RAB Geschrieben 28. Juni 2002 Geschrieben 28. Juni 2002 Hallo Bin Langzeitarbeitsloser und 46 Jahre alt. Mein Arbneitsberater hat mir im Frühjahr gesagt "Sie haben wieder Anspruch auf eine Umschulung. Suchen Sie sich was aus". Nachdem ich vorher Weiterbildungen zum Multimedia-Telematikassistenten (beinhaltet Office-Paket, Grafikprogramme, Videobearbeitung, Autorensysteme und Webdesign) und später IT-Assistent ( Aufbau eines Netzwerkes unter Windows NT) gemacht habe wäre das einzig logische jetzt wohl Fachinformatik. Allerdings stehe ich weniger auf Technik sondern mehr auf Gestalten (Web-Seiten etcoder userfreundliche Frontends). Der Knackpunkt neben meiner mangelnden Begeisterung liegrt aber in meinem Alter. Ich glaube, dass man in einem stagnierenden IT-Markt nicht auf jemand wartet, der nach 2 Jahren Umschulung 48 Jahre alt ist. Bin ortsgebunden und wohne in der Nähe von Idar-Oberstein (Hunsrück), einer strukturell immer noch eher schwachen Region. Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Meinungen zu diesem Thema hören könnte. Zitieren
The_red_one Geschrieben 1. Juli 2002 Geschrieben 1. Juli 2002 Hallo! Ich denke, dass es egal ist, welche Umschulung du dir aussuchst, die Aussichten auf einen neuen Job relativ schlecht sind. Ich will dich nicht demotivieren, aber mit Mitte Vierzig fällst du eine eine Altersgruppe, wo es immer schwierig ist, einen neuen Job zu finden. Besonders in der Wirtschaftslage. Egal ob als Bäcker, Bankkaufmann oder ITler. Aber wenn du vorher schon zwei Umschulungen in den Bereich EDV gemacht hast, würde ich bei dem Themengebiet auch bleiben. Wo bei auch zu bedenken ist, dass gerade in der schnellebigen IT-Branche ohne Beruferfahrung in deinem Alter nicht viel auszurichten ist. Was eher für eines anderes Themengebiet spricht. Wie lange bist du schon aus dem Job raus bzw. wie lange hast du schon in der EDV gearbeitet? Kopf nicht hängen lassen. Und nicht aufgeben!!! Zitieren
lpd Geschrieben 1. Juli 2002 Geschrieben 1. Juli 2002 Original geschrieben von RAB Ich glaube, dass man in einem stagnierenden IT-Markt nicht auf jemand wartet, der nach 2 Jahren Umschulung 48 Jahre alt ist. Hast du schonmal das Durchschnittsalter führender Kräfte innerhalb der IT-Branche betrachtet ? Dann ist dir möglichweise aufgefallen, dass viele so alt wie du, bzw. noch älter sind. Und weißt du, warum die da sitzen ? Nicht, weil sie supertolle Qualifikationen und Zertifikate irgendwelcher Institutionen haben, sondern weil sie ganz andere Qualitäten haben : Zum einen ist ihr Alter ein Zeichen dafür, dass sie (Lebens)Erfahrung vorweisen können. Sie haben viele Jahre gearbeitet und kennen sich dort aus; sind also in der Lage, auf Mitarbeiter einzugehen und können mit ihnen umgehen. Zum anderen können sie ihre Erfahrungen einsetzen, um Entscheidungen zu treffen, die große Auswirkungen haben können. Kannst du das auch ? Wärst du in der Lage, Leute zu führen ? Dann würde ich mich nicht lange mit den kleinen Abteilungen aufhalten, denn - und da hast du Recht - in einem Entwicklungsteam, in dem das Durchschnittsalter bei 25 - 30 Jahren liegt, bist du fehlplatziert, da das Alter natürlich auch die Kommunikation innerhalb eines Teams entscheidend beeinflusst. Nicht, dass du das falsch verstehst, du magst deine Qualitäten haben, du hast aber andere Ansichten und andere Standpunkte; und das kann zu nicht unerheblichen Reibung führen. Ich habe das selber mit einem Kollegen erlebt, und zwischen Chef und Juniorchef sieht es teilweise nicht anders aus. An deiner Stelle würde ich die Umschulung machen; klar, aber ich würde mich bemühen, einen Job zu finden, bei dem Verantwortungsbewusstsein und Reife eine Rolle spielen, denn dafür hast du das richtige Alter. Wenn du zusätzlich noch offen für Neues bist - und dein Beitrag lässt mich das vermuten -, dann empfehle ich dir, es zu versuchen, denn so schlecht stehen die Chanchen nicht. Den jungen Leuten fehlt es nämlich an Führungsqualitäten und Erfahrung - und somit hast du einen Vorteil. Zitieren
