Betrieb pleite --> Was ist mit Ausbildung?

[Arnie]

Hallo miteinander,

beschäftige mich seit geraumer Zeit mit dem Thema "Ausbildungsplatzwechsel". Wie sieht es aus, wenn bereits vorauszusehen ist, dass ein Betrieb pleite geht und man vorher probiert in der Ausbildung den Arbeitgeber zu wechseln?

1. Muss der Chef dem zustimmen und wenn wie?

2. Im Falle der Insolvenz, was passiert mit den Azubis? Weitervermittlung oder Abfindung?

3. Was sagt ein Personalchef in einem späteren Bewerbungsgespräch zu einem solchen Lebenslauf?

Ich hoffe, dass Ihr mir antworten könnt, damit ich ruhiger schlafen kann...

MfG Christian

[Road-Runner]

Nabend,

Das Thema hatten wir schon einpar mal, hier einige Links:

hier ,oder das vom 24.01.2002, Das könnte Dir noch helfen von 12.2001 ,

und 08.2001,

und noch das hier ist allerdings etwas älter. 12.2000 ,

Das sind jetzt die Links, die ich mit der Suchenfunktion gefunden habe.

Zu 3. Meiner Meinung nach spielt es im Lebenslauf nicht so die Rolle, Du kannst ja nichts für die Insolvenz Deiner Firma. Meine Freundin hatte das selbe Problem, ihr Betrieb musste auch insolvenz anmelden, und ihr Chef war froh, das sie so schnell eine neue Ausbildungsstelle gefunden hat. Das hat alles in allem einen Tag gedauert. Die Handwerkskammer war ziemlich schnell.

Hier noch der Link zu ASIS vom Arbeitsamt, hier kannst Du nach neuen Stellen suchen.

Halt uns mal auf dem laufenden.

Viel Glück.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen.

Road-Runner

[Arnie]

Vielen, vielen Dank für die komplexen Themenlinks. Habe mich durch sie durchgelesen und denke, dass ich jetzt was ruhiger schlafen kann...

MfG Arnie

[Namid82]

Hallo,

also ich hab von deinem Problem auch ne Ahnung, weil zwei Jungs aus meiner Klasse in den selben Schuhen stecken wie du!

Dieses Thema wurde dann gleich von der ganzen Klasse diskutiert.

Rausgekommen ist das:

Du kannst deine Ausbildungsstelle jeder Zeit wechseln !

Der Chef kann da gar nichts machen, schon gar nicht, wenn du noch in der Ausbildung bist.

Im Lebenslauf macht es sich sowieso besser, wenn du dir eine andere Stelle gesucht hast und sie nicht erst vermittelt bekommen hast, als die Firma bereits pleite war.

Also, wechsle die Azubistelle, wenn du etwas besseres gefunden hast! Übringends ist dir jede Firma dankbar, die dich im zweiten oder sogar schon im dritten Lehrjahr anstellen kann!

Ansonsten, falls du Fragen hast, kannst du dich unter:

CharismaGina19@aol.com melden!

Bye Gina:)

[Woodstock]

Man kann seine Ausbildungsstelle nicht einfach so wechseln. Das stimmt nicht. Wenn Dein Betrieb DIr eine ordentliche Ausbildung bietet, also keine gravierenden Mängel vorliegen, dann muss der Chef dem Wechsel zustimmen, es sei denn Du wechselst auch den Beruf. Wenn man allerdings voraussieht das der Betrieb pleite macht, dann würde ich mich an die IHK wenden.

Bine

[Road-Runner]

Ich denke auch, das Dein Chef da keine Probleme sehen wird. Rede einfach mit ihm. Sag ihm, das Du es für besserhälst Dir jetzt eine Neue Stelle zu suchen als nachher in irgend einen Betrieb gesteckt zu werden. Außerdem ist das Argument von CharismaGina auch ganz herforagend. Es sieht immer besser aus wenn mann selber Initiative ergreift.

Viel Glück

Sven

[Namid82]

Hi,

klar kann man jederzeit wechseln. Dazu muss man den Beruf nicht wechseln.

Es ist so, das es dir ja auch Spaß machen muss und kein Mensch der Welt muss zutimmen das du die Firma wechseln darfst!

DU hast ja auch einen wichtigen Grund und als Azubi sagt da sowieso keiner was!

Es ist so, die wollen doch auch keinen haben, der sich nicht wohl fühlt oder der dann nicht wirklich will.

Dein Chef wird dir da sicher auch einige Möglichkeiten nennen. Rede doch einfach mal mit ihm.

