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Geschrieben

Eins vorweg!

Es ist nicht mein Ziel irgendjemanden hier im Forum persönlich anzugreifen!

Aber ich glaube man sollte auch mal über das moderne Anspruchsdenken in unserer Arbeitswelt reden (das was man eigentlich auch in dem ach so unnötigen Ethik Unterricht machen könnte). Ich hoffe auf eine fruchtbare Diskussion und kein Gemetzel.

Klar kann man sich immer weiter qualifizieren, noch ne Zertifizierung hier oder ein Studium da. Die Frage ist hilft einem das? Wer will mich denn haben wenn ich mit Ende 30 endlich auf dem Arbeitsmarkt aufschlage, und mit Stolz geschwellter Brust sagen kann, nach der Schule hab ich erstmal ne Ausbildung gemacht um festzustellen das mich ( das nicht fordert, ich keinen Job kriege, das nicht für meine Karriere reicht, etc.). Anschliessend hab ich ne Weiterbildung zu diesem oder jenem gemacht und dachte mir dann das es für meine Karriere am förderlichsten ist noch ein bisschen zu studieren. Um das dann auch alles perfekt zu machen habe ich nach 14 Semestern BWL endlich mein Studium abgeschlossen und erwarte das ich sofort als Manager eines grossen IT-Unternehmens eingestellt werde. Immerhin habe ich ja jetzt aktuelles Wissen das mich klar vor meine 4,5 Millionen Mitbewerber schmeisst die womöglich veraltete Erfahrungen aus ihrem bisherigen Arbeitsleben haben.

So, bevor ich ans Kreuz geschlagen werde (wegen der kleinen Denkanregung oben) hier mal meine Meinung. Bei den aktuellen Arbeitslosenzahlen können wir uns in weiten Teilen Deutschlands nicht über Arbeitskräfte-Mangel beklagen. Will heissen das in der Regel nur die besten(?) einen Job kriegen. Heisst im Umkehrschluss aber nicht automatisch das jeder der keinen kriegt schlecht ist. Bei 300 Bewerbungen auf einen Job liegt man bei Platz 10 ja auch ganz gut, auch wenn einem das nicht hilft. Es ist halt nicht mehr so das man nur auf die Strasse stolpern muss um einen Job zu kriegen. Und dann stellt sich ja auch noch die Frage wie sehr will ich das denn.

Ich könnt jedesmal k**zen wenn ich höre das 30 Kilometer zur Arbeit zu weit ist weil man dann ja umziehen muss (wie machen das all die Leute die täglich 100 KM und mehr nach Rhein-Main pendeln?), oder der angebotene Job bringt nicht genug Geld. Ist denn das Ziel etwas für das eigene Selbstwertgefühl (ich werde gebraucht, ich bin produktiv) zu tun heute nichts mehr wert??

Es ist ja schön das sich in unserer Gesellschaft heutzutage jeder selbst verwirklichen kann, aber muss das immer zu Lasten der Allgemeinheit gehen?

Muss es eine Ausbildungsplatzabgabe geben weil nicht für jeden der Ausbildungsplatz vorhanden ist den er/sie möchte? Hoffe mal das es trotzdem in Zukunft noch genügend Bäcker und Metzger geben wird (will nämlich weiterhin leckere Lebrkäsbrötchen essen und keinen grünen Brei).

Nachdem ich inzwischen schon spüren kann wie sich die Nägel in mein Fleisch bohren, hier mein abschliessender Kommentar.

Ich wünsche weiss Gott niemandem die Arbeitslosigkeit, und ich gönne auch jedem seine Stütze, aber ich glaube in einer Zeit mit bald 5 Millionen Arbeitslosen ist es denke ich an der Zeit die Ansprüche wiedermal ein bisschen zurück zu schrauben.

