Worauf konzentrieren in der Präsentation?

[Sneeka2]

Hallo allerseits,

ich habe nun einige Threads zum Thema Abschlußpräsentation gelesen und daraus entnommen, daß man sich möglichst auf einen bestimmten Aspekt seines Abschlußprojekts konzentrieren sollte, also möglichst nicht noch einmal seine gesamte Dokumentation inklusive Inhaltsverzeichnis durchkauen. Mein Projekt sieht jetzt allerdings so aus (bin FiSi):

erster, etwa zwei Drittel umfassender Teil: praxisnaher Vergleich zweier Produkte, ausführliches bewerten von Vor- und Nachteilen, Empfehlung

zweiter, kleinerer Teil: Aufbau einer Teststellung, wobei ein drittes Produkt den Hauptteil ausmacht ("klassische" Installation mit Sollananlyse, Durchführung, Probleme etc.)

Der zweite Teil hat dann unter den gegebenen Vorraussetzungen (und im verbleibenden Bruchteil der 35h) nicht so funktionieren wollen, wie er sollte, was in der Doku auch ausführlich niedergeschrieben ist.

Frage: Worauf soll ich mich nun in meiner Präsi konzentrieren? Den zweiten Teil möglichst weit umschiffen und mich auf den ersten stürzen, da er eh den Hauptteil ausmacht; beide Teile gleichberechtigt vorstellen oder mich kritisch mit dem zweiten Teil auseinander setzen und nochmals ausführlich darlegen warum, wieso und weswegen es nicht wollte? Ich befürchte wenn ich beide Teile in die 15 Minuten quetschen will wird das etwas eng und vor allem verwirrend, da es zwei größtenteils unterschiedliche Themen sind; aber andererseits: wie sieht das denn aus, wenn ich einen Teil komplett weg lasse...?

Wäre für Anregungen dankbar...

-S2k

[doublezero]

Damit hast du doch schon recht gut definiert, was du tun könntest.

Der - offensichtlich - wichtigste Teil ist der größere. Er war wohl auch letztendliches Ziel, wenn ich dich richtig verstehe ?

Wenn du also der Meinung bist, dass dieser Teil der Wichtige war, und es dir am Herzen liegt, darüber reden zu wollen, weil du vielleicht einiges ergänzen möchtest, was in der schriftlichen Arbeit nicht so gut (weil z.B. ungenügend) betont werden konnte, dann nimm ihn.

Wenn du aber meinst, dass du lieber über die Probleme im zweiten Teil reden möchtest (evtl. Problemanalyse, theoretische(?) Lösungskonzepte, etc.), dann nimm den zweiten Teil. Vergiss dann aber nicht, ihn in den Kontext der Aufgabe einzuflechten - also wenigstens noch einmal 3-5 min. über die Gesamtaufgabe herzuziehen ...

Wenn ich die Aufgabenstellungen für das Referat richtig verstanden habe, dann ist es erklärtes Ziel der Prüfer, herauszufinden, wie du an die Lösung deiner Aufgabe herangegangen bist.

Daher ist es nicht erheblich, den *ultimativen* Teil zu finden, sondern es ist von eminenter Bedeutung, dass du den Teil, den du ausgewählt hast, sachlich und fachlich sinnvoll *rüberbringst*.

Wieder einmal gilt: Nicht das WAS, sondern das WIE ist entscheidend.

[quietscheentle]

hallo,

hab ein ähnliches problem, der eigentliche teil meiner präsentation war auch nicht realisierbar, meint ihr das haut trozdem hin wenn ich erkläre wieso es nicht geklappt hat und welche problematik bestand?

die ganze gschichte nervt und stresst mich, hoff es ist bald alles rum ;-))

bin dankbar für jede antwort!!

grüßlis..

[Sneeka2]

Original geschrieben von doublezero

Damit hast du doch schon recht gut definiert, was du tun könntest.

Richtig, aber was davon sollte ich nun tun?

Der - offensichtlich - wichtigste Teil ist der größere. Er war wohl auch letztendliches Ziel, wenn ich dich richtig verstehe ?

Wenn du also der Meinung bist, dass dieser Teil der Wichtige war, und es dir am Herzen liegt, darüber reden zu wollen, weil du vielleicht einiges ergänzen möchtest, was in der schriftlichen Arbeit nicht so gut (weil z.B. ungenügend) betont werden konnte, dann nimm ihn.

