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Berufliche Weiterentwicklung mit weniger Geld?!


etops

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Hallo zusammen,

ich brauche mal Euren Rat, besonders den von Leuten mit Erfahrung in Personalführung bzw. Personalentwicklung:

Für mich zeichnet sich im Moment ab, daß ich die Möglichkeit zu einer beruflichen Weiterentwicklung innerhalb einer anderen Tochterfirma meines Arbeitgebers haben könnte. Diese Weiterentwicklung bedeutet, daß ich der Assistent eines Bereichsleiters werden könnte mit fachlicher (nicht disziplinarischer) Führungsverantwortung für ca. 20 Leute. Die Stelle ist für mich sehr reizvoll (ist auch etwas außerhalb des IT-Bereichs, eher kaufmännisch bzw. branchenbezogen, was ich mir schon länger gewünscht habe), andererseits frage ich mich natürlich, ob ich dem gewachsen bin und ob die äußeren Umstände passen - darauf gehe ich gleich ein.

Fachlich erfülle ich die Voraussetzungen und diesbezüglich traue ich mir die Stelle auch auf jeden Fall zu. Es fängt aber damit an, daß ich jünger als jeder andere Kollege aus "meinem" Team wäre. Dazu kommt, daß die Kollegen nahezu ausschließlich aus den östlichen Bundesländern kommen, während ich aus dem Westen komme: die Stelle wäre im ehemaligen Ostteil von Berlin, ich würde von Frankfurt/M. dahin umziehen. Ich habe kein Problem damit, ich befürchte eher, daß das für die Mitarbeiter ein zusätzliches Problem wäre (im Sinne, daß die mich schon deswegen nicht akzeptieren, weil sie denken, daß ich vielleicht so ein karrieregeiler junger Typ, noch dazu aus dem Westen bin, der nur an sich selbst denkt - logisch gehts auch um mich, aber ich möchte kein Ellenbogenmensch sein oder mich zu Lasten anderer profilieren etc.).

Hat damit jemand Erfahrungen?

Die zweite Frage in Verbindung mit dieser Stelle ist das Thema Gehalt, zu dem ich gerne Eure Meinung wüßte. Gemäß unserem normalen Tarifvertrag etc. habe ich (24, ledig, Abi, Fachinformatiker AE, mittlerweile 1 1/2 Jahre richtige Berufserfahrung in einer Tochterfirma des Konzerns, in dem ich auch meine Ausbildung gemacht habe (Logistik und Tourismusbranche)) momentan etwa 2900 Euro Brutto mit 13 Gehältern. Normal ist die 37,5-Stundenwoche, allerdings sind bei mir eher 50-60 Stunden realistisch. Überstunden könnte ich in Freizeit umwandeln, aber dazu besteht nicht wirklich die Möglichkeit, weil meine Tätigkeiten nur mit viel Umstand von den anderen Kollegen gemacht werden können. Ansonsten gibts 30 Tage Urlaub. Frage a) dazu: ist das Eurer Meinung nach ok?

Wenn ich die Stelle wechseln würde, dann hätte ich offiziell eine 40-Stundenwoche und wegen des für die östlichen Bundesländer abgewandelten Tarifs ca. 200 Euro weniger (dann 2700 Euro), aber trotzdem die Verantwortung für die 20 Leute inklusive ähnlicher Arbeitszeiten. Frage B) hierzu: Habe ich zu hohe Ansprüche oder liege ich richtig mit der Meinung, daß das für diesen Fall zu wenig ist? Was wäre aus Eurer Sicht realistisch? Wohnort wäre Berlin bzw. Berliner Umland.

Ich danke schon mal füer Euer Feedback

Grüße

etops

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ich weiß nicht wie die Kosten für Berlin oder Frankfurt sind. Ob da ein großer Unterschied sein wird. 200 € sind nicht unbedingt die Welt. Deine vorige Position mit dem Gehalt sind nicht schlecht. Für die andere Stelle finde ich es für die Position etwas wenig. Damit meine ich das da ned viel mehr, aber wenigstens etwas mehr rausschauen sollte. Lt. Tarifvertrag aber wohl nicht möglich, das da mehr rausschaut.

