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Blooming Late: Umschulung vs. (Fern)Studium – Welcher Weg passt besser?


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Geschrieben

 

Hallo zusammen 👋

ich habe hier bereits viel recherchiert und mitgenommen, möchte mich aber trotzdem mit meiner aktuellen Situation an euch wenden, um eure Einschätzung zu erhalten. Für jeden Rat und jedes Feedback bin ich sehr dankbar!

Kurz zu mir:

Ich bin 36 Jahre alt und suche aktuell einen Einstieg in die IT.

Abschluss: Realschule, anschliessend 4-jährige Ausbildung als Bauzeichner (Architektur). Wollte danach nicht an die FH und hab mich dann über diverse Praktika in den Medienbereich entwickelt.

Erfahrung: 12 Jahre Freelancer in Film/Fotografie und Postproduktion. Hauptsächlich Produktion, Edit, Colorgrading. Aktuell viel Social Media für diverse Marken.

IT-Erfahrung:

  • Seit meiner Jugend habe ich immer wieder Webseiten erstellt (mal mehr, mal weniger Code).
  • Interesse an Grafik/UI, Daten und Visualisierungen. Durch Obsidian bin ich auf SQL gestoßen, was mir ganz neue Möglichkeiten eröffnet hat.
  • Lerne seit ein paar Wochen Python, erstelle kleine Charts aus Geodaten (Alpenpässe für Rennradfahrer) und arbeite mit Kaggle-Daten.
  • Versuche mich in QGIS und Jupyter Notebooks zurecht zu finden
  • Baue gerade eine neue Webseite mit Hugo, um die Data-Projekte zu dokumentieren.
  • Im letzten Urlaub habe ich mich mit dem hier auseinandergesetzt, was mein Interesse laufend mehr geweckt hat: Fit fürs Studium – Informatik

Aktuelle Situation:

Unsere Film/Foto/Marketing-Branche verändert sich stark: Viele Produktionen fallen weg, Budgets werden gekürzt, und Stellen werden laufend abgebaut. Mein Job ist stark gefährdet, und ich muss mich (je früher, desto besser) umorientieren. Da ich mich noch jung und motiviert fühle, etwas Neues von Grund auf zu lernen, möchte ich den Schritt in die IT wagen.

Strategie:
Wäre ich nochmal 16, würde ich wahrscheinlich ganz klassisch eine duale Ausbildung als Fachinformatiker machen oder mich schulisch noch etwas pushen, um das Fachabitur zu machen und anschließend zu studieren.

Was ich will:
Eine solide Grundlage im Bereich Web-Applikationen und/oder Daten, Dashboards, Data Engineering und Ähnliches. Viele sagen, man sollte "the end in mind" haben, also möglichst genau wissen, wohin man will. Ich habe bisher nur wenig Erfahrung, aber ich weiß, dass mir alles in Richtung Web/App, besonders in Kombination mit Daten, sehr gut gefällt. Ob es Dashboards oder etwas Ähnliches ist – seid bitte nachsichtig mit mir, ich sammle gerade noch meine Erfahrungen.

Ein Beispiele was ich spannend finde: https://www.interactivethings.com/

 

Nach einiger Recherche habe ich mir zwei Optionen herausgearbeitet:

  1. Umschulung als Fachinformatiker Anwendungsentwicklung
    Ich war bereits bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit, und der Berater (der wirklich sehr hilfreich war) hat mir eine Umschulung empfohlen. Er riet mir, verschiedene Anbieter anzuschauen und mich mit den möglichen Bildungsträgern auseinanderzusetzen – was ich auch getan habe.
  2. Fernstudium (z. B. an der FOM)
    Dabei würde ich den Unterhalt in Teilzeit decken. Nach zwei bis drei Semestern könnte ich vielleicht für sechs Monate als Werkstudent arbeiten (?) und anschließend als Junior (z. B. Data Engineer/Analyst oder im Frontend) in den Beruf einsteigen und Studium abschliessen.

Vorteile Umschulung:

  • Sofortiger Start mit klarer Struktur und Guideline
  • Bisher wirkte alles sehr praxisorientiert und handfest. Ich hatte das Gefühl dass die Leute genau wussten, wie man an den Stoff rangeht.
  • Die Leute vor Ort waren nett, und ich kann mir gut vorstellen, die zwei Jahre durchzuziehen.

Vorteile Studium:

  • Die Modulhandbücher sahen sehr gut aus, selbst die eher abstrakten Grundlagen fand ich spannend.
  • Flexibilität: Man kann Teilzeit und remote arbeiten und schrittweise in die Praxis einsteigen. An einigen Standorten ist auch vor Ort möglich.

