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Ich hab da ein Problem....


MiTo

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Hallo allerseits. Ich wollt ursprünglich am Freitag meine Ausbildung anfangen. Letzte Woche Donnerstag hab ich meine Einberufung erhalten.

Ich wollt eigentlich nurmal erzählen was ich in den letzten Tagen so alles zu hören bekommen hab:

Ich hab mich zuerst telefonisch bei meinem Berater beschwert, der hat mich dann wissen lassen, dass mein Ausbildungsvertrag überhaupt nix wert ist. Und nach der FOS auf jeden Fall der Bund kommt. Toll! Einzig mein Betrieb hätte noch eine geringe Chance.. Mein Ausbilder(ist auch Firmeninhaber) hat dann dem KWEA geschrieben dass ich fest eingeplant bin, er in so kurzer Zeit keinen Ersatz bekommen würde, er Aufträge angenommen hat die nur ich bearbeiten kann(er kann keine HTMl, JavaScript und Perl), er Arbeitsmaterial(Auto, Werkzeug, Literatur usw.) für mich angeschafft hat, und noch einige andere Gründe, die meiner Meinung nach reichen müssten um eine Rückstellung zu bekommen. Heute haben Sie mir geschrieben dass durch die vielen Auslandseinsätze die Truppe jeden Wehrpflichtigen braucht und ich deshalb nicht zurückgestellt werden kann. Mein Chef hat sich daraufhin mit dem KWEA in Verbindung gesetzt und die haben ihn ans Landratsamt verwiesen. Dort hat man ihm gesagt dass uns das Arbeitsamt bescheinigen müsst dass es zur Zeit keinen Ersatz auf dem Arbeitsmarkt gibt. Sehr wahrscheinlich beim IT Ausbildungsberufen... Also ich find mich jetzt schon damit ab, dass ich ab 2.11(am 24.8 Einberufung bekommen) meinen Bürgerschuld(Zitat Berater im KWEA) abzuleisten habe.

Ciao Florian

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Top-Benutzer in diesem Thema

Tja, was soll man dazu sagen? "Typisch" vielleicht.

Die wirtschaftliche Situation in Deutschland verbessert sich nicht gerade, wenn man den Firman auf diese Art & Weise schadet!

mad.gifmad.gifmad.gif So ein Sch..ß! mad.gifmad.gifmad.gif

[Dieser Beitrag wurde von bommel am 29. August 2000 editiert.]

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Mann, Alter geh zum Bund, ich war selbst 4 Jahre lang bei den Fallschirmjägern, dann gings mir auch ziemlich auf´n Sack. Wollte was neues machen und lerne deshalb jetzt Informatikkaufmann. Im nachhinein wäre ich glaube ich besser bei der BW geblieben ! (Verdienst ...)

Und mit der Waffe ... irgendeiner hat geschrieben das er lieber in den Knast wollte, als eine Waffe anzufassen! Ich wette, derjenige welche liebt es, bei Spielen wie z.B. Halflife oder S.O.F. den Gegnern schön ins Gesicht zu schiessen, warum auch nicht, macht ja Spaß, min. genauso wie einen Pappkameraden wegzuballern !

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica">Zitat:</font><HR>Original erstellt von -= mAc =-:

Und mit der Waffe ... irgendeiner hat geschrieben das er lieber in den Knast wollte, als eine Waffe anzufassen! Ich wette, derjenige welche liebt es, bei Spielen wie z.B. Halflife oder S.O.F. den Gegnern schön ins Gesicht zu schiessen, warum auch nicht, macht ja Spaß, min. genauso wie einen Pappkameraden wegzuballern !

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so, jetzt kriegt euch mal wieder ein, das ist hier doch kein Forum für und wider Wehrdienst. Falls der arme Bommel nicht um seinen Dienst am Vaterland herumkommt, denke ich, dass es in seiner Situatuon tatsächlich das beste ist, die mehrjährige Verpflichtung des Ersatzdienstes beim THW wahrzunehmen.

