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Doch nur Vorurteile? Beruf als Informationstechnischer Assistent (ITA)


Chicky

Empfohlene Beiträge

 

Huhu allerseits,

Es ist mir bekannt, dass es mit Netz schon viele  Meinungen gibt, dass die Qualifikation eines Informationstechnischer Assistent (ITA) etwas niedriger wäre als die eines Fachinformatikers.

Wenn ich jedoch den Lehrplan vom Informationstechnischen Assistenten anschaue, ist er doch sehr umfangreich ausgelegt und deckt alles ab, was ein Fachinformatiker auch lernt.

Eine Bekannte bei SAP meinte sogar vor kurzem, dass ihrer Meinung nach, ein Informationstechnischer Assistent höher qualifiziert sei als ein Fachinformatiker. Ein ITA könnte für den Beruf des Data Engineers durchaus in Betracht kommen. Es betrifft aber die neue Ausbildung. Diese würde auch 3 Jahre insgesamt dauern und neben dem Berufsabschluss auch das Wissen für ein Informatik Studium vermitteln (Abitur/Fachhochschulreife). 

Der Informationstechnischer Assistent würde mehr für die Arbeit mit Künstlicher Intelligenz (KI) in Betracht kommen, weil er mit dem Abschluss seiner Ausbildung bereits in Statistik, Wahrscheinlichkeit, Differential und Integral, sowie Numerische Mathematik ausgebildet sei. Das wären so unter anderem ein Skill oder wenn man so will, dass was u. a. vorausgesetzt würde für KI.

Ich meine, es gibt neuerdings den FI für Prozesse u. Datenanalyse der dem ITA Konkurrenz macht, wobei dem FIPD ja auch höhere Mathematik fehlen würde.

Was meint ihr? Sind ITAs und FIAs/FIPDs irgendwo gleich? Sind die bisherigen Meinungen über ITAs doch mehr Vorurteile, weil die Berufsbezeichnung nicht so geläufig/bekannt ist?

Freue mich über konstruktive Meinungen :)

 

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vor 2 Stunden schrieb Chicky:

dass die Qualifikation eines Informationstechnischer Assistent (ITA) etwas niedriger wäre als die eines Fachinformatikers

ich hätte allein schon damit Probleme, das Wort Assistent(!) in meiner Berufsbezeichnung zu haben. Das hört sich einfach nicht gut an!

Bearbeitet von Parser
fixed stuff
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Die Mathematik, die in ML zum Tragen kommt würde einem signifikanten Teil der Ingenieurswissenschaftsstudenten, vorallem denen a der FH, das Genick brechen, Elektrotechniker mal ausgenommen.

ich glaube nicht, dass Fachinformatikerabschlüsse besonders aussagekräftig sind, ITA würde ich aber nicht wirklich höher einstufen. Wer KI nicht als meme zum Ziel hat sollte tunlichst studieren.

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Ich kenne es im IT Bereich nicht, aber kann etwas aus dem kaufmännischen Bereich sagen (ähnlich strukturiert). Im kaufmännischen Bereich konnte man im Anschluß an die Handelsschule noch die "höhere Handelsschule" besuchen, danach wurde ein ähnlicher Titel verliehen "kaufmännischer Assistent für Rechnungswesen" in Verbindung mit einer Ergänzungsprüfung in Mathematik und Physik konnte man damit die fachgebundene Hochschulreife erwerben und damit an einer FH studieren. Mit einem Jahr Fachabi nach der mittleren Reife, kann man das aber auch erwerben.

Titel sind Schall und Rauch. In der zweijährigen Handelsschule werden zwar Themen angerissen, die im Studium wieder aufgegriffen werden, aber es ist eben kein Studium. Ich kenne zwar einige Klassenkameraden, die direkt im Anschluß in das Berufsleben gestartet sind, aber von einer akademischen Karriere weit entfernt.

Ich vermute mal, dass es im IT Bereich ähnlich gelagert ist. Also wird man um ein anschießendes Informatik Studium nicht herum kommen, sofern man in den vorgenannten Bereichen (KI / ML) arbeiten möchte. Ich habe auch noch keine Stellenanzeige gesehen, die weniger als ein abgeschlossenes Studium für solche Bereiche verlangt hätte.

