SoL_Psycho Geschrieben 19. September Geschrieben 19. September Moin zusammen, ich brauche bitte mal Eure Hinweise zu folgender Situation: Mich will eine Firma abwerben, sie möchten mich unbedingt haben, die Mitarbeiter und die Firmenkultur sagen mir auch sehr zu. In den Vorgesprächen haben wir auch über Gehalt gesprochen und uns geeinigt. Jetzt habe ich den Arbeitsvertrag als Entwurf erhalten und dort drin sind nochmal deutlich bessere Konditionen, als bisher besprochen. Alles in allem liegt der Unterschied irgendwo bei 20-25%. Wie würdet Ihr verfahren - aktiv ansprechen oder freuen, richtigen Vertrag unterschreiben und abwarten? Ich weiß, dass es ein absolutes Luxus-Problem ist, trotzdem würde ich mich über Eure Gedanken und Einschätzungen freuen. Danke und viele Grüße SoL Zitieren
Budspencer Geschrieben 19. September Geschrieben 19. September (bearbeitet) vor 24 Minuten schrieb SoL_Psycho: Moin zusammen, ich brauche bitte mal Eure Hinweise zu folgender Situation: Mich will eine Firma abwerben, sie möchten mich unbedingt haben, die Mitarbeiter und die Firmenkultur sagen mir auch sehr zu. In den Vorgesprächen haben wir auch über Gehalt gesprochen und uns geeinigt. Jetzt habe ich den Arbeitsvertrag als Entwurf erhalten und dort drin sind nochmal deutlich bessere Konditionen, als bisher besprochen. Alles in allem liegt der Unterschied irgendwo bei 20-25%. Wie würdet Ihr verfahren - aktiv ansprechen oder freuen, richtigen Vertrag unterschreiben und abwarten? Ich weiß, dass es ein absolutes Luxus-Problem ist, trotzdem würde ich mich über Eure Gedanken und Einschätzungen freuen. Danke und viele Grüße SoL Ich würde es definitiv ansprechen um späteren Ärger, der garantiert Vorprogrammiert ist aus dem Weg zu gehen. Es ist keine gute Basis für eine neue Stelle, so zu starten. Vielleicht möchte der neue Arbeitgeber auch so deine Ehrlichkeit prüfen. Wenn ihr euch über die Summe geeinigt habt, dann war das deine Wunschvorstellung, daran sollten sich beide Seiten halten. Zu dem ist Dein Angebot ist Sicherlich irgendwo notiert, es kann auch ein Fehler im Arbeitsvertrag sein, in wie das im Nachhinein anfechtbar ist, das kann ich nicht beurteilen. Was ich aber garantiert sagen kann, das ist so fern du da länger arbeiten möchtest keine gute ehrliche Basis Was bringt dir 2-3 Monate die 20-25% wenn du es wohlmöglich zurück zahlen sollst, oder das Arbeitsklima vergiftet ist. Bearbeitet 19. September von Budspencer allesweg, SoL_Psycho und Mystik reagierten darauf 3 Zitieren
Mystik Geschrieben 19. September Geschrieben 19. September vor einer Stunde schrieb Budspencer: Ich würde es definitiv ansprechen um späteren Ärger, der garantiert Vorprogrammiert ist aus dem Weg zu gehen. Es ist keine gute Basis für eine neue Stelle, so zu starten. Vielleicht möchte der neue Arbeitgeber auch so deine Ehrlichkeit prüfen. Wenn ihr euch über die Summe geeinigt habt, dann war das deine Wunschvorstellung, daran sollten sich beide Seiten halten. Zu dem ist Dein Angebot ist Sicherlich irgendwo notiert, es kann auch ein Fehler im Arbeitsvertrag sein, in wie das im Nachhinein anfechtbar ist, das kann ich nicht beurteilen. Was ich aber garantiert sagen kann, das ist so fern du da länger arbeiten möchtest keine gute ehrliche Basis Was bringt dir 2-3 Monate die 20-25% wenn du es wohlmöglich zurück zahlen sollst, oder das Arbeitsklima vergiftet ist. This. Gab das Thema übrigens in ähnlicher Form schon einmal, Empfehlungen waren aber ähnlich: bigvic, SoL_Psycho und allesweg reagierten darauf 3 Zitieren