Das hat diverse Vorzüge:

1, du kannst sofort nach der Ausbildung arbeiten (ohne nervige Unterbrechung)

2, nachdem du solange dabei bist (im Moment denke ich dauerts acht Jahre), kriegst du die diversen Verkürzungen alle mit. Ein Bekannter von mir hat mit 12 Jahren THW angefangen und nun ist er nach acht Jahren fertig.

3, einmal einen Samstag im Monat opfern tut wirklich nicht weh.

4, nachdem die Abschaffung des

Grundwehrdienstes sowieso schon debattiert wird, ergibt sich daraus vielleicht, dass diese während deiner Dienstzeit vonstatten geht, und du wärst draussen.

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OK ...

Das mit den Weicheiern nehme ich selbstverständlich zurück.

Sorry.

Tatsache ist:

1. ZIWI dauert heute noch zu lang.

2. ZIWIs haben noch seltener was mit Computern zu tun als BW-Soldaten

3. In jeder Kompanie gibt es Computer

und nur einen der Ihn bedienen kann (meistens).

Dieser eine Typ, benötigt Hilfe ... also geh zum Bund.

Drücken kannste Dich nicht davor, es sei denn.... Du gehst jetzt studieren, machst ZIWI (wie gesagt dauert länger), oder haust ab (das bedeutet natürlich das Du Deinen Job verlierst). Es gibt natürlich noch eine Alternative: "TOTAL-VERWEIGERER" ... da sollte allerdings ein Artzt mitspielen.

Hmm... gehe lieber zum Bund (ich meine es ehrlich .. mir hats nicht geschadet im Bundesministerium der Verteidigung als Stabsdienstsoldat/ gute Nebenverdienstmöglichkeiten)

Wie gesagt, lass Dich in eine EDV-Abteilung versetzzen. Gehe ja nicht zur Luftwaffe, Herr. Sondern am besten zur Marine, mach dort eine Ausbildung zum Versorger und lass dich zum Ministerium versetzen.

Echt genial.

Alles andere ist dummes Rumgerödel.

CU

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  • 3 Wochen später...

Hallo ich hab mir gedacht ich schreib einfach mal so in der Zwischenzeit passiert ist.

Also wir mussten ein Gesuch auf Unabkömmlichkeit stellen. Die Formularen kossteten sogar 10 Mark. Naja.. Dieses Formular musste in 4facher Ausfertigung ans KWEA gesendet werden. Die haben des dann an das Landratsamt, die IHK und an das Arbeitsamt weitergeleitet. Alle 3 Ämter haben mich daraufhin angerufen und gefragt was sie damit machen sollen und dass sie sowas noch nie gesehen hätten. Der freundliche Herr von der IHK hat dann sogar gemeint ich würde seine Zeit verschwenden und was ich überhaupt will.

Kurz drauf hat sich das KWEA gemeldet und gesagt, dass wir diesen Antrag gar nicht stellen hätten müssen. Wir solln doch einfach nochmal Antrag auf Rückstellung stellen. Ich hab das dann selber vorbeigebracht. Ist jetzt mehr als 14 Tage her und ich hab seitdem nix mehr gehört. Klasse!

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Such Dir halt was neues...

Sind wir hier bei wünsch Dir was? Hab allein ein Jahr gebraucht, um den Ausbildungsplatz zu bekommen.

Außerdem habe ich nach der Schule schon zwei Jahre in den Sand gesetzt, heißt auf deutsch: zwei Jahre nix im Lebenslauf (=extrem schlecht).

Ich geh jetzt erstmal mal zum Psychater und lasse mein zweites "ich" erscheinen... wink.gif

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Hi Leute,

immer noch solche Aufregung?

Es trifft doch nicht nur euch, seid lieber froh, wenn ihr gesund seid und dienen duerft. Die paar Monate, die das heute noch sind, treffen jeden und jeder hat eine kurze Unterbrechung. Man kann es sich ja sogar durch Zurueckstellung ausuchen, ob man zuerst seine Ausbildung macht, oder ob man direkt nach der Schule dienen will.

