DanielH Geschrieben 27. Mai 2003 Geschrieben 27. Mai 2003 Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Stellenangeboten sogar beim Arbeitsamt (wobei die im Moment die langsamsten sind --- Jobbörsen oder Portale haben zumeisst die besseren Angebote). Die geforderten Kenntnisse bei diesen Stellenangeboten übersteigen nur das was die BS und die Ausbildung im allgemeinen vermitteln und bescheinigen kann. Zum Beispiel eine Microsoft-Partnerschule stellt nun mal keine Linux-Experten auf die Beine, und das was man sich persönlich in vielen Stunden zuhause am Rechner beigebracht hat ist nicht zertifiziert. Hab eine Stelle gesehen in der neben Programmierkenntnissen noch Erfahrungen im 3D-Berich und Videoschnitt gefordert werden. Sicher viele FI's können das, aber sie können ihr Können nicht nachweisen. Auch das fällt vielen FI's auf die Füße, wenn sie Bewerbungen abschicken. Der Arbeitgeber schaut in die Unterlagen: "Aha BS XYZ... bildet nur an MS aus... können wir nicht gebrauchen..." Das soll keine Kritik an den BS sein, die tun ihr bestes mit dem Etat der zur Verfügung steht. Aber vielleicht sollten die Bescheinigungen (besser Zertifikate), die man z.B. bei Sun oder bei MySQL AB machen kann in irgendeiner Form gefördert werden, weil die doch den einen oder anderen Euro dafür sehen wollen. Fähigkeiten hat man häufig heutzutage leider nur wenn sie auf Papier stehen. An der ganzen Situation ist die Ausbildung nicht schuld und ich empfinde es auch nicht als Fehlentscheidung das ich sie angetreten hab, gab mir die Ausbildung doch die nötigen Denkanstösse mich mit weitaus mehr zu beschäftigen um gut vorbereitet zu sein, nur jetzt fehlt eben oben genanntes Papier. MfG Zitieren
Der Kleine Geschrieben 27. Mai 2003 Geschrieben 27. Mai 2003 Original geschrieben von DanielH Sicher viele FI's können das, aber sie können ihr Können nicht nachweisen. Sorry, aber wenn ich nur das verkaufen könnte, was ich auch schriftlich von allen möglichen Stellen habe, und meine Versprechen nicht anders einzulösen gedenke, dann hätte ich IMO das falsche studiert (Vielleicht sollte ich Beamter werden???). Warum machst du es nicht genauso? Man kann gerade als IT-ler viel im Selbstudium lernen, was dir als Psychologe schon nicht gelingen dürfte. Und dann kannst du es auch so verkaufen, oder? Ein kleiner BWL-er. Zitieren
DanielH Geschrieben 27. Mai 2003 Geschrieben 27. Mai 2003 Original geschrieben von Der Kleine Warum machst du es nicht genauso? Man kann gerade als IT-ler viel im Selbstudium lernen, was dir als Psychologe schon nicht gelingen dürfte. Und dann kannst du es auch so verkaufen, oder? Ist korekt, habe aber generell eher gemeint, das viele Arbeitgeber lieber diejenigen einstellen, die ihr Wissen nachweisen können. (Und das in Form eines Zettels auf dem oben Zertifikat steht und unten was man damit kann). Sorry, es hat nichts damit zu tun sich nicht verkaufen zu können, sondern erstmal bis dahin zu kommen sich zu verkaufen. Schönes Beispiel: Stelle erfordert Oracle-Kenntnisse. Wer wird zum Gespräch eingeladen ? Der Bewerber mit Erfahrung in Oracle (egal wie gut/schlecht) oder der Bewerber mit Zertifikat für Oracle ? Das ist es eher das worauf ich mit dem von dir zitierten Satz hinauswollte. MfG Zitieren
