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Geschrieben

Guten Morgen.

Wahrscheinlich gibt es hier schon hunderte von solchen Threads, aber ich muss meinem Frust mal Luft machen, sonst platz' ich noch... :beagolisc

So langsam komme ich zu der Überzeugung, dass unsere Arbeitskraft nicht wirklich benötigt wird. Und ich frage mich auch, ob meine Ausbildung zum FI/SI das Richtige war, vielleicht wäre ein Studium die bessere Option gewesen. Das wäre zwar auch keine Garantie auf einen Job gewesen, aber der Schritt in die Selbstständigkeit würde mir bedeutend leichter fallen, denke ich.

Ich hab' echt alles versucht, nach der Ausbildung habe ich den Kopf nicht hängen lassen, als mich mein Praktikumsbetrieb nicht übernommen hat. Ich habe mich in den verschiedensten Branchen beworben - mit dem Ergebnis, dass ich eine Woche später in einer Lebensmittelfabrik stand, den ganzen Tag lang ein einziges Knöpfchen gedrückt habe und mein Gehrin abschalten musste, damit ich schnell genug bin.

Nebenbei liefen natürlich die Bewerbungen weiter - und ich hab' denen Preise angeboten (runter bis zu einem Nettolohn von 850 €), nur um Berufserfahrung sammeln zu können...nichts. Keine Vollzeit, keine Teilzeit, kein Praktikum.

Als ich gemerkt habe, wie schnell das Gelernte verloren geht, während ich da an der Maschine für geistig Unterentwickelte stand, habe ich meinen Dozenten um Rat gebeten. Der hat mir erklärt, dass nach ungefähr einem halben Jahr im branchenfremden Umfeld meine Chancen auf einen Job im IT-Bereich gegen Null streben.

Ich habe meinen Entschluss gefasst - ich habe gekündigt. Jetzt werde ich Existenzgründungsseminare besuchen, um den Start in die Selbstständigkeit zu wagen. Wenn meine Motivation und meine Fähigkeiten nicht benötigt werden, muss ich andere Wege suchen.

Wenn schon auf die Nase fallen, dann richtig :D

Gruß, cujo

Geschrieben

ich weiß ja nicht wie alt du bist und wie es mit dir mit ÜG aussieht. also ich hab mich mit dieser Option selbständig gemacht, um zu testen wie das ganze ein halbes Jahr läuft und es läuft überraschend gut an. Vorallem bin ich in dem Bereich am Ball und es sammelt sich die Praxis an. Das wichtige auf das ich Wert gelegt habe ist z.B. die Werbung. Also keine Visitenkarten aus dem Homedrucker z.B., weil ich denke sowas sieht man und es überzeugt nicht von Professionalität.

Ich hab das von einer Werbeagentur machen lassen. Sprich VK, Autowerbung (find ich auch ziemlich wichtig um gesehen zu werden), Rechnungsblock ...

Mittlerweile arbeite ich auch mit der Werbeagentur zusammen. Die bringen mich immer wieder bei Kunden ins Spiel und geben ihnen meine VK.

Von daher war das für mich ein Glücksgriff.

Geschrieben

Ich bin jetzt 24...die Selbstständigkeit war ohnehin geplant, allerdings noch nicht so früh.

Ich muss allerdings sagen, dass ich mir deshalb nicht so viele Sorgen mache, da ich einige Unternehmer in meinem Bekanntenkreis habe (die kann ich schon um Rat bitten, was die häufigsten Wissendefizite angeht, z.B. Steuern, Wettbewerbsregeln, Kunden werben usw.).

Womit ich wirklich Probleme habe, ist die Preisgestaltung. Denn für das, was ich vorhabe, gibt's hier leider keine direkten Vergleichsmöglichkeiten :)

Ich finde es jedenfalls schade, dass mir nicht die Möglichkeit gegeben wurde, meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Naja, Pech - bald gibt es einen Konkurrenten mehr, der die Preise drückt ;)

Glückwunsch übrigens, dass es bei Dir so gut anläuft. Ich drücke Dir die Daumen!

Gruß, cujo

Geschrieben

Servus, cujo!

Ich stecke in einer ähnlichen Misere; zwar konnte ich knapp anderthalb Jahre Berfuserfahrung sammeln und hab auch viel gelernt, aber derzeit stehe ich halt auf der Straße.

Selbständigkeit ist ein Thema, allerdings hätte ich dafür gerne noch mehr gelernt. Ich denke, das, was uns fehlt, ist einfach eine Chance. Und wie man an Deinem Beispiel (zig Bewerbungen, Teilzeit, unterbezahlt) sieht, sind selbst die schwer zu bekommen.

Durchhalteparolen sind die eine Sache, kleine Erfolgerlebnisse eine andere. Ich werd mir auch überlegen müssen, wie's weitergeht....

