MetallicaFan Geschrieben 10. März 2003 Teilen Geschrieben 10. März 2003 Guten Tag. Bei uns im Betrieb geht das Gespenst "Kurzarbeit" um, d.h. man munkelt, es könnte auf 60 % runtergegangen werden, "bis wieder Aufträge eingehen". Meine Fragen: - Ist es möglich, Abteilung A auf 60% abzustocken und Abteilung B "nur" auf 80% und in Abteilung C bleibt es bei 100%? - Für den einzelnen Angestellten geht Kurzarbeit doch immer nur per Änderungskündigung, oder?. Wenn man die Änderungskündigung nicht akzeptiert, gibts dann ne Sperrzeit vom Arbeitsamt? - Leidiges Thema "Geld": Angenommen, es geht runter auf 60%, d.h. grob geschätzt: Altes Brutto = 3000 EUR, altes Netto (bei mir) ca. 1800 EUR. Neues Brutto = 1800 EUR, neues Netto = 1200 EUR. Und das Arbeitsamt zahlt 60% des unterschiedlichen Nettogehalts, also 60% von 600 = ca. 350 EUR. Also würden ca. 1550 EUR monatlich insgesamt aufs Konto kommen oder hat sich da das Gesetz geändert? - Ist das wirklich nur "Vorübergehend" oder nur der Vorbote zu einer Insolvenz? Wie sind eure Erfahrungen? Danke, MetallicaFan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sheep Geschrieben 10. März 2003 Teilen Geschrieben 10. März 2003 Die letzte Frage ist zwar leicht OT, aber dennoch: Originally posted by MetallicaFan - Ist das wirklich nur "Vorübergehend" oder nur der Vorbote zu einer Insolvenz? Wie ist denn die wirtschaftliche Lage der Firma, insgesamt gesehen ? Ist es ein Kleinunternehmen, Mittelstand oder Großunternehmen ? Das die Firma momentan wenig/keine Aufträge hat kann ja mehrere Ursachen haben. Wenn es z.B. falsches Management ist, dann wird sich wohl auch durch zukünftige Auträge wenig daran ändern... Wie wird seitens der Geschäftsführung mit dem Arbeitnehmern mit dem Thema mögliche Insolvenz umgegangen ? Das sind Sachen, die ich mir überlegen würde... Was machst du (z.B. unbezahlte Überstunden etc.) für die Firma, was macht die Firma für dich ? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bimei Geschrieben 10. März 2003 Teilen Geschrieben 10. März 2003 Originally posted by MetallicaFan - Ist es möglich, Abteilung A auf 60% abzustocken und Abteilung B "nur" auf 80% und in Abteilung C bleibt es bei 100%? Ja. - Für den einzelnen Angestellten geht Kurzarbeit doch immer nur per Änderungskündigung, oder?. Wenn man die Änderungskündigung nicht akzeptiert, gibts dann ne Sperrzeit vom Arbeitsamt? Nein, das ist keine Änderungskündigung. - Ist das wirklich nur "Vorübergehend" oder nur der Vorbote zu einer Insolvenz? Wie sind eure Erfahrungen? Es gibt unterschiedliche Arten von Kurzarbeit, konjunkturelle und strukturelle. Konjunkturelle Kurzarbeit ist vorübergehend, soll in z. B. einer auftragsschwachen Zeit Kündigungen vermeiden. (Konjunktuerelle Kurzarbeit kann auch "angeordnet" werden, wenn z. B. ein Antrag auf Massenentlassung nach Kündigungsschutzgesetz gestellt wird.) Strukturelle Kurzarbeit heisst Kurzarbeit Null, überführt die Arbeitnehmer in eine betriebsorganisatorische eigenständige Einheit (BeE), um eben falls Entlassungen zu vermeiden. Anders ist dabei nur, sie ist begrenzt und man wechselt in die BeE, um von dort durch Qualifizierung und andere Massnahmen in einen anderen Job vermittelt zu werden. Für strukturelle Kurzarbeit muss eine Strukturkrise vorliegen und nachgewiesen werden, anerkannte strukturschwache Branchen sind bisher bspw. Werften und die Stilmöbelindustrie. Bei