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Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb bigvic:

Und genau darum geht es ja. Investition in Bereiche bei denen Mangel herrscht u.a. durch Regulierung/Anreize

Der Mangel wird sehr häufig von den Chefs herbei geführt, indem zu viel der Einnahmen an sie abgeführt wird statt es an die Angestellten weiter zu geben.

Wenn ich mir die Privat-Immobilien und -Fahrzeuge der Handwerker-Chefs mit ab 5 Angestellten hier in der Region anschaue, sehe ich, wohin das Geld geflossen ist.

Welche staatliche Regulierung könnte da denn helfen?

Geschrieben (bearbeitet)

Also ob man mehr die Handwerksbetriebe sieht, welche gegen die Insolvenz kämpfen oder insolvent sind (siehe Statistiken) bzw die Eigner 80h/Woche hart arbeiten oder offenen Rechnungen hinterher rennen müssen, usw usf. .... oder man eben "die teuren" Autos sieht ist so ein bisschen eine Frage der Einstellung.

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb bigvic:

eine Frage der Einstellung

Ja. Ob man nur die Insolvenz des Unternehmens des Mannes und dessen Privatinsolvenz sieht oder auch die Besitztümer der Familienangehörigen ersten Grades.

Geschrieben

Wenn du als Betrieb sagst, dass dir die Azubis fehlen und das für den Betrieb ein großes Problem ist, dann nutzt du dein Azubis wahrscheinlich auch einfach als billige Arbeitskraft aus. Ein Betrieb kann sich über Nachwuchsmangel beschweren, also fehlende ausgebildete Fachkräfte. Aber wenn sich ein Betrieb explizit über fehlende Azubis beschwert, dann ist das schon sehr bezeichnend.

Auch interessant, dass vor Allem in den Berufen die Azubis fehlen, von denen man immer wieder hört, dass hier die Azubis als "feg mal den Hof"-, "sortier mal das Lager"-, "schlepp mal die Steine darüber"- oder auch "hol mal das Mittagessen für die Mannschaft"- - Personal verwendet werden. Haben Junge Leute etwa keine Lust mehr, die Drecksarbeit zu machen auf die die Gesellen keine Lust haben? Und auch keine Lust mehr, sich von den "Ich stehe über dir weil ich bin ausgelernt"-Gesellen so behandeln zu lassen?

Hier liegt der Kern des Übels.

Geschrieben

 

Ohja, wichtige Punkte!

 

vor 8 Minuten schrieb Datawrapper:

Haben Junge Leute etwa keine Lust mehr, die Drecksarbeit zu machen auf die die Gesellen keine Lust haben? Und auch keine Lust mehr, sich von den "Ich stehe über dir weil ich bin ausgelernt"-Gesellen so behandeln zu lassen?

 

Wenn wir nun bei einer Generation angekommen sind, die dieses Selbstbewusstsein an den Tag legt und sich dagegen wehrt, dann kann ich das nur gutheißen. Ich hab einem meiner ehemaligen Arbeitgeber 2019 vorausgesagt, dass in absehbarer Zeit die jungen Leute keinen Bock mehr auf deren Führungsmentalität haben werden^^

Selbst als lange erwachsener Mensch, der auf eigenen Füßen stand und durchaus wusste wann er morgens aufzustehen hat und wie man im Betrieb zu arbeiten hat, musste ich mir so einige Dinge gefallen lassen mit 24-27 Jahren. Einfach nur, weil ich im Status "Azubi" stand.

 

- "Lehrjahre sind keine Herrenjahre"

- "Das war damals bei uns nicht anders, musst du auch durch"

- "Was glaubst du wer du bist, dass du als einziger die Dinge nicht einfach machen willst? Du bist nur Azubi und hast zu gehorchen" (Kontext: Spüldienste; Mülldienste; es wurde sogar einmal Reinigungsdienst an der Toilette gefordert :D ; und und)

 

Sowas spricht sich auch rum und sorgt dafür, dass solche Betriebe immer weniger Azubis einstellen können.

