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Kosten-Nutzen-Rechnung


Menzemer

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Hallo,

um den anderen Thread nicht mit meinem Off-Topic-Gequatsche kaputt zu machen, würde mich an dieser Stelle ernsthaft interessieren, wie eine Kosten-Nutzen-Analyse in der Praxis aussehen soll.

Wirtschaftliche Betrachtungen sind ja ok, nur, wie soll das bei internen Projekten auf den Euro genau berechnet werden?

Eine Vollkostenrechnung bei absolut voll ausgelasteten Kapazitäten könnte ich noch einsehen. Hier würden ja Opportunitätskosten im Sinne von "die Arbeitszeit hätte man auch gewinnbringender einsetzen können" entstehen.

Wenn ich mal davon ausgehe, dass die betrieblichen Projekte der Auszubildenden eher "Zusatzaufgaben" sind, die diese häufig dann machen, wenn noch Kapazitäten frei sind, dann stimmt eine solche Kostenrechnung einfach nicht. Hier kann bestenfalls eine Deckung der zusätzlich entstandenen variablen Kosten angestrebt werden. Bei Fachinformatikern dürften diese aber eher gering im Vergleich zu den Fixkosten ausfallen.

Insofern ist eine Argumentation, nach dem Motto "das Projekt hat nichts gekostet, weil eh schon alles da war", wie sie von Prüfungsausschüssen offensichtlich hin und wieder abgebügelt wird aus kaufmännischer Sicht durchaus richtig (zumindest, wenn man es genau betrachtet).

Eine Kosten-Nutzen-Analyse für den Kunden eines externen Projektes zu machen, erscheint mir deutlich einfacher, weil die Kostenseite ja mit dem Verkaufspreis feststeht. Bleibt nur noch das Problem den Nutzen in Euro zu bewerten, was hin und wieder etwas an den Haaren herbeigezogen sein könnte.

Versteht mich bitte nicht falsch. Keinesfalls möchte ich bezweifeln, dass wirtschaftliche Kostengesichtspunkte bei betrieblichen Entscheidungen eine Rolle spielen. Mir geht es aber schon um eine saubere und auch kaufmännisch stimmige Vorgehensweise.

Wenn ich die bisherigen Threads zur Kosten-Nutzen-Analyse so sehe, kommt es mir hin und wieder vor, dass hier Nichtkaufleute mal schnell ein bisschen Kostenrechnung machen und da schon vom Ansatz her falsche Annahmen bestehen (z.B. wird die Frage der freien Kapazitäten ausgeklammert etc...)

Ich hoffe, ich konnte mein Anliegen verständlich machen, und bitte um eine konstruktive Diskussion. Insbesondere würde mich das konkrete Vorgehen in der Praxis interessieren, insbesondere dann wenn Kaufleute daran beteiligt sind.

Gruß

Menzemer

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Sorry erstmal wenn ich deinen Thread nicht verschönere.

Oh man gut das ich kein Kaufmann werde. Mir wird ja richtig komisch wenn ich deinen Text da lese.

Das hat leider nicht unbedingt was mit Kaufmann werden zu tun.

Ich mußte sowas auch scho einmal machen und ich glaub im Projekt wird sowas auch gerne gesehen. *seufz*

Sorry bin da selber aber nich der Bringer.

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hm. finds ja nett, das du "meinen" thread nicht zerstören wolltest, aber so wie das hier aussieht könntest du mir doch bestimmt ein paar vorschläge machen, was ich an meiner wirtschaftlichen beläuchtung des Projektes ändern sollte, oder?

Fänd ich echt klasse. Muss den Driss ja am Montag bei der IHK abgegeben haben. Bin also um jeden Rat dankbar (wenn er nicht mehr zu viel Aufwand mit sich bringt). :D

MFG

Cyborg One

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Wenn ich mal davon ausgehe, dass die betrieblichen Projekte der Auszubildenden eher "Zusatzaufgaben" sind, die diese häufig dann machen, wenn noch Kapazitäten frei sind, dann stimmt eine solche Kostenrechnung einfach nicht.

Selbst wenn das so wäre, dann rechnet man mit ILV und/oder internen Projektkosten (die bösen unproduktiven Zeiten).

Dein Problem ist mir ehrlich gesagt ein wenig ein Rätsel.

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..., insbesondere dann wenn Kaufleute daran beteiligt sind.

Dann schaun wir mal:

Ich glaube, daß du schon im Ansatz die Begrifflichkeiten ein wenig durcheinander bringst.

