Zum Inhalt springen

...prüfung am computer


BenNebbich

Empfohlene Beiträge

Interessanterweise sagt die Berufsverordnung nicht viel ueber die aeussere Gestaltung von Pruefungsteil B; dort ist nur von "Aufgaben" die Rede.

Das BBiG sagt in Par. 35:

"Durch die Abschlußprüfung ist festzustellen, ob der Prüfling die erforderlichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendigen praktischen und theoretischen Kenntnisse besitzt und mit dem ihm im Berufsschulunterricht vermittelten, für die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist. Die Ausbildungsordnung ist zugrunde zu legen."

Die theoretischen Kenntnisse kommen doch ziemlich kurz, wenn die Pruefung aus einem Projektteil und einem Praxistest am Computer bestehen soll.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...wenn ich wolle richtig verstanden habe , dann wird in bawü einfach nur die theorie prüfung (wahlweise) am pc abgehalten. so könnte es ja bei uns auch kommen. dann würden die theorie inhalte statt auf dem papier im pc gelöst.

...wenn ich an den bab im sommer erinnern darf, was liegt näher als die aufgabe mit einer excel tabelle zu lösen. (wie im betrieb halt auch....)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich halte von der Prüfung vor dem PC gar nichts. Schließlich ist es (wie ich oben schon sagte) der Theorie-Teil, der überprüft werden soll. PCs in der Prüfung einzusetzen bringt nur Unruhe und Probleme mit sich.

In den Prüfungen für kaufmännische Büroberufe (z.B. Kauffrau/mann für Bürokommunikation) wird ein Teil der Prüfung am PC gemacht, da bei diesen Berufen der Praxisteil wegfällt und z.B. das Lösen von Excel-Aufgaben oder ähnliches ein Ersatz für den Praxisteil darstellen soll.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im November 2001 trudelte eine "Umfrage zu PC-gestützten Prüfungen bei den IT-Berufen" hier bei der IHK Bonn ein. Diese "Umfrage" hat hier eine Arbeitsgruppe unseres PAs bearbeitet. Hier mal ein Auszug aus unseren damaligen Kritikpunkten.

Wie wird einer Manipulation der Prüfung bzw. deren Ergebnissen, sei es durch den Prüfling selbst, sei es durch Dritte oder höhere Gewalt, in allen vorgestellten Varianten dem Stand der Technik entsprechend, entgegen gewirkt?

Wie wird sichergestellt, dass die Prüfung aus Sicht des Prüflings, des Prüfers und der Kammer vor einem Verwaltungsgericht verfahrenstechnisch und datenschutzrichtlich juristisch unanfechtbar sein muß.

Welche Verschlüsselsverfahren liegen den vorgestellten Varianten zu Grunde?

Mit welchen Verfahren wird der Datenmanipulation und dem Datenmissbrauch (externe/interne Zugriffsmechanismen) dem Datenschutzgesetz entsprechend "sicher" entgegengewirkt?

Welche Haftungsbeschränkungen greifen bei den vorgestellten Varianten?

· Laufzeitstabilität der Betriebsysteme und der Prüfungsanwendung (Software) selbst.

· Erhebliche zeitliche Verzögerungen der Prüfung durch aufwendiges softwaregestütztes "Konstruieren", an Stelle einer schnellen Skizze auf Papier.

· Der Umgang mit der eingesetzten Software (z.B. VISIO oder FLOWCHARTER) muss dem Prüfling vertraut sein, d.h. die Software muss in den Berufsschulen und den Ausbildungsbetrieben vorhanden sein. Im Umkehrschluss schließt sich hier gleich die Frage an, ob dies durchsetzbar ist und warum wieder einmal nur MS-Produkte genannt werden!

· Aufwendige elektrische Absicherung der Prüfungsräume, Kabelsalat auf den Fußböden; Eigenverantwortlichkeit des Prüflings bei Stromausfall (Reserve-Akku).

· Verzicht auf elektronische Signaturen. Die Prüfung muss ausgedruckt und vom Prüfling unterzeichnet werden. Hier stellt sich zu Recht die Frage, warum man dann nicht direkt bei der Papierform bleiben kann.