Und noch eine kleine Seelenmassage:

Meine Vita ist auch _etwas_ ungewoehnlich, aber das hat in den Bewerbungen nie eine wirkliche Rolle gespielt. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass bei Akademikern nicht darauf geachtet wird, bei Azubis/Facharbeitern hingegen doch, wird es euch auch nicht viel anders ergehen, als mir damals. Und spaetestens nach dem ersten Job ist das aktuelle Arbeitszeugnis weit interessanter, als dass ihr mal ein oder zwei Jahre nach der Schule vergammelt habt.

Und nachdem ihr gedient habt, weiss auch der Personaler, das ihr im Team arbeiten koennt, verantwortungsbewusst und belastbar seid. Das gleicht die paar Monate Pause locker aus.

Also Kopf hoch, verdammt nochmal!

Gruss, Frank

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@promillo Es war hald einfach so, dass ich mich wahnsinnig gefreut hab als ich endlich einen Ausbildungsplatz gefunden hatte. Und dort kann ich die Ausbildung nächstes Jahr nicht mehr machen.

Aussuchen kann man sich das nicht wirklich, zumindest nicht wenn man die FOS schon hinter sich hat.

SChönes Wochenende Flo

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica">Zitat:</font><HR>Original erstellt von FloKN:

@promillo Es war hald einfach so, dass ich mich wahnsinnig gefreut hab als ich endlich einen Ausbildungsplatz gefunden hatte. Und dort kann ich die Ausbildung nächstes Jahr nicht mehr machen.

Aussuchen kann man sich das nicht wirklich, zumindest nicht wenn man die FOS schon hinter sich hat.

SChönes Wochenende Flo

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Jungs, ich war bei der Musterung!

Und man hat mich "T2" gemustert haben, wobei mein Arzt fast nen Lachanfall bekam, weil ich nun wirklich nicht so gesund bin (Rücken, etc.). Naja... also untauglich war ich damit schon mal nicht, aber gegen das Ergebnis konnte ich ja nicht angehen, obwohl der genügend Unterlagen von meinen Ärzten hatte, daß ich nicht so gesunf/fit bin. Dann dachte ich mir, wenn die mich eh schon kriegen undich nicht untauglich bin, mache ich wniegstens den Eignungstest ein bicshen besser. Erst hatte ich auch nocht Motivation, aber zum Schluß drückte ich einfach nur noch die tasten, wiel ich keinen Bock mehr auf den Test un den ganzen laden hatte. Immerhin habe ich mit 2,6 abgeschnitten, was gar nicht mal so schlecht sein soll <G>. Beim anschließenden Gespräch, wegen meiner Verwendung habe ich wieder darauf hingewiesen, daß ich berufsnah verwendet werden will/muß. Man schlug mir EDV-Bediener vor. Als ich dnene dann sagte, daß ich spätestens am 2. tag mit nem Schraubenzieher an der Kiste rumwerkel, haben die eingesehen, daß da wohl nix für mich ist <G>. Somit haben die mich über alternativen aufgeklärt. 1 jahr werde ich zurückgestellt, um Berufserfahrung zu sammeln. Ein wieteres evtl. über eine Unabkömmlicheitserklärung meines Arbeitgebers. dan noch ein jahr durch den Personalrat und dann bin ich auch schon ca. 25. Wenn die mich dann immer noch haben wollen (ZWEIFEL) dann mache ich eben 7 Jahre Ersatzdienst, mein Gott... wneigstens belibe ich in meinem Job und bin glücklich!

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Ist es schön junge 16 zu sein ne Informatikkaufmann Ausbildung zu machen, und das Leben auf sich zukommen zu lassen (mein gott bin ich naiv) Ähm irgendwo hab ich in dem Beitrag gelesen (und habs auch in News und so gehört) das Wehrdiesnt oder so abgeschafft werden soll. Was denkt ihr wird das so weit sein.

gruß, alpha

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Hihi, die Diskusion geht ins metaphysische...

Mal ein paar Worte zum Wehrdienst und dem Sinn des ganzen.