Tratos Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September (bearbeitet) Anrufen, dich bei deinem Vorgesetzten mündlich über die so hohe Wertschätzung freuen, und nett fragen ob du so einen positiven Eindruck hinterlassen hast oder hier im Vertrag ein Komma fehler passiert ist, da im letzten Gespräch eine andere Summe verhandelt wurde. Und selbst wenn du den Vertrag so durchbekommst, du hast 6 Monate Kündigungsfrist, wenn das Unternehmen die ich dieser Zeit dann wieder abziehst dann hast du gar nichts außer einer Lücke im Lebenlauf. Die du dann immer erklären musst, und naja falscher Vertrag kommt bei einem weiteren neuen Arbeitgeber als Antwort sicherlich nicht so gut. Bearbeitet 20. September von Tratos SoL_Psycho und Mudkip.wtf reagierten darauf 2 Zitieren
Parser Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September eine Sache die auch noch zu bedenken ist: ich kenne @SoL_Psycho s Steuerklasse nicht, aber ich würde an seiner Stelle auch mal durchrechnen wie viel mehr netto 20-25% mehr brutto bedeutet. In Deutschland lohnt sich aufgrund der enormen Steuerlast ein größerer Bruttoverdienst meist nicht. D.h. man handelt sich die potenziellen Probleme ein, die meine Vorposter recht schön beschrieben haben, für vergleichsweise wenig zusätzliches Geld. In vielen Fällen (v.a. bei Steuerklasse 1) dürfte sich dieses Risiko nicht rentieren. treffnix, Marubas, Shun und 6 Weitere reagierten darauf 9 Zitieren
bigvic Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September (bearbeitet) vor 27 Minuten schrieb Parser: In Deutschland lohnt sich aufgrund der enormen Steuerlast ein größerer Bruttoverdienst meist nicht. Was ist die Alternative zu mehr Brutto um mehr Netto zu erhalten? @SoL_Psycho Ich würde wie im anderen Thread empfohlen das Thema aktiv angehen, aber eben kommunikativ so, dass die meisten es nicht ändern werden wollen. Bearbeitet 20. September von bigvic SoL_Psycho reagierte darauf 1 Zitieren
Parser Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September vor 17 Minuten schrieb bigvic: Was ist die Alternative zu mehr Brutto um mehr Netto zu erhalten? ein Rechenbeispiel für Steuerklasse 1, BW, keine Kirchensteuer: Brutto: 3.300,00 € Netto: 2.219,77 € Brutto: 4.100,00 € Netto: 2.656,04 € --> Nettodifferenz = 2.656,04 € - 2.219,77 € = ca. 400 € Mir wären diese 400 Euro mehr die Kündigung in der Probezeit aufgrund eines Vertrauensbruchs nicht wert. (Die Rechnung ist aber auch egal, da wir alle darin übereinstimmen, dass @SoL_Psycho Rücksprache mit dem AG halten sollte aufgrund des "Fehlers?" im Arbeitsvertrag) Zitieren
allesweg Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September Das Gerücht, dass bei höherem Brutto ein geringeres Netto raus kommen können soll, hält sich schon lange. Bei 3300€ Monatsbrutto fallen 385,58 € Lohnsteuer an und es bleiben 2914,42 €. Bei 4100 € sind es 580,91 € und es bleiben 3.519,09 € Eine klare Verschlechterung um -600€ 🤪 Ich habe meine Werte von https://www.brutto-netto-rechner.info/index.php Wie kommst du auf deine @Parser? Brapchu, Marubas, houseshow und 2 Weitere reagierten darauf 1 4 Zitieren
Parser Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September vor 2 Minuten schrieb allesweg: Wie kommst du auf deine @Parser? ich habe die gleiche Quelle wie du benutzt: https://www.brutto-netto-rechner.info/index.php vor 3 Minuten schrieb allesweg: Das Gerücht, dass bei höherem Brutto ein geringeres Netto raus kommen können soll, hält sich schon lange. absolut natürlich nicht, das ist klar. aber relativ schon. nennt sich progressiver Steuersatz. Zitieren
BldyMary Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September Bei 400 € mehr Netto, sind das halt aber auch quasi 1,5 - knapp 2 Nettogehälter mehr pro Jahr. Brapchu reagierte darauf 1 Zitieren
allesweg Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September Ja, x% mehr Brutto bedeutet nicht, x% mehr Netto. Es bedeutet aber "mehr Netto". Brapchu reagierte darauf 1 Zitieren