Geschrieben

Wenn eine Branche einen generellen Personenmangel hat, liegt es vermutlich an den branchenüblichen Bedingungen.
Wenn einzelne Betriebe weder Mitarbeiter noch Azubis finden, liegt es üblicherweise am Betrieb.

 

Gibt es auch Branchen, in welchen zwar (noch) kein Personalmangel aber einen Azubimangel herrscht?

 

Geschrieben
vor 28 Minuten schrieb allesweg:

Nein. Im Film geht es darum, dass eine Person ihre Macht nicht ausnutzt.

Offensichtlich, ja.  Aber im Kern geht es darum, den Kreis zu durchbrechen:

vor 1 Stunde schrieb mlwhoami:

Einfach nur, weil ich im Status "Azubi" stand.

- "Lehrjahre sind keine Herrenjahre"

- "Das war damals bei uns nicht anders, musst du auch durch"

- "Was glaubst du wer du bist, dass du als einziger die Dinge nicht einfach machen willst? Du bist nur Azubi und hast zu gehorchen" (Kontext: Spüldienste; Mülldienste; es wurde sogar einmal Reinigungsdienst an der Toilette gefordert :D ; und und)

Sowas spricht sich auch rum und sorgt dafür, dass solche Betriebe immer weniger Azubis einstellen können.

 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb ickevondepinguin:

Im Prinzip meinst du das?

Das Erbe - Kurzfilm

 

vor 3 Stunden schrieb ickevondepinguin:

im Kern geht es darum, den Kreis zu durchbrechen:

 

Ja, das schlägt in diese Kerbe.

Vielerorts mangelt es den Betrieben meiner Meinung nach an der nötigen Selbstreflexion. Es ist natürlich einfach, die Ursachen für fehlende Azubis "da draußen" zu suchen. Aber wenn nicht oder nur unwesentlich an der Höhe der Vergütungen gedreht werden kann/"will", dann sollte der nächste Ansatz doch sein zu schauen: "wie können wir das Wohlbefinden unserer Belegschaft im Betrieb verbessern und dadurch als attraktiver Arbeitgeber hervorstechen?"

Stichwort: Employer Branding

 

Ohne Personalressourcen funktioniert so ein Laden nunmal auf Dauer nicht, daher verstehe ich nicht wie man heutzutage immernoch derart mit seinen Angestellten umgehen kann. Oder andere Perspektive: Entscheidungsträger eines Unternehmens beobachten solches Verhalten von Führungskräften oder angestellten Fachkräften gegenüber ihren Mitmenschen - und tolerieren es.

Geschrieben

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/ausbildungsstellen-jobmarkt-arbeitskraefte-ausblildung-lehrstellen-arbeitsmarkt-100.html
 

Nochmal zum Thema.
"Den Betrieben mangelt es der Studie zufolge vor allem an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern."
"Mit knapp 50 Prozent konnten Ausbildungsplätze nach Angaben von rund 15.000 befragten Betrieben am häufigsten mangels geeigneter Bewerbungen nicht besetzt werden."

Obwohl
"Um die Attraktivität der Ausbildung zu erhöhen, setzen Betriebe laut IAB vor allem auf Prämien und Sonderzahlungen, etwa bei bestandenen Prüfungen oder Urlaubs- und Weihnachtsgeld. 62 Prozent aller Betriebe, die 2023 Ausbildungsstellen angeboten hätten, zahlten derartige Leistungen."

Mehr zahlen, kann mangelnde Eignung leider auch nicht ausgleichen.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb hellerKopf:

mangels geeigneter Bewerbungen

Haben sie zwar viele dafür aber nur schlechte Bewerbungen erhalten?

Wo wurden die offenen Ausbildungsplätze beworben? 

Welche Qualifikationen fehlten den Bewerbern? Allgemeinbildung oder Fachwissen?