Maternus Geschrieben 1. Juli 2002 Geschrieben 1. Juli 2002 Fehlt es Ihnen an Führungsqualitäten und Erfahrung, oder sind Wir wieder bei einem Vorurteil angelangt ? Habe ich auf Grund meines Alters (28) weniger Erfahrung wenn ich ständig in dem Metier war ? Oder wird von den Personalchefs aufs Alter geguckt und gesagt : "Der ist zu jung für eine Teamleitung,..." Und da schnappt Dir jemand den Posten weg, der älter ist, fachlich aber viel weniger vorzeigen kann. Das ist echt beruhigend, ich muss also nur älter werden Allgemein aber Back To You... Mit 46 eine Umschulung zeugt von Einsatz (sollte) Aber wenn Du bisher keinen Job gefunden hast und örtlich gebunden bist,.... Wird eine Umschulung im selben Gebiet überhaupt was bewirken? Was ist denn bei Euch in der Umgebung gefragt ? Da würd ich eher ansetzen. CU Zitieren
RAB Geschrieben 1. Juli 2002 Autor Geschrieben 1. Juli 2002 In den nächsten Tagen wird von einem seriösen Umschulungsunternehmen eine 4-stündige Info-Veranstaltung angeboten. Die werde ich mal besuchen um Eindrücke zu sammeln. Danke für eure Beiträge. Rainer (RAB) Zitieren
brixxie Geschrieben 1. Juli 2002 Geschrieben 1. Juli 2002 Hy, ich mache eine Weiterbildung zum Techniker für Informatik. Die kann man bestimmt auch als Umschulung machen. Es gibt dort keine Zulassungsbeschränkungen (kein Vorwissen) ist aber von Vorteil. Du mußt nur 5 Jahre gearbeitet haben. Der Vorteil ist, dass du nachher in die "Führungsebene" gehen kannst, da du auch dementsprechende Fächer haben wirst. Wenn du interesse hast, mail mal. gruß Sebastian Zitieren
Technician Geschrieben 2. Juli 2002 Geschrieben 2. Juli 2002 Original geschrieben von lwp Hast du schonmal das Durchschnittsalter führender Kräfte innerhalb der IT-Branche betrachtet ? Dann ist dir möglichweise aufgefallen, dass viele so alt wie du, bzw. noch älter sind. Und weißt du, warum die da sitzen ? Nicht, weil sie supertolle Qualifikationen und Zertifikate irgendwelcher Institutionen haben, sondern weil sie ganz andere Qualitäten haben : Zum einen ist ihr Alter ein Zeichen dafür, dass sie (Lebens)Erfahrung vorweisen können. Sie haben viele Jahre gearbeitet und kennen sich dort aus; Sie sind aber auf ihrem Gebiet erfahren - soll heißen, sie sind bestimmt keine 40-jährigen Anfänger, sondern haben nicht nur schon knapp 20 Jahre auf diesem (oder ähnlichem) Gebiet gearbeitet. Eben nicht nur die "allgemeine" Erfahrung, sondern auch die fachspezifische Erfahrung! Ein 35-jähriger, der knapp 10 Jahre in der IT-Branche ist, ist sicherlich besser zur Teamleitung geeignet als ein knapp 50-jähriger, der seit drei, vier Jahren in der Branche ist und vorher auch nicht mit IT und/oder Führungsaufgaben zu tun hatte. Zitieren