Naja, der Teil ist eigentlich ziehmlich komplett, ich denke ich habe mich in der Doku schon ausfürhlich genug drüber ausgelassen. Ich befürchte fast die Prüfer zu langweilen wenn ich das alles nochmal erzähle...

Wenn du aber meinst, dass du lieber über die Probleme im zweiten Teil reden möchtest (evtl. Problemanalyse, theoretische(?) Lösungskonzepte, etc.), dann nimm den zweiten Teil. Vergiss dann aber nicht, ihn in den Kontext der Aufgabe einzuflechten - also wenigstens noch einmal 3-5 min. über die Gesamtaufgabe herzuziehen ...

Gefällt mir schon besser, ich weiß nur nicht wie es ankommt, wenn ich darüber erzähle, daß es nicht geklappt hat. Am Ende erkennt einer der Prüfer mit verbundenen Augen wo das Problem liegt, weil er vielleicht genau auf diesem Gebiet Experte ist (glaub ich nicht, wär aber höchst peinlich ) Oder ist das eigentlich wurscht wie's ausging, hauptsache ich verpacke das ordentlich?

Wieder einmal gilt: Nicht das WAS, sondern das WIE ist entscheidend.

OK, also ist es egal, richtig? Bin da trotzdem noch etwas skeptisch...

[siga]

Wollte nur kurz darauf eingehen, daß du denkst, daß du die Prüfer langweilen könntest, weil alles schon ausführlich in der Doku steht.

Gehe nicht davon aus, daß die Prüfer die Doku lesen. Eher ist es so, daß sie die Doku überfliegen und auf Vollständigkeit prüfen; nicht jedoch sich voll einarbeiten.

Du solltest die Präsentation so aufbauen, daß jeder, der das Projekt nicht kennt, verstehen kann, was du wann warum gemacht hast.

Noch eine Sache zum zweiten Teil: der scheint aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert zu haben. Wurde das Problem denn gelöst? Das ist elementar entscheident! Probleme tauchen bei jedem Projekt auf, nur sie müssen auch gelöst werden, wenn auch anders, als vorher geplant.

Wenn nicht, werden sich die Prüfer sicher hinterher bei dem Fachgespräch darauf stürzen. Wäre sicher besser, wenn du da ein anderes Lösungskonzept gefunden hättest...

Viel Glück für die Präsentation!

Siga

[Sneeka2]

Hy siga,

tja, das ist eben auch ein Problem. 1 1/2 Wochen vor der Doku-Deadline war das ganze nicht fertig, Kollegen standen ebenso hilflos vor dem Problem wie ich. Mit Hilfe des Herstellers gings auch nicht vorran. Also habe ich mich lieber um eine perfekte Doku gekümmert und das ganze abgebrochen. Danach hat's keinen mehr interessiert und es war auch keine Zeit mehr, das Projekt weiter zu bearbeiten (war ja eh nur 'ne Teststellung ohne, momentanen, praktischen Nutzen), also steht das jetzt immer noch an der selben Stelle wie's in der Doku steht: unfertig.

Deswegen weiß ich eben nicht ob ich den Prüfern das auch noch in der Präsentation so unbedingt auf die Nase binden sollte, daß es nicht fertig wurde. :confused:

[siga]

Schwierig, schwierig...

Ich weiß nicht, wieviel Zeit du noch hast, aber an deiner Stelle würde ich folgendermaßen vorgehen:

Wenn ich dich richtig verstanden habe, war der erste Teil deiner Projektarbeit erfolgreich und man kann den ordentlich präsentieren!

Ich würde mich auf diesen Teil überwiegend konzentrieren und nur in der Einleitung einen Überblick über den gesamten Projektverlauf (1 Folie) geben, wo eben auch der 2. Teil erwähnt wird ohne Angabe, wie's gelaufen ist, eben nur als ein Teil des Projektplans.

Dann wie gesagt den 1. Teil ordentlich präsentieren und in der Schlußphase auch nur diesen zusammenfassen und als erfolgreich abgeschlossen hinstellen.

(Und darauf pokern, daß die Prüfer die Doku nur stümperhaft gelesen haben....)

