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Geschrieben

Hallo zusammen,

ich bin seit 22.01.2004 ausgelernter Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Mein Ausbildungsbetrieb konnte mich nach der Lehre nicht übernehmen. Nach 2 Wochen Jobsuche hatte ich gleich 2 konkrete Stellenangebote. Zwischenzeitlich hatte sich mein ehemaliger Chef wieder bei mir gemeldet und mir ebenfalls wieder eine Stelle angeboten. Nach reichlicher Überlegung und Abwägung der verschiedenen Argumente habe ich mich entschlossen nicht wieder bei meinem Ausbildungsbetrieb anzufangen und hab mich für was anderes entschieden. Nach zwei Tagen in der neuen Firma und einem weiteren Telefonat mit meinem alten Chef habe ich meinen neuen Arbeitsvertrag storniert und hab letzten Freitag bei meinem alten Betrieb unterschrieben. Das tragende Argument für diese Entscheidung war natürlich ein Verdienstunterschied von 6000.-€ im Jahresbruttegehalt, ausserdem kenne ich die Firma und die Kollegen und hätte mich dahingehend nicht groß einarbeiten müssen.

Da ich eine sehr anspruchsvolle Aufgabe übernehmen sollte habe ich meinem Chef angeboten unentgeltlich eine Woche früher anzufangen um möglichst schnell reinzukommen. Gestern wurde ich dann zum Vorstand zitiert und wurde zusammen mit 13 anderen Kollegen, mit einer Kündigungsfrist von 4 Wochen, entlassen. Sowas nenne ich eine absolut linke Aktion, die beiden anderen Angebote sind natürlich weg und ich muss wieder von vorne anfangen. Ich bin jetzt also, dank der unglaublichen Inkompetenz der Betriebsleitung, wieder arbeitslos.

Die Betriebsleitung ist scheinbar nicht in der Lage soziale Verantwortung für ihre Mitarbeiter zu übernehemen und unterschätzt scheinbar die Tragweite solcher kapitalen Fehler. Der Fehler den die Herren Vorstände gemacht haben liegt natürlich nicht darin die Kündigung ausgesprochen zu haben, sondern mir dieses Angebot zu machen.

Wenn das die Art ist, mit der Unternehmen mit jungen Berufseinsteigern umgehen dann wird mir ganz anders.

Was meint ihr?

mfg,

Jazzman

Geschrieben

So was würde ich mal an eine Zeitung (oder anderes Medium) schicken die stellen solche unverschämten Fälle gerne immer mal dar...

Man muss ich jetzt mal überlegen.... was ist wenn du jetzt erst mal keinen Job mehr findest wegen der Blödheit und Inkompetenz deines Chefs bist du jetzt arbeitslos und du könntest so schon in einem neuen Job sitzen wenn dich dieser Kerl in Ruhe gelassen hätte...

Denn es kann einem ja keiner erzählen das der von der schlechten Lage seiner Firma nicht vorher gewußt hat....

Ist aber einer Freundin von mit ähnlich gegangen.... solch ein fehl verhalten von Vorgesetzten kommt leider häufiger vor als man denkt.... sie hatte nur das Glück das noch das Angebot einer firme vorher noch gültig war und sie da noch unterkommen konnte...

Aber bei solchen Fällen wünscht man sich das man könnte solche Leute irgendwie belangen... das sie so mir nichts dir nichts mit den Leben anderen Leute umgehen...

Absolut unverständlich...

Ich wünsche dir viel Glück bei deiner jetzigen Jobsuche und hoffe das es bald wieder klappt !

Nadine

Geschrieben

Guten Morgen,

das Erlebte spiegelt genau die Moral wieder, die zur Zeit in dieser Branche und auf dem ganzen Arbeitsmarkt verbreitet vorherrscht. Mit den Arbeitssuchenden (ich verwende extra diesen Begriff) wird umgesprungen wie mit Vieh. Das die Leute ein soziales Umfeld haben, Familie, das ist nicht relevant. Es wird überhaupt nicht mehr der Mensch gesehen.

Lass dich nicht unterkriegen.

;)

Geschrieben
Original geschrieben von Darth_Zeus

Wie heisst denn die Firma, in der du gerade arbeitest? Welche Stadt?

Nur aus Interesse.

Ist ja nicht verboten, so was zu sagen, oder?

