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[Vorstellungsgespräch] : Fragen von mir und an mich


Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich habe am Dienstag meine Prüfung zum FISI bestanden und habe nun am Montag endlich mein erstes Vorstellungsgespräch. Mich würde jetzt interessieren, mit welchen Fragen ich da so rechnen muss und wonach ich auf jeden Fall fragen sollte. Dazu habe ich mir schon selber was überlegt und angelesen, aber vielleicht füllt ihr ja noch ein paar Lücken aus.

Fragen an mich:

- Warum Sie und warum bei unserem Unternehmen ?

- Welche Gehaltsvorstellung haben Sie?

Fragen von mir:

- Wie genau wird meine Tätigkeit / Arbeitsumfeld usw. aussehen?

- Welche Weiterbildungsmöglichkeiten habe ich?

- Welche Aufstiegschancen habe ich?

Vielen Dank schonmal für konstruktive Beiträge. :)

Gruss

Chessi

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Darauf wird besonders geachtet:

Eine hoffentlich noch einigermaßen aktuelle Studie brachte folgende Werte:

91 % Auffassungsgabe

82 % Einstellung zur Position

77 % äußeres Erscheinungsbild

70 % berufliche Ziele

57 % sprachliches Ausdrucksvermögen

53 % sicheres Auftreten

17 % außerberufliche Interessen

Das persönliche Vorstellungsgespräch findet übrigens bei den Bewerbern die größte Zustimmung. Auch für den Arbeitgeber ist es das wichtigste Auswahlinstrument. Deshalb lohnt es sich, wenn man wenigstens grob weiß, worauf Ihr Gegenüber in einem Vorstellungsgespräch höchstwahrscheinlich achtet.

Auf Standardfragen überzeugend antworten

Es sind meist die gleichen Standardfragen, die in einem Vorstellungsgespräch gestellt werden:

Warum bewerben Sie sich gerade bei uns?

Was wissen Sie über unsere Firma?

Schildern Sie uns Ihren Lebenslauf!

Warum möchten Sie wechseln?

Warum sollen wir genau Sie einstellen?

Was möchten Sie in fünf Jahren erreicht haben?

Wo sehen Sie Ihre Stärken, wo Ihre Schwächen?

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Wie sind Ihre Gehaltsvorstellungen?

Um überzeugend und individuell diese Fragen beantworten zu können, sollten Sie sich vorher Ihre Argumente überlegen und über folgende Fragen nachdenken:

Welche Bedeutung haben meine bisherigen Stellen für die neue Firma?

Welche Aufgaben habe ich erfüllt, die für die neue Firma wichtig sind?

Warum bin ich von der Firma A zur Firma B oder C gewechselt?

Warum will ich jetzt wieder wechseln?

Warum bewerbe ich mich gerade bei dieser Firma?

Welche Schwachstellen habe ich im Hinblick auf die Firma und die angebotene Position?

Was für ein Gehalt soll ich verlangen?

Welche Position möchte ich in fünf Jahren bekleiden?

Argumentieren Sie positiv, d.h. sagen Sie nicht, warum Sie weggegangen sind, sondern weshalb Sie die neue Aufgabe übernehmen wollten. Bereiten Sie sich auf die Frage nach Stärken und Schwächen vor; die Stärken sollten berufsspezifisch auf die neue Position gemünzt sein. Für die Schwächen gilt: wählen Sie sich eine möglichst nette Episode, in der Sie eine Schwäche gezeigt haben, die aber aufgrund der Erfahrung bzw. der Erkenntnis daraus inzwischen wenigstens ausgemerzt, wenn sie sich nicht sogar positiv entwickelt hat. Eine solche Schwäche kann auch dazu beitragen, dass Ihre Menschlichkeit herausgestellt wird.

Belegen Sie Ihre Angaben möglichst durch Beispiele:

„In meiner jetzigen Position bin ich für die Koordination eines Großauftrages verantwortlich, an dem Büros in zwölf europäischen Länder beteiligt sind. Ohne ein gewisses Organisationstalent hätte ich ein Chaos.“

„Ich bin seit zwei Jahren Schatzmeister in meinem Sportverein, das zeigt, dass mich meine Vereinskameraden für vertrauenswürdig und einsatzfreudig halten.“

„Ich glaube, ich bin ziemlich ehrgeizig und zielstrebig. Ich habe mein Studium so angelegt, dass ich mit der kürzest möglichen Studienzeit ausgekommen bin. Dabei ist es mir sogar gelungen, ein Prädikatsexamen zu machen.“

„Meine organisatorischen Fähigkeiten konnte ich beim Umzug meiner Abteilung unter Beweis stellen.“

Tipp:

Vorher informieren!