Also im Ergebnis, schöner Titel, aber eben bestenfalls ein Einstieg für den Job mit Option zum weiteren Lernen.

Den Lehrgang sehe ich bestenfalls als Vorbereitung auf ein Studium, andernfalls nur als Einstieg zu IT Berufen unterhalb eines abgeschlossenen Studiums.

Bearbeitet von tkreutz2
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Ich möchte auch gerne einen Datenpunkt beitragen.

Ich hatte einen Kumpel der damals (ist schon viele Jahre her) ITA gelernt hat. Er hat damals den Jobeinstieg damit nicht geschafft und hat sich anderweitig weiterqualifiziert. So wie ich es verstanden hatte, konnte er die PS nicht auf die Straße bringen. Ist ungefähr so, wie wenn man "Pilotenassistent" ist und man die ganze Theorie kennt aber man noch nie im Cockpit saß und ein Flugzeug geflogen ist.

Es ist auch mühselig zu diskutieren, ob die Arbeitgeber Vorurteile gegenüber ITA haben oder nicht. Wenn ich mich bewerbe, dann zeige ich auf, dass ich die entsprechende Qualifikation habe, um den Job erfolgreich zu erledigen. Wenn ich dabei auch noch gegen Vorurteile kämpfen muss (egal ob sie stimmen oder nicht) ist das nur unnötiger Ballast, der mich belastet und mich meinem Ziel nicht näher bringt.

Ich persönlich bin der Meinung, dass der ITA sehr gut die theoretischen Grundlagen für die IT/Informatik vermittelt. Wenn du in dieser Zeit parallel noch die Fachhochschulreife machst, bist du prima für ein Informatikstudium vorbereitet. Einen Jobeinstieg nur auf Basis des ITA zu finden, halte ich hingegen für sehr optimistisch gedacht. 

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Ich hab den ITA (Schwerpunkt Medieninformatik) auf einer privaten Berufsfachschule gemacht. Ich kann mich nicht beschweren. Es war eine Art Bachelor-Lite. Die meiste Zeit saßen wir mit den Bachelor-Studenten, der ebenfalls im Gebäude ansäßigen privaten Hochschule, in den Hörsälen. Lediglich einige Vorlesungen wurden für uns etwas abgespeckt und die Übungen wurden benotet und das Bestehen der Übungen war kein Kriterium für die Teilnahme an den Klausuren.

Auch sonst genießt die Schule hier im größeren Umkreis einen sehr guten Ruf und ein Job ist schon sehr sicher. Ich persönlich war über das Niveau der Fachinformatiker-Ausbildung sehr geschockt, als ich zum ersten Mal die Abschlussprüfung gesehen habe. Ich hab zwar noch währenddessen die Fachhochschulreife gemacht, um evtl. dannach noch mal studieren zu gehen aber ich hab später den Sinn dahinter nicht mehr gesehen.

vor 21 Stunden schrieb Parser:

ich hätte allein schon damit Probleme, das Wort Assistent(!) in meiner Berufsbezeichnung zu haben. Das hört sich einfach nicht gut an!

Einen ausgelernten Gärtner nennt man auch Gehilfe.

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Mein Kumpel hat den ITA gemacht und hatte auch direkt im Nachhinein Glück im öD anfangen zu können als Programmierer für deren ganzen Schnittstellen. Nachdem er, aber dort aufgehört hat, findet er einfach nicht mehr. Es ist egal, was für Projekte er privat macht und dass sein Arbeitszeugnis auch gut war. Jetzt holt er sein Abi nach, damit er Studieren kann. Aus seiner Abschlussklasse haben auch 4 weitere den Fachinformatiker nachgeholt, weil sie halt nichts gefunden haben.

Da dies eine rein schulische Ausbildung ist, lernen die ITA natürlich mehr Theorie als ein FiSi, aber zu sagen, dass er mehr qualifiziert sei und dann auch noch eventuell als Data Engineer infrage kommt, finde ich etwas sehr übertrieben. 

Ein ITA ist halt auch nur so gut wie die Schule oder halt wie sehr er sich auch in seiner Freizeit für die IT interessiert. 

Ich persönliche rate den meisten davon ab den ITA zu machen und lieber für den Fachinformatiker zu gehen.

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