Vielleicht könnte man ja hier in einem Bereich der nur für Mitglieder zugänglich ist, eine schwarze Liste führen.

So eine Company dürfte nicht eine Bewerbung mehr auf den Tisch bekommen.

Nur so als Vorschlag.

Gruss

Lothy

Geschrieben

Ich würde zum Anwalt gehen. Schließlich hast du durch deren Inkompetenz jetzt keinen Job mehr, den du ohne ihr super Angebot noch gehabt hättest. Eigentlich hättest du Anspruch auf Schadensersatz, würde ich sagen. Hast du eine Rechtschutzversicherung? Wenn ja, versuche es.

Geschrieben

Moin!

Das solch ein Verhalten mehr als "scheibenkleister" ist, brauch man bestimmt nicht mehr zu erwähnen! Zumal man noch anbietet eine Woche unentgeldlich zu arbeiten und eine vorhandene Stelle aufgibt.

Die ct' besitzt ja die Sparte Vorsicht Kunde. Vielleicht wird es demnächst einen eigenen Bereich Vorsicht Arbeitgeber geben. :)

Das grosse Problem Arbeitgebermarkt! Wie soll man sich gegen solche Diskrepanzen wehren?

tronsam

Geschrieben

Und du könntest die Geschichte "Bizz" auf Pro7 melden. Dort wird das "Fass ohne Boden" verliehen. Diese Firma währe genau das richtige dafür. Allerdings hilft dir das selber nicht wirklich weiter. Sowas ist wirklich ganz übler Scheibenkleister.

Geschrieben

Aber vielleicht müssten diese Geschichten wirklich mehr in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, damit die Firmen mal wieder sehen, dass sie es mit Menschen zu tun haben und langsam mal wieder Manieren lernen. Ich weis es ist einfacher gesagt, als dann so einen Schritt zu gehen. Aber es kann doch nicht sein, dass keiner mehr was wert ist.:(

Geschrieben
Original geschrieben von HELLmut

Kann mir nicht vorstellen, das da was zu holen ist @ Sandrin :(

Hat die Firma keinen Betriebsrat, der wäre doch normal für sowas zuständig ?

Dennoch, ich würde es auch probieren (zum Anwalt gehen). Schließlich ist der Kollege Threadersteller nicht nur den Job los, IMHO kriegt er wegen der kurzen Beschäftigungszeit auch nur auf Grundlage seines Azubi-Gehaltes Arbeitslosengeld. Oder?

Gruß,

pepper

Geschrieben

Ich würde mich an Stelle des Thread-Erstellers auch ans Arbeitsamt wenden. Ich kann mir gut vorstellen, dass das AA durch solche Aktionen sein Arbeitslosengeld von der Firma zurückverlangen kann. Schließlich wurde seine Arbeitslosigkeit durch diese Firma verursacht; ansonsten hätte er ja einen Job gehabt und wäre nicht arbeitslos.

Geschrieben
Original geschrieben von Nomade

Mich würde interessieren wie weit man da mit einer Klage kommen würde?

(Und ist es diese Mühe wert?)

Schadenersatz, Lohnausfall?

Da du dort letztendlich unterschrieben hast, ist es - kurz und schmerzlos - leider dein eigenes Problem. Der Arbeitgeber mag hier zwar moralisch fragwürdig gehandelt haben, daran ist aber rechtlich nichts auszusetzen.

Soll heißen, du wirst weder Schadensersatz noch sonst irgendetwas erhalten, wenn der Arbeitgeber nachweist, dass deine Kündigung betriebsbedingt und sozial verträglich, also nach einem Sozialplan war. Da spielt es keine wesentliche Rolle, wie lange du jetzt beschäftigt warst.

Geschrieben
Soll heißen, du wirst weder Schadensersatz noch sonst irgendetwas erhalten, wenn der Arbeitgeber nachweist, dass deine Kündigung betriebsbedingt und sozial verträglich, also nach einem Sozialplan war. Da spielt es keine wesentliche Rolle, wie lange du jetzt beschäftigt warst.

Ich weiß nicht, ich bin mir da nicht so sicher. Leider bin ich aber kein Jurist.

Geschrieben
Original geschrieben von Sandrin

Ich weiß nicht, ich bin mir da nicht so sicher. Leider bin ich aber kein Jurist.