Eine überzeugende Antwort auf die Standardfrage „Wieso bewerben Sie sich gerade bei uns?†setzt voraus, dass Sie etwas über das Unternehmen wissen und auch Alternativen haben.

Eine gründliche Vorbereitung spricht für Sie!

Sowohl auf die bereits erwähnten Standardfragen, als auch auf gezielte Fragen zu Ihrem persönlichen Werdegang können Sie sich vorbereiten. Notizzettel sind kein Ausdruck eines schwachen Gedächtnisses. Sie sind viel mehr der Ausdruck einer guten und gründlichen Vorbereitung.

Falls Sie beispielsweise Fertigkeiten und Kenntnisse in Ihrer Bewerbung erwähnt, diese aber aus Gründen der Wertigkeit nicht schriftlich belegt haben, nehmen Sie diese Zertifikate und Teilnahmebestätigung zum Gespräch mit. Auf Nachfrage belegen Sie damit Ihre Kenntnisse, ohne ein Bewerbungsbuch zu versenden.

Eine nette Episode kann ich von einem Gastwirt erzählen, der seinen Bewerberinnen und Bewerbern immer nur folgende Aufgabe stellte: „Wie viel ist zwei und zwei?“. Sie lachen jetzt vielleicht. Aber er stellte wirklich nur diejenigen ein, die zum Berechnen dieser Aufgabe Ihren Kellnerblock zückten und die Aufgabe notierten. Es ging ihm einfach darum, dass im größten Trubel auch die kleinsten Dinge notiert wurden, um zum einen vollständige Bestellungen zu haben und diese anschließend korrekt verrechnen zu können. Und jetzt Hand aufs Herz: Hat Ihnen bisher jede Bedienung ohne Aufschreiben immer alles gebracht, was Sie haben wollten? An einem größeren Tisch mit mehr als sechs Personen, einem vollen Lokal und zur Mittagszeit? Es geht mir um den sinnvollen Einsatz von Arbeitsmitteln; machen Sie sich während des Gesprächs Notizen, bringen Sie ihren Fragenkatalog mit und halten Sie Ihre Antworten auf die Standardfragen griffbereit.

Gut gefragt, hat halb überzeugt

Beim Vorstellungsgespräch sollten Sie nicht nur antworten, sondern auch selbst Fragen stellen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine gute Vorbereitung. Je besser Sie über das jeweilige Unternehmen informiert sind, um so gezielter können Sie Ihr Interesse an der ausgeschriebenen Stelle und an dem Unternehmen bekunden. Die scheinbar harmlose Aufforderung an Sie, selbst Fragen zu stellen, sollten Sie nicht unterschätzen. Gerade durch die Art und den Inhalt Ihrer Fragen beweisen Sie nachhaltig, wie kompetent und informiert Sie sind. Es ist viel leichter, Antworten zu geben als Fragen zu stellen.

Mehr dazu im Teil 2 und in meinen Büchern und Skripten ;)

LiGrü

Michael (Leseprobe = Werbung :D )

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Wer fragt, der führt

Bedenken Sie auch, dass derjenige, der fragt, das Gespräch führt. Mit diesem Rollentausch erweisen Sie sich als gleichwertiger Gesprächspartner und wecken in besonderer Weise das Interesse an Ihrer Person. Es gehört jedoch einiges Einfühlungsvermögen dazu, selbst Fragen zu stellen, ohne dass es zu einem reinen Abfragen oder gar zu einem Verhör wird. Sie müssen selbst spüren, wann es genug ist, und ob man Ihnen noch bereitwillig Auskunft gibt.

Fragen Sie, wenn etwas nicht klar ist. Und haben Sie auch den Mut, falsche Interpretationen des Gesprächspartners zu korrigieren, wenn das für die Beurteilung Ihrer Person wichtig ist. Es gibt vielerlei Anknüpfungsmöglichkeiten für eine Fragestellung. Sehr empfehlenswert ist es, Fragen zu stellen nach Punkten, die im Vorstellungsgespräch bereits angesprochen wurden, etwa: „Sie haben vorher erwähnt, dass...“ Oder Sie nehmen Bezug auf das Informationsmaterial, das man Ihnen vorab zugeschickt hat: „In Ihrer Broschüre erwähnen Sie die Möglichkeit, dass...“ Wenn Sie sich auf öffentlich zugängliche Informationen beziehen können, dokumentieren Sie gleichzeitig, dass Sie sich vorab gut informiert haben, etwa: „In Ihrem Geschäftsbericht habe ich gelesen, dass...“. Wenn sich kein aktueller Bezug für Fragen anbietet, gehen Sie am besten systematisch nach der folgenden Fragenauswahl vor.

Fragen zur Branche

Gehören Unternehmenszweige anderen Branchen an?

Sind die Kunden eher im Umland?

Wer sind die wichtigsten Kunden?