Nachteile Umschulung:

  • Alles rund um die IHK wirkte für mich etwas... „eigen“. Ich möchte darüber kein Urteil fällen, aber es hat mich etwas skeptisch gemacht.
  • Der Frontalunterricht und der breite Stoffplan (Betriebswirtschaftliches..) lassen mich zweifeln, ob es wirklich optimal für mich ist.

Nachteile Studium:

  • Es erfordert sehr viel Engagement und die Fähigkeit, sich jeden Tag eigenständig in komplexe Themen einzuarbeiten.
  • Für Mathematik müsste ich noch etwas Vorlauf einplanen.
  • Es ist nicht günstig und dauert insgesamt sieben Semester.

 

Conclusion:

Mein Problem ist, dass ich mir beide Wege gut vorstellen kann. Da ich aber logischerweise keine Erfahrung in dem Bereich habe, weiß ich nicht, welcher Weg mich am Ende zu einem versierten Informatiker macht. Ich denke, dass beide Optionen mich zum Ziel führen könnten. Die Umschulung wäre vermutlich etwas schneller und durch die klare Struktur auch "simpler", auch wenn der viele Stoff in kurzer Zeit eine Herausforderung ist.

Das Studium hingegen fand ich inhaltlich etwas spannender. Aber die Flexibilität, die es bietet, erfordert nicht nur viel Geld, sondern auch sehr viel Fokus und Engagement über einen längeren Zeitraum hinweg. Man müsste sich vermutlich auch zusätzliche mal Hilfe suchen (z. B. Nachhilfe) und andere Dinge wie Zertifikate und eigenen Projekte selber umsetzen.

Ich bin auf alle Fälle sehr motiviert und kann lange sitzen und knobeln. Ich bin offen für eine Festanstellung, finde es aber spannend, dass man in der IT-Branche auch remote oder international arbeiten kann. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und vielleicht mit eigenen Produkten selbstständig was zu machen. Wie im Filmbereich scheint auch hier das Portfolio eine wichtige Rolle zu spielen.

Was denkt ihr dazu: Wo seht ihr Chancen, und wo seht ihr mögliche Fallstricke?
Braucht man den IHK-Abschluss als schnellen Eintritt in eine Festanstellung, oder macht die Strategie mit der Junior-Stelle während des Studiums ebenfalls Sinn?
Sehe ich die Dinge zu simpel oder gar falsch?
Ist die Kombination aus Daten und Frontend sinnvoll, zumindest am Anfang?

Ich weiß, dass es bei allem, was ich mache, vor allem auf meinen eigenen Einsatz ankommt.

Ach, und bevor die Frage kommt: Natürlich habe ich über eine duale Ausbildung oder ein duales Studium nachgedacht. Finanziell sind diese Optionen in meiner aktuellen Situation jedoch schwieriger umzusetzen als die beiden genannten Möglichkeiten.

Ich freue mich über jedes Feedback und sage schon mal herzlich Danke! ✌️

 

 

 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb awawa:

Der Frontalunterricht und der breite Stoffplan (Betriebswirtschaftliches..) lassen mich zweifeln, ob es wirklich optimal für mich ist.

Da du dich ehr in die Richtung Entwickler entwickeln möchtest, kann ich nicht viel dazu Beitragen außer einer Sache. Hier brauchst du dir keinen Kopf machen. Es geht darum ein Grundverständnis für den Themen Bereich zu entwickeln. Ich würde sagen gerade bei Betriebswirtschaftlichen Sachen brauchst du dir keinen Kopf machen, denn als Freelancer weißt du ja zb. schon wie sich eine Rechnung zusammensetzt und man zu dem Betrag kommt welchen man in Rechnung stellt.

Geschrieben

Pauschal kann man behaupten:

Quereinstieg < Umschulung < duale Ausbildung < Studium

Warum möchtest du keine duale Ausbildung machen? Wegen dem Finanziellen? Oft machen die Menschen den Weg über eine Umschulung oft wegen dem finanziellen Aspekt. Aber da du dir ein Studium an der FOM leisten kannst, sollte es am Finanziellen nicht scheitern.

Der Berufseinstieg für Junioren soll momentan, wie man liest, nicht so toll sein.

Geschrieben (bearbeitet)

Danke für dein Feedback! 👍

vor 1 Stunde schrieb eulersche_Zahl:

Warum möchtest du keine duale Ausbildung machen? Wegen dem Finanziellen? Oft machen die Menschen den Weg über eine Umschulung oft wegen dem finanziellen Aspekt. Aber da du dir ein Studium an der FOM leisten kannst, sollte es am Finanziellen nicht scheitern.

