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127.0.0.1 Warum ein ganzes Class A Netz für Loopback????


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Geschrieben

Hi,

weiss jemand warum ein ganzes Class A Netz für LoopBack Adresse reserviert ist (von 127.0.0.0 - 127.255.255.254 !!!!) wo doch nur eine einzige Adresse (z.B. 127.0.0.1) ausreichend würde?????????

Weiss jemand die Antwort? Wäre echt cool, das wäre nämlich meine mündliche "1" in der Schule :marine :D

thx

Geschrieben

Das ist eine Frage für nic_power ;)

Unter dem unten angegeben Link steht u.a:

Rückkopplungsschleife, diese hat die Adresse 127.0.0.1. Andere Bezeichnungen hierfür sind LOCALHOST, lokal Loopback. Wird auf einen Host eine Nachricht an 127.0.0.1 geschickt, so muß diese auch wieder bei diesem Host ankommen. Andernfalls liegt eine Fehlkonfiguration vor. Ein Netzwerk kann niemals die Adresse 127.x.x.x haben, schade, eine Verschwendung von 24 Millionen Adressen.

http://www.hjotten.de/networking/ipadressen.asp

Local Loopback ist klar (127.0.0.1) - aber für was noch Loopbacks ?

Geschrieben
Original geschrieben von sheep

Ein Netzwerk kann niemals die Adresse 127.x.x.x haben, schade, eine Verschwendung von 24 Millionen Adressen.

[Local Loopback ist klar (127.0.0.1) - aber für was noch Loopbacks ?

Ganz 127.* ist für Local Loopback. Die Entwickler von TCP/IP waren damals halt etwas sehr großzügig. :)

Gruß n*d

Geschrieben

Gute Morgen (ich habe da jemanden meinen Namen rufen hören ;).

Das Loopback Interface wird verwendet, um auch auf Rechnern ohne Netzanbindung IP-basierten Anwendungen verwenden zu koennen. Jedes Datenpaket welches ueber das Loopback-Interface geschickt wird, geht einmal durch den Protokollstack und verhaelt sich so als ob es tatsaechlich ueber ein Netzwerk empfangen/gesendet wurde.

Wer ein System mit mehreren Netzwerkkarten hat, kann sich ja mal den Spass machen und die Performance der unterschiedlichen Protokollstacks (bzw. der Implementierungen) testen. Dazu nimmt man beispielsweise netperf oder (ein vergleichbares Tool) und misst lokal die Uebertragungrate (jeweils ueber das loopback und die restlichen Interfaces). Der Weg ueber das Loopback-Interface muss nicht unbedingt der schnellste sein.

Die zweite Frage ist ziemlich spannend. Mir faellt momentan kein Grund ein, warum es zwingend ein Class A Netz sein muss. Ich kann mich da eigentlich nur meinem Vorredner anschliessen, dass man sich beim Entwurf von IP grosszuegig gezeigt hat, um spaeter moeglichst flexibel zu sein. Ich schau aber nachher nochmal nach, obs nicht vielleicht doch einen triftigen Grund gibt.

@wauwau: Zu Deiner Frage "Weil es so standardisiert ist" waere beispielsweise eine richtige Antwort (keine Ahnung, ob Dein Pruefer damit zufrieden ist).

Nic

Geschrieben

Ich würde mich der Aussage von Nic anschließen:

Man hat das damals so definiert (ist ja immerhin die "höchste" Class A Adresse) weil man sich nicht vorstellen konnte, dass einmal alle 256^^4 Adressen verbraten sein würden. Immerhin war IP der Nachfolger für ein Protokoll (NCP), das mit einem Adressbereich von 32 Adressen (wenn ich micht richtig erinnere) ausgekommen war!

GG

Geschrieben

also danke erstmal für die vielen Erklärungen über Loppback. Aber was Loopback ist oder besser gesagt wofür man die Adresse 127.0.0.1 her nimmt war mir schon klar !

Aber ich glaube auch dass damals die Entwickler grosszügig waren.

Aber trotzdem, warum muss man eine GANZE Klasse dafür hernehmen???? Die Entwickler müssten doch auch damals gewusst haben, dass eine einzige Adresse dafür ausreichen würde ! Denn was sollte man mit den restlichen paar millionen Adressen anfangen können ? :confused:

Sei es drum die mündliche eins ist wohl nicht drin, denn einfach zusagen "... ist halt einfach so ..." wird nicht langen ;)

Falls jemand doch ne Antwort findet, her damit. Jetzt interessiere ich mich wirklich dafür :D

Trotzdem Danke an alle !

thx

Geschrieben
Original geschrieben von wauwau

Aber trotzdem, warum muss man eine GANZE Klasse dafür hernehmen???? Die Entwickler müssten doch auch damals gewusst haben, dass eine einzige Adresse dafür ausreichen würde ! Denn was sollte man mit den restlichen paar millionen Adressen anfangen können ? :confused:

Warum? Es ist normal, dass man beim Design eines Protokolls genug "Luft" fuer moegliche Anwendungszwecke laesst. Kein Mensch kann alles voraussehen (ansonsten haette man auch nicht nur 4 Byte fuer die Adressen verwendet). Du kannst Deinem Loopback uebrigens jede beliebige Adresse aus 127.x.x.x geben.