Wer ist Marktführer?

Welche Betriebsgrößen und Rechtsformen sind branchenüblich?

Gab es in letzter Zeit in der Branche wichtige Veränderungen (Fusionen, technologische Fortschritte, neue gesetzliche Vorschriften, neue Vertriebsformen etc.)?

Fragen nach dem Unternehmen

Welche Rolle spielt das Unternehmen/Marktanteile ?

Wie hat es sich in den letzten Jahren entwickelt?

Wer sind die Hauptwettbewerber?

Wer sind die wichtigsten Kunden/Lieferanten?

Welches sind die wichtigsten Produkte?

Hat das Unternehmen eine bestimmte Unternehmenskultur?

Gibt es eine Führungsphilosophie?

Gibt es ein System der Leistungsbeurteilung/Personalentwicklung?

Wie läßt sich das unternehmenspolitische Konzept umschreiben?

Fragen nach dem Fach/Funktionsbereich

Welche Bedeutung hat der Fachbereich, in dem Sie tätig werden wollen für das Unternehmen ?

Ist er bereits voll entwickelt oder noch im Aufbau ?

Gab es in letzter Zeit wesentliche Veränderungen innerbetrieblich/außerbetrieblich?

Fragen nach der Stelle

Warum ist die Stelle zu besetzen?

Seit wann ist sie frei?

Aus welchen Gründen ist der bisherige Stelleninhaber gegangen?

Warum wurde die Stelle neu geschaffen?

Wer hat die Aufgabe bisher erfüllt?

Wie ist die Stelle hierarchisch eingeordnet?

Gibt es einen Organisations-/Stellenplan?

Welche Vollmachten sind mit der Stelle verbunden?

Gibt es konkrete Zielsetzungen für die Stelle?

Welche Qualifikation haben die zukünftigen Mitarbeiter?

Wie werden die Aufstiegschancen vom Unternehmen beurteilt?

Fragen nach den vertraglichen Bedingungen

Tarifliche oder außertarifliche Leistungen? Wird eine Vertragsdauer festgelegt? (Vorsicht bei befristeten Arbeitsverträgen!)

Wie wird die Kündigung geregelt?

Wie hoch sind die Bezüge ?

Gibt es Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Erholungsbeteiligung etc.?

Wie sieht die Urlaubsregelung aus?

Gibt es eine betriebliche Altersversorgung, wie ist sie gestaltet?

Besteht ein Verbot für Nebenbeschäftigungen?

Welche sonstigen Vereinbarungen sind zu treffen?

Gibt es Trennungsentschädigung, Umzugskostenerstattung etc.?

Reden Sie über Geld erst am Schluss!

Ausgehend von der unmittelbaren Aufgabe, erfragen Sie immer mehr Einzelinformationen über die Aufgabe und das Umfeld, bis Sie sich ein deutliches Bild von den Rahmenbedingungen machen können, unter denen Sie arbeiten würden. Erfragen Sie die vertraglichen Bedingungen erst zum Schluss. Sie machen damit ihr vorrangiges Interesse an der Aufgabe und nicht an der Bezahlung deutlich.

So können Sie sich jeder Frage stellen:

Stellen Sie sich auf die Fragetechnik der offenen Frage ein.

Wenden Sie im Gespräch ebenfalls diese Fragetechnik an.

Seien Sie auf überraschende Fragen gefaßt.

Beantworten Sie unzulässige Fragen diplomatisch oder taktisch.

Sagen Sie, was wahr ist ohne alles zu sagen.

Erfragen Sie möglichst keine Internas.

Erstellen Sie sich eine schriftliche Frageliste.

TABUS - bitte unbedingt aufpassen:

Die alte Firma

Selbst wenn Ihr bisheriger Betrieb grauenhaft ist; lassen Sie sich nicht dazu hinreißen, aus dem Nähkästchen zu plaudern - das wirkt (und ist) unseriös und illoyal!

Alkohol

Am besten lehnen Sie jegliches alkoholische Getränk ab, auch wenn Ihr Gesprächspartner etwas trinkt.

Zigaretten

Nur wenn der Gesprächspartner selbst zur Zigarette greift, können Sie sich eine anzünden. Wer auf Nummer sicher gehen will, läßt es auch dann. Fragen Sie aber als Raucher unbedingt nach dem Usus in der Firma, beispielsweise ob in den Büros geraucht wird, wie es Ihre zukünftigen Kollegen handhaben etc.

Private Probleme

Dauerstreit mit dem Partner oder Spannungen in der Familie sollten Sie nie zum Thema machen. Weichen Sie direkten Fragen danach höflich aus.

Mehr dazu im Teil 1 und in meinen Büchern und Skripten ;)

LiGrü

Michael (Leseprobe = Werbung :D )

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