DoctorB Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September vor 42 Minuten schrieb allesweg: Bei 3300€ Monatsbrutto fallen 385,58 € Lohnsteuer an und es bleiben 2914,42 € Was genau muss ich tun, damit ich bei dem Monatsgehalt so viel bekomme? Ich sehe die "Bleiben"-Summe nicht mal bei >4k Brutto @SoL_Psycho deine Luxusprobleme hätt ich gerne Ich würde das auch einfach kurz ansprechen, vielleicht ist da auch einfach ein Fehler unterlaufen. Zitieren
SR2021 Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September vor 12 Stunden schrieb SoL_Psycho: In den Vorgesprächen haben wir auch über Gehalt gesprochen und uns geeinigt. Jetzt habe ich den Arbeitsvertrag als Entwurf erhalten und dort drin sind nochmal deutlich bessere Konditionen, als bisher besprochen. Alles in allem liegt der Unterschied irgendwo bei 20-25%. Ich würde mich meinen Vorrednern anschließen, sprich das Thema ganz offen an. Eine Sache, die hier bisher noch gar nicht erwähnr wurde, würde ich noch gerne hinzufügen, Stichpunkt Vertrauensvorschuß. Wenn mich ein potentielle AN anruft und sagt: Du Chef, eventuell habe ich das ja falsch verstanden, aber ich dachte wir hätten in unserem Gespräch über ein Gehalt von xxxxx Euro brutto im Jahr gesprochen, auf dem Vertragsentwurf stehen jetzt jedoch xyz Euro mehr, stimmt das so? Hätte ich als AG schon man ein Gefühl von: Mensch, mit dem AN hast du aber einen guten Griff gemacht, gibt sicher einige andere die das so eingestrichen haben und dadurch schon vorab ein höheres Grundvertrauen in den AN. SoL_Psycho und allesweg reagierten darauf 2 Zitieren
eulersche_Zahl Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb allesweg: Das Gerücht, dass bei höherem Brutto ein geringeres Netto raus kommen können soll, hält sich schon lange. Bei 3300€ Monatsbrutto fallen 385,58 € Lohnsteuer an und es bleiben 2914,42 €. Und nach den Sozialabgaben bleiben netto Ergebnis Monat Jahr Brutto: 3.300,00 € 39.600,00 € Geldwerter Vorteil: 0,00 € 0,00 € Steuern Solidaritätszuschlag: 0,00 € 0,00 € Kirchensteuer: 0,00 € 0,00 € Lohnsteuer: 385,58 € 4.626,96 € Steuern: 385,58 € 4.626,96 € Sozialabgaben Rentenversicherung: 306,90 € 3.682,80 € Arbeitslosenversicherung: 42,90 € 514,80 € Krankenversicherung: 268,95 € 3.227,40 € Pflegeversicherung: 75,90 € 910,80 € -------------------------------------------------- Sozialabgaben: 694,65 € 8.335,80 € = Netto: 2.219,77 € 26.637,24 € 2219,77 €. Also genau die Zahl die @Parser gepostet hat. Den wenigsten interissiert wahrscheinlich was Sie an Lohnsteuer zahlen. Die meisten interessiert eher was auf dem Lohnzettel brutto steht und was danach auf das Bankkonto an netto € ankommt. Und da hat @Parser schon Recht. In dieser Gehaltrange bedeutet mehr brutto prozentual mehr Abgaben an Sozialversicherung und zwar überprotional. Die Höchstgrenze liegt btw. bei 90.6k € Jahreseinkommen. Bedeutet erst nach den 90.6k renitiert es sich wieder proportional. Oder anders: Fiktive Zahlen: Bei 40k Jahreseinkommen schnappt sich der Staat 35% von dir. Bei 91.6k schnappt er sich 45% von dir. Bearbeitet 20. September von eulersche_Zahl allesweg und houseshow reagierten darauf 1 1 Zitieren
bigvic Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September (bearbeitet) vor 21 Minuten schrieb eulersche_Zahl: Die meisten interessiert eher was auf dem Lohnzettel brutto steht und was danach auf das Bankkonto an netto € ankommt. Genau. Und mehr brutto heisst immer mehr netto (auch bei Steuerprogression). Bearbeitet 20. September von bigvic allesweg und SoL_Psycho reagierten darauf 2 Zitieren
sylenz Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September Unbedingt ansprechen, ist ja auch ein Budgetthema beim neuen AG. Das wirft kein gutes Licht auf deine Persönlichkeit das Geld einfach einzustecken. Man könnte sogar soweit gehen, dass das die glaubwürdigkeit und gegenseitige Vertrauen massiv beeinträchtigt - gerade, wenn man eine exponierte Stellung wie du einnimmt. Zitieren