Der Kleine Geschrieben 27. Mai 2003 Geschrieben 27. Mai 2003 Original geschrieben von DanielH Der Bewerber mit Erfahrung in Oracle (egal wie gut/schlecht) oder der Bewerber mit Zertifikat für Oracle ? Das ist es eher das worauf ich mit dem von dir zitierten Satz hinauswollte. Ich versteh dich ja. Ich würde aber den, der Erfahrungen mit Oracle hat, auf alle Fälle den Vorzug geben, anstatt dem, der schon mal davon gehört hat und ein Zertifikat besitzt. Schliesslich ist Wissen besitzen und Wissen anwenden immer noch zweierlei. (Und in einem ordentlich geführten Gespräch bekommt man normalerweise sehr schnell die Fertigkeiten und Kenntnisse bzw. die Erfahrungswerte des Bewerbers mit.) Dementsprechend gibt es andere Sachen, die kann man sich nur sehr schwer selbst aneignen.(z.B. Psychologie?) Zitieren
DanielH Geschrieben 27. Mai 2003 Geschrieben 27. Mai 2003 Original geschrieben von Der Kleine Ich versteh dich ja. Ich würde aber den, der Erfahrungen mit Oracle hat, auf alle Fälle den Vorzug geben, anstatt dem, der schon mal davon gehört hat und ein Zertifikat besitzt. Das ist lobenswert. Wären nur viele andere auch so... Original geschrieben von Der Kleine Dementsprechend gibt es andere Sachen, die kann man sich nur sehr schwer selbst aneignen.(z.B. Psychologie?) Psychologie kann man sich schon recht leicht selbst aneignen, die Kunst diese subtil genug einzusetzen stellt das größere Problem dar. [Wer ehrlich ist gibt zu "Methoden der Manipulation" gelesen zu haben ] Zitieren
Darth_Zeus Geschrieben 27. Mai 2003 Geschrieben 27. Mai 2003 Original geschrieben von DanielH Sorry, es hat nichts damit zu tun sich nicht verkaufen zu können, sondern erstmal bis dahin zu kommen sich zu verkaufen. Schönes Beispiel: Stelle erfordert Oracle-Kenntnisse. Wer wird zum Gespräch eingeladen ? Der Bewerber mit Erfahrung in Oracle (egal wie gut/schlecht) oder der Bewerber mit Zertifikat für Oracle ? Das hängt ganz davon ab, wie du dich in der Bewerbung verkaufst. Steht da zB 'seit 1970 ( ) Oracle Datenbankadministrator bei Mercedes Benz in der Hauptverwaltung Untertürkheim' und der andere ist 18 Jahre und hat einen 'ich-hab-schon-einmal-eine-Oracle-DB-gesehen-und kann-oracle-buchstabieren-wenn-es-vor-mir-geschrieben-steht-Schein', dann spricht doch vieles für den Althippie, oder? Zitieren
DanielH Geschrieben 27. Mai 2003 Geschrieben 27. Mai 2003 Original geschrieben von Darth_Zeus Das hängt ganz davon ab, wie du dich in der Bewerbung verkaufst. Steht da zB 'seit 1970 ( ) Oracle Datenbankadministrator bei Mercedes Benz in der Hauptverwaltung Untertürkheim' und der andere ist 18 Jahre und hat einen 'ich-hab-schon-einmal-eine-Oracle-DB-gesehen-und kann-oracle-buchstabieren-wenn-es-vor-mir-geschrieben-steht-Schein', dann spricht doch vieles für den Althippie, oder? Die Chance mit dieser Berufserfahrung aufzutrumpfen besteht auch erst wenn man sie mal hat. Ich dachte aber es geht um die Leute, die jetzt gerade mal wieder innerhalb der nächsten 1 1/2 Monate in die Arbeitslosigkeit gehen weil Ausbildungsende ist ? [Mal ganz abgesehen davon, einer in den späten 50'ern und dann noch von Mercedes Benz... :beagolisc vermutlich eigentlich in den Ruhestand geschickt] Zitieren
ExAzubi Geschrieben 27. Mai 2003 Geschrieben 27. Mai 2003 Also ich kann diese Aufregung nicht verstehen. Von den 4,5 Mio. Arbeitslosen, ist nur ein geringer Anteil ITler. Das Problem an diesem Beruf ist eindeutig die Breitgeschraubte Vielfältigkeit des Berufbildes(AE - Sicht). Wenn man hört das die hälfte der Leute, die im Sanitär/Elektro KFZ Bereich eine Ausbildung gemacht haben, nach ihrer Ausbildung direkt eine Stelle gefunden haben, liegt das sicherlich das in einer Stadt immer mehrere Betriebe dieser Richtungen vorhanden sind. Was wiederum die Möglichkeit