vielen anderen Betrieben, die überhaupt "echte" Projektleiter, und einer entsprechenden Bezahlung, beschäftigen, nicht viel anders aussieht.

Wenn dein zukünftiges Ziel ist, fest als Projektleiter zu arbeiten, solltest du doch über ein Studium nachdenken und das nicht kategorisch ausschließen.
Gerade solche Studiengänge können gut Nebenberuflich absolviert werden, wenn einem die Doppelbelastung nichts aus macht.
 

Das ist nicht korrekt. Ein Studium ist nicht zwingend erforderlich. Ein Kollege von mir wurde Bereichsleiter beim ITZBund, obwohl er nur eine Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration absolviert hat.

[GeldMacher]

Am 22.7.2024 um 08:57 schrieb allesweg:

Wenn wirklich nur diese beiden Optionen in Frage kommen, würde ich PRINCE II wählen.

Der IHK-Abschluss ist nicht sonderlich angesehen bei den Firmen.

PRINCE II stammt aus der englischsprachigen Welt und ist in dort sehr verbreitet, ähnlich PMP vom PMI.

Ich werfe mal IPMA/GPM als in Deutschland verbreitetere Variante mit  in den Raum.

Warum wird der Geprüfte IT-Projektleiter/-in (IT-Weiterbildung) auf Bachelor-Niveau (DQR Stufe 6) von den Unternehmen nicht besonders geschätzt, obwohl auch das FISI/FIAE IHK-Zertifikat anerkannt ist?

Ich würde diese Qualifikation den Mikro-Zertifikaten, die nur zwei Tage dauern, vorziehen.

 

[Tiwil]

International (PRINCE2) schlägt national (IHK)

[allesweg]

vor 37 Minuten schrieb GeldMacher:

Warum wird der Geprüfte IT-Projektleiter/-in (IT-Weiterbildung) auf Bachelor-Niveau (DQR Stufe 6) von den Unternehmen nicht besonders geschätzt, obwohl auch das FISI/FIAE IHK-Zertifikat anerkannt ist?

Diese Frage können nur die Einstellungs-Entscheider in den Firmen beantworten.

vor 38 Minuten schrieb GeldMacher:

Mikro-Zertifikaten, die nur zwei Tage dauern

Die Prüfungen der von mir genannten Zertifikate dauern vielleicht 2 Tage - aber nicht die Vorbereitungen darauf. Das ist beim IHK-Zertifikat auch nicht anders.

[ocseolbap]

Ich denke es kommt drauf an wo du dich in den nächsten Jahren auch siehst. Der Vorteil bei der IHK Weiterbildung ist das du nicht nur Projektmanagement Kenntnisse erwirbst sondern auch Personal und Mitarbeiterführung ein Thema ist welches dich später wenn du eine Führungsposition anstrebst weiter bringen kann. Zusätzlich dazu erwirbt man mit dem Personal und Mitarbeiterführungsteil den "AEVO-Schein".

Also wenn du in Richtung Führung gehen willst kann es nicht verkehrt sein die IHK Weiterbildung zu absolvieren dir muss aber bewusst sein das die Weiterbildung bei vielen Unternehmen relativ unbekannt ist. Ein Studium ist hingegen deutlich bekannter und ein besserer Türöffner. Leider fehlen oftmals im Studium die Themen die in einer IHK Weiterbildung angesprochen werden (Personal und Mitarbeiterführung).

Wenn du nur in Richtung Projektmanagement gehen möchtest würde ich auch ein Zertifikat empfehlen. 

[pr0gg3r]

Am 22.7.2024 um 08:41 schrieb SHA256:

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob "nur" Berufserfahrung und eine PRINCE2-Zertifizierung in Zukunft ausreichen werden, um eine gute Stelle zu finden, falls ich den Betrieb wechseln möchte.

Dann schau doch mal bei Stellenangeboten, welche Qualifikationen erwünscht sind und ob da irgendwelche Zertifikate stehen. Habe bei Deutschen Stellenanzeigen selten PRINCE2 gesehen (ich glaube genau genommen nur 1x) und auch im Ausland nicht allzu oft.

Am 22.7.2024 um 08:41 schrieb SHA256:

Was empfehlen Sie mir?

Gerade in Richtung Softwareentwicklung würde ich noch Product Owner als Option sehen. Ist zwar etwas anders als klassisches Projektmanagement, aber es gibt durchaus Unternehmen die agil nach Scrum arbeiten und natürlich in der Software-Branche gefragt. Dazu gäbe es die Zertifikate "Professional Scrum Product Owner" von Scrum.org oder den "Certified Scrum Product Owner" von der ScrumAlliance mit kleinen Unterschieden.