So, jetzt bin ich fertig mit Frust von der Seele reden und bereit zerissen zu werden. :(

Greetz

Lutz

Geschrieben

die quelle deines frustes bleibt mir verborgen

ethik (oder religions) unterricht ist nie überflüssig, höchstens mal schlecht gemacht.

was macht die ausbildungsplatzabgabe in dem ganzen wust, ansonsten gibt es sie nicht weil zuwenig wunschausbildungsplätze sondern überhaupt zuwenig ausbildungsplätze zur verfügung stehen. (ob sie zur lösung des problemes ein probates mittel ist, sei zunächst dahingestellt).

die meisten (darunter auch ich) arbeiten primär zum lebensunterhalt und zur sicherung/steigerung des lebensstandards. daher ist die frage, ob es sich lohnt grundsätzlich erstmal berechtigt.

mobilität ist eine feine sache, wird aber mit kindern und eventueller

eigener immobilie am hals nicht immer zur einfachen übung.

ansonsten finde ich post als allgemeinen rundumschlag. ich habe keine kenntnis was du exakt beabsichtigst.

aber so könnte es anderen mit meinem post auch gehen.

[ich schreibe nicht aus bosheit alles klein. danke]

Geschrieben

Die Quelle meines Frust lässt sich auch recht schwer in Worte fassen, sagen wir mal in den letzten Wochen bin ich häufig über Mitmenschen gestolpert die z. B. der Meinung sind man hat ja x Jahre in die AV eingezahlt, also sucht man nicht nach einem Job sondern nach einem gefälligen Job (nah, gut bezahlt etc.), denn man hat sich das ja verdient.

Genauso (hier kommt di Ausbildungsplatzabgabe) ist mir in letzter Zeit immer öfter die Ansicht über den Weg gelaufen das es zu wenig Ausbildungsplätze gibt. Das will ich allgemein auch nicht bestreiten, aber denke ich ist diese geplante Abgabe der falsche Weg, vor allem solange es Ausbildungsplätze gibt die nicht besetzt werden können weil sie niemand haben will (da bin ich bei meiner Lebrkässemmel).

Mit dem Rundumschlag hast Du zweifelsohne recht, deshalb hab ich auch ganz allgemein geschrieben und will niemandem auf die Füsse treten sondern mir einfach meinen aufgestauten Dampf ablassen. Und vielleicht bin ich ja mit der ein oder anderen Meinung auch nicht allein.

;)

Geschrieben

Es gab und wird auch immer Leute geben die zu hohe Vorstellungen haben.

Früher waren Handwerksberufe total gefragt, nun suchen die Handwerker händeringend nach tauglichen Azubis. Das Problem bei den Handwerkern etc. ist, dass sich dort nur noch die Bewerben die sonst keine Chance haben...und teilweise auch von den Berufen nicht genommen werden (wegen fehlenden kenntnis und wissen)......

Warum jetzt soviele studieren gehen, ist ja eigentlich auch ersichtlich. Bei keinen Job, muss man ja etwas anderes machen. Also geht jeder der Abi o.ä. hat halt studieren anstatt auf der Strasse zu hängen.

Vor 3 Jahren sah das mit den IT Berufen ja noch ganz anders aus, da haben sich halt viele gedacht "mach ich mein Hobby und das was ich gerne mach halt zum Beruf und mach eine Ausbidung ohne studium".

Vielleicht sehen auch viele einfach, dass FI nicht wirklich der Job ist, den sie wollten. Wer weiss schon mit 16 oder 18 was er wirklich sein leben lang machen will........und gehen deswegen nun noch etwas studieren.

Bei uns wird extra so ein Kombi Modell angeboten, erst Ausbildung und dann FH Studium.

Aber klar gibt es immer Leute die über zuwenig Geld etc. jammern......ob das nun etwas modernes ist oder es schon immer gab.....

Die Welt ist jetzt wohl auch nicht schlechter als vor einigen Jahren.

Und jammern konnten die deutschen schon immer :D :floet: (nicht hauen wegen den letzten satz :))

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