lpd Geschrieben 2. Juli 2002 Geschrieben 2. Juli 2002 Original geschrieben von Technician Ein 35-jähriger, der knapp 10 Jahre in der IT-Branche ist, ist sicherlich besser zur Teamleitung geeignet als ein knapp 50-jähriger, der seit drei, vier Jahren in der Branche ist und vorher auch nicht mit IT und/oder Führungsaufgaben zu tun hatte. Teamleitung hat nichts, aber auch gar nichts mit Fachwissen zu tun. Fachwissen ist keine Garantie dafür, dass du Fähigkeiten zur Teamleitung hast. Das Schöne an der Sache ist, dass solche Fähigkeiten meistens vorhanden sind, oder nicht, sie hängen von der Persönlichkeit ab. Und wenn ein 35jähriger den ComputerGuide vorwärts und rückwärts aufzählen kann; kein Mensch wird ihm eine Führungsposition geben, wenn die ihm Unterstehenden seine Autorität untergraben und ihn als Menschen angreifen können, weil er dem nicht gewachsen ist. Fachwissen kann man lernen. Das Management / die Teamleitung auch, aber es hängt sehr stark von der eigenen Persönlichkeit ab. Ich hatte das Glück, mal vor einiger Zeit einem Kurs für ein paar Stunden beisitzen zu dürfen, um mir anzuschauen, worum es da eigentlich geht; und glaub´ mir, da interessierte es niemanden, ob du wusstest, wovon du redest, hauptsache, du warst in der Lage, dich durchzusetzen, zu überzeugen. Es ging nur um die eigene Persönlichkeit, die Stärken, die Schwächen, die Reaktionen, etc. Fachwissen ist das geringste Problem bei solchen Jobs; und das sollte nicht unterschätzt werden. Ich kenne Leute, die sind ein wandelndes Lexikon; und sie verstehen auch, wovon sie reden und "wissen" nicht nur, werden aber permanent unterdrückt und fertiggemacht. Glaubst du wirklich, dass man denen ein Team anvertrauen würde ? Zitieren
Technician Geschrieben 3. Juli 2002 Geschrieben 3. Juli 2002 Original geschrieben von lwp Teamleitung hat nichts, aber auch gar nichts mit Fachwissen zu tun. Fachwissen ist keine Garantie dafür, dass du Fähigkeiten zur Teamleitung hast. Ich kenne Leute, die sind ein wandelndes Lexikon; und sie verstehen auch, wovon sie reden und "wissen" nicht nur, werden aber permanent unterdrückt und fertiggemacht. Glaubst du wirklich, dass man denen ein Team anvertrauen würde ? Du hast natürlich Recht - das beste Fachwissen nutzt nix, wenn man keine Fähigkeiten zur Teamleitung hat. Dann kann man vergessen, dass es mit dem Team funktioniert. Allerdings sollte man auch über ein gewisses Maß an Hintergrundwissen verfügen. Wie hoch dies sein muss hängt natürlich davon ab, wie die Teamleitung erfolgt - muss der Teamleiter auch selbst Softwarekonzepte erarbeiten und Kunden erklären, warum diese Lösung besser ist als eine andere (bei uns ist das z.B. eine Aufgabe des Teamleiters!) Jemand, der z.B. in einem Produktionsunternehmen oder einer Bank Teamleiter gewesen ist und dann, sagen wir mal, hinterher eine IT-Ausbildung machen würde (weiß, seeeehr hypotetisch - aber, nehmen wir mal an) hätte es sicherlich schwer, in den ersten zwei, drei Jahren nach der Ausbildung Teamleiter in einem IT-Unternehmen zu werden - mag er noch so gute Führungsqualitäten haben Es gibt Teamleiter, die haben keine Ahnung davon warum etwas nicht ihren Wünschen entsprechend ausführbar ist oder denen man ewig erklären muss, warum die billigere und auf den ersten Blick bessere Alternative im Endeffekt eine vollkommen schlechte Lösung ist. Und sowas - ein Teamleiter, der das Ziel des Teams nur oberflächlich versteht ("Die Software muss am soundsovielten fertig sein") - kann auch zu großen Problemen führen! Außerdem, Führungsqualitäten: Eine zu autoritäre Teamführung ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Bei uns gibt es z.B. sehr flache Hierarchien; auch bis hin zu den Projektleitern. Es ist z.B. nicht so: "Herr M. zählt mehr als die Programmierer im Team" sondern "Herr M. hat eine andere Aufgabe als die Programmierer im Team". Das ganze funktioniert exzellent (und nicht erst seit gestern ) Grüße, Technician Zitieren
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