Sei es drum die mündliche eins ist wohl nicht drin, denn einfach zusagen "... ist halt einfach so ..." wird nicht langen ;)

Das ist ja auch nicht die Antwort. Die Antwort ist: "Es ist in der IETF so standardisiert worden!". Ich habe am Freitag auch nochmal etwas weiter nachgeforscht, einen technischen Grund fuer ein komplettes Class A Netz konnte ich aber nicht ausmachen. Frag aber mal Deinen Lehrer, was er fuer die richtige Antwort haelt und poste sie dann.

Nic

Geschrieben
Original geschrieben von wauwau

warum muss man eine GANZE Klasse dafür hernehmen????

Es war keine ganze KLASSE, sondern "nur" ein gesamter Adress-BEREICH/ Netz. Und das ist aus routingtechnischen Gründen klar - denn die restlichen Adressen sind ja praktisch nicht mehr nutzbar ! Man kann höchstens darüber diskutieren, ob es ein Class-A-Netz sein musste - oder ein Class-C-Netz gereicht hätte.

Aber DARÜBER brauchen WIR uns keine Gedanken mehr machen, weil es - wie Nic schon gesagt hat - die IETF halt so festgelegt hat!

GG

Geschrieben

Hallo,

es war weniger Grosszuegigkeit bei der Verwendung von 127.x.x.x sondern eher fehlendes Nachdenken.

Einige fehlerhafte Implementierungen haben leider nicht auf komplette IP ueberprueft sondern nur auf das erste Oktett (geht ja auch nen stueckerl schneller insb. da viel ueber loopback geht und die Maschinen damals noch vergleichsweise lahm waren). Das war anfangs auch nicht wirklich ein Problem, da es genug IP-Bereiche gab. Und als man dann gemerkt hat, dass das Mist war, war es leider schon zu spaet. Alle fehlerhaften Implementierungen zu aendern war wohl zu aufwendig so dass gesagt wurde 127er Class A = gesperrt. Schade eigentlich :)

Geschrieben

Frag aber mal Deinen Lehrer, was er fuer die richtige Antwort haelt und poste sie dann.

Naja, wenn er es wusste bräuchte ich keinen mündlichen Vortrag darüber zu machen.

:D :D :D

Danke trotzdem

Cya

Geschrieben
Original geschrieben von Impulz

Einige fehlerhafte Implementierungen haben leider nicht auf komplette IP ueberprueft sondern nur auf das erste Oktett

Wieso ist das fehlerhaft? Das Netz war eh' perdu! s.o.

Und so steht es auch im Standard drin: {127, <any>} - Internal host loopback address. Should never appear outside a host.

GG

Geschrieben
Original geschrieben von TschiTschi

Wieso ist das fehlerhaft? Das Netz war eh' perdu! s.o.

Und so steht es auch im Standard drin: {127, <any>} - Internal host loopback address. Should never appear outside a host.

GG

Da bist Du mir zuvor gekommen, ich wollte gerade nach einem Literaturzitat fragen, dass diese Behauptung untermauert (dass der Standard den Implementierungen angepasst wurde).

Nic

Geschrieben

Ich hab leider keine entsprechende Literaturstelle, hab es nur mal irgendwo gehoert und es klingt fuer mich auch glaubwuerdiger als dass die "grosszuegig" sein wollten. Bewusst 1/255 des ganzes Netzes fuer Loopback zu reservieren halte ich fuer ziemlich unwahrscheinlich.

Und dass sich Standards an Gegebenheiten anpassen ist ja nun nicht sooo selten. Zumal der Standard Stand 1994 ist.

Aber ich lass mich auch gern vom Gegenteil ueberzeugen wenn jemand Beweise hat :)

Geschrieben

Das liegt noch viel weiter zurueck.

Die Entwicklung in den einzelnen RFCs:

Geschrieben
Original geschrieben von Impulz

Aber ich lass mich auch gern vom Gegenteil ueberzeugen wenn jemand Beweise hat :)

Die Beweise stehen in den oben zitierten RFCs (RFC1700 ist uebrigens ein "update" des RFC990). Standards passen sich ueblicherweise nicht den Gegebenheiten an, insbesondere die IETF legt sehr grossen Wert auf diese Tatsache - einen Ueberblick ueber den Verlauf der Standardiserung gibts auf den Seiten der IETF. Gerade beim Protokolldesign ist es wichtig, das man moeglichst weit vorausdenkt und auch Anwendungszwecke einplant, die zum Designzeitpunkt noch nicht mal angedacht sind. Nichts ist schlimmer als ein Protokoll zu entwerfen, um ein paar Jahre spaeter festzustellen, dass dieses neuen Anforderungen nicht mehr gewachsen ist (weil man beispielsweise keine reservieren Felder oder sonstige Erweiterungen vorgesehen hat). Ohne diese Voraussicht gaebe es beispielsweise kein IP-Multicast.

Nic

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