Einmal ist der Wehrdienst eine gute Chance, aktiv etwas fuer die Demokratie, die Freiheit und auch den Wohlstand zu tun, den wir in der freien Welt geniessen duerfen.

Die par Monate sollte jedem sein freies Leben wert sein.

Zum anderen bietet der Wehrdienst eine schnelle Moeglichkeit, im Verteidigungsfall auf genuegend ausgebildete Soldaten zurueckzugreifen. Man kann sich eine kleine Armee leisten, ohne im V-Fall ohne Soldaten dazustehen.

Nebenbei ist der Wehrdienst verhaeltnismaesig guenstig. Ein Berufssoldat wuerde kaum fuer ein paar Mark am Tag dienen, auch mit noch so viel Idealismus nicht. Auch die Reservisten wuerden sich ihren Dienst teuer bezahlen lassen.

Man koennte natuerlich mit Berufssoldaten eine gleiche oder sogar noch bessere Wehrfaehigkeit erreichen, aber das wuerde weit mehr kosten, als die laeppischen parundvierzig Milliarden, die uns unsere Sicherheit momentan wert ist. Solange niemand bereit ist, diese Mehrkosten zu tragen, ist der Wehrdienst das einzig praktikable, wenn man von der Finanzseite darangeht.

Das Problem zur Zeit liegt allerdings in der viel zu kurzen Dienstzeit, die die Vorteile des Wehrdienstes, genuegend _gut ausgebildete_ Reservisten im V-Fall zu haben, zunichte macht. Die viel zu kurze Ausbildung macht aus den Soldaten Kanonenfutter und ist daher abzulehnen.

Leider wird das so schnell nicht passieren, da die Alternativen laengerer Wehrdienst (Mein Favorit) oder Berufsarmee an Bequemlichkeits- oder Kostengruenden keine Mehrheit haben. Insofern wird der laecherlich kurze Dienst wohl noch eine Weile gut gehen, bis wir wirklich mal Probleme bekommen, die ueber das Niveau eines wildgewordenen Balkandiktators hinausgehen.

An alle, die sich immer noch Sorgen um ihre Zukunft wg Werhdienst machen: Es besteht dazu kein Grund, auch und gerade in der IT nicht. Normalerweise haben Personalchefs und Eure Vorgesetzten selber gedient und kennen die Notwendigkeit des Dienens aus eigener Erfahrung (Und ich kenne da einige Leute, die so wie ich denken). Keiner dieser Leute wuerde wegen ein paar Monaten Wehrdienst, den man, sofern man sich rechtzeitig darum kuemmert, in einer der Ausbildung entsprechenden Verwendungen verleben kann, einen guten Fachinf stehen lassen.

Und ein abgeleisteter Wehrdienst ist bei einem Vorstellungsgespraech weniger erklaerungsbeduerftig, als eine erfolgreiche Drueckebergeraktion ;-)

Daher nur immer wieder der gleiche Tip: Geht RECHTZEITIG, also SPAETESTENS bei der Musterung, zu Eurem Wehrdienstberater und lasst Euch individuell von ihm helfen. Dazu sind diese Leute da, das tun sie gerne und es kostet keinen Pfennig.

Siehe auch: http://www.bundeswehr.de/bundeswehr/wehrpflicht/beratungszentrum.html

http://www.bundeswehr.de/bundeswehr/wehrpflicht/von_a-z4.html

(Ausschnittitat: "...Der Wehrdienstberater informiert Sie persönlich über alle Fragen des Dienstes in den Streitkräften. Bei ihm erhalten Sie auch nähere Informationen über den freiwilligen Dienst in der Bundeswehr. Er informiert Sie über die Laufbahnen der Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere und beantwortet Ihre Fragen zum Alltag in der Truppe. Sie finden Ihren Wehrdienstberater im Kreiswehrersatzamt oder auch in einem Wehrdienstberatungsbüro ganz in Ihrer Nähe. Seine Telefonnummer ist im Telefonbuch unter "Bundeswehr" oder "Kreiswehrersatzamt" zu finden.