erhöht, das sie schneller im Umkreis eine neue Stelle finden. In den meisten Städten gibt es nun mal weniger IT-Firmen als Gas/Wasser Elektro Metzer usw. Und das viele Arbeitslose in Richtung IT Umgeschult werden leigt daran, das dieser Bereich - wie schon erwähnt - weniger Anteil an diesen 4,5 Mio. hat. Und wenn von 100 Arbeitslose ca. 5 Arbeistlos sind, aber 40 aus dem Sanitärbereich bzw. Elektrobereich dann versucht man sicherlich von diesen 40 ein paar weg zunehmen, damit die Übriggebliebenen weniger Konkurenten haben, und die paar ITler ein wenig mehr Konkurenz haben. Denn Konkurenz belebt das Geschäft Also und das man persönlich sicherlich so wenig Konkurennz wie möglich haben will, ist auch die feindliche Stimmung gegen die Umschüler hier zu verstehen. Ich selber habe eine Ausbildung gemacht - und im Gegensatz zu meinem vorherigen THread - auch wieder eine Stelle gefunden, und das nach nur 2 Bewerbungen hier im Umkreis als Programmierer. Sicherlich war das ein glücklicher Zufall, aber ich gebe an der hohen nicht wieder Arbeitfindender FIAE - Denn nur für die kann ich sprechen - daran schuld, das viele Betriebe sie nicht richtig ausbilden. Klingt zwar hart, aber wenn ich mir meine Klassenkameraden anschaue, dann frage ich mich schon mal, was ca. 60% die letzten drei Jahre gemacht haben. Denn viele von ihnen haben kaum bis wenig programmiert bzw. mal eine Acess-DB zusammengebastelt. Ich dagegen saß drei Jahre in einem Softwarehaus in der Entwicklungsabteilung, wo man das Programmieren halt beigebracht bekommt. Sicherlich habe ich woanders lücken, bin auch nicht der perfekte Alleskönner. Aber wenn ich sehe, das vielen einfach nur die "Programmierlogik" fehlt, dann sieht es halt für diese schlecht in der Arbeitswelt aus. Nach meiner Meinung sollten die Betriebe die FIAE's ausbilden, nur dann Azubis einstellen, wenn sie wirklich herangezogen werden zum Programmieren, zur Entwicklung von Programmen etc. Sicherlich ist das nicht alles was ein FIAE können muss, aber es ist der Hauptbestandteil eines FIAE. Da ich das wirklich halbwegs gut kann, habe ich auch nach der 2. Bewerbung eine Stelle gefunden. Dafür musste ich nichts mit Präsentation wissen, bzw. Marketing. Nur das programmieren musste ich können. Und ich habe keine Probleme mit Umschülern, wenn sie besser sind als ich, naja Konkurenz - aber es gibt auch welche die schlechter sind als ich. Dieser Thread soll die Leute dazu anregen, das wenn sie meinen, das ihre Ausbildung nicht im Betrieb nicht die wirklich wahre ist, das sie es eskalieren lassen, denn es ist ihre Zukunft. Zitieren
Darth_Zeus Geschrieben 27. Mai 2003 Geschrieben 27. Mai 2003 Original geschrieben von DanielH Die Chance mit dieser Berufserfahrung aufzutrumpfen besteht auch erst wenn man sie mal hat. Ich dachte aber es geht um die Leute, die jetzt gerade mal wieder innerhalb der nächsten 1 1/2 Monate in die Arbeitslosigkeit gehen weil Ausbildungsende ist ? Und wenn es um die geht, dann hat keiner einen Schein vorzuweisen, jedenfalls keinen, der ihm was bringen würde. Zitieren