Wenn es dir nicht gefällt, dann wechsle! Das GEHT GANZ EINFACH!!!!

Es gibt zwar einige Formvorschrifen, aber die werden in der Wirklickeit nicht so gehandhabt.

Kein Betrieb behält einen Azubi oder Angestellten, der nicht mehr in dieser Firma arbeiten möchte! Das ist eine Tatsache!!!!

(wäre ja auch völlig unlogisch!)

Also ... wünsch dir Glück!

Bye Gina

[Woodstock]

Hmm, das würde ich nicht ganz so sehen. Am Anfang kostet ein Azubi einfach nur. Aber mit der Zeit kann ein Azubi auch Arbeiten in und für seinen Betrieb erledigen.

Klar, wenn ein Betrieb pleite geht, dann ist das sicher ein wichter Grund. Dagegen will ich auch gar nichts sagen. Aber einfach nur so den Betrieb zu wechseln, nur weil es einem in dem Betrieb nicht so gut gefällt, und man denkt dass es in dem Betrieb von einem Klassenkameraden besser ist, geht nicht. Sorry, aber ist einfach so. Man muss einen wichtigen Grund haben. Und es gibt genug Betriebe die sehr wohl einen Azubi behalten wollen, auch wenn der gehen will.

Bine

[lpd]

@CharismaGina

Wie Woodstock es schon richtig anführte, der Betrieb investiert in die Ausbildung und hat ein reelles Interesse daran, dass er bleibt. Insofern muss - sofern kein wichtiger Gund vorliegt - eine Zustimmung erfolgen. Andernfalls kann der Betrieb beim Auszubildenden Schadensersatzforderungen geltend machen.

Zum eigentlichen Thema :

Normalerweise kann der Auszubildende nicht kündigen, wenn sein Betrieb vor der Pleite steht. Er kann selbstverständlich in gegenseitigem Einvernehmen gehen, sprich mit Zustimmung des Chefs. Ansonsten muss er bleiben, bis ein Insolvenzantrag gestellt wurde. Dann kann er die Vermittlung einer neuen Ausbildungsstelle durch die zuständige IHK oder seinem ehemaligen Chef in Anspruch nehmen.

Generell gehören Auszubildende übrigens zu den letzten, die aus betrieblichen Gründen gekündigt werden dürfen.

[Namid82]

Hallo!

Also ich habe da mal nachgeforscht und ich muss sagen in allen Ehren was ihr da sagt, aber es stimmt nicht.

Wieso sollte eine Firma einen Lehrling behalten wollen, der nicht mehr will?

Die haben da doch überhaupt nichts davon!!

Wenn du Azubi bist, dann kannst du jederzeit gehn!

(auch wenns viele Formvorschriften gibt).

Stellt euch doch mal vor, wenns einem wirklich nicht gut gefällt und z.b. von anderen gemobbt wird, dann sagt der Chef nein du musst bleiben??

Das heißt nochlange nicht das du das musst!

Klar aus Lust und Laune kann man den Betrieb nicht wechseln, aber es wird schon Gründe geben!

bye Gina;)

[lpd]

@CharismaGina

Du solltest dir bitte bewusst werden, dass wir in einem Rechtsstaat leben, in dem jede bestehende Situation gesetzlich abzuklären versucht wird.

Und wenn wir nun im BBiG einen Paragraphen finden, der besagt, dass Auszubildende nur unter bestimmten Bedingungen kündigen können, dann ist das keine "Formvorschrift", sondern ein gültiges Gesetz, dessen Nichtbeachtung ernsthafte Konsequenzen haben können.

Deine Ansichten oder meinetwegen auch Erfahrungen können zwar vorkommen (und kommen auch vor), sind aber nicht die Regel, sondern Ausnahmen. Ich weiß ja nicht, bei wem du dich erkundigst; ich empfehle dir, mal die Arbeit des Schlichtungsausschusses deiner zuständigen Kammer zu hinterfragen.

Übrigens, deine Beispiele ("Mobbing") sind wichtige Gründe, und von nichts anderem reden wir hier.

Also, nochmal : Gekündigt werden kann nach der Probezeit nur aus wichtigem Grund. Es reicht nicht aus, wenn der Ausbildungsbetrieb nicht gefällt; es müssen schon schwerwiegende Versämnisse in der Ausbildung o.ä. vorhanden sein. Bei allen anderen Gründen muss der Betrieb einer Kündigung zustimmen. Hierzu kann man übrigens auch den Schlichtungsausschuss der zuständigen Kammer in Anspruch nehmen, die zwischen Ausbildenden und Auszubildenden vermitteln sollen.