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Ausnutzung der Wirtschaftslage?


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Hallo, hier mal ein Thread für alle Arbeitssuchenden ITler, die schlechte Erfahrungen mit Firmen gemacht haben.

Ich nenne mal die drei krassesten Beispiele aus meinen bisher 3jährigen Jobsuche.

1.) Firma lädt mich zu einem Vorstellungsgespräch ein und stellt mir die Aussicht auf einen Job, soll aber erst einmal

ein paar Wochen zur Probe arbeiten. Okay, dachte ich mir, was habe ich zu verlieren. Die Bezahlung war zwar nicht

so interessant, dafür aber besser als nichts.

Also wurde mir eine 10 Tägige Arbeitsprobe in einer großen Wirtschaftsmetropole im Süden Deutschlands, mit Übernachtung

in der Firmenwohnung und einen Stundenlohn von 20 Euro, allerdings als Freiberufler gestellt. Als ich mich mit den

anderen Mitarbeitern traf, wurde ich zum ersten mal überrascht. Meine Mitarbeiter waren alles Studentische Hilfskräfte

oder ebenfalls Freiberufler die kurzer Hand angemietet wurde. Überraschung zwei war die Firmenwohnung, denn diese stellte

sich als 18m² Wohnung heraus, in der dann 7(!) Mitarbeiter auf engsten Raum übernachteten.

Ich könnte dazu noch viel mehr erzählen, aber das lasse ich mal besser sein. Ein Job ist jedenfalls nicht dabei

rumgekommen und auf das versprochene Fahrtgeld warte ich noch heute.

2.) Vorstellungsgespräch im Norden und vor Ort erfahre ich, das es sich um eine 1/2 Tags Stelle handelt.

Okay, war sicherlich auch mein Fehler gewesen, denn als man mich fragte ob ich mir vorstellen könnte diese

Stelle für 10K Bruto im Jahr anzunehmen und ich zögerte habe ich wohl meinen Kredit verspielt.

So, nun kommt der Hammer:

3.)

Ich komme bei dem Vorstellungsgespräch an und da der Geschäftsführer in einem Gespräch ist fängt ein Mitarbeiter

schonmal an, mit mir das Gespräch zu führen. Er wirkte äußerst nervös und unsicher und erzählte mir gleich was so

meine Aufgaben wären, das mir Praktikanten unterstellt würden denn man arbeite immer mit ein bis zwei Praktikanten.

Hörte sich ja ganz gut an, nun kam der Geschäftsführer dazu, es wurde weiter geplänkelt und dann kam es zu dem

entscheidenen Punkt. Chef meinte, ob ich mir auch ein unendgeldliches Praktikum vorstellen könnte, ich würde ja

auch nur 140km vom Arbeitsort entfernt wohnen. Als ich dies bejahte (1-2 Wochen wären ja okay dachte ich mir) kam

dann folgendes. Man teilte mir mit das das Praktikum mindestens 10 Wochen dauern würde und wie gesagt unendgeldlich

ist. Ich fragte warum es so ein großer Zeitraum sein würde und das im Prinzip doch 1-2 Wochen reichen würden....

Chef sprach sich mit Mitarbeiter (auf griechisch, beides waren Griechen) ab und dann meinte Chef das man sehen wollte

wie ich so mit der Firma zurecht komme und ob ich die Arbeiten wirklich erledigen könne.

Ich verwies auf mein sehr gutes Arbeitszeugnis, meinen 2er IHK Abschluß und diverse Tätigkeiten als Freiberufler bei

den Firmen er ja Rücksprache hätte halten können. Dann meinte er nur dazu das irgendwelche angeblichen Referenzen

und Zeugnisse ja jeder vorlegen könnte und man nicht wisse ob diese stimmen und ob ich wirklich so gut arbeiten würde.

Da platze mir doch fast die Hutschnur, damit stellte er alle schriftlichen Dokumente, Referenzen usw. in Frage.

Ich meinte, das für mich zwei Wochen Praktikum maximum wären und ich auch nicht das Geld hätte 10 Wochen lang 2x täglich

140 km zu fahren. Er meinte, das sei mein Problem und wenn ich bei denen arbeiten wolle ich diese Wochen ableisten müsse

und das alle das so machen würde und die zig andere hätten die das auch machen.