 

Grundsätzlich bin ich nicht abgeneigt, eine duale Ausbildung zu machen, und sehe die klaren Vorteile der Praxis. Allerdings gibt es auch einige Punkte, die sie für mich weniger attraktiv machen.

Ich weiß nicht, ob ich nochmal Azubi sein möchte. Das war ich bereits vier Jahre lang in einem anderen Feld, inklusive Abschlussprüfung und diverser Praktika danach. Dazu kommt ein langer Bewerbungsprozess, bei dem man mit jungen Leuten (ich bin 36) konkurriert. Eventuell müsste man an einem weniger optimalen Ort lernen und hat meist nur ein festes Einstiegsdatum. Kriegt man keine Stelle steht man wieder am Anfang. (Klar, alles individuell, aber ich wollte es erwähnen..)

Eine private FH wäre zwar super teuer, absolut - aber man könnte sie mit einem Teilzeitjob finanzieren, monatlich zahlen und hätte dabei mehr Flexibilität. Nicht optimal, aber wenn man es schafft, wäre es sicher ein sinnvolles Investment.

Die Umschulung ist bisher mein Favorit, da der Ablauf relativ überschaubar ist, es ist praktischer als das Studium und sie würde mir eine solide Grundbildung bieten, auf der ich aufbauen kann.

vor 1 Stunde schrieb eulersche_Zahl:

Der Berufseinstieg für Junioren soll momentan, wie man liest, nicht so toll sein.

Dass der Berufseinstieg aktuell schwierig ist, glaube ich dir. Aber irgendwo für Mindestlohn im Medienbereich oder sonst wo zu jobben, ist für mich auch keine Option. Da ist die IT – egal in welcher Position – deutlich privilegierter.

Am Ende muss man immer Abwägen, daher auch meine Gedanken und Fragen.

 

Bearbeitet von awawa
Textfehler
Geschrieben
vor 23 Stunden schrieb awawa:

Nach zwei bis drei Semestern könnte ich vielleicht für sechs Monate als Werkstudent arbeiten (?) und anschließend als Junior (z. B. Data Engineer/Analyst oder im Frontend) in den Beruf einsteigen und [dann parallel das] Studium abschliessen.

Erwartest du ernsthaft, dass du nach 2 Jahren Studium, wohlgemerkt ohne Abschluss, in der IT eine Junior (Teilzeit)stelle angeboten bekommst, insbesondere in der aktuellen Marktsituation?

vor 3 Stunden schrieb awawa:

Dazu kommt ein langer Bewerbungsprozess, bei dem man mit jungen Leuten (ich bin 36) konkurriert

Denkst du, dass mit 39 / 40 und einem Abschluss dann die Bedingungen anders sind? - Du hast dann doch genau so wenig relevante Berufserfahrung vorzuweisen.

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb kylt:

Erwartest du ernsthaft, dass du nach 2 Jahren Studium, wohlgemerkt ohne Abschluss, in der IT eine Junior (Teilzeit)stelle angeboten bekommst, insbesondere in der aktuellen Marktsituation?

Denkst du, dass mit 39 / 40 und einem Abschluss dann die Bedingungen anders sind? - Du hast dann doch genau so wenig relevante Berufserfahrung vorzuweisen.

Genau darum frage ich ja hier: um realistische Einschätzungen und neue Perspektiven zu bekommen. Ich plane nicht, nach 2 Jahren Studium einfach so als Junior irgendwo hofiert zu werden. Meine Frage war explizit, ob und wie es möglich ist, während eines Studiums, z. B. als Werkstudent, erste Erfahrungen zu sammeln. Und wie die Timeline danach üblicherweise (als Junior) aussehen kann.

Und ja, meine Einschätzung war tatsächlich, dass es wahrscheinlich etwas einfacher (nicht einfach!) ist, nach einer Umschulung zumindest einen Job (nicht den Traumjob, aber EINEN Job) zu finden, als mit 36 noch einen Ausbildungsplatz zu finden.

Und was meine Perspektive betrifft kann ich nochmal betonen:

Ich verstehe die angespannte Marktsituation, aber jeder Schritt und jeder Job in die richtige Richtung ist für mich ein Win. Das ist für mich immer noch besser, als irgendwo im Medienbereich in einem stinkigen Großraumbüro TikToks zusammenzutackern.

 

 

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