Eine Kosten - Nutzen - Analyse im Vorfeld zur Initiierung eines Projektes, eine Kosten - Nutzen - Analyse nach Vollendung eines Projektes zur Einschätzung des Projektes haben relativ wenig mit den von dir angesprochenen Controlling - Betrachtungen bezüglich der Kapazitätsauslastung von Mitarbeitern bzw. Arbeitsplätzen zu tun.

Einerseits geht es um die Zuordnung von Kostengrößen und - potentialen genau zu einem Projekt, um eventuell daraus ein Angebot dafür abgeben zu können bzw. die Entscheidung der Durchfühung zu fällen. Ebenso spielen natürlich Nutzen bzw. langfristig und mittelfristig erwartete Vorteile nach der Durchführung genau dieses Projektes eine Rolle.

Andererseits wird das Contolling Entscheidungen über Kapazitätsauslastungen etc. für das gesamte Unternehmen - folglich auch die Kostenrechnung für das gesamte Unternehmen durchführen, und daraus den Schaden bzw. den Nutzen des Projektes auf das gesamte Unternehmen betrachten. Hierbei kann dann als Resultat stehen, daß die Auslastung der Mitarbeiter durchus größer als ohne Projekt war, die Kosten sind jedoch trotzdem angefallen, und tauchen wieder irgendwo auf.

In der Praxis:

Nach der Idee (... Pause) kommt eine erste Vorabüberlegung zu den Kosten und den erwartetetn Nutzen aus einem Projekt.

Wenn noch grünes Licht, dann geht das Projekt in die nächsten Planungsphasen, Bildung des Projektteams, Grober Zeitplan, wichtigsten groben Projektschritte und Festlegung grob eingeteilter Budget für jeden einzelenen Projektschritt (bei der Programmierung sicherlich hauptsächlich über die Arbeitszeit).

Dann geht es in den normalen Projektablauf, sprich Detailplanung, bildung von Unterteams, ständige Treffen mit Zeitüberprüfung und Budgetkontrolle, eventuell Anpassung des gesamten Projektplanes (und der damit verbundenen Nachrichten an den Kunden betreffs der Verzögerung).

Das Controlling rechnet sowohl einzelne Projekte, wie auch die Gesamtsituation der Unternehmung hoch. Es kann sich durchaus ergeben, das ein Projekt somit zu deutlich besseren Kennzahlen bei genau dieser Umweltsituation innerhalb des Unternehmens geführt hat. Und ein fast ähnliches Projekt kann also unter anderen Umständen dazu führen, daß im Unternehmen gesamt nur verschwinden geringe Änderungen aufzuweisen sind.

Trotzdem sehen die Zahlen für die (fast) identischen Projekte in ihrer seperaten Sicht auch fast identisch aus (bezüglich Zeit, Geld, Ressourcen).

Insofern ist eine Argumentation, nach dem Motte "das Projekt hat nichts gekostet, weil eh schon alles da war" aus kaufmännischer Sicht durchaus abzubügeln, schliesslich interessiert das Projekt, nicht das Unternehmen.

;) ;) ;)

Nochmals zur Praxis : Sofern man Partner zur Zusamenarbeit bei gewissen Projekten sucht (einer liefert die Technik bzw. die Programme - der andere den fachlichen Inhalt) kommt sofort : Gerne, aber wer bezahlt?

Sprich Projektzusamenarbeit mit ein wenig Ertrag für alle seiten, aber nur, wenn es definitiv Geld bringt, sprich ein Kunde das Ergebnis abnehmen wird.

Auf blauen Dunst hinaus, nach dem Motto, des rechnet sich, ist nichts zu machen.

Ähnlich geht es Unternehmensintern zu: Als Projekt irgendetwas neues zu kreiiren nur unter der Massgabe, das der erwartete Nutzen den erwarteten Kosten bei überschaubaren Risiko übersteigt.

PS (für alle) : Ein Projekt ist eine nicht wiederkehrende (sprich einmalige), zeitlich begrenzte und neue Tätigkeit innerhalb der bestehenden Organisation.

bzw ganz genau:

Ein Projekt ist ein "Vorhaben, das im Wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen in Ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist", wie z. B.

 Zielvorgabe

 Zeitliche, finanzielle, personelle oder andere Begrenzungen

 Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben

 projektspezifische Organisation

nach DIN 69901 (1987) / 1.