Geschrieben (bearbeitet)

Die Studie und Auszüge mit Details sind öffentlich. https://iab.de/publikationen/publikation/?id=14168206
https://iab.de/suche/?query=Ausbildungsstellen

 

Natürlich kann man die Zahlen auch unterschiedlich interpretieren und gewichten.
Mir erscheint es nach dem Lesen jedenfalls so, dass mehr Geld nicht die Lösung ist.
Es werden andere Gründe benannt, warum Stellen leer bleiben.

Als wichtigsten Grund für die Nichtbesetzung von Ausbildungsstellen gab knapp die Hälfte aller Betriebe im Jahr 2023 einen Mangel an geeigneten Bewerbungen an. Ein gutes Drittel der Betriebe nannte als wichtigsten Grund, dass es weniger Bewerbungen als angebotene Ausbildungsplätze gab.

Bearbeitet von hellerKopf
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

 

https://www.spiegel.de/start/fachkraeftemangel-in-ausbildungsberufen-an-der-zeit-die-grenzen-zwischen-ausbildung-und-studium-zu-ueberwinden-a-79dd6a30-f305-4771-bb2d-56d4482114b6

Zitat

 

SPIEGEL: Ein Hochschulprofessor, der seine Studierenden für eine Ausbildung begeistern will. Das wirkt, als sähen Sie es kritisch, wie viele junge Menschen sich derzeit an Hochschulen immatrikulieren.

Hüning: Die Handwerkskammer Aachen hat einmal mit einem Plakat Werbung gemacht, auf dem geschrieben stand: »Was ist der Grund für dein Studium? Deine Eltern!« Das hat mich nachdenklich gemacht, auch weil ich als Professor diesen Trend beobachte: Alles wird akademisiert. Den jungen Menschen wird damit suggeriert, Studieren sei attraktiver als eine Ausbildung. Wir brauchen aber auch Menschen mit praktischem Know-how. Ich frage mich: Erliegen die jungen Menschen in unserer Gesellschaft nicht seit Jahren dem Reflex, nach dem Abitur studieren zu müssen?

 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 54 Minuten schrieb bigvic:

Wir brauchen aber auch Menschen mit praktischem Know-how.*

* zitiert von bigvic


Interessant.
Leider gab es den Artikel nur gegen Geld, hab ihn also nicht ganz gelesen.
Ist die Idee, dass nach einem Jahr einige der Studierenden wieder in den "Ausbildungs. und Umschulungsmarkt" wechseln?

Wie schnell entsteht so der Eindruck "Hast Studium probiert, hast aufgegeben und willst jetzt im 2. Lehrjahr einsteigen"?

Das Angebot hat sicher Vorteile für den Studierenden. Er muss nicht ein ganzes Jahr investieren um dann verspätet auf eine Ausbildung umzusteigen.
Sthet im Artikel, dass das erste Jahr voll als Lehrjahr anerkannt wird`?

Bearbeitet von hellerKopf
Geschrieben (bearbeitet)
vor 12 Stunden schrieb hellerKopf:

*
Ist die Idee, dass nach einem Jahr einige der Studierenden wieder in den "Ausbildungs. und Umschulungsmarkt" wechseln?
 

Die Idee ist, dass die Jugendlichen nach einem Semester entscheiden, ob sie mit einer Ausbildung weitermachen oder mit dem Studium. Also quasi Probestudium/Ausbildung parallel und dann geht's entweder links oder rechts rum weiter, je nachdem was einem mehr liegt.

Und so wie ich das lese wird beides jeweils angerechnet.

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben

 

vor 42 Minuten schrieb bigvic:

Und so wie ich das lese wird beides jeweils angerechnet.