Von der Position her würde ich es nicht unbedingt tragisch finden, das dich die Leute nicht akzeptieren würden. Ich hatte vor Jahren auch mal über 20 Leute unter mir, wobei 3/4 davon beachtlich älter waren. Sicher gab es mal den einen oder anderen Knatsch, aber man kann es nie allen recht machen. Und wenn mal einer ins Gras beissen mußte, war er halt das nächstemal wieder besser dran. Allerdings sind da bei mir etliche Überstunden gekommen, da es immer mal wieder Kranke gab und man einspringen mußte.

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Mit deiner Einstellung aus den ersten beiden Absätzen brauchst du dich nicht zu wundern, wenn die deine potenziellen "Ost-Kollegen" für einen Zitat: " karrieregeiler junger Typ, noch dazu aus dem Westen" halten.

Wenn du noch in Ost und West denkst, warum dürfen, das dann nicht Andere?

Sorry, passt nicht zum Thema, aber das Ost-West-Gedenke sollte wirklich Jeder aus seinem Hirn streichen.

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ich denke nicht, das es seine Einstellung ist. Er hat sich nur darüber Gedanken gemacht, was wäre wenn. Das finde ich ned schlecht von ihm und so ganz unrecht hat er wohl auch nicht.

Mir wäre sicherlich das gleiche durch den Kopf gegangen, wobei ich keinen Unterschied zu Ossi oder Wessi sehe. Genauso wenn es sich um andere Nationalitäten handeln würde.

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CSC, ich glaube, Du hast mich falsch verstanden.

Ich beurteile die Kollegen nicht nach Ost und West, schwarz oder weiß, was auch immer. Es war und ist eine Befürchtung, daß die Kollegen das so sehen könnten. Wenn ich ein Problem für mich sehen würde, würde ich mich mit der Stelle nicht auseinandersetzen.

Und auch das zweite hast Du nicht richtig verstanden: es ist aus meiner Sicht normal, daß jemand mit 40 oder 50 erstmal Vorbehalte hat, wenn er einen so deutlich jüngeren Vorgesetzten bekommt. Diese Vorbehalte könnten dann z.B. erst einmal so aussehen wie ich geschrieben habe. Daher möchte ich umso mehr alles dazu beitragen, daß mich Mitarbeiter a) aufgrund meiner Leistungen und noch viel wichtiger B), aufgrund meines Umgangs und meines Führungsstils akzeptieren und anerkennen. Ich bin doch genauso auf die angewiesen wie die auf einen guten Chef!! Wenn ich die Mitarbeiter im Stich lasse, bin doch früher oder später ich derjenige, der das doppelt und dreifach ausbadet...

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Sorry, passt nicht zum Thema, aber das Ost-West-Gedenke sollte wirklich Jeder aus seinem Hirn streichen.
Das geht aber sehr schwer, wenn man unterschiedlich aufgewachsen ist, unterschiedliche Materielle Hintergründe hat, unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklungen sich abzeichnen, ein unterschiedlicher Bildungsgrad vorhanden ist, unterschieliche berufliche Perspektiven sich ergeben, einfach unterschiedliche Einstellungen vorhanden sind, usw.

BTW: Der Unterschied zwischen Nord - und Süddeutschland wird genauso nicht aus meinem Kopf gehen.

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zu der ost-west geschichte :

ich bin im westen geboren und als ich 16 war mit meinen eltern in den osten

in eine 20000 seelen kleinstadt gezogen. anfangs war ich in der schule dort schon 'der wessi'. habe mich dann mit 2/3 leuten gut verstanden und bin dann dadurch im endeffekt absolut integriert wurden. aus einigen zynischen bemerkungen am anfang wurden dann später sprüche wie : "naja , du bist ja auch o.k...bist ja auch kein typischer wessi"

habe es für mich dann gedanklich so gewertet, daß auch wenn in den köpfen noch immer dieser ost/west konflikt herrscht, es darum geht als person akkzeptiert zu werden. und gerade in berlin denk ich mal hast du dadurch, daß die stadt mittlerweile extrem gemischt ist leichteres spiel als in einem kleinen dorf im tiefsten osten. (im ostteil von berlin wohnen z.b. eher studenten, da dort die wohnungen zumeißt günstig sind usw....)

um jetzt keine mißverständnisse aufkommen zu lassen : was vorurteile angeht, nehmen sich beide nichts.

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Ich denke, ich würde die Stelle warscheinlich annehmen.

Durch die sich bietende Chance, der Weiterentwicklung. Ich denke das ist wohl ein ziemlicher Karrierespung.

