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Die Kommerzialisierung des Wissens


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Ich verfolge das alles mit Bedenken. Denn ich sehe dabei leider

die Opensource Bewegung eingeschränkt.

Nur so ein Sprichwort dazu :

"Die Reichen werden immer Reicher und die armen und immer Ärmer"

Quelle Heise.de

Die Regeln für den Umgang mit "Geistigem Eigentum" werden zurzeit neu definiert. Die geplante Verschärfung des Urheberrechts und die Ausdehnung des Patentwesens auf Software würden zu einem massiven Verlust an frei zugänglichem und nutzbarem Wissen führen, warnt das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 24/2002.

"Es geht hier schlicht um die Interessen der Verwerter", schreibt c't. "Das neue Rechtssystem soll Medien- und Software-Unternehmen Monopolrenditen sichern und ihre Geschäftsmodelle sowohl vor den unerwünschten Folgen neuer Technologien als auch den Ansprüchen der eigentlichen Urheber abschirmen." Dabei sei besonders die so genannte Public Domain, das frei verfügbare Wissen, gefährdet, auf dessen Nährboden die Urheberschaft erst gedeihen könne. Software-Patente und andere Schutzsansprüche sollen durchgesetzt werden. Für kleine und mittlere Unternehmen oder etwa Open-Source-Programmierer würde es damit praktisch unmöglich gemacht, weiterhin Software zu entwickeln.

Zugleich arbeitet die Verwertungsindustrie mit ihrer ganzen Lobby-Macht daran, dem Käufer von urheberrechtlich geschützten Produkten bisher selbstverständliche Rechte zu nehmen. Der Gesetzgeber und die Technik sollen es richten: In den USA zum Teil bereits verwirklicht, sind auch in Europa entsprechende Gesetzesänderungen auf dem Weg; im Bundestag haben die Beratungen zur Novellierung des Urheberrechtes begonnen. Die Industrie verlangt ein radikales Verbot der Umgehung von Kopierschutz- und Verschlüsselungstechniken, und diente dies auch nur Forschungszwecken.

Die neuen Gesetze würden den Weg ebnen für technische Systeme zum so genannten Digital Rights Management, der zweiten Komponente in der Doppelstrategie der Verwertungsindustrie -- mittels DRM soll der Zugriff auf das erworbene Produkt nach Belieben der Rechteverwerter eingeschränkt werden, etwa, um Musikstücke von Online-Anbietern nicht mehr auf CD brennen oder nur begrenzt abspielen zu können. Der Kunde erwirbt kein Produkt mehr, sondern lediglich begrenzte Nutzungsrechte. Die Industrie verschafft sich die Möglichkeit, ein und dieselbe immaterielle Ware immer wieder zu verkaufen. Auch vor dem Bildungswesen werde die Kommerzialisierung des Wissens nicht Halt machen.

Die Verwertungsindustrie, hat ihre Lobby-Arbeit Erfolg, sitzt wie die Spinne im Netz, die auf der einen Seite dem Nutzer keine Rechte am Produkt mehr einräumt und auf der anderen Seite Schutz gegenüber den Ansprüchen der Urheber erhält, heißt es im Fazit des ausführlichen Reports, den c't unter dem Titel "Wissen ist Geld" -- Urheberschutz, Geistiges Eigentum und die Rechteverwerter in Ausgabe 24/2002 (ab Montag, dem 18. November im Handel) veröffentlicht. (jk/c't)

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Ich frage mich die ganze Zeit, was eigentlich passiert, wenn ich als Privatmann ein Copyright gegenüber anderen durchzusetzen versuche.

Wenn ich - so mal als Beispiel - ein eigenes Musikstück komponiere, und das zur Veröffentlichung freigene, kann ich dann auch in den Genuß eines DRM-Systems kommen ? Oder bleibt das ausschließlich den Firmen vorbehalten, und der Privatmann kann sehen, wie er sein Copyright geschützt bekommt ?

Wenn es mit dem TCPA / Palladium - System einen Server gibt, auf dem immer nachgefragt wird, ob eine Datei von einem User "benutzt" werden darf (DRM), darf / kann ich dann als Privatperson auch einen Eintrag dort vornehmen, daß meine Werke ein Rechteverwaltungssystem bekommen ?

Denn das ist es, was mich mißtrauisch werden läßt: Daß dieses gesamte Prinzip der Urheberrechtsverwertung NUR für Firmen gilt, also wieder einmal mit zweierlei Maß gemessen wird.

Ganz schlimm wird es, wenn ich als Privatperson ein Patent anmelde, und ich habe nicht die Anwaltskosten, um es durchzusetzen.

Erstaunlicherweise (oder auch nicht) verdienen Anwaltskanzleien schon prinzipbedingt an solchen Patentstreitigkeiten, egal, auf welcher Seite sie stehen.

Böse Zungen behaupten, das vergangene Jahrhundert sei "das Jahrhundert der Anwälte" gewesen. (Ich fürchte fast, das kommt erst noch !) Denn das Problem ist, daß man Anwaltskanzleien nicht dahingehend "kontrollieren" kann, aus welchen Motiven diese zu z.B. einer Patentklage raten würden; denn in einem solchen Falle wäre eine Patentklage durchaus im Sinne des Anwalts, denn er wird für die Dauer dieser Arbeit bezahlt. (Ähnliche gilt übrigens auch für andere Bereiche; Scheidungsprozese etwa.) In den USA, so heißt es (ok, ich gebe zu, das ist etwas schwammig formuliert und macht mich daher angreifbar), ist eine gewisse Einflußnahme, oder sogar "Dominanz" dieses Berufsstandes auf gesellschaftliche Dinge zu beobachten (woher auch der Spruch "Jahrhundert des Anwalts" kommt).

Ich sehe es inzwischen ähnlich, daß eine Patentrechtliche Dominanz der "westlichen Welt" eine gewisse Rollenverteilung festlegt: Die einen haben die Patente, die anderen die Rohstoffe.

Alleine schon die Tatsache, daß es bisher kaum (oder sogar gar keine) Nobel-Preise im wissenschaftlichen Sektor für Staaten außerhalb der "westlichen welt" vergeben worden sind, spricht mMn Bände. (Der Kostenfaktor für Forschung ist dann ganz einfach zu groß, also fallen auch keine Nobel-Preise an.)

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Originally posted by Alrik Fassbauer

Ich frage mich die ganze Zeit, was eigentlich passiert, wenn ich als Privatmann ein Copyright gegenüber anderen durchzusetzen versuche.

Wenn ich - so mal als Beispiel - ein eigenes Musikstück komponiere, und das zur Veröffentlichung freigene, kann ich dann auch in den Genuß eines DRM-Systems kommen ? Oder bleibt das ausschließlich den Firmen vorbehalten, und der Privatmann kann sehen, wie er sein Copyright geschützt bekommt ?

Kannst du bestimmt, so lange du das notwendige Geld dafür aufbringen kannst. Ich denke mal, das das nicht anderst ist, als bei Patenten. Patentieren kann jeder, nur muß er erstmal einiges bezahlen, um das Patent anzumelden....

Fragt sich nur ob alle auf den Zug DRM, bzw Paladium aufspringen (muß ja soweit ich weiß auch softwareseitig unterstützt werden). Ehrlich gesagt kann ich mir das nicht vorstellen.

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