Slayer8 Geschrieben 28. Mai 2003 Geschrieben 28. Mai 2003 Original geschrieben von Irinius ... Wenn man hört das die hälfte der Leute, die im Sanitär/Elektro KFZ Bereich eine Ausbildung gemacht haben, nach ihrer Ausbildung direkt eine Stelle gefunden haben, liegt das sicherlich das in einer Stadt immer mehrere Betriebe dieser Richtungen vorhanden sind. Was wiederum die Möglichkeit erhöht, das sie schneller im Umkreis eine neue Stelle finden. In den meisten Städten gibt es nun mal weniger IT-Firmen als Gas/Wasser Elektro Metzer usw. Bei meiner Stadt ist es nicht so, hier hat der IT-Bereich einen gesamteanteil von ca. 30% und drei große Weltweit operierende IT-Firmen sind hier ansässig, wir haben drei private Berufsschulen für den IT-Bereich und eine UNI mit einem ausgezeichneten IT-Ruf. Jedoch, weder hier noch im Umkreis von 50km eine freie Stelle, trotz der vielen IT-Firmen. Und das viele Arbeitslose in Richtung IT Umgeschult werden leigt daran, das dieser Bereich - wie schon erwähnt - weniger Anteil an diesen 4,5 Mio. hat. Und wenn von 100 Arbeitslose ca. 5 Arbeistlos sind, aber 40 aus dem Sanitärbereich bzw. Elektrobereich dann versucht man sicherlich von diesen 40 ein paar weg zunehmen, damit die Übriggebliebenen weniger Konkurenten haben, und die paar ITler ein wenig mehr Konkurenz haben. Denn Konkurenz belebt das Geschäft Aber wiederspricht sich das nicht auch ein wenig? Warum Leute in den IT-Bereich stecken, wenn er doch einen geringeren Anteil am Arbeitsmarkt hat? Ich denke mal, das sollte man regional sehen. Bei meinem Onkel ist es so, das es in seinem Wohnort einfach nichts im IT-Bereich gibt, warum wurde er da also geschult wenn es eh keinen Arbeitgeber gibt??? Manchmal habe ich das Gefühl, solche Schulungen könnten stattfinden, da man im IT-Bereich besonders gut und kostengünstig schulen kann... Sicherlich war das ein glücklicher Zufall, aber ich gebe an der hohen nicht wieder Arbeitfindender FIAE - Denn nur für die kann ich sprechen - daran schuld, das viele Betriebe sie nicht richtig ausbilden. Klingt zwar hart, aber wenn ich mir meine Klassenkameraden anschaue, dann frage ich mich schon mal, was ca. 60% die letzten drei Jahre gemacht haben. Denn viele von ihnen haben kaum bis wenig programmiert bzw. mal eine Acess-DB zusammengebastelt. Ich dagegen saß drei Jahre in einem Softwarehaus in der Entwicklungsabteilung, wo man das Programmieren halt beigebracht bekommt. Sicherlich habe ich woanders lücken, bin auch nicht der perfekte Alleskönner. Aber wenn ich sehe, das vielen einfach nur die "Programmierlogik" fehlt, dann sieht es halt für diese schlecht in der Arbeitswelt aus. Dem schließe ich mich an, ich wurde überweigend als "Alleskönner" und "Kundensupporter" eingesetzt. :-( Programmierung machte bei mir etwa nud 20% aus. Und das was ich kann habe ich mir alles selber angeeignet. Zitieren
MoBaB Geschrieben 28. Mai 2003 Geschrieben 28. Mai 2003 also für mich ist es auch keine fehlentscheidung. ich hab mich auch noch nach anderen berufen umgesehen gehabt. aber jetzt wo ich als fi fertig bin muss ich sagen das es zu 100% die richtige entscheidung war. was ich genau danach machen werde oder will weiß ich noch nicht. ob ich mich irgendwo spezialisieren will oder sowas. weil ich seh das ganze so das die ausbildung nur ein breites spektrum ist wo man erstmal alles kennen lernt und überhaupt grundlagentechnisch vieles lernt. danach wenn man irgendwo eingesetzt wird ist der job sowieso etwas spezieller. aber das kommt glaub ich mit der zeit. man muss halt erstmal schauen was man bekommt und obs einem dann spaß macht. dann kann man sich in dem beruf (z.b. netzwerkadmin oder so) weiter fortbilden. und erst während man richtig in dem beruf arbeitet und sich weiterbildet lernt man die ganzen sachen und wird gut. ich möchte in meinem beruf weiter machen, welche richtung das genau wird weiß ich noch nicht aber das wird sich ergeben. Zitieren