Und was den jungen Karrieregeilen angeht, mein Gott, wer heute noch nicht geschnallt hat, das nur vorwärts sinnvoll ist, der braucht sich nicht zu wundern wenn er auf der Strecke bleibt.

Bezüglich der Ost-/West- und der Alters-Sache: Super-Herrausforderung, wenn du das packst, kannst du sicherlich zu Recht stolz sein. Musst dir halt überlegen, ob du meinst, das du das packst.

Und natürlich ist dieses OSt-/West-Denken noch da, und ich würde sogar behaupten in Ost-Deutschland heftiger als im ehemaligen Westen.

Ob das unbedingt auch im Berliner Osten so ausgeprägt ist, bin ich nicht.

Mein bester Freund ist jedenfalls vor einem halben Jahr nach Binz gegangen, absolut unvoreingenommen, und er musste sich lange Sprüche anhören, wie "Wessi-Kinder können die Uhr nicht lesen, weil bla bla bla" und "Wessis machen immer das und das...". Bis er den Leuten dort gezeigt hat, das er sie alle fachlich in die Tasche stecken kann.

Das ist sicherlich, die einzige Erfahrung dieser Art die ich kenne, aber zeigt doch, das es dieses Denken durchaus gibt.

Ich würde das jedenfalls annehmen, wenn ich AWE wäre und diese Chance bekäme.

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Bis er den Leuten dort gezeigt hat, das er sie alle fachlich in die Tasche stecken kann.

Ich denke mal, dass dieses genau der falsche Anfang ist, sofern man versucht, sicht Respekt und Autorität zu verschaffen.

Das man fachlich was drauf hat, oder zumindest von sich denkt, zeigt noch lange noicht, daß man die Emfindlichkeiten (ja die Denkweise hat nunmal ihre Ursachen in den letzten 15 Jahren) nicht versteht und sich nicht annehmen mag.

Es gibt auch im Osten Leute (und gerade, die älter sind als wir) die fachlich einiges drauf haben, dieses jedoch nicht immer so direkt in den Fordergrund spielen.

Hier in Ostberlin spielt die Persönlichkeit von Menschen mehr die Rolle, als die Herkunft. Und Leute, die nur fachlich glänzen können oder mögen, sind nun mal persönlich nicht immer emfindlich genug besehlt.

Mein Rat: Die Stelle annehmen, die Leute achten, nicht unbedingt das Wasser bei 125 Grad kochen lassen ;) (typisches Vorurteil gegenüber Westdeutschen - obwohl die Mehrzahl der Leute, die ich kenne, nicht diesem Klischee entsprechen - es gibt sie aber und zwar hier genaueso wie woanders), also 100 Grad reichen auch, und dann schrittweise allen Beteiligten klarmachen, daß Kooperation allen Seiten mehr bringt, als Konfrontation.

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@Der Kleine:

Sorry, das war dumm formuliert. Gemeint war, das in diesem Fall er

erst "akzeptiert" (vielleicht nicht ganz das richtige Wort, mir fällt gerade nicht passenders ein) wurde, nachdem sie merkten, das er gut ist in dem was er tut.

War also nicht so gemeint, wie es rüber kam ;-)

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Hallo etops,

zunächst zeugt es ja schon mal von einer gewissen geistigen Reife das du das alles in deine Planungen mit einbeziehst. Aus deinem Posting wird ersichtlich das da ein vernünftig denkender Mensch dahintersteht. Wenn du diese Attribute auch im täglichen Umgang mit deinen Mitarbeitern aufweist, wüßte ich nicht was dagegen sprechen sollte auch als jüngerer Mensch von den anderen Mitarbeitern als "Vorgesetzter" akzeptiert zu werden.

In einem "funktionierendem" Kollegium sollte und darf die Herkunft eines Einzelnen keine Rolle spielen. Alles Andere wäre unprofessionell und schädlich für den Betrieb. Die von dir genannten Zweifel treffen aber auf jede Gruppe zu die einen neuen (fremden) Vorgesetzten bekommt. Denn du musst ja auch davon ausgehen das sich Jemand aus der Gruppe Hoffnung auf den freien Posten gemacht hat.

Ich in meinem Fall mache meinen Respekt nicht von dem Alter oder der Herkunft einer Person abhängig, sondern vom Verhalten der Person.

Die Gehaltsfrage hier zu diskutieren finde ich müssig, da diese mit zu vielen persönlichen Entscheidungen und Abwägungen verbunden ist, die du dir eigentlich nur selbst beantworten kannst.

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