Ich bin mir da aber sicher. ;)

Es fehlen aber nichts desto trotz weitere Angaben, die der Threadersteller wahrscheinlich gar nicht machen kann. Es kann nämlich - nach seiner Beschreibung zu urteilen - genau so gut sein, dass er als Spezialist eingestellt worden ist, ohne dass berücksichtigt wurde, dass er aufgrund seines Alters, seiner Betriebszugehörigkeit, seiner Lebensumstände ganz oben auf dem Sozialplan stehen müsste, wenn betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden.

Trotzdem hat er keinen Anspruch auf Schadensersatz, im Gegenteil, er wird sich beim Arbeitsamt die Frage gefallen lassen müssen, warum er eine bereits angetretene Stelle aufgegeben und dafür eine andere angenommen hat. Dafür trägt er die alleinige Verantwortung, und daraus kann er seinem Noch-Arbeitgeber keinen Strick drehen.

Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass er angibt, er hätte nicht von der Firma übernommen werden können. Daraus ergibt sich, dass er gewusst hat, dass die Firma möglicherweise finanziell angeschlagen ist.

Wie man es dreht und wendet, es bleibt beim persönlichen Pech, und da kann er Anwälte konsultieren, wie er lustig ist, jedes Arbeitsgericht wird ihm genau diese Fragen stellen und sie zu Lasten legen.

Geschrieben

Ihm ist ja dadurch ein wesentlicher Schaden entstanden und seine Zukunft wurde damit (ich will jetzt nicht sagen auf´s Spiel gesetzt), aber doch gefährdet/belastet.

Ein Anwalt wär da wirklich nicht verkehrt, falls möglich.

Geschrieben
Original geschrieben von Nomade

Ihm ist ja dadurch ein wesentlicher Schaden entstanden und seine Zukunft wurde damit (ich will jetzt nicht sagen auf´s Spiel gesetzt), aber doch gefährdet/belastet.

Ein Anwalt wär da wirklich nicht verkehrt, falls möglich.

Und ? Die Eigenverantwortung darfst du nicht vergessen. Wenn mir meine Firma sagt "Wir können dich nicht übernehmen", und zwei Wochen später können sie plötzlich doch, werde ich stutzig und frage nach, bevor ich unterschreibe, vor allem, wenn ich bereits eine andere Stelle sicher habe.

Geschrieben

Hi also ich denke ebenfals das diese aktion sch**** war. Aber das Problem ist ja nicht nur das von lpd genante sondern Hinzukommen war er auf grund einer neu einstellung doch vermutlich in der Probezeit. In der Probezeit darf beiderseits ohne eine frist und ohne angabe eines grundes das Arbeitverhältnis beendet werden.

Somit ist da Rechtlich garnichts zu machen.

Geschrieben
Original geschrieben von Nomade

Aber wenn er jetzt nachgefragt hätte bzw. hat und keine bedenklichen Gründe entdeckt. Dann würd´s doch auch nix ändern oder?

Die Tatsache, dass er nicht übernommen werden konnte und die Firma plötzlich ihre Entscheidung revidiert, ist bereits ein bedenklicher Grund. ;)

Geschrieben

Ich glaube trotzdem, dass evtl eine Chance besteht. Die Firma hat ihn ja "wider besseren Wissens" eingestellt. Ich würde einfach mal jemanden Fragen, der sich mit Arbeitsrecht auskennt. Leider kenne ich keinen Anwalt in dieser Sparte.

Geschrieben
Original geschrieben von Sandrin

Die Firma hat ihn ja "wider besseren Wissens" eingestellt.

Und genau das ist unklar. Und dass er von all dem nichts gewusst haben will, wird ihm keiner abkaufen, bzw. man wird ihm vorhalten, dass er sich nicht genügend informiert hat. Hätte er konkret nachgefragt, warum die Firma ihn erst nicht übernehmen konnte und dann doch, und die hätten ihm finanzielle Schwierigkeiten genannt, die aber beseitigt wären, dann hätte er eine minimale Chance wg. arglistiger Täuschung, so aber hat er die nicht.

Und selbst wenn er Recht bekommen würde, müsste er immer noch erklären, warum er eine bereits angetretene Stelle dafür aufgegeben hat. Das wird er bereits erklären müssen, wenn er jetzt Arbeitslosengeld beantragt.

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