Für das anschließende Fachgespräch möchte ich dir aber doch noch einen Rat geben:

Falls das Thema auf den nicht erfolgreich abgeschlossenen Teil kommt, solltest du gewappnet sein und ein Lösungskonzept vorbereiten, welches du jedoch nicht im Projekt anwenden konntest, weil die Zeit nicht reichte. Versuche, denen klar zu machen, daß du das Projekt mit ein paar Stunden mehr erfolgreich abgeschlossen hättest.

Auf keinen Fall würde ich solche Aussagen machen wie: es war nur eine Teststellung, meine Kollegen hatten auch keine Ahnung und auch der Hersteller wußte nicht weiter!!!!

Das sind nur Ausreden, die dir das Genick brechen werden!

Es ist DEIN Projekt und du bist für den Erfolg verantwortlich! Versuche, doch noch eine Lösung für das Problem zu finden, das du dann notfalls im Fachgespräch präsentieren kannst. Das einzige Problem sollte dann wirklich die mangelnde Zeit sein und nicht unfähige Kollegen oder die Unwichtigkeit deines Projektes.

Eben das sollte nach Möglichkeit in einer Präsentation auch noch herausgestellt werden: Daß das Projekt der Firma oder dem Kunden genutzt hat. Sonst behaupte es einfach!

Gruß und Viel Glück

Siga

[Sneeka2]

Original geschrieben von siga

Wenn ich dich richtig verstanden habe, war der erste Teil deiner Projektarbeit erfolgreich und man kann den ordentlich präsentieren!

Das auf jeden Fall, auf den ersten Teil kann man stolz sein. :bimei

Ich würde mich auf diesen Teil überwiegend konzentrieren und nur in der Einleitung einen Überblick über den gesamten Projektverlauf (1 Folie) geben, ...

Dann wie gesagt den 1. Teil ordentlich präsentieren und in der Schlußphase auch nur diesen zusammenfassen und als erfolgreich abgeschlossen hinstellen.

Das wird eine Gradwanderung...

(Und darauf pokern, daß die Prüfer die Doku nur stümperhaft gelesen haben....)

Das wird glatter Selbstmord...

Falls das Thema auf den nicht erfolgreich abgeschlossenen Teil kommt, solltest du gewappnet sein und ein Lösungskonzept vorbereiten, welches du jedoch nicht im Projekt anwenden konntest, weil die Zeit nicht reichte. Versuche, denen klar zu machen, daß du das Projekt mit ein paar Stunden mehr erfolgreich abgeschlossen hättest.

Das stimmt wahrscheinlich sogar, nur weiß ich eben nicht wo der Hase im Pfeffer liegt. Aufgebaut hab ich alles mustergültig in 3 Tagen, danach hab ich WOCHEN daran gesessen einen nicht definierten geschweigedenn dokumentierten Fehler auszumerzen...

Auf keinen Fall würde ich solche Aussagen machen wie: es war nur eine Teststellung, meine Kollegen hatten auch keine Ahnung und auch der Hersteller wußte nicht weiter!!!!

Um Gottes willen, bin ich denn lebensmüde? Sowas würde mir nie über die Lippen kommen. Nicht in Gegenwart eines Prüfers...

Versuche, doch noch eine Lösung für das Problem zu finden, das du dann notfalls im Fachgespräch präsentieren kannst. Das einzige Problem sollte dann wirklich die mangelnde Zeit sein und nicht unfähige Kollegen oder die Unwichtigkeit deines Projektes.

Siehe oben... :-/

Eben das sollte nach Möglichkeit in einer Präsentation auch noch herausgestellt werden: Daß das Projekt der Firma oder dem Kunden genutzt hat. Sonst behaupte es einfach!

Gut, es hat insofern genutzt, als daß ich festgestellt habe, daß das System ******* (nicht so toll ) ist und nicht funktioniert.

Gruß und Viel Glück

Siga

Danke Dir!

Gruß,

-S2k

[VisionD]

@Mod: Bitte löschen -- habe nicht richtig gelesen!!

Konnte den Beitrag leider nicht selber löschen!!

[doublezero]

Wenn ich mich auch dem ersten Statement von siga noch voll anschließen kann, muss ich doch darauf insistieren, dass sein/ihr zweites nur irritierend wirkt.

