Zum Inhalt springen

Präsi in Präsens oder Perfekt ?


Umbratus

Empfohlene Beiträge

Hallo

grundsätzliche Frage:

Welche Zeitform würdet ihr für die Präsentation wählen ?

Logisch klingt für mich hier die Vergangenheitsform zu nehmen, da bei Präsentation des Projekt ja praktisch alles gelaufen ist.

Allerdings hab ich dabei ein Problem, wenn ich zB den Ist Zustand bei Ausgangslage beschreibe. Da würd ich doch dann eher Präsens nehmen.

Mischen is auf jeden Fall schlecht.

Die Doku schreibt man ja im Präsens, quasi den Projektablauf begleitend, is klar.

Was meint/macht ihr ?

Gruß Umbratus

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich denke die gegenwartsform ist angemessen. denn dein projekt endet ja gewissermassen mit der präsentation und ist erst danach wirklich abgeschlossen.

und die feinsinnige unterscheidung zwischen der anwendung von perfekt und präsens wie das engliche kennt das deutsche eigentlich nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Original geschrieben von CyberDemon

Eigentlich ist es doch egal, in welcher Zeit man spricht, oder? Solange man keine Zeitsprünge macht.

Leider hast Du Recht: Das spiegelt das heutige Sprachgefühl wieder. Niemand, den ich kenne, benutzt beim Erzählen in der Vergangenheit abgeschlossener Ereignisse auch wirklich das dazugehörige Perfekt.

Im Gegenteil: Das wird sogar als merkwürdig, oft gar falsch empfunden. Beispiel: "Gestern war ich auf dem Weihnachtsmarkt." ist schlichtweg falsch; denn ich sitze ja jetzt wieder im Büro. Aber niemand kommt auch nur auf die Idee (korrekt) zu formulieren "Gestern bin ich auf dem Markt gewesen.".

Die Sprache lebt halt. Und damit werde auch ich, als Breitspurhumanist, wohl leben müssen. ;)

gruß, timmi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Original geschrieben von Umbratus

Hmm, meine Vorgängerin im Betrieb hat ihre Präsentation im Präsens gehalten und dafür volle 100 Punkte bekommen.

Also Hauptsache man wechselt nicht wild, deute ich daraus mal.

Danke für deine Meinung.

Naja, in einem anderen Ausschuss hätte er vielleicht weniger bekommen. Das lässt sich so schwer sagen.

Man sollte einfach auf eine geeignete Wortwahl und einen guten Satzbau achten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Original geschrieben von Umbratus

grundsätzliche Frage:

Welche Zeitform würdet ihr für die Präsentation wählen ?

Das laesst sich so generell nicht beantworten, es kann nur am konkreten Beispiel entschieden werden.

Zum Beispiel:

Fuer Ablaeufe in der Vergangenheit -> Praeteritum

Fuer Ablaeufe, die zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit abgeschlossen waren -> Plusquamperfekt

Fuer Gegebenheiten, die allgemein gelten und galten -> Praesens (Zustandspraesens)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Original geschrieben von timmi-bonn

>Niemand, den ich kenne, benutzt beim Erzählen in der Vergangenheit abgeschlossener Ereignisse auch wirklich das dazugehörige Perfekt.

*raeusper*, in der Vergangenheit abgeschlossene Ereignisse werden im Plusquamperfekt formuliert.

>Im Gegenteil: Das wird sogar als merkwürdig, oft gar falsch empfunden. Beispiel: "Gestern war ich auf dem Weihnachtsmarkt." ist schlichtweg falsch; denn ich sitze ja jetzt wieder im Büro.

Wow, das praeteritumfreie Buero, das ist ja mal ein Ding... :D

Darfst Du dann im Buero auch nicht sagen "1939 begann der zweite Weltkrieg."?

>Aber niemand kommt auch nur auf die Idee (korrekt) zu formulieren "Gestern bin ich auf dem Markt gewesen.".