Danke.
Ich habe einen Artikel an der FH gefunden, der das Modell beschreibt.
https://www.fh-aachen.de/studium/studiengaenge/elektrotechnik-mit-ausbildungsorientierung-beng/studieninhalte

Vorteilhaft finde ich, dass man als Ausbildungsbetrieb so direkten Zugriff auf zukünftige Fachkräfte erhält, die sicher ein gewisses Grundniveau haben.
Ungeklärt ist noch die Kostenseite. Erhält der Student einen Teil der Ausbildungsvergütung solange er im ersten Semester ist, oder BaFöG ?
Gut für den Auszubildenden ist ja, dass er nicht als Studienabbrecher gilt, wenn er ab dem 2. Semester in die Regelausbildung wechselt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass so Betriebe gut an qualifizierte Auszubildende gelangen und die Abbrecherquote dann sinkt.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb bigvic:

https://www.spiegel.de/start/fachkraeftemangel-in-ausbildungsberufen-an-der-zeit-die-grenzen-zwischen-ausbildung-und-studium-zu-ueberwinden-a-79dd6a30-f305-4771-bb2d-56d4482114b6

 

SPIEGEL: Ein Hochschulprofessor, der seine Studierenden für eine Ausbildung begeistern will. Das wirkt, als sähen Sie es kritisch, wie viele junge Menschen sich derzeit an Hochschulen immatrikulieren.

Hüning: Die Handwerkskammer Aachen hat einmal mit einem Plakat Werbung gemacht, auf dem geschrieben stand: »Was ist der Grund für dein Studium? Deine Eltern!« Das hat mich nachdenklich gemacht, auch weil ich als Professor diesen Trend beobachte: Alles wird akademisiert. Den jungen Menschen wird damit suggeriert, Studieren sei attraktiver als eine Ausbildung. Wir brauchen aber auch Menschen mit praktischem Know-how. Ich frage mich: Erliegen die jungen Menschen in unserer Gesellschaft nicht seit Jahren dem Reflex, nach dem Abitur studieren zu müssen?

 

Die Idee finde ich total spannend. Ich bin seit Jahren der Meinung, dass wir in Deutschland eine Debatte darüber brauchen, wie wir Menschen für die Arbeitswelt ausbilden wollen und ob ein Studium hier der richtige Weg ist.

Da ich den Artikel aufgrund der Bezahlschranke nicht lesen kann, kann ich mich leider nur auf diese eine Aussage von Hüning beziehen: "Was ist der Grund für dein Studium? Deine Eltern!" - Ja und Nein. Viele Menschen wissen in den Teen Jahren eigentlich noch nicht genau was sie machen wollen. Sich an den Eltern zu orientieren liegt also nahe. Das ist aber meiner Meinung nach nicht der wichtigste Grund, warum sich viele junge Menschen für Abitur und Studium entscheiden. Wir haben uns als Land z.T. weg entwickelt von einer produzierenden Wirtschaft, hin zu einer dienstleistenden Wirtschaft.

Man muss nicht körperlich arbeiten, wenn man nicht will. Gleichzeitig haben Jobs, die hauptsächlich aus (anspruchsvoller) geistiger Arbeit bestehen oft hohe Einstiegshürden, nämlich ein Studium. Wenn man sich also für diese Jobs interessiert, kommt man häufig nicht um ein Studium herum. Die Bezahlung für die Jobs, die ein Studium anstatt einer Ausbildung als Voraussetzung haben, ist dann meistens auch noch besser. Ist es also ein Reflex dem die jungen Menschen da erliegen oder schlicht eine Notwendigkeit, die sich aus dem Wandel der Zeit heraus so ergeben hat?

Ich glaube die meisten hier im Forum würden zustimmen, dass man für viele Berufe die ein Studium als Eintrittsvoraussetzung fordern eigentlich kein Studium braucht. Man arbeitet nicht wissenschaftlich. Man braucht 80% dessen was man im Studium gelernt hat nie wieder. Was bleibt sind im Studium erlernte Problemlösungsstrategien und die Fähigkeit sich selbst zu organisieren und anzutreiben. Dafür braucht es aber meiner Meinung nach kein wissenschaftliches Studium.

 

Geschrieben

Ein FH Studium soll ja auch keine "Forscher" hervorbringen.
Problemlösungsstrategien und die Fähigkeit sich selbst zu organisieren und anzutreiben wären bei Fachinformatikern schon sehr sinnvoll.

Etwas phantasiert wäre doch "eine Gleitzone".
Wer es im FH Studium bis zum "alten Vordiplom" schafft, darf sofort als externer zu IHK Prüfung.

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