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ne geschichte für euch....


EvilKneevil

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Hallo ihrs,

ich hab vor einiger zeit mal ne kurzgeschichte geschrieben, als ich gerade von ner ziemlich wüsten fete nach hause gekommen bin und nicht schlafen konnte und da ich heut morgen eher weniger zu tun habe dachte ich mir: postest du se mal und schaust was die anderen dazu sagen....

viel spaß beim lesen... ;)

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Schneeflocken fielen wie eine düstere Armee auf die Stadt hinunter. Sie bedeckten die Straßen, die Häuser, die Fenserbänke. Seine Fensterbank. Eine Spinne kroch langsam, angelockt von dem Zucken der Flocken, auf ihrem Netz empor, hungrig, bereit zu töten. Sein Fenster war wie immer noch hell erleuchtet, er war jede Nacht einer der letzten in der Stadt, der Schlaf fand.

...Sein Kinn ruht auf dem kalten Metall. Sein Gesicht ist verkrampft vor Anspannung, er schließt die Augen. Plötzlich entspannt sich sein Blick und für den Bruchteil einer Sekunde kann man fast ein Lächeln vermuten. Sein Kopf fährt nach oben, öffnet sich und spuckt seinen rosigen Inhalt auf die weiße Wand hinter ihm....

Er öffnete langsam die Augen und blickte sich um. Wie durch eine dichte Nebelwand erkannte er schemenhaft die Umrisse seiner Möbel, er lag aber nicht in seinem Bett, soviel war sicher. Er zitterte, ihm war eiskalt, und sein Kopf fühlte sich so leer an wie immer nach einer dieser Nächte die er mit seinem alten Kumpel Jack Daniels vor dem Fernseher verbracht hatte. Er versuchte, sich zu erinnern, was er in der letzten Nacht getan hatte.

Langsam klärte sich sein Blick, er sah seinen Tisch, einen überquellenden Aschenbecher und eine Whiskyflasche. Irgend etwas stimmte mit der Perspektive nicht, er wußte nur noch nicht so genau, was, es war, als wären die Dinge auf die Seite gelegt worden. Sie strotzten auf erstaunliche Weise der Schwerkraft, schienen auf dem Tisch festgeklebt zu sein. Er hob den Kopf und erkannte, daß dies die Dinge wieder ins Lot brachte. Schwerfällig griff er nach der Whiskyflasche und schüttelte sie, doch sie war leer...

Er taumelte aus der Tür seiner kleinen Zweizimmerwohnung in das dunkle, nach Kot und alter Pizza stinkende Treppenhaus. Ihm wurde schlecht und sein Gleichgewichtssinn lag wohl noch auf dem Tisch, doch er schaffte es dennoch bis an die Eingangstüre. Gleisendes Licht blendete seine Augen und lähmte ihn für einige Minuten völlig. Er versuchte krampfhaft, sich zu erinnern, warum er hier stand, im Morgengrauen, zitternd, nur mit Shorts und einem dreckigen T-Shirt bekleidet und bis zu den Knöcheln im Schnee. Er wollte gerade wieder in seine Wohnung zurückgehen, als es ihm wieder einfiel. Whisky. Das war es. Nur zweihundert Meter bis zur Tankstelle, die hatte jetzt schon offen, schnell rein, Jack kaufen, wieder raus. Das konnte er schaffen.

Die Kassiererin saß hinter ihrer Theke und las in einem Buch, krähte ihm ohne sich umzublicken ein „Morgen“ entgegen. Er schluffte unbeholfen zu dem Spirituosenregal und griff nach einer Flasche. Mit einem eleganten Taumeln drehte er sich um und visierte die Theke an. Die Kassiererin war immer noch völlig in ihr Buch vertieft, doch als er ihr die Flasche mit einem dezenten Schwung vor die Nase hielt, schreckte sie herum.

Sie starrte ihn an, ihr Mund stand weit offen, ihre Augen waren weit aufgerissen und sie begann zu schreien. Er wich zurück, taumelte und fiel hin. Sie schrie immer noch, schwerfällig stand er auf und wollte etwas beruhigendes sagen, doch seine Lippen waren wie zusammengeklebt. Er tastete nach seinem Mund und fand eine klebrige, feuchte Masse, sah seine Finger an. An seinem Zeige- und Ringfinger klebte etwas bräunliches, dickflüssiges, als er mit dem Daumen darüberfühlte, fühlte es sich angenehm weich an. Die Whiskyflasche zerschellte auf dem Boden. Die Kassiererin war kreidebleich, sah ihn immer noch mit panischen Blick an. Er betastete seinen Kopf, seine Stirn fühlte sich normal an. Als er mit der Hand seine Haare entlang strich, bemerkte er wieder diese merkwürdige, glitschige Substanz. Er griff sich an den Hinterkopf, doch da war nichts. Seine Hand schreckte zurück, merkwürdige Gedanken schossen durch seinen Kopf. Er fühlte noch einmal, wie es ihm schien, in seinen Kopf hinein. Entsetzt schrie er auf und lief zur Türe. Er stieß sie auf und rannte, sich an Mauern und Laternenpfahl abstützend, zurück zu seiner Wohnung.

Er verschloß die Türe hinter sich, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und sackte zu Boden. Er versuchte nachzudenken, konnte aber keinen klaren Gedanken fassen. Er raffte sich auf und taumelte ins Badezimmer. Seine Hände umschlossen das Waschbecken, langsam hob sich sein Blick zum Spiegel.

Wo seinen Hals den Unterkiefer berührte, klaffte nun ein ungefähr walnussgroßes Loch, sein Hals und sein Mund waren von geronnenem Blut völlig verlebt. Langsam senkte er den Kopf und blickte nach oben. Er sah Blutspritzer auf seiner Stirn, seinen Haaransatz, verklebte Strähnen und kleine, porzellanfarbene Splitter. Dann nichts. Er sackte zusammen. Er schluchzte. Er drehte den Kopf und sah in sein Zimmer. In einer Blutlache lag sein alter Revolver. Seine Gedanken waren wirr, was hatte er nur getan?

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