Insolvenzen z. B. kann strukturelle Kurzarbeit helfen. Was ihr bei euch macht ist konjunktuerelle Kurzarbeit. Erfahrung von meiner Seite ist, dass Arbeitgeber das nur dann machen, wenn sie wirklich eine vorübergehende Flaute sehen, denn Kurzarbeit ist für die Arbeitgeberseite sehr teuer. Heisst also erstmal im Sinne der Arbeitsplätze positiv von Seiten des AG und auch für die Arbeitnehmer. Folgt eine Insolvenz und die wäre nachweisbar voraussehbar gewesen, kann der AG sich der Insolvenzverschleppung schuldig machen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Der Kleine Geschrieben 10. März 2003 Teilen Geschrieben 10. März 2003 Kurzarbeit innerhalb eines Unternehmens soll eingeführt werden, wenn zuerwarten ist, daß durch die Gewährung von Kurzarbeitergeld den Arbeitnehmern die Arbeitsplätze und dem Betrieb die eingearbeiteten Arbeitnehmer erhalten werden. Vor Gesetz folglich kein Vorbote der Insolvenz, sondern lediglich Ausdruck schlechter (momentaner und vorrübergehender) Auftragslage. Den Rest wirst du dir selber aus dem Unternehmensklima zusammenreimen dürfen. Kurzarbeitergeld wird nicht gewährt, wenn der Arbeitsausfall überwiegend branchenüblich, betriebsüblich oder saisonbedingt ist oder ausschließlich auf betriebsorganisatorischen Gründen beruht. Möglich (und üblich) ist es sicherlich, die Kurzarbeit auf bestimmte Betriebszweige (Abteilungen) zu beschränken. Betrieb im Sinne der Vorschriften über das Kurzarbeitergeld ist auch eine Betriebsabteilung Gesetzlichen geregelt ist alles seit 1998 im SGB III §169 ff. Siehe auch die Zusammanfassungen auf : (Aber beachte das Datum, da Gesetzänderung zu 1998) : http://www.berlin.ihk.de/produktmarken/produktmarken.jsp?url=http%3A//www.berlin.ihk.de/servicemarken/branchen/anlagen/_verlinkungen/Kurzarbeit%2520IHK24.jsp http://www.goethe.de/in/d/frames/schulen/lkpc/Kurzarbeit.htm http://www.arbeitsrecht-infoline.de/kurzarbeit.htm Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
FI-SI 08 Geschrieben 23. August 2005 Teilen Geschrieben 23. August 2005 Guten Morgen! Der Thread ist ja schon ziemlich alt aber wie bei mir momentan sehr aktuell. Ich habe am 1.8. mit der Ausbildung angefangen und bin ein bischen enttäuscht. Denn mit meinem Ausbildungsbeginn fing auch hier die Kurzarbeit an, die bis Anfang Januar '06 geplant ist. Grund hierfür sind mangelnde Aufträge etc. Wirtschaftlich ist es halt momentan schwierig. Sogar mein Ausbilder bleibt nicht davon verschont. Manche kommen nur 2 Tage in der Woche, manche habe ich noch garnicht gesehen, da sie Kurzarbeit und Urlaub kombinieren und einige arbeiten nur halbtags. Nunja, vorher wusste ich von der wirtsch. Lage nichts. Erst wenn man anfängt bekommt man mit was wirklich "abgeht". Bisher habe ich en bischen gelötet, hier und da mal was an Gateways und Meeting Points geschraubt und getestet. Gestern z.B. hatten wir (ich war mit ner Frau im Bereich alleine) NICHTS zu tun. Ausser im Internet surfen ist nichts So habe ich meine 8 Stunden abgesessen und bin nach Hause. Leider ... Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Neuen Betrieb suchen? In den sauren Apfel beissen und weitermachen? Ich bin gerade mal 4 Wochen hier. Ich hoffe es ist nicht zu spät. Gruß PS: Ich wollte keinen neuen Thread aufmachen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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