Graustein Geschrieben 20. September Geschrieben 20. September Wie andere sagen, einfach eben positiv nachhorchen/hinweisen Wenn es ein Unternehmen mit TV ist kann es zum Beispiel sein dass der AG unter Tarif einstellen wollte und der BR Nein gesagt hat. Selbst wenn das Gehalt also für den AN ok war, tariflich geht es halt nicht. Dann bekommt man halt mehr. oder jemand aus der HR hat Sich halt vertan. Zitieren
SoL_Psycho Geschrieben 20. September Autor Geschrieben 20. September (bearbeitet) Danke für die Diskussion, ich werde das Thema persönlich am Montag ansprechen, wenn ich mir die Firma und Abteilung vor Ort anschaue, bevor ich eine Entscheidung pro oder contra Firma treffe. Ich gehe tatsächlich nach einiger Reflektion von einem Kommunikationsfehler zwischen HR und Fachabteilung aus. Ich habe ausgerechnet, wie sie auf die neuen Zahlen kommen und grob gesagt haben sie mir für eine 80% Stelle ein 100%-Stelle Fixgehalt und ein 80%-Stelle Bonusgehalt angeboten. Da die Differenz auch nicht klein ist (~ 20.000€ p.a.), spreche ich es an mit dem Hinweis, dass es wohl ein Fehler ist. Da in der Firma generell auf Gehaltshygiene (niemand verdient übermäßig mehr als Kollegen im gleichen Tätigkeitsbereich) geachtet wird, denke ich, dass das der Beste weg ist. Danke nochmal und beste Grüße SoL Bearbeitet 20. September von SoL_Psycho Enno und sylenz reagierten darauf 2 Zitieren
tkreutz2 Geschrieben 21. September Geschrieben 21. September (bearbeitet) Auf jeden Fall ansprechen, denn davon auszugehen, dass ein Fehler nicht auffliegt und nachträglich korrigiert wird, wäre naiv. Bei einer Firma, in der ich mal gearbeitet hatte, war auch ein Fehler in der Gehaltsabrechnung passiert, der mit nächster Abrechnung natürlich korrigiert wurde. Der Vorgesetzte kam nur mit kurzen Spruch- und breitem Grinsen in dem Raum und dem Kommentar, dass er sich gewundert hätte, dass "niemandem" der Fehler aufgefallen sei und sich keiner gemeldet hätte. Den moralischen Aspekt kann sich glaub ich jeder nun denken. Noch was anderes. Wie sich eine Firma nach außen darstellt und wie danach die reale Arbeit dort aussieht, können zwei unterschiedliche paar Schuhe sein. Diesen Aspekt sollte man auch bedenken. Viel Erfolg dann beim Gespräch ! Bearbeitet 21. September von tkreutz2 Zitieren
skylake Geschrieben 21. September Geschrieben 21. September Ich würde auch immer die Stelle wechseln bis der Punkt erreicht ist, bei dem „mehr“ Geld nicht glücklicher macht :). Die Zahl ist bei jedem sicherlich unterschiedlich aber ab einer gewissen Schwelle spielen dann andere Faktoren eine größere Rolle. Bis man diese Grenze allerdings nicht erreicht hat, können ein paar hundert Euro netto durchaus dazu beitragen, dass man wesentlich glücklicher ist und sich vllt. Dinge leisten kann, die vorher nicht möglich waren. Zitieren
SoL_Psycho Geschrieben 21. September Autor Geschrieben 21. September vor 26 Minuten schrieb skylake: Ich würde auch immer die Stelle wechseln bis der Punkt erreicht ist, bei dem „mehr“ Geld nicht glücklicher macht :). Die Zahl ist bei jedem sicherlich unterschiedlich aber ab einer gewissen Schwelle spielen dann andere Faktoren eine größere Rolle. Bis man diese Grenze allerdings nicht erreicht hat, können ein paar hundert Euro netto durchaus dazu beitragen, dass man wesentlich glücklicher ist und sich vllt. Dinge leisten kann, die vorher nicht möglich waren. Die Schwelle habe ich glücklicherweise hinter mir gelassen. Hintergrund des Wechsels ist, dass ich in der neuen Position in meiner Nische arbeiten kann und gleichzeitig in einer zweiten Nische, sodass es zukunftssicheren als meine jetzige Stelle ist. DoctorB und Gurki reagierten darauf 1 1 Zitieren
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