Es kommt nicht im Mindesten auf das Erreichen des beantragten Zieles an!

Auch das Wissen darüber, dass und warum etwas nicht geht, ist ein Erfolg.

Es geht auch nicht darum, den Prüfern (Kunden, Management, Kollegen) irgendetwas weltbewegend Neues zu erzählen. Wenn man zu einem Projekt eine Dokumentation anfertigt und eine Präsentation erstellt, dann wird es zwangsläufig passieren, dass man sich wiederholt.

Vielmehr geht es - normalerweise - darum,

(1) in der Präsentation die wichtigsten Fakten darzustellen und mit einer (eigenen!) Argumentation zu hinterlegen; und

(2) die Präsentation auf die Zielgruppe zuzuschneiden.

Erfüllst du diese Faktoren, ist es unerheblich, ob du über den erfolgreichen ersten Teil reden möchest, oder doch lieber den problematischen zweiten Teil präsentierst.

Ich denke - hier muss ich allerdings spekulieren, da meine Erfahrungen mit der IHK eher theoretischer Natur sind -, dass du aufgrund der minimalen dir zur Verfügung stehenden Zeit auch nicht dafür "bestraft" werden würdest, dass du keine adäquate Lösung aufzuweisen hast.

Viel wichtiger ist es, begründen zu können, warum (also *WIE*) etwas geschehen ist. Wenn du eine stimmige Argumentation aufweisen kannst, an deren Ende bspw. steht: "Im Projektverlauf musste ich die folgenden Lösungen als nicht praktikabel verwerfen...", dann beweist du doch, dass du in der Lage bist, zu entscheiden: Probleme zu erkennen, Lösungen zu entwickeln, diese zu bewerten, und Entscheidungen zu treffen.

Nichts anderes musst du nachweisen können. DAS ist es, wohin deine Ausbildung dich bringen sollte/wollte.

Für eine Präsentation muss nicht zwangsläufig gelten, dass man fertige Ergebnisse präsentiert. Es wird auch immer wieder vorkommen, dass du bspw. aus einem Projekt abgezogen wirst, und deine halbfertigen Arbeiten an einen Kollegen zu übergeben hast. Diesen interessiert dann vorrangig, welche Schritte du bis dato verfolgt hast, damit er deine "Fehler" nicht wiederholen muss und so auf dem Weg zum Ziel Zeit sparen kann.

Ich will damit sagen:

Gleichgültig, welchem Part deiner Arbeit du den Vorzug geben willst - nimm den, der dir besser liegt. (Hier darfst du ja noch wählen, also nutze das aus.)

Wenn du dich auf Details und Probleme - hier also den zweiten Teil - stürzt, dann vergiss aber nicht, dass die Leute weit weniger Bezug zu deiner Arbeit haben, als du. Zeige ihnen also auch den Zusammenhang mit dem Ganzen, bevor du ins Detail gehst.

Nimmst du hingegen den ersten Teil, dann bereite dich darauf vor, dass man dich zum zweiten Teil löchern wird, denn dort beweist du deine Lösungskompetenz besonders eindrücklich.

Insgesamt jedoch solltest du in der Präsentation deinen *Weg zur Lösung* (also das *WIE*) aufzeigen. Auch dann, wenn die Lösung heißt, dass du mehrere Lösungsansätze verwerfen musstest, und noch keine praktikable Lösung gefunden hast.

Zu wissen, was nicht geht, ist doch auch schon ein gewaltiger Schritt nach vorn, oder?!

[Sneeka2]

Ok, ich denke ich werde als erstes auf den zweiten Teil eingehen. Immerhin könnte man den auch noch mit einer komplett anderen Methode realisieren. Ich werde das als Alternative vorstellen und darauf hinweisen, daß diese Methode schon von vornherein schwierig in der Zeit hätte untergebracht werden können, geschweigedenn wenn ich nach dem nicht funktionierenden ersten Versuch nochmal von vorne angefangen hätte. Ich denke damit sollte alles gesagt sein und keine allzu heftigen Fragen mehr kommen. Danach kann ich nochmal den guten ersten Teil zusammenfassen und damit einen abschließenden guten Eindruck hinterlassen...

Danke nochmal an alle, ihr habt mir echt weitergeholfen!

(wenn's nicht klappt seit ihr dran! )

-S2k