· Das Medium Diskette ist kein geeignetes Speichermedium für die Ergebnisdaten. Bekannte Störungen sind hier Schreib-Lesefehler durch Mediumsdefekte bzw. unterschiedliche Intersektorenwinkel der Laufwerke.

· Die Softwareanforderung der Umfrage berücksichtigt keinen Virenschutz (z.B. Virenscanner mit aktuellen Signaturen). Insofern kann eine virulente Diskette, ob berechtigt oder unberechtigt auf dem Prüfungscomputer eingesetzt, beträchtlichen Schaden auch auf dem Auswertungsgerät verursachen bzw. die Auswertung unmöglich machen.

· Die Internetvariante setzt eine 100% Verfügbarkeit voraus. Diese wird weder vom Provider noch vom Netzbetreiber garantiert. Und die wissen auch warum...

· Die Laptop-Variante setzt eine 100% Verfügbarkeit und Betriebstauglichkeit der Geräte und Software voraus. Treiber-, Versions- sowie Sprachkonflikte können bei der Installation der Prüfungssoftware nicht ausgeschlossen werden. Ferner geht man davon aus, dass die Ausbildungsbetriebe den Prüflingen solche Geräte zur Verfügung stellen. Hier ist neben der Versicherungsfrage im Schadensfall bzw. bei Diebstahl die Frage zu klären, ob die Ausbildungsbetriebe dazu überhaupt bereit sind.

· Die Laptop-Variante macht es dem Prüfer unmöglich, Manipulationen der Prüflinge durch simple Kontrollen auszuschließen. Der einfache Schutz während einer Prüfung auf Papier (Taschen und Mäntel sind an einer feste Stelle zu hinterlegen, es darf nur erlaubtes Werkzeug auf dem Tisch liegen etc..) greift beim selbst mitgebrachten Computer überhaupt nicht. Vom einfachen "verstecken" von Dateien mit Hilfen und Lösungen bis hin zu passwortgeschützten, hochverschlüsselten Dateisystemen ist hier alles denk- und nichts kontrollierbar.

· Die Tatsache, dass die Datensicherung der Prüfungsdateien erst nach Transport der Disketten bei der IHK erfolgt zeigt mehr als deutlich, dass das Verfahren dem Aspekt "Datenschutz und Datensicherheit" in keiner Weise gerecht wird. Was ist z.B. wenn die Disketten nicht in der IHK ankommen (Unfall, Diebstahl, Brand etc..)?

· Gleiches gilt für die Abgabe der Ergebnisdateien des Korrektors. Hier wird nicht einmal darauf eingegangen, wie diese zu erfolgen hat. Wenigstens ist das Verfahren in sich konsequent undokumentiert, denn die Weitergabe der Daten seitens der IHK an die Gfl wird auch nicht erklärt.

gruß, timmi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi,

timmi-bonn's Aufstellung hätte auch von mir sein können.

Ich habe mir jetzt mal die News unter dem Ursprungslink durchgelesen.

http://www.ihk-gba.de/gbanews/news802.html

Am besten finde ich diesen Satz:

Die Einführung PC-gestützter Prüfungen bei den IT-Berufen erschien unter Berücksichtigung aller damit verbundenen Aufwendungen als richtig und notwendig, nicht zuletzt, um die Prüfungskompetenz der Kammern zu betonen und zu sichern.

Ich deute das so, das wegen der Kritik an den letzten Prüfungen jetzt unbedingt was neues kommen muss. Erinnert mich an den Beitrag mit dem Ruder-Rennen zwischen den Deutschen und Japanern. ;)http://fachinformatiker-world.de/forums/showthread.php?s=&threadid=35257&werbeid=13

Gruß Jaraz

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Originally posted by Jaraz

Am besten finde ich diesen Satz:

Ich deute das so, das wegen der Kritik an den letzten Prüfungen jetzt unbedingt was neues kommen muss. Erinnert mich an den Beitrag mit dem Ruder-Rennen zwischen den Deutschen und Japanern. ;)http://fachinformatiker-world.de/forums/showthread.php?s=&threadid=35257&werbeid=13

Sehr vielsagend. Es geht also darum, die eigene Pruefungskompetenz zu unterstreichen. Na die IHK moechte isch sehen, die ueber Hunderte von PCs fuer Pruefungszwecke verfuegt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...sie werden dezentral in den schulen prüfen.