PPS (für alle) : Selbstverständlich ist die Auffassung, das ganze Projekt für einen externen Kunden durchzuziehen und ihn mit allen anfallenden Kosten zu belasten, keine falsche Einstellung - auch bei internen Projekten (man darf sogar für den auch internen Auftraggeber als Dienstleister fungieren), so daß eine Orientierung an der Standardangebotskalkulation (siehr IT - Handbuch) die richtige Richtung weist.

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Also so ganz verstehen tu ich es auch nicht. Meint er das so:

Es entstehen keine Kosten für das Projekt, weil die Kosten schon da waren? :confused:

*etwas weiter aushol*

Der Azubi bekommt sein Gehalt, hat nichts zu tun. Sitzt rum. Nun können (nach Menzemer) zwei Dinge passieren in Form eines internen Projektes:

1. Er macht eins um was zu lernen und um beschäftigt zu werden, dann wären dort aber immer noch normale Kosten wie Gehalt, Strom, Wegfall der Arbeitszeit vom Betreuer usw., der Nutzen dann halt das der Azubi etwas lernt und ein ähnliches Projekt in Zukunft schneller oder besser erledigt (wen er den übernommen wird :beagolisc )

2. Man trägt ihm ein Projekt auf was man nun nicht umbedingt benötigt (eine neue Webseite oder ähnliches) was halt unter normalen wirtschaftlichen Betrachtungen keinen Sinn macht, aber um die laufenden Kosten (Gehalt des Azubis) aufzufangen und einen gewissen Nutzen zu haben, dann doch wieder :rolleyes:

Aber beides will der PA eigentlich nicht sehen. Sowas würde ich unter Fake abstempeln, da es ja ein Projekt sein soll, welches der Betrieb wirklich benötigt.

Gruß

Marc

(nun voll durcheinander :) )

PS: Jetzt kommen wieder die "Hier-ist-aber-kein-richtiges-Projekt-ich-muss-betrügen-Leute", guckt einfach mal in die Prüfungsordnung, selbst unser kleiner Betrieb hat für 2 Azubis echte Projekte gefunden :mod:

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Hallo,

...

Wirtschaftliche Betrachtungen sind ja ok, nur, wie soll das bei internen Projekten auf den Euro genau berechnet werden?

Auch hallo,

muss eine Kosten-Nutzen-Analyse genau sein?

Die Frage erinnert mich ein wenig an die schoene Stelle aus einem Star-Trek-Film, wo Spock eine Flugkurve auf der Basis ungenauer Daten berechnen muss und Pille ihn anstichelt mit der Bemerkung "Da muessen Sie wohl mal einen Schuss ins Blaue riskieren". Auf das vulkanierherablassende, unvermeidliche Augenbrauehochziehen kam dann "Spock, schaetzen Sie moeglichst gut." ;)

Selbstverstaendlich kann das Ergebnis einer KNA nicht genauer sein als ihre Eingangsdaten, und da muss man eben manchmal auch schaetzen, hochrechnen, extrapolieren, Richtwerte ansetzen, was auch immer. Das ist oft verblueffend genau Wenn man es ganz sorgfaeltig machen will, kann man sogar eine Fehlerfolgerechnung machen, aber solche Ingenieurs- und Naturwissenschaftleruebungen waeren ja voellig ueberzogen fuer eine IHK-Abschlusspruefung.

Interessant ist allenfalls die Ungenauigkeitsschwelle, ab der eine KNA unsinnig wird. Aber Ungenauigkeit sollte kein Persilschein fuer einen Verzicht sein. Spock musste schliesslich auch die Flugbahn programmieren, sonst haette es ja keine weitere Folge gegeben. ;)

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Die Frage erinnert mich ein wenig an die schoene Stelle aus einem Star-Trek-Film, wo Spock eine Flugkurve auf der Basis ungenauer Daten berechnen muss und Pille ihn anstichelt mit der Bemerkung "Da muessen Sie wohl mal einen Schuss ins Blaue riskieren". Auf das vulkanierherablassende, unvermeidliche Augenbrauehochziehen kam dann "Spock, schaetzen Sie moeglichst gut." ;)

Gestern wieder zu viel ferngesehen?? (Kabel 20.15 Uhr) (Den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen ;))

*etwas weiter aushol*

Der Azubi bekommt sein Gehalt, hat nichts zu tun. Sitzt rum. Nun können (nach Menzemer) zwei Dinge passieren in Form eines internen Projektes:

Spielt immer noch für das Projekt selbst keine Rolle, sondern nur für das Controlling des Gesamtunternehmens.

Und bitte : reale Projekte mit realen Lösungen lassen auch auf reale Ausbildung mit realen Erfahrungen schliessen.

