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Geschrieben

Hallo Zusammen,

ich wollte ich euch mal um eure Meinung fragen.

Was denkt ihr zum Thema Betriebsrat?

Bei meinem Arbeitgeber haben sich die Einstellungen der einzelnen Betriebsratsmitglieder geändert und im Frühjahr nächsten Jahres werden wohl Neuwahlen ins Haus stehen.

Ich bin angesprochen worden, ob ich mir das vorstellen könnte - Mitglied Betriebsrat - da ich die Meinung bzw. Einstellung teilen würde und der Kollege Leute suchte.

Was denkt ihr - würdet ihr das machen? Ist eigentlich eine Form der Arbeitsplatzsicherung ?!

Geschrieben
Hallo Zusammen,

ich wollte ich euch mal um eure Meinung fragen.

Was denkt ihr zum Thema Betriebsrat?

Bei meinem Arbeitgeber haben sich die Einstellungen der einzelnen Betriebsratsmitglieder geändert und im Frühjahr nächsten Jahres werden wohl Neuwahlen ins Haus stehen.

Ich bin angesprochen worden, ob ich mir das vorstellen könnte - Mitglied Betriebsrat - da ich die Meinung bzw. Einstellung teilen würde und der Kollege Leute suchte.

Was denkt ihr - würdet ihr das machen? Ist eigentlich eine Form der Arbeitsplatzsicherung ?!

Erstens eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit, da Du im Auftrag der Mitarbeiter handelst und auch über das nötige Wissen verfügen musst.

Es ist ne Form der Arbeitsplatzsicherung auf Zeit, und mach Dir bewusst, dass es sein kann, dass Du Dich bei der Geschäftsführung durch die Tätigkeiten als Betriebsrat sehr unbeliebt machen kannst.

Ich würds nicht machen, bin dafür noch zu jung und verfüge nicht über das nötige Wissen.

Gruß

Containy

Geschrieben

Wie Containy schon sagte, erfordert die "Tätigkeit" ein hohes Maß an Wissen, vor allem im Arbeitsrechtlichen Bereich. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass du dir auf jeden Fall noch eine Menge Wissen aneignen müsstest. Im Betriebsrat zu sein erfordert des Weitere Einfühlungsvermögen, Verhandlungsgeschick und noch viele Dinge mehr. Überlege es dir gut, ob du so einem verantwortungsvollen Posten übernehmen willst. Und was Containy schon sagte, du machst dich dadurch bei manchen Kollegen vielleicht unbeliebt. Insbesondere dann, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen, die nicht im Sinne der Belegschaft, sondern eher im Sinne der Geschäftsführung sind.

Geschrieben

Hallo,

ich selber war bei meinem vorherigen Arbeitgeber JAV-Vorzitzender (Jugend- und Auszubildendenvertretung), und habe daher an fast jeder Betriebsratssitzung teilgenommen.

Wie mein vorredner schon sagt muss du dich darauf einstellen, dass du dich ggf. bei deinem Arbeitgeber sehr unbeliebt machst. Bei uns war der Betriebsrat der Geschäftsführung immer ein Dorn im Auge.

Darüber hinaus muss du dich auf reichlich mehrarbeit einstellen. Die Zeit die du für BR-Aufgaben aufwendest wird dir zwar als Arbeitszeit angerechnet, aber deine "normalen" Arbeitsaufgabe werden natürlich nicht weniger.

Das soll aber jetzt nicht heißen, dass ich dir davon abrate. Ganz im Gegenteil. Den meisten Menschen fehlt es einfach an Courage bei schwirgen entscheidungen sich gegen die Geschäftsführung zu stellen und ich finde es immer gut wenn sich Leute dafür entscheiden sich für die anderen Arbeitnehmer einzusetzen.

Gruß,

Christian

Geschrieben

Ausserdem solltest du davor wissen, ob du die meisten Meinungen des Betriebsrates teilst bzw. für richtig hälst ;)

Man kann zwar auch als "revolutzer" im BR aber dann hat man da auch nicht so viel spass ;)

Ausserdem ist dann die Wahrscheinlichkeit im Vorstand zu kommen :D

Geschrieben
Ausserdem solltest du davor wissen, ob du die meisten Meinungen des Betriebsrates teilst bzw. für richtig hälst ;)

In unserem BR gab's Unstimmigkeiten und die eine Seite vertritt die Meinung: BR handelt i.A. der Arbeitnehmer und die andere: BR handelt für und mit den Arbeitnehmern!

Und ich denke auch, dass ein BR eher mit den Betroffenen anstatt nur anstelle von Ihnen handeln sollte . . . somit wäre das erste geklärt. Und was die Interessen angeht - diese werden gerade mit den neuen potenziellen Kollegen gemeinsam erarbeitet.