Auskünfte erteilt Ihnen auch die Personalabteilung (S 1) in jedem Truppenteil. Ausführliche Broschüren und anderes Informationsmaterial erhalten Sie auch vom Streitkräfteamt - Infoservice - , Postfach 14 01 89, in 53107 Bonn, Tel. 0228/ 612077-79.

..." Ausschnittzitat ende)

So nun ran an das Telefon oder ab auf die BW-Homepage.

Gruss, Frank

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Hi Promillo!

Du scheinst zu denen zu gehören, die wirklich hinter dem stehen, was als Argument für die Wehrpflicht zu nennen ist. Glückwunsch dazu. (Nein, das ist nicht ironisch gemeint. Leute, die sich wirklich um die Verteidigung (!) des Landes sorgen, haben tatsächlich meine Bewunderung.)

Ich habe Zivildienst gemacht und zwar nicht etwa deshalb, weil ich die höhere Bezahlung oder das "Nicht-im-Dreck-robben-müssen" im Auge hatte. Ich finde, daß in unserer heutigen Zeit Kriege Anachronismen sind. Im Mittelalter mußte man demjenigen, den man umbringen wollte, ins Auge sehen, das Schwert zücken und kam auch nicht umhin die Todesangst am eigenen Leibe zu erfahren. Im ersten und zweiten Weltkrieg hieß es dann nicht mehr "Mann gegen Mann" sondern "Waffe gegen Waffe". Wenn man auf den Feuerknopf beim Panzer drückte, Bomben auf Städte warf oder eine V2-Rakete abschoß, sah man den Menschen nicht, den man tötete. Dadurch sank die Hemmschwelle ganz gewaltig.

Heute heißt es in vielen Staaten nur noch "Computer gegen Computer". Die heutige Waffentechnologie kennt keine Sieger oder Verlierer mehr - nur noch Verluste. Der Mensch ist zum Punktekonto im Ballerspiel namens "Realität" verkommen.

Bei meiner Musterung war bereits lange bekannt, daß ich den Kriegsdienst an der Waffe verweigere. Prompt wurde ich von dem Beratungsausschuß anschließend ins Verhör genommen und befragt, warum ich denn verweigern würde? Ich antwortete, daß ich nicht auf Befehl töten wolle und im Kriegsfall einen Menschen umbringen müßte, der unter Umständen genausowenig vom Krieg hielte wie ich.

Daraufhin kam die dämlichste Argumentation aller Zeiten: "Nehmen wir an, Sie sind mit ihrer Freundin im Wald unterwegs, plötzlich stürzt sich ein Räuber mit einem Messer auf ihre Freundin und will sie vergewaltigen. Sie haben eine Pistole dabei. Was machen Sie?" Ich antwortete kurz mit: "Den würde ich wahrscheinlich umlegen." Kommentar der Prüfungscrew: "Sehen Sie... Sie würden also Gewalt anwenden und einen Menschen töten."

Ich antwortete: "Ja. Aber erstens in Notwehr und zweitens im Affekt."

Ich habe noch etwas weiter gemacht und mein Lieblingsbeispiel angeführt: Soldaten der Weimarer Republik, die in Friedenszeiten einen Eid auf eine Fahne geschworen hatten, wurden während des Nazi-Regimes für einen blutigen Angriffskrieg mißbraucht. (Ich weiß, daß Soldaten heute auf die Verfassung vereidigt werden, aber Menschen haben schon immer sehr viel Phantasie entwickelt, wenn es darum ging, irgendwelche Verfassungen oder Gesetze anderes auszulegen und so zu umgehen.) Hätte jemand gesagt: "Das mache ich nicht mit!", hätte sich derjenige der Fahnenflucht schuldig gemacht.

Meine abschließende Argumentation war also die, daß ich nicht von anderen in meiner Entscheidungsfreiheit beschnitten werden wolle und mir das Recht der freien Entscheidung durch keine Institution der Welt nehmen lassen wolle.

Keine zwei Wochen nach meiner Musterung hatte ich das OK für meine Wehrdienstverweigerung in der Tasche. wink.gif

Gruß

Galrin (Wehrdienstverweigerer aus Überzeugung)

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