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eine Kosten - Nutzen - Analyse nach Vollendung eines Projektes zur Einschätzung des Projektes haben relativ wenig mit den von dir angesprochenen Controlling - Betrachtungen bezüglich der Kapazitätsauslastung von Mitarbeitern bzw. Arbeitsplätzen zu tun.

Einerseits geht es um die Zuordnung von Kostengrößen und - potentialen genau zu einem Projekt, um eventuell daraus ein Angebot dafür abgeben zu können bzw. die Entscheidung der Durchführung zu fällen.

Eben, und das ist nicht nur eine Controllingfrage, sondern eine Frage der Anwendung der RICHTIGEN Form der Kostenrechnung. (Vollkosten - oder Teilkosten)

Wenn der Azubi am Anschlag arbeitet und mit Aufträgen eingedeckt ist... gut Vollkostenrechnung (alles druff!)

Ob sich die Durchführung eines internen Projektes lohnt, hängt eben auch von den Alternativen ab. Wenn die Zeit ansonsten bei "Fachinformatiker.de" verbracht worden wäre (ein ansonsten sehr sinnvoller Zeitvertreib) oder gerade eine Auftragsflaute besteht (und deswegen Zeit für ein internes Projekt übrig bleibt), muss eben mit Teilkosten gerechnet werden, weil die Kosten, die sowieso entstehen (Fixkosten), für die Entscheidung, ob sich die Durchführung des Projektes lohnt nicht erheblich sind.

Insofern ist eine Argumentation, nach dem Motte "das Projekt hat nichts gekostet, weil eh schon alles da war" aus kaufmännischer Sicht durchaus abzubügeln, schliesslich interessiert das Projekt, nicht das Unternehmen.

;) ;) ;)

Doch:

die Frage, ob das Projekt sinnvoll ist, kann eine Frage der variablen Kosten sein. In Leerlaufphasen reicht eine Deckung der variablen Kosten, so dass sich die Durchführung lohnt. Das ist also nicht nur eine Frage des Unternehmens sondern auch eine konkrete Entscheidungsfrage über das Projekt.

PPS (für alle) : Selbstverständlich ist die Auffassung, das ganze Projekt für einen externen Kunden durchzuziehen und ihn mit allen anfallenden Kosten zu belasten, keine falsche Einstellung - auch bei internen Projekten (man darf sogar für den auch internen Auftraggeber als Dienstleister fungieren), so daß eine Orientierung an der Standardangebotskalkulation (siehr IT - Handbuch) die richtige Richtung weist.

und da schlage ich einen Blick auf den Themenbereich Deckungsbeitragsrechnung/Teilkostenrechnung eine Seite dahinter vor, so dass diese Aussage relativiert werden muss ;)

Letztendlich ist eine solche Rechnung, immer eine Frage der richtigen Schätzwerte (das ist Kostenrechnung immer). Insofern sind meine Einwände, von wegen der Nutzen/die Kosten ließen sich nicht wirklich abschätzen, hinfällig. Allerdings ist die Frage des richtigen Kostenrechnungsverfahrens doch ein tiefergehendes Problem. Da lohnt es sich schon mal nachzudenken.

Vielleicht sehe ich das als Theoretiker auch viel zu akademisch. Deswegen will und kann ich hier keine Tipps abgeben, weil ich letztendlich nicht im Prüfungsausschuss sitze (zumindest bis jetzt noch nicht). Ich würde meine Schüler bei Schulprojekten allerdings gerne richtig vorbereiten. Und die Frage der Zuordnung der richtigen Kosten war bei den bisherigen Schulprojektversuchen alles andere als trivial und eben nicht mal kurz auf einer Seite zusammengefasst.

In der Praxis habe ich übrigens schon gesehen, wie ein Hersteller von Konserven Aldi beliefert hat. Die Kalkulation sah keineswegs alle Kosten vor. Natürlich wurde hier für einen Zusatzauftrag mit einer Deckungsbeitragsrechnung gerechnet. Aldi hat eben dafür gesorgt, dass die ansonsten einen Teil des Tages stillstehenden Maschinen ausgelastet werden.

Ähnliches müsste auch für die Kosten-Nutzen-Rechnung bei IT-Projekten gelten.

Sind die obigen Überlegungen falsch?

Gruß

Menzemer

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Eben, und das ist nicht nur eine Controllingfrage, sondern eine Frage der Anwendung der RICHTIGEN Form der Kostenrechnung. (Vollkosten - oder Teilkosten)

Wenn der Azubi am Anschlag arbeitet und mit Aufträgen eingedeckt ist... gut Vollkostenrechnung (alles druff!)