Sutcliffe Geschrieben 4. Juni 2003 Geschrieben 4. Juni 2003 Der Fachinformatiker ist ein Guter Beruf wenn du eine Firma findest, die dich weiter beschäftigt. Hab ich auch in einem anderen Post geschrieben. Der Fachinformatiker ist meiner Meinung nach ein umstrittener Beruf. Ãch kenn unzählige, die nach der Ausbildung aufgrund deren Wissenstand nichts anderes als eine "bessere Tipse" sind. Mit diesen Leuten streitest dich dann um einen Job in der Arbeitswelt. Das ist traurig. Den Fachinformatiker gibts seit 1998. Mein Kumpel war damals einer der ersten Fachinformatiker und er hat es wirklich leichter gehabt mit dem Gehalt und einer Stelle. Ich suche gerade auch einen Job als Fachinformatiker und es ist wirklich nicht leicht eine anständige Stelle zu finden. Die Berufserfahrung ist halt enorm wichtig. Ich will auf keines Falls Arbeitslos werden hab ich mir vorgenommen. Erstmals Arbeitslos ist es noch schwieriger etwas zu finden. Hätte ich damals einen Beruf als Elektriker oder Mechaniker gemacht bei einer großen Firma, hätte ich heute einen festen Platz und ein Gehalt von mindestens 2200 € gehabt ! Das denke ich mir immer weider. Aber ich bin ein Computerkind und will einen Beruf haben der mir Spass macht. Momentan ist es schwierig aber es geht auch mal wieder Bergauf. Zitieren
Slayer8 Geschrieben 4. Juni 2003 Geschrieben 4. Juni 2003 Sicherlich geht es auch wieder bergauf, nur muss man sich auch so lange über's Wasser halten und durch Arbeitslosigkeit bekommt man auch keine so dringend benötigte Erfahrung. Zitieren
Crush Geschrieben 4. Juni 2003 Geschrieben 4. Juni 2003 @Slayer8 Das Problem ist, daß viele die Zeit in der Arbeitslosigkeit nicht nutzen. Weder zum Weiterlernen, noch zum Fabrizieren von "Vorweismaterial" oder Schlimmer noch ... nicht mal zum Erhalt des erworbenen Wissens. Wenn ich als Anwendungsentwickler nicht wenigstens eine Anwendung auf Anfrage auf den Tisch knallen kann, ist es natürlich schwer etwas zu finden, weil viele Firmen von unfähigen FIAEs gebrandmarkt und von diesem Berufsbild nicht mehr überzeugt sind. Deshalb sind Online-Bewerbung mit angehängtem "Beweismaterial" fürs Können (außer den Zeugnissen oder irgendwelchen Zertifikaten) für viele aussagekräftiger als der Wisch der IHK. Man sollte sich aber auch vorher schon Gedanken über eine Spezialisierung machen und nicht ein Allrounder bleiben, der von jedem etwas, aber eigentlich nix richtig kann. Hervorragend ist es, wenn das Vorzeigeprojekt vom Profil her den Anforderungen und dem Arbeitsbereich der Firmen entspricht, bei denen man sich bewerben möchte. Eine nette Homepage alleine reicht da schon lange nicht mehr aus - macht sich eh kaum einer die Mühe sich sowas anzuschauen. Immerhin beweist man so auch, daß man während der Arbeitslosigkeit nicht nur rumgehangen ist und Däumchen gedreht hat. @onesite Um nochmal auf die Wurzel des Themas zurückzukommen konnte ich´s mir einfach nicht mehr verkneifen: Der Arbeitsmarkt ist nicht nur im IT-Bereich angespannt, was zwar nicht tröstet, aber ein Hinweis darauf ist, daß man als Dienstleister eben schon am Ende der Kette die Auswirkungen der Arbeitsmarktentwicklung zu spüren bekommt (weniger Aufträge, weniger Bezahlung für Leistung, mehr Druck durch die Konkurrenz). Nur wegen eines Studiums ist man nicht unbedingt ein besserer Anwendungsentwickler. Nach dem Studium müssen auch die weiterlernen und viele wandern dorthin ab wo´s mehr Geld für die gleiche Arbeit gibt, außerdem sitzen genügend Studierte auch auf der Straße (letztes Jahr hat die Zeitschrit Focus mal