Viel Glück von hier aus

Gruß,

pepper

Geschrieben

selbständigkeit ist auch nur bedingt eine lösung!

um eine firma erfolgreich führen zu können, benötigt man eine "firmenidee" und die muss so gut sein, dass andere personen darauf anspringen! einfach zu sagen "ich verkaufe pc´s" reicht da nicht aus! jeder jockel verkauft bei ebay pc´s zu spott preisen! auch selbständig programme zu schreiben könnte da sehr schwierig sein, da man entweder aufträge braucht - die im allgemeinen an grössere firmen gehen - oder einfach auf gut glück versucht eigene lösungen zu schreiben die evtl. schon auf dem markt sind, bevor man sie selbst fertiggestellt hat.

erst einmal muss man kontakte knüpfen und zeit haben, denn der grösste teil läuft über mundpropaganda...

schaut euch die hohe anzahl an insolvenzen an, die jeden monat in den amtsblättern stehen. die leute dachten auch sie hätten eine gute idee und die am anfang so gut laufende firma war plötzlich pleide...

ein erfolgreiches unternehmen ist entweder schon seit langer zeit (> 4 jahre) im geschäft oder man hat eine so unglaublich gute idee, dass es eine art 'selbstläufer' wird. leider ist das mit den ideen so ein problem! hat man eine gute, braucht man solvente kunden und die stehen nicht an der nächsten häuserecke!

dazu kommt noch, dass ihr finanzielle mittel, kaufmännische und andere kenntnise benötigt. zumindest auf unserer BS haben wir keinen "ich mach eine firma auf - was brauche ich dazu..." unterricht bekommen. es gibt zwar diese "ich AG´s", aber wieviele kennt ihr, die nicht am rande des existenzminimus liegen!? ohne euch alles madig reden zu wollen - überlegt euch, ob die idee die ihr habt auch wirklich so gut ist, oder ob ihr euch nicht anders orientieren möchtet

umschulung / studium / weis der teufel was...

Geschrieben

Hinzu kommt, dass man sich, falls man Jungunternehmerdarlehen vom Bund oder Land bekommt, leider keinen direkten Vertrag mit Bund und Land abschließt. Die Darlehen werden von der Hausbank verwaltet (und die sind heute leider nicht mehr so beweglich wie früher). Sprich: Dein Banker entscheidet in Deiner Firma und nicht mehr Du selbst. Ist mir so gegangen. Erst hatte ich einen Auftrag einer Fachhochschule, dann hat die Bank die Vorfinanzierung verweigert, dann hab ich meinen Laden dichtgemacht... War schon Pech (ich will ja keine Absicht unterstellen) dass der finanzkräftigere Konkurrent seltsamerweise denselben Bankberater hatte und dann auch noch den Auftrag bekam...

Geschrieben

Morgen, Jungs.

Was ihr da an Argumenten anführt, ist ja auch alles richtig. Ich bin ja kein Naiver, der mit der rosaroten Sonnenbrille durch die Gegend läuft und keinen blassen Schimmer hat, was unsere derzeitige Wirtschaftslage angeht ;)

Natürlich weiß ich, wie schwer das alles für mich sein wird. Und ich rechne auch nicht damit, sofort den dicken Reibach zu machen.

Aber:

Habt ihr euch mal überlegt, was ihr in euren Lebenslauf schreiben wollt, wenn ihr ein knappes Jahr nicht mehr in eurem Beruf gearbeitet habt? Dann will uns doch kein Unternehmen mehr haben...dann ist längst die nächste Riege an IT-Kräften ausgebildet, und die sind "up to date".

Ich werde nicht zulassen, dass andere bestimmen, wann ich in meinem Traumjob nichts mehr tauge! Und selbst, wenn es schiefgeht (was ich nicht annehme, ein bißchen Vertrauen in seine Idee muss man ja haben), dann habe ich, solange ich keine großen Schulden auf mich nehme, in jedem Fall zu meinem Vorteil gehandelt.

Dann kann ich in meinem Lebenslauf schreiben, dass ich nie aufgehört habe, zu lernen, zu versuchen.

Gruß, cujo

Geschrieben

da gebe ich dir recht. Wenn du den Willen dazu hast, dann zieh es auch durch. Ist immer noch besser als mit einer Larifarieinstellung so etwas durchzuziehen. Ich bin da auch ein Kämpfer. Momentan kämpf ich mit nem ~ 16 Std. Tag und Feiertags (gibts die noch ;) ) und Wochenends meistens auch noch. Allerdings gönne ich mir zwischendrin mal ne kleine Auszeit um den Schlaf nachzuholen oder mit der Familie was zu unternehmen :)

Geschrieben

Ich muss meinen Frust auch mal rauslassen.

Ich bin seit dem 9.7.2003 Fachinformatiker - Anwendungsentwicklung.

Seitdem bewerbe ich mich natürlich auf alle Stellenanzeigen, die meinen Qualifikationen entsprechen. Ob dieser Job Spaß macht, ist mir erstmal egal. Hauptsache ich habe einen Job. Ich durfte bisher insgesamt 4 Monate Erfahrungen als Webdesigner bei einem Versichrungskonzern sammeln, das hat mir aber auch nicht wirklich weitergeholfen.

Die meisten Firmen antworten bei Bewerbungen gar nicht, bei Telefonaten wird man nicht durchgestellt und mit der Aussage abgefertigt, dass man diese Nachricht an die zuständigen Personen weiterleiten würde.

Manche Firmen sagen ab, weil man das ein oder andere DB-System nicht kennt oder von den geforderten 5 Programmiersprachen nur 4 kann. Das man sich fehlende Kenntnisse aneignen kann, ist denen wohl fremd.

Seit über einem halben Jahr bewerbe ich mich auch auf Jobs, die einen nicht wirklich fordern (Lagerarbeiter, Maschinenführer, etc.). Hierbei erhalte ich Absagen, das sie auf Grund meiner Ausbildungen (Industriemechaniker und FIAE) davon ausgehen, dass ich nicht lange da bleiben werde. Ich erhalte noch nicht einmal die Chance, mich vorstellen zu dürfen.

Zur Selbstständigkeit fehlt mir der Mut und das Knowhow. Das Studium beginnt erst im September.

Tolle Situation, als FIAE zu wenig Ahnung und als Maschinenbediener oder Lagerarbeiter überqualifiziert. Was also tun? (... ausser weiter bewerben)

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