Ob sich die Durchführung eines internen Projektes lohnt, hängt eben auch von den Alternativen ab. Wenn die Zeit ansonsten bei "Fachinformatiker.de" verbracht worden wäre (ein ansonsten sehr sinnvoller Zeitvertreib) oder gerade eine Auftragsflaute besteht (und deswegen Zeit für ein internes Projekt übrig bleibt), muss eben mit Teilkosten gerechnet werden, weil die Kosten, die sowieso entstehen (Fixkosten), für die Entscheidung, ob sich die Durchführung des Projektes lohnt nicht erheblich sind.

Nochmals, bitte trenne ganz scharf deine Denkweise und betrachte einmal das Projekt mit seinen Kosten und Nutzen,

und auf der anderen Seite die Kostenrechnung des Unternehmens.

Fast identische Projekte werden auch unter unterschiedlichen Umweltbedingungen fast identische Kostenwerte besitzen (abgesehen von Inflation, Technisierungsgradverbesserung etc.),

jedoch die Kostenrechnung des Unternehmens ganz unterschiedlich beanspruchen.

Du wirst ohne dieser von dem Unternehmen losgelösten Trennung der einzelnen Projekte zur Auslastung deiner Mitarbeiter sehr viele Projekte ins Leben rufen, die bei der seperaten Betrachtung eigentlich nichts bringen, folglich nur Beschäftigungsterapie werden.

Dieses bindet deine Ressourcen, hebt deine Mitarbeiterdemotivation und verklärt dir den Blick für das Wesentliche im Unternehmen, nämlich Flexibilität, Innovation und Weitblick (und nen ganzen Haufen Glück).

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Ich habe etwas Probleme mit der scharfen Trennung von Unternehmen und Projekt. Warum macht man für Projekt und Unternehmen unterschiedliche Kostenrechnungen?

Der Projektverantwortliche kalkuliert also alles schön rein, kommt zu Mondverrechnungspreisen, die Abteilung Rechnungswese/Controlling lächelt weise und streicht die Hälfte wieder raus, um für das Unternehmen richtig zu kalkulieren? :confused:

Meine Denkweise ist zumindest, das ist richtig, kurzfristig. Langfristig und strategisch gesehen wäre es in den meisten Fällen eine Beschäftigungstherapie. Kurzfristige Leerlaufzeiten können aber immer mal wieder vorkommen. Wobei das Beispiel Produktion für Aldi zeigt, dass Unternehmen teilweise sogar langfristig so rechnen. Sinngemäßer O-Ton des Buchhalters. "So lange wir die anfallenden (und das waren die variablen) Kosten decken, lasten wird die Anlagen und die Mitarbeiter aus"

Ich frage mich, ob man das alles einfach so ausblenden kann?

Gruß

Menzemer

PS: das Unternehmen, das ich oben erwähnte ist nicht pleite!! ;)

PPS:

@derKleine vielen Dank für die ausführlichen Infos. Ich werde meine Schüler in diesem Sinne vorbereiten, auch wenn meine persönliche skeptische Haltung dem Thema gegenüber noch nicht verflogen ist. Ich schätze mal, dass eure Sichtweise, die allgemein Übliche ist und akzeptiere das einfach mal.

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Es geht einerseits um das gesamte Projekt, es zu beurtielen, so daß das Unternehmen keine Rolle spielt.

Andererseits werden natürlich, um kurzfristige Spitzen (in der Nichtbeschäftigung) zu überbrücken, auch Projekte aufgenommen, die sich seperat nicht unbedingt als Vorteilhaft erweisen.

Bei der in der Prüfung angesprochenen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung geht es jedoch nur um das Projekt, nicht um die allgemeine Unternehmenssituation.

Dieses Projekt soll somit auf Kosten und Nutzen und somit auf Vorteilhaftigkeit überprüft werden.

Die endgültiuge Frage wäre eigentlich doch, was müsste ich als externer dafür zahlen, wenn der Prüfling dieses Projekt auf Grundlage meines Auftrages durchgezogen hat.

Und bei der daraus resultierenden Angebotsrechnung spielt die Situation des anbietenden Unternehmens (bei Unterbeschäftigung) keine Rolle. Schliesslich wird das Unternehmen nicht Geld aus eigener Tasche dazulegen, um mit einen Gefallen zu tun und seine eigene soziale Ader stärken und seine finanzielle Ader schwächen.