einen super deprimierenden Bericht über dieses Thema gebracht). Zum Thema Ausbeutung: Den Überschuß von Arbeitskräften im IT-Sektor nutzen natürlich viele gerne um die Preise zu diktieren und dadurch Gewinne zu maximieren (ist nämlich ein klassischer Interessenskonflikt ... vielleicht gibts das MiniMax-Prinzip doch =8-). Wer da mitspielt ist selber Schuld, aber man sollte den Arbeitgebern klar machen, daß nicht nur ein Wisch Papier bezahlt wird, sondern die persönliche Leistung, die Kilometerweit auseinandergehen kann, trotz IHK-Beglaubigtem Gleichstand (der m.M. nach eh nicht besonders aussagekräftig ist, weil es einem Roulettespiel gleicht, ob zufällig der Wissensstand in den abgeprüften Bereichen in den Stärken des Prüflings liegt - von der Tagesform ganz zu schweigen). Ob die Qualität der Arbeit nachgelassen hat bin ich mir nicht unbedingt sicher weil diese Erfahrung subjektiv von den Firmen gemacht werden, aber die Quantität der Leute, die den Anforderungen nicht entsprechen ist parallel zu den Anforderungen gewachsen und das ist nicht gut. Anfangs war der Fachinformatiker als Lückenfüller für einen Arbeitskräftemangel im IT-Sektor ruckzuck auf die Beine gestellt worden, weil das Greencard-Experiment den Fachkräftemangel nicht wie gehofft decken konnte (in Wirklichkeit war das Ergebnis schwer enttäuschend und lag weit hinter den Erwartungen zurück, aber in den Medien hat man jeden Greencardler gerne als Erfolgsstory breitgetreten und wollte damit die Stimmung weiterhin oben halten - die tatsächlichen Zahlen und Fakten sind nämlich recht selten offengelegt worden). Es war schon vor 5 Jahren absehbar, daß der Bedarf des Arbeitsmarktes explosiv gedeckt sein würde. Dazu kommt auch noch, daß viele Angaben des Arbeitsmarktes einfach auch nicht stimmten. Um nur ein Beispiel zu nennen: Irgendwo hat mal ein Journalist getestet, wieviel Firmen regelmäßig IT-Fachkräfte in Ausschreibungen suchen und wieviele davon tatsächlich mit Arbeitskräften besetzt wurden. Dabei kam raus, daß ein sehr großer Teil (nicht schlagen, bin mir auch nicht mehr sicher, war aber bestimmt ca. 1/4 bis 1/3) offensichtlich nur rein aus Prestigegründen geschaltet wurde und nicht etwa um tatsächlich Mitarbeiter zu beschäftigen. Das belegt auch ein Nachhaken bei Stellenangeboten im Internet und beim Arbeitsamt. Ein Großteil der Stellen ist schon entweder seit ewigen Zeiten belegt oder gar nicht mehr benötigt! Doch wer will sich freiwillig die Blöße geben, daß man eigentlich gar niemand gebraucht hat oder einfach nur die Stellenangebote nicht aktuell gehalten und in solchen Fällen entfernt wurden? Es werden viele Pappfassaden erstellt, die nur viele FIs nicht mitbekommen ... auf der anderen Seite ist es mit den nicht ausreichend qualifizierten FIs, die von den Bildungsträgern die auch Leistungen bringen wollen durch die Prüfungen geschleust werden, übrigens genauso und die gemeinsam gesammelten negativen Erfahrungen akkumulieren sich und drücken die Stimmung auf Seite der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer. Die Spirale dreht sich hier gegenseitig immer weiter nach unten wie die der Wirtschaft und der Politischen Aktionen, die bisher auf die gleiche Weise zwar gut gemeint waren, aber voll in die Hose gingen. Mal eine Überlegung am Rande: In VWL lernt man, daß es manchmal wichtig ist die richtige Stimmung zu schaffen. Wird die Währung eines Landes geschwächt sind die Partner im eigenen Interesse dazu angehalten zu intervenieren und durch Stützungskäufe der