Dazu muss ich sagen, das es eine sehr kleine Firma war und ich neben dem Chef und MA nur eine Sekretärin und einen sehr

jungen Herrn am PC ausmachen konnte.

Die Aussage des Mitarbeiters vorher, das man sehr gerne Praktikanten nimmt und den Druck den der Chef ausübte das ich

mir das möglichst sofort und spätestens am nächsten Morgen Bescheid geben "muss" bewegte mich dann zu der Überlegung

das irgendetwas nicht stimmt und ich nach den 10 Wochen bestimmt keine feste Stelle bekommen würde.

Manchmal habe ich das Gefühl, es könnte Leute/Firmen geben, die die schlechte Wirtschaftslage ausnutzen um billig Personal zu bekommen.

Vor allem bei der letzten Firma scheint sich dieses als Firmenmaxime durchzusetzen, kein Wunder das diese Methoden die Preise im IT-Bereich drücken. Aber vielleicht sehe ich das ganze auch falsch....

Soviel zu meinen Negativ Erfahrungen, ein Großteil aller Vorstellungsgespräche lief positiv ab.

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Ich glaube das gerade bei kleineren Firmen mit skrupellosen Chefs das ganze (wenn vielleicht auch in verschiedenen Ausprägungsgraden) gerne ausgenutzt wird. Als ich meine Umschulung gemacht habe, hatten wir bei 26 Mitarbeitern insgesamt 9 Auszubildende und 7 Praktikanten. Is ja auch ein ganz guter Schnitt. Das ganze ohne Ausbilder der einen regelmäßig betreuen würde.

Wobei das mit Deinen Schilderungen Gott sei Dank nicht mithalten kann.

Aber bei der momentanen Situation verleitet das anscheinend gerade dazu.

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@ Slayer8

also erstens kann man ja mal einen Vertrag machen, denn es gibt ja die Probezeit. Von daher würd ich einer Firma sowieso den Vogel zeigen, wenn sie mit 10 Wochen unentgeldlichen Praktikas daherkommt

Und nen Job als Freiberufler für 20 € annehmen? Frag mich, ob du da noch mit Gewinn arbeitest

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Naja, ein wenig Gewinn war's schon und wie gesagt wurde mir eine Fahrtkostenerstattung

von 30 Cent pro km (das wären für eine Fahrt schon mal eben 100 Euro gewesen) versprochen

die ich allerdings nie zu sehen bekam und eben die Festanstellung.

Wurde aber leider nichts draus....

Aber schon krass, da werden hier (angehende) ITler "eingekauft" und in Städte verschifft und (so vermute ich mal) als Profis verkauft. Zumindest warebn die Vertragsverhandlungen (zu denen es j noch kam) interessant. Meine Vorstellung von 24K brutto im Jahr war noch zu viel, aber die Leute vor Ort (bei der Firma für die wir arbeiteten gab es auch ITler) stiegen mit 35k ein.

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ein wenig Gewinn? Bei 20 € kann man noch rentabel arbeiten? Das rechnest mir mal vor wenn du die Steuern wegrechnest, die Versicherung, Miete ....
Also nur mal als Hinweis: Wenn es sehr gut aussieht (mit Aufträgen) dann : bedeuten 20 € * 60 h (pro Woche) * 4 Wochen einen Monatsumsatz von 4800 Euro.

Rechne mir mal vor, wie du diese ausgeben willst! :D

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Miete und alles muss ich alles derzeit nicht zahlen, da ich noch zuhause wohne und bei 10 Tagen macht das schon 1800 Euro. Wie gesdagt, hab's ja nicht nur für das Geld gemacht, sonder nwiel cih auf eine Festanstellung hoffte.

Ist ja auch egal, ich habe diesen Thread nicht gestartet um mein Leid zu klagen sondern weil cih erfahren sollte ob nur ich immer an solche dubiosen Sachen gerate oder ob auch andere solche WErfahrugnen gemacht haben...

Postet mal eure (Negativ-)Erfahrungen.