Hierbei sei noch erwähnt, daß Kampfpreise, also bessere Preise um ein neuen Markt zu erschliessen bzw. aus einem Markt nicht verdrängt zu werden daraus resultieren, den Nutzen aus dem Verbleiben bzw. den Eindringen in den neuen Markt zu halten, folglich der Nutzen durchaus größer als der finanzielle Endwert des Projektes sein kann.

Bei Überbeschäftigung hingegen muss entsprechend so kalkuliert werden, daß dann der resultierende Nutzen größer als der Nutzen der Alternativprojekte ist, so daß es logischer Weise zu einem Angebot führt, daß teurer ist, als bei nur Vollauslastung bzw. Unterbeschäftigung.

PS: Und alles nur, damit die Schwaben endlich mal wissen, was sie eigentlich machen ;), denn im wirtschaften sind sie ja nicht ganz so schlecht (wie wir???).

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Sodele, ich muss diesen Thread jetzt doch noch Mal beleben.

Die Zeit rückt näher, wo ich mit meinen Schülern wieder ein Mal ein SChulprojekt machen möchte. Dieses Mal soll der ganze Planungs- Terminierungs- Kosten"kram" mit rein.

Ich habe immer noch etwas Probleme mit den Kosten, die für das Projekt relevant sind. Man verliert sich relativ schnell. Da ja wie oben von "Der Kleine" erwähnt alle Kosten relevant sind, wird es relativ unübersichtlich. Ich fange mal mit einer Liste an und bitte die Experten hier, diese zu ergänzen oder begründet Streichungen vorzunehmen.

Angesichts des neu aufgetauchten Kosten-Nutzen-Threads ist das Thema denke ich auch für einige andere interessant.

zunächst die mehr oder weniger direkt zurechenbaren Einzelkosten für das Projekt:

1) Stundensatz des Azubis

2) Stundensatz des Betreuers/Ausbilders/Lehrers

3) Abschreibung für benutzte Geräte

4) Strom für benutzte Geräte

5) Materialverbrauch

bei den nicht so direkt dem Projekt zurechenbaren Gemeinkosten wird es ziemlich haarig. Da das Projekt aber so kalkuliert werden soll, als ob ein externer Kunde der Abnehmer ist, müssen auch diese Kosten alle rein. Wäre nett, wenn mir jemand sagen könnte, wie ich den Anteil des Projektes an diesen Kosten bestimme...

Am einfachsten wäre es ja, wenn ein betriebsinterner Zuschlagssatz/oder mehrere Zuschlagssätze existieren. Könnte man die nicht einfach verwenden?

an nicht direkt zurechenbaren Gemeinkosten fallen an:

6) Abschreibungen Gebäude

7) Strom, Gas, Wasser für das Zimmer, in dem die Arbeiten stattfinden

+ anteilig Verbrauch in den Gemeinkostenstellen (Verwaltung, etc...)

8) Kostensteuern

9) Abschreibungen für Infrastruktur (Telefonanlage, Rechner in der

Verwaltung, Gebäude, etc...)

10) anteilig Gehälter für Verwaltungspersonal, Hausmeister,

Putzkräfte,...

11) kalkulatorische Kosten für gebundenes Kapital

12) betriebliche Versicherungen

Wie soll ein Azubi eigentlich an all diese Infos gelangen? NOCH ist ein FI ja kein Kaufmann...

Gruß

Menzemer

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... Am einfachsten wäre es ja, wenn ein betriebsinterner Zuschlagssatz/oder mehrere Zuschlagssätze existieren. Könnte man die nicht einfach verwenden?

Ja natürlich. Du bist nicht in der Buchhaltung, wo jeder Cent genau stimmen musst. Du bist im Projektmanagement, d. h. du willst dich über den Sinn bzw. Unsinn eines Projektes informieren.

Dafür sind die Unternehmensinternen Zuschlagsätze für den Wasserkopfanteilabgeltung genau so Richtig am Platz, wie die direkt dem Projekt zuordbaren Projektkosten für die Beteiligung der Projektteilnehmer etc.

Viel mehr (also eine direkte Auftrösselung aller irgendwie angefallender Kosten anteilmässig auf das Projekt - also bis hin zur Messung der verbrauchten Lichtstärke an den Konferenztisch, an dem das Projekt initiiert wurde, um Anteilmässig die Lichtkosten dem Projekt zuzuschreiben) macht (mal als Projekt aufgefasst) keinen Sinn.

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