Wer evt. studieren moechte...

[BigB]

Aber dann wird der Diplomabschluss ja mit Recht höher angesehen. Wieso sollte man dann nicht noch 2-4 Semester dran hängen? Ich mach mein Diplom und dann ist gut.

Gut das ich mich jetzt in den Abschlüssen besser auskenne. Master ist einfach nur noch eine Weiterbildung oder wie oder wat?

[haarig]

Natürlich kannst du dein Diplom oder Master auch noch in 1-2 Jahren machen.

Aber wenn du in der Zeit arbeiten könntest und nicht weiter interessiert ist in

der theoretischen Wissensbreite und auch nicht mehr in die akademische Forschung

willst ist der Bachelor ne tolle Chance. Mit einem bestandenen Vordiplom kannst

du dich jedenfalls nicht bewerben. Mit einem Bachelor-Abschluss schon.

[gajUli]

Bachelor, nun ja...

Netter, englischer Titel, verkauft sich irgendwie gut. In der Praxis: Streich ein paar Semesterwochenstunden, entschaerfe die Pruefungsordnung und kleb ein anderes Etikett drauf. Dadurch wird keine Akademie besser und kein Studiengang nochkaraetiger oder praxistauglicher. Eher im Gegenteil. Warum dann? - Verheisst kuerzere Studienzeiten und internationale Anerkennung. Bildungspolitiker heften sich sowas immer gern an die Jacke.

Wuerdet ihr zu einem Arzt gehen, der Bachelor ist? Oder zu einem Rechtsanwalt? Ich nicht. Also warum soll sich die Industrie so einen Akademiker Light einkaufen? Doch ja, es gibt Gruende. Mangel an Diplomierten zum Beispiel, oder Einkommens-, aeh, Kostendaempfung. Na, da muesste ich doch als Studi ziemlich einen an der Klatsche haben, wenn ich nicht gleich ordentlich auf Diplom studiere.

Beim VDI ist man z. B. der Meinung, dass Bachelors Schwierigkeiten im Job bekommen werden. Zu wenig Substanz, jedenfalls fuer die Domaenen des Ingenieurberufs, also Hightech. Ingenieure braucht man schliesslich nicht zum Labern, sondern damit die die wirklich heissen Kohlen aus dem Feuer holen.

Unser Professor vom Feldtheorielehrstuhl war mal ein Praxissemester am MIT (fuer die, die das nicht kennen: Die weltangesehenste Ausbildungsstaette fuer Techniker und Naturwissenschaftler; Transistor und Laser wurden dort erfunden). Als er wieder da war, berichtete er von der hohen amerikanischen Meinung ueber deutsche Ingenieursstudiengaenge. Und davon, dass die gerade dabei waren, einen Studiengang nach deutschem Vorbild einzufuehren.

Das war 1990...

...und dann kommen die Deutschen, und fuehren den Bachelor hier ein. - Na wenn das kein Treppenwitz ist.

[d*oofy]

Ich denke vor allem für frisch ausgebildete bietet der Bachelor Studiengang eine echte Chance.

Wenn ich jetzt Fachabitur oder Abitur habe, und danach eine Ausbildung absolviert habe, ist der Bachelor Studiengang eine tolle Möglichkeit ein Studium dranzuhängen und einen akademischen Abschluss -zu dem Berufsabschluss- zu erlangen.

Man kann durch die Ausbildung sein Vorwissen und seine Praxiserfahrung in das Studium einbringen, was man natürlich auch in einem Diplom-Studiengang kann . Aber dadurch erhält man einen Einblick in das Studienleben, hat diese Zeit dann selbst mal erlebt ... man hat eine kurze Studienzeit, und 2 Abschlüsse -> Ausbildungsabschluss und Bachelor-Abschluss. Und danach kannst du mit einer guten Doppelqualifizierung und einem international anerkanntem Studienabschluss wieder ins Berufsleben einsteigen.

Die kurze Studienzeit ist halt sehr interessant. Und naja, wenn du dir nach 3 Jahren Studium sagst: "Das gefällt mir aber super", dann hängst du noch 1-2 Jahre dran und machst ein Diplom oder den Master-Abschluss. So einfach ist das

Mfg d*oofy

[BigB]

Ich habe eine Ausbildung und werde trotzdem auf Diplom studieren. Weil es einfach höher angesehen wird. Ich glaube nicht das ein Bachelor, selbst mit vorheriger Ausbildung, an ein Diplom ran kommt.

[d*oofy]

Doch das denke ich schon

Denn ein Bachelor ist ein neuer international annerkannter Studiengang. Das Diplom mit dem zusatz (FH) ist dies nicht. Zudem hast du nach dem Bachelor Studiengang 2 Möglichkeiten:

- Arbeiten, und ich denke mit dieser Doppelqualifizierung bekommt man einen job

- Weiterstudieren, Das Masterstudium beginnen, für Leute denen das Studium sehr viel SPaß macht, die noch einen höheren Abschluss möchten, und wissenschaftlich interessiert sind.