Wenn ein Satz mit "gestern" beginnt, so bezeichnet er eine Handlung oder einen Zustand in der Vergangenheit. Sind wir uns da einig? - Gut. ;-)

Es heisst also entweder "Gestern (um 15 Uhr) war ich auf dem Weihnachtsmarkt." oder "Gestern (um 16 Uhr, als ich wieder zuhause war,) war ich auf dem Weihnachtsmarkt gewesen.

Aber mit Hilfsverben ist das Thema nicht so gut ersichtlich. Sagen wir, es geht um Gluehweintrinken. Dabei kommt auch gut heraus, dass die Wirkung der abgeschlossenen Handlung zu einem spaeteren Zeitpunkt noch fortbesteht, was ja eine Idealbedingung fuer das Perfekt und Plusquamperfekt ist. ;-)

Heute kannst Du sagen:

a) "Gestern um 15 Uhr trank ich Gluehwein."

B) "Als ich gestern um 16 Uhr vom Weihnachtsmarkt heimkehrte, hatte ich Gluehwein getrunken und spuerte die Wirkung noch."

Gestern konntest Du sagen:

a) Um 15 Uhr: "Ich trinke Gluehwein."

B) Um 16 Uhr: "Ich habe Gluehwein getrunken, ich spuere die Wirkung noch."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Original geschrieben von gajUli

Original geschrieben von timmi-bonn

*raeusper*, in der Vergangenheit abgeschlossene Ereignisse werden im Plusquamperfekt formuliert.

Da kannst Du mal sehen, wie sich die Zeiten schon geändert haben (hupps - Doppelsinn; das merke ich ja jetzt erst ;) ). Ich habe zu meiner Schulzeit noch gelernt: Perfekt = in der Vergangenheit begonnen und abgeschlossen; Imperfekt: in der Vergangenheit begonnen und zum Erzählzeitpunkt immer noch andauernd. Das Plus-quam-perfekt durfte nur benutzt werden um etwas zeitlich zu beschreiben, was in der (Erzähl-) Vergangenheit bereits vollendet war.

Und das wurde uns stets als im Einklang mit den grammatischen Regeln des Lateinischen und Griechischen (hier ist es durch den Aorist allerdings noch etwas komplizierter) erklärt.

Wie gesagt: Die Sprache lebt. ...Und ich bin ein altmodischer Breitspur-Humanist, der mit so modernem Kram wie "Präteritum" heute noch klarkommen soll. :D

gruß, timmi

PS: Und jetzt komme mir nur ja nicht auch noch mit dem "präsens historicum"! ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Original geschrieben von timmi-bonn

>Ich habe zu meiner Schulzeit noch gelernt: Perfekt = in der Vergangenheit begonnen und abgeschlossen;

Jau. Hat es aber keinen Bezug zur Gegenwart, drueckt sich das im Praeteritum aus, s. u.

Dein Weihnachtsbesuch am Vortag hat keinen erkennbaren Bezug auf Dein Gegenwartssein im Buero.

>Imperfekt: in der Vergangenheit begonnen und zum Erzählzeitpunkt immer noch andauernd.

Duden, Deutsches Universalwoerterbuch, 1989:

Imperfekt verweist auf Praeteritum: "Zeitform, die das verbale Geschehen oder Sein als vergangen darstellt [ohne Bezug zur Gegenwart, im Unterschied zum Perfekt]"

Zum Erzaehlzeitpunkt kann es also nicht mehr andauern.

>Das Plus-quam-perfekt durfte nur benutzt werden um etwas zeitlich zu beschreiben, was in der (Erzähl-) Vergangenheit bereits vollendet war.

Joo. Vergangen zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit.

>Wie gesagt: Die Sprache lebt. ...Und ich bin ein altmodischer Breitspur-Humanist, der mit so modernem Kram wie "Präteritum" heute noch klarkommen soll. :D

s. o. Praeteritum=Imperfekt

>PS: Und jetzt komme mir nur ja nicht auch noch mit dem "präsens historicum"!

Keine Sorge, das heben wir uns fuer die naechste Doku-Zeitformen-Diskussion auf. ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...