...das argument mit verlust, beschädigung der disketten ist, mit verlaub, hanebüchen. es sei an dieser stelle, nochmals an die jahrelange erfolgreiche praxis bei den büroberufen verwiesen. im übrigen auch mit mehreren hundert teilnehmern pro prüfung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Originally posted by BenNebbich

.

...das argument mit verlust, beschädigung der disketten ist, mit verlaub, hanebüchen. es sei an dieser stelle, nochmals an die jahrelange erfolgreiche praxis bei den büroberufen verwiesen.

Was meinst Du denn mit "erfolgreich"? Gerade Prueflinge aus diesen Berufen ziehen relativ haeufig vor die Verwaltungsgerichte (Auskunft von Kollegen einer kaufmaennischen Schule). Man muss wohl auch davon ausgehen, dass ITler wesentlich mehr Kreativitaet beim Manipulieren von Datenverarbeitungseinrichtungen entwickeln.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 5 Wochen später...

Erinnert sich noch jemand an diesen Thread?

Ich habe justemang eine neue Info des GBA dazu bekommen. Darin heißt es unter anderem:

---------- Zitat Beginn -----------

Nachdem die IHK-GBA Musteraufgaben für eine PC-gestützte Prüfung auf der

Basis der Aufgaben der Abschlussprüfung Sommer 2002 entwickelt hat und im

September 2002 eine Testprüfung in Frankfurt/Main mit angehenden

Fachinformatikern und Informatikaufleuten durchgeführt wurde, erbrachten

diese Tests wichtige Hinweise über die Akzeptanz einer solchen Prüfungsform

bei den Auszubildenden als auch über Umsetzungsprobleme organisatorischer

Art bei den IHKs.

Diesbezüglich wurde das Thema im Herbst 2002 nochmals ausführlich

diskutiert. Im Ergebnis hat man sich darauf verständigt, den geplanten

Einführungstermin Winter 2003/2004 auf unbestimmte Zeit zu verschieben.

Ursächlich hierfür sind vor allem Probleme der organisatorischen Umsetzung

dieser Prüfungsform bei den Kammern. Unabhängig davon besteht Konsens, das

Thema grundsätzlich weiter zu verfolgen. Hinsichtlich der weiteren

Vorgehensweise wurde vereinbart, dass die IHK-GBA die bisherigen Aktivitäten

zu PC-gestützen Prüfungen im Kammerbereich koordiniert und zusammenlegt und

die bisher erworbenen Kenntnisse gemeinsam genutzt und weiterentwickelt

werden sollen.

---------- Zitat Ende -----------

gruß, timmi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Originally posted by gajUli

Bin ebenfalls skeptisch. So wie sich einige IHK-Fuersten in der Frage aus dem Fenster gehaengt haben, scheinen die damit so etwas wie den Fortbestand des Kammerwesens zu verbinden. ;-)

Also das letzte Wort wars vermutlich nicht...

Das glaube ich auch nicht. Die Stimmung in dieser Kommision, so munkelt man in den "für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen", ist wohl eher "politisch" als realitätsbezogen zu nennen.

gruß, timmi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wohin woll, in die .... (ja, dieses Sch-Wort :D)

IMHO liegt das Problem daran, dass "Laien" unbedingt versuchen, etwas (hier Prüfung am Computer) um des Werkzeugs willen einzuführen.

-> Vgl. Laptopsklassen, Computer in allen Klassenzimmern und Jahrgängen, oder wie bei unserer Berufsschule ein eLearningsystem, das eigentlich nichts anders ist, als ein virtueller Aktenschrank mit ein paar Features (Lotus Quickplace), das zur Zeit nicht mal richtig funktioniert.

Und viele andere Beispiele...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

jepp. Für einen (hier kannst Du Politiker, IHK-Präsidenten, Schuldirektor, Abgeordneten, Bürgermeister einsetzen) gibts dazu dann meist einen tollen Zeitungsartikel. Nur nach dem Nutzen fragt halt einfach keiner.

(Natürlich denkt auch keiner an Opensourcelösungen z.B. Projektmanagement usw..)

--> Sinnlose Verschwendung von Steuergeldern/Budgets die man in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation sicher anders verwenden könnte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...