Und ich denke ganu diese Option macht den Bachelor so interessant. Wie das jetzt in der Praxis ausschaut wenn sich zwei IT-System-Kaufleute bewerben, der eine hat danach einen Diplom(FH) Studiengang gemacht, der andere den Bachelor Studiengang ... das denke ich ist von Unternehmen zu Unternehmen verschieden. Nur für den Bachelor besteht dann noch die Möglichkeit sich durch ein 2jähriges Studium zum Master weiterzuqualifizieren.

[TigerClaw]

Mit ein Grund, warum viele (Fach)Hochschulen auf Bachelor und Master umschwenken ist:

Das der Bachelor als Erststudium gilt um dann Master zu werden kann man dann ganz ordentlich Studiengebühren zahlen (Zweitstudium).

Wenn man direkt zum Diplom hin arbeitet hat man diese Lücke nicht.

[haarig]

Wuerdet ihr zu einem Arzt gehen, der Bachelor ist? Oder zu einem Rechtsanwalt? Ich nicht.

Arzt und Rechtsanwalt kann man nur über bestandene Staatsexamen werden.

Da muss man keine Angst haben.

Ich glaub auch nicht, dass die Unis einem für ein Masterstudium Studiengebühren verlangen. In Niedersachsen, wo es z.B. Studiengebühren gibt, kann man die Regelstudienzeit ohne Studiengebühren studieren und man hat dann immer noch 4 Semester zusätzlich um sich weiter zu qualifizieren. Erst dann muss man Gebühren zahlen.

[gajUli]

Original geschrieben von haarig

Arzt und Rechtsanwalt kann man nur über bestandene Staatsexamen werden.

Da muss man keine Angst haben.

Eben.

[cLara]

hi,

der abschluss bachelor stammt aus dem englischsprachigen raum und heisst dort schon seit jahrhunderten so. mit dem empire hat er sich weltweit verbreitet und ist entsprechend bekannt, waehrend "diploma" (vom klang und aussehen her aehnlich "diplom") im englischsprachigen etwa sowas wie einen facharbeiterbrief bezeichnet. (bei auslandsbewerbungen also aufpassen!)

in england wird, wie schon oben erwaehnt, in stufen studiert: erst bachelor, dann master. master galt zumindest bis vor einigen jahren als aequivalent zum deutschen diplom.

vorteile des bachelor sind die kuerzere studienzeit und schnelle einsetzbarkeit. in england ist es normal und gut anerkannt, nach dem bachelor in die wirschaft zu gehen. nur wenige machen master und gehen in die forschung.

in deutschland ist es vielleicht eine mode und etwas etikettenschwindel mit den hiesigen bachelor-studiengaengen, muss aber nicht sein. meine erfahrung mit meinem (abgebrochenen) maschinenbaustudium (dipl) waren so, dass ich lieber eine informatikausbildung angefangen habe. nicht, dass nicht alle grosse bewundernde augen bekommen, wenn du mit nem dipl-ing daher kommst, aber das studium ist ueberheblich und vor allem praxis-fremd. du brauchst maximal 10% von dem, was du lernen musstest. das haettest du auch in kuerzerer zeit haben koennen, wenn nicht jeder dozent meinen wuerde, dass sein stoff auch unbedingt in grosser breite verpflichtend sein muss. die englaender spezialisieren sich einfach schon frueher, naemlich richten sie sich schon in der schule staerker aus. ausserdem fangen sie juenger an zu studieren und werden auch relativ gut in projekte an der uni eingebunden -- jedenfalls war das an der university of leeds so (wo ich einige monate zu gast sein durfte). die unterschiede zwischen den englischen unis sind staerker ausgepraegt als in deutschland, es kann sein, dass andere nicht so ueberzeugend sind.

meine eindruecke vom studienablauf in england waren ziemlich gut, aber ich sehe nicht, dass die deutschen, die es nachmachen wollen, das auch hinkriegen. zumindest erfolgt langfristig dann aber eine gewisse globalisierung bei den studienabschluessen, naja, soso...

greetz

cLara

[Schledo]

Bachelor, nun ja...

Netter, englischer Titel, verkauft sich irgendwie gut. In der Praxis: Streich ein paar Semesterwochenstunden, entschaerfe die Pruefungsordnung und kleb ein anderes Etikett drauf.

Das kann man so pauschal aber auch nicht behaupten, ich kann hier z.B. gerade wieder die FH Darmstadt nennen, da sieht z.B. mein Stundenplan gerade ziemlich voll aus (meines Erachtes nach wesentlich mehr Wochenstunden als bei "gewöhnlichen" Studenten). Beispiel hier