Währung (auch wenn nicht benötigt) die Stimmung zu steigern, weil die gehobene Nachfrage auch den Wert der Währung steigert - leider klappt das nach Erfahrungswerten aber auch nicht immer, aber immerhin ist bewiesen, daß sich das meiste in den Köpfen der Menschen abspielt, obwohl die Bedingungen sich selber nicht unbedingt geändert haben müssen um Ergebnisse zu zeigen. Wie Komplex, oft Paradox aber überaus sinnig dieses kleine Wörtchen ist kann man hier und hier (find ich übrigens hochinteressant) sehen. Nur hilft uns keiner von außen und der Staat, der als verstärkt auftretender Nachfrager zu einer positiven Stimmung beitragen könnte, macht genau das Verkehrte und drückt so den Arbeitsmarkt erst richtig in den Dreck. Leider ist er wohl dazu durch Verträge und EU-Abkommen gezwungen, aber das bedeutet wir sind wirtschaftlich in einem Teufelskreis. Alle sparen und im Endeffekt hat niemand etwas davon und jeder zieht den anderen mit in die Tiefe. Was wäre die einzige Lösung, wenn der Staat sich weigert? Eine Kontrareaktion beim kleinen Mann könnte das wirtschaftliche Ruder rumreißen, wenn auch erst mit Spätfolgen. Wenn alle Kunden trotz schlechter Lage sich entscheiden würden weniger zu sparen und mehr auszugeben würden höhere Investitionen und Gewinne dazu führen, daß das Arbeitsmarktangebot irgendwann wieder steigen könnte. Doch von sowas kann man natürlich nur träumen, weil der Kleine Mann artig alle Sparaktionen mitmacht. Wenn es nichts Positives mehr zu vermelden gibt, hört man eben kaum noch etwas davon, bzw. die wirklich positiven Meldungen gehen dann einfach in den Negativen unter. Zitieren
Slayer8 Geschrieben 4. Juni 2003 Geschrieben 4. Juni 2003 @ Crush Sicherlich ist es ein riesen Problem, das einige sich nicht fortbilden, nicht nur in der Arbeitslosigkeit. Natürlich benötigt man "Vorweismaterial", doch ich bilde mir ein, dieses in gewisser Weise schon zu besitzen. Seit nun 2 Jahren besitze ich neben der Ausbildung eine Firma im Webdesign Bereich. Habe mir darüber extrem viel wissen angeeignet, ich würde gut und gern sagen 35%, die anderen 50% über die Berufsschule und die letzten 15% lediglich im Betrieb wo ich zu 70% für Fachfremde Zwecke eingesetzt wurde. Telefondienst, Internetrecherchen, Möbel schleppen, aufräumen und Hardwareinsätze prägten zum grössten Teil mein Einsatzbereich. Ohne meine zusätzlichen Tätigkeiten würde ich mir in dem Beriech so gut wie gar nichts zutrauen. Auch spezialisiert habe ich mich, als Webentwickler und realisiere z.B. dynamische Webseiten mit PHP, JSP, etc. Jedoch bei jeder Bewerbung die gleiche Antwort: "wir können Ihnen keine Stelle anbieten, die Ihren Kenntnissen und Fähigkeiten entspricht. Ob die mich nun als zu gut einstufen, wage ich mal stark zu bezweifeln.... Ich für's ganze gesehen werde mich wohl auf die Selbständigkeit konzentrieren müssen, bzw. da diese noch nicht genug abwirft, um davon Leben zu können einen Job, auch ausserhalb Deutschlands suchen. Zitieren
ShaoKhan Geschrieben 5. Juni 2003 Geschrieben 5. Juni 2003 Original geschrieben von d*oofy ... Die Qualität der FI`ler hat nicht nachgelassen, es ist einfach so das die meisten Arbeitgeber Hochschulabsovlenten bevrozugen, wegen der höheren qualifizierung. ... Hi there, dem hier kann ich da nicht ganz zustimmen. Ich hab genug Bekannte in meinem Umfeld, die einen Hochschulabschluss / Uni usw. als FI'ler haben und keinen Job finden, WEIL Sie zu teuer sind als Diplomanten. Selbst ich bin im November fertig und bin gespannt, wie es da mit 'nem Job aussehen wird. Soviel dazu. mfg ShaoKhan Zitieren