Geschrieben

Wenn man sich für die Aufgabe gewachsen fühlt sollte man das machen.

Das Wissen kommt mit der Zeit.

Ich selbst bin GJAV-Vorsitzender und könnte mir eine BR-Tätigkeit gut vorstellen, auch wenn ich dafür noch nicht alles weiß.

Auf die Einstellung kommt es an!

Gruß

stoffTEC

Geschrieben

Servus,

BR ist normalerweise Karrierekiller (ein freigestellter auf jeden Fall).

Deshalb mein Rat:

Wenn du also in dieser Firma noch was erreichen willst, dann lass es bleiben.

Ich persönlich würde BR erst ab 40-45 Jahren machen wenn ich bis dato in meiner Firma keine Führungsposition hätte.

cya

alligator

Geschrieben

Als Kenner unterschiedlichster BRs kann ich dir nur den einfachen Tipp geben:

Schau es dir mal an, wenn du wirklich darauf Lust hast - also lass dich für 2 Jahre (?) wählen. Danach kannst du immer noch entscheiden, ob es "doof" war oder "genial" - oder irgendwas dazwischen...

Ein Karrierekiller sollten zwei Jahre nicht sein. Trotzdem solltest du dir öffentliche Aussagen ab dann vier Mal überlegen und sehr besonnen agieren - im BR und am normalen (bleibenden) Arbeitsplatz.

Viel Glück bei der Entscheidung, bei der Wahl und ggf. viel Erfolg!

Michael

Geschrieben
Kannst du bitte erläutern, warum BR ein Karrierekiller sein soll?

Servus,

also bei einem freigestellten BR ists ja relativ deutlich. Selbst bei "nur" einer Amtszeit (4 Jahre) nicht im Beruf zu sein, vor allem in der IT-Branche ist ja logisch, dass man danach nicht mehr das aktuelle KnowHow haben kann.

Bei einem der nicht freigestellt ist geht zwar auch einiges an Zeit drauf (=unproduktiv für die Firma), aber immerhin schafft der noch etwas.

Aber dennoch stell dir vor du bist Chef und willst irgendwelche Sachen ändern und du brauchst bei vielen Dingen die Zustimmung vom BR und der spuckt denke ich häufiger in die Suppe bzw. bringt dich dazu Eingeständnisse zu machen in deiner eigenen Firma oder bringt dich gar vors Arbeitsgreicht . Glaubst du ernsthaft, dass man den BR weiter fördert in der eigenen Firma ? Ich als Chef würde das nicht tun, sondern würde eher versuchen den/die loszubekommen. Ohne Grund gibts den speziellen Kündigungsschutz für Betriebräte nicht ...

Ich halte den BR für wichtig und richtig, aber dennoch ist er im normalfall ein Karrierekiller. Stell dir mal vor in einer Bewerbung würde drin stehen, dass man BR war, denn würd kein Mensch einstellen (aus diesem Grund schreibt man das auch nicht rein ;) )

cya

alligator

Geschrieben

Servus,

klar nur auf persönliche Erfahrungen und Argumente, mehr kann ich da leider nicht bieten. Glaube nicht, dass es da eine Statistik gibt, wieviel ehemalige BR noch was in der selben Firma geworden sind ?!?

cya

alligator

Geschrieben

Hallo!

Also ich kann diese Meinung nicht teilen. Wieso sollte man weil man im Betriebsrat ist nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Dinge sein. Das könnte ich mir höchstens vorstellen wenn jemand seine Arbeitszeit nur im BR verbringt. Aber dass ein Arbeitnehmer nur im BR ist, und nichts sonst mehr tut ist denke ich nur ganz, ganz selten der Fall.

Sabine

Geschrieben
Das könnte ich mir höchstens vorstellen wenn jemand seine Arbeitszeit nur im BR verbringt. Aber dass ein Arbeitnehmer nur im BR ist, und nichts sonst mehr tut ist denke ich nur ganz, ganz selten der Fall.

Hi Woodstock,

nur als Hinweis: darum schreibt alligator hier auch von freigestellten BR-Mitgliedern, denn die machen zu 100% BR-Arbeit.

Geschrieben

Aber dass ein Arbeitnehmer nur im BR ist, und nichts sonst mehr tut ist denke ich nur ganz, ganz selten der Fall.

Sabine

Hallo,

dass ist häufiger der Fall als du denkst.

Schon ab 200 Arbeitnehmer kann 1 BR freigestellt werden.

Schau mal ins BetrVG § 38 (Ausg. 2001), da ist ne Liste drin.

cya

alligator

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