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Also nur mal als Hinweis: Wenn es sehr gut aussieht (mit Aufträgen) dann : bedeuten 20 € * 60 h (pro Woche) * 4 Wochen einen Monatsumsatz von 4800 Euro.

Rechne mir mal vor, wie du diese ausgeben willst! :D

na kann ich dir sagen

zum einen wirste anfangs sicherlich ned soviel Aufträge haben. Dann rechnest mal die Steuer weg, die fKV oder PV, die Miete, die Haftpflichtversicherung, Strom, Wasser, Werbungskosten, Telefonk., Fachliteratur, Bürobedarf, Steuerberater, KFZ-Vers., Kontogebühren etc. ...

sicher geht deine Rechnung so auf, auch das mit den 60 Stunden, aber nur für 20 € in der Stunde zu arbeiten, ist schon ein wenig blauäugig :)

So um die 40 € könnte man eher sagen

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sicher geht deine Rechnung so auf, auch das mit den 60 Stunden, aber nur für 20 € in der Stunde zu arbeiten, ist schon ein wenig blauäugig :)

PS: Geht Sie nicht, da du nie mit 60 Stunden ausgebucht sein wirst (oder entsprechen die Akquise in die Zukunft vergessen musst und somit 3 Monate später vor Problemen stehst.)

20 € sind eine Möglichkeit zum Anfang oder auch zwischendurch, um freie Vakanzen auszunutzen, aber bei einem Geschäft ist sicher ab 40 € aufwärts zu kalkulieren. ;)

Wenn, wie hier, die 20 € ohne großen Aufwand generiert werden können, (ein Anruf, und es geht mal wieder weiter), dann sollte man sich ca. 1/3 bis zur Hälfte (am Anfang) daraufeinlassen können, um die Unkosten und den ersten Gewinn (zum Eigenverbrauch) eingefahren hat. (ca. 1600 EURO sicherer Umsatz?)

PS: Wir kommen derzeit zu Zweit mit monatlichen Grundkosten von 500 EURO aus. (Nicht dabei Handykosten, Benzinkosten, Investitionskosten (in Papier etc.), sondern reine Miete Steuerberater und Telefon im Büro).

Als mein Wohnzimmer noch mein Büro war, war der zusätzliche Aufwand natürlich noch geringer.

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20 € die Std.?

also ich habe mal gerechnet:

bei uns gibt es (ausgelernte) Techniker die für ca 2000 EUR Brutto arbeiten (eher sogar weniger, ich weiß das die meisten so 1400 Netto raus bekommen).

Macht bei 12 Gehältern und 40 vollen Std. (ohne Pause, 1/2 Std. wird drangehangen) pro Woche nen Stundensatz von 12,50 EUR. :eek:

Demnach stimme ich der Aussage das Betriebe die Wirtschaftslage ausnutzen 100% zu. Wen man nicht will kann man sich ja immer noch woanders arbeit suchen. Nur wer will das schon, wo man nirgends was findet?

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20 € die Std.?

also ich habe mal gerechnet:

bei uns gibt es (ausgelernte) Techniker die für ca 2000 EUR Brutto arbeiten (eher sogar weniger, ich weiß das die meisten so 1400 Netto raus bekommen).

Macht bei 12 Gehältern und 40 vollen Std. (ohne Pause, 1/2 Std. wird drangehangen) pro Woche nen Stundensatz von 12,50 EUR. :eek:

Also bitte mal nicht Äpfel und Birnen vergleichen. Als Freelancer hast du alle anfallenden Kosten selbst zu tragen. Ebenso wirst du dein tägliches Kilometergeld selbst tragen. Und jedes Blatt Papier und jeden Kugelschreiber und die Büromiete, Telefon, Krankenversicherung etc.

20 € als Freelancer, da kommst du bei deiner Entnahme auf deutlich weniger als 12,50 € Stundensatz (und das ohne große notwendige Investitionen bzw. Vorfinanzierungen - PS: dein ausgelernter Techniker verlangt vor dir, wenn du ihn rufst, einen Stundensatz ab 45 EURO aufwärts - dein Automechanikwerkstattmonteur auch und etc. - würde ich mal schätzen).

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