Bella* Geschrieben 7. Juni 2003 Geschrieben 7. Juni 2003 hallo, wenn ich dass so höre was ihr so sagt dann bekomm ich ja richtig angst, ich bin nächste Jahr (September 2004) mit der Schule fertig und muss mich jetzt im Juli bewerben!Mein Traumberuf wäre FISI oder IT-Systemelektroniker! Ich glaube die IT- Branche is ziemlich überlaufen... aber die Konjunktur ist ja auch ziemlich im Keller grüssle Annabell Zitieren
Sutcliffe Geschrieben 8. Juni 2003 Geschrieben 8. Juni 2003 Da es den Ausbildungsberuf Fachinformatiker seid 1998 nun gibt sind schon eine ganze menge an Leuten ausgebildet. Ich habe bei einer kleinen Firma gelernt und hatte demzufolge nach dieser Wirtschaftsflaute keinen festen Vertrag nach Ausbildungsende. Es gibt aber immer wieder Firmen die Leute ausbilden um sie später auch zu nutzen. Davon hab ich mal gehört :> Zitieren
Verden2001 Geschrieben 16. Juni 2003 Geschrieben 16. Juni 2003 Ich habe 2001 die Umschulung zum FISI vom Arbeitsamt bezahlt bekommen, und habe morgen (17.06.) Abschlussprüfung, ein Job in der EDV-Branche ist nur ca. so weit entfernt wie die Erde vom Mars... Ich hab vorher meine Brötchen als Fernfahrer verdient, und nun kommt der Punkt wo sich die 2 Jahre gelohnt haben: Ich bin alle meine Punkte in Flensburg los!!!!! Jipiiiieeee also, was machen? ab 18.06.wieder auf den Truck, DA wird wenigstens noch halbvwegs Geld verdient, man muss zwar dafür knüppeln, aber egal, heutzutage ist jeder Job fast Gold wert, und mit 2500 Brutto + Spesen (ca 500 netto) kann man gut leben, diem EDV-Branche hätte mich wirklich gereizt, aber wenn ich noch nicht mal das Geld verdienen kann, was ich vor der Ausbildung hatte, dann lass ichs lieber bleiben. Gruß Verden Zitieren
DerWolf Geschrieben 16. Juni 2003 Geschrieben 16. Juni 2003 Also so wie es momentan aus meiner Sicht aussieht, ist der Beruf für mich eine Fehlentscheidung! Vor 2 Jahren begann ich die Umschulung zum FI/AE, die 18 Monate Schule waren, ich will es mal so ausdrücken, nicht das gelbe vom Ei. Das Wissen was man uns vermitteln wollte, was man uns auch vorher versprochen hatte, wurde uns größtenteils nie vermittelt. Ich will damit sagen, die Dozenten, die wirklich was auf`m Kasten hatten, waren in anderen Klassen bzw. 2-3 gute Dozenten hatte ich auch. Der Rest waren entweder "Studenten", die sich ein paar €uro nebenbei verdienen wollten, oder Leute, die das Wissen, was sie vermitteln wollten, nicht vermitteln konnten. 2 Beispiele: eine Dozentin, Französin, hat sonst immer "Hausfrauen zurück in den Beruf" unterrichtet. Sie hatte auch nur aus dem Buch vorgelesen, wenn man fragen hatte, blockte sie nur ab. Das 2te Beispiel: Ein Dozent ging lieber in den Nachbarkomplex, um die Weltmeisterschaft zu gucken! Spitze! Sicherlich hatten wir Schüler uns damals auch gewehrt, leider zu spät, und hatten per Unterschriftensammlung ein Dozenten gefeuert! Zudem habe ich auch Pech mit meiner Praktikumsstelle gehabt, in der mir nichts beigebracht wird, ich nur als billige Arbeitskraft angesehen werde. Das trägt nicht unbedingt der Motivation bei und denke deswegen, das wenn ich die Prüfung jetzt bestehen sollte und keinen Erfolg bei Bewerbungen habe, ich in meinen alten Beruf zurückgehen werde. Bzw. ist es mir mittlerweile egal, welchen Beruf ich dann ausübe, Hauptsache ist, ich habe dann einen Job, nur liegt es mir momentan fern, als FI/AE mein Geld zu verdienen! Greetz Zitieren
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