carstenj Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Ich bin vollständig Deiner Meinung. Allerdings ist diese Meinung nicht gerade populär - man macht sich damit keine Freunde. Ich habe es nie begriffen, warum die meisten gar nicht aufgeklärt werden möchten. Weil es bequem ist, nichts zu wissen? Und weil, wie ich oben schon schrieb, manche Leute mit den Informationen nichts anfangen können, weil sie überhaupt nicht in der Lage sind, diese einzuordnen. Zitieren
ExAzubi Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Hier kommt immer wieder der Vorwurf, die Regierung sei Schuld an dem Arbeitsplatzverlust. Aber ich wusste gar nicht, das die Regierung stellen schafft, sondern nur Umgebungsvariabelen füllt. Und die Werte dieser Umgebeungsvariabelen scheinen nicht allzuschlecht zu sein, sonst würden ja nicht Ausländische Investoren hier in Deutschland Investieren, siehe AMD, General Electric und Deutschland stände nicht auf Platz drei der besten Investitionsstandarte Weltweit nach USA und China siehe hier . Die Unternehmen wollen das nicht, und was soll die Regierung denn noch machen, Sicher Sozialversichungen abschaffen und die Steuerlast auf 5% senken, aber was das zur Folge hat, brauche ich ja wohl nicht zu erklären: Noch schlechtere Bildung, noch schlechtere öffetliche Investitionen etc. Also sieht es dann bei uns so aus wie in den Niedriglohnländern, wenn wir damit Leben möchten?!? Die Regierung kann auch nichts machen als staatl. Betriebe schaffen, die dann aber Aufgrund der intern. Lage verlustreich wären. Somit sich die Schulden weiter verschlechtern würden etc. Man kann nicht alles haben, so hart wie das klingt. Daher müssen wir mehr weg von der Industriellen Produktion in Richtung Dienstleistung Übriegens : Ihr kauft doch das meiste da, wo ihr es am günstigen bekommt, oder, gebt Ihr für eine Festplatte 50€ mehr aus, nur weil ihr damit den kleinen Warenhändler an der Ecke am Lebenerhalten könnt? Ihr amcht das wenn dann höchstens aus bequemlichkeit, weil der nächste Discounter 20km weg ist. Wir wollen alle das beste Preis-/Leistungsverhältnis, so auch die Manager, die sagen : Deutschland : 15€/1000Stk Tschechien : 5€/1000Stk. Sicherlich gibt es eine soziale Verantwortung, und die halten die Manager aber auch weitesgehend ein. Lieber jetzt 1000 Arbeitsplätze nach Polen und hier 100 halten, als in 2 Jahren 1100 Arbeitsplätze komplett abbauen. Zitieren
gajUli Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Oh... Und ich dachte, ich stünde mit dieser Befürchtung ziemlich alleine da. Bin da eher anderer Meinung. In D ist historisch gesehen noch nie von innen revolutioniert worden seit den Bauernaufstaenden im Mittelalter; aber auch die konnten die Obrigkeit nicht stuerzen. Die soziale Frage wurde im 19. Jahrh. mit Reformen entschaerft, was bis zur Weltwirtschaftskrise hielt. Dann gab es eine instabile Phase mit allerlei Arbeiter- und Soldatenaufstaenden, Roehmrevolte, Hitlerputsch(-Versuch), ausgerufenen Raeterepubliken, die sich aber allesamt nicht halten konnten. Das nach gaengiger Lehrmeinung verbrecherischste Regime, das es jemals auf deutschem Boden gab, kam durch legale Wahlen an die Macht und verlor sie nicht durch innere Kraefte. Dann gab es noch die friedliche Revolution von 1989. Also das waere wirklich ein Novum. >Ich kann es Dir leider nicht sagen, da ich Aktien-Spekulationen für mich rigoros ablehne. ich spiele viel zu gerne um des Spielen willens; und das möchte ich mir nicht durch Spielen um Geld (in jeglicher Form) kaputt machen. Ich erinnere mich nur noch, dass es sich um ein Chemie-Technoligie-Papier handelt. Ich will nicht bestreiten, dass es das mal geben kann. Korrekterweise muss man aber dann auch Verlustjahre und die Risiken einer Anlage mit einkalkulieren. Aktienkapital ist halt eine empfindliche und volatile Ware. >Ansonsten danke ich Dir für diesen umfassenden Beitrag. Ich bin vollständig Deiner Meinung. Allerdings ist diese Meinung nicht gerade populär - man macht sich damit keine Freunde. Ich habe es nie begriffen, warum die meisten gar nicht aufgeklärt werden möchten. Danke. Das ist auch wirklich ein Jammer und ein Phaenomen, das ich nicht begreife. Ich frage mich, was von den Aufklaerern des 17. und 18. Jahrhunderts noch uebrig ist. Dass Aufklaerung der Ausweg des Menschen aus einer selbstverschuldeten Unmuendigkeit sei, das sicherlich, weil man es in Geschichte mal irgendwann lernt. Aber wer setzt das wirklich um? Von Enrico Fermi ist ueberliefert, dass er theoretische Fachveroeffentlichungen nur bis zu der Stelle las, wenn die zu Grunde liegenden Gleichungen vollstaendig waren. Dann rechnete er die Loesung selbst aus und verglich sie mit dem Ergebnis der Autoren. Das nenne ich aufgeklaert. (Man vergleiche diese Methode einmal mit dem verbreiteten Loesungsverhalten von Schuelern und Studenten, die Aufgaben und Musterloesungen haben wollen, die sie dann abheften und vergessen oder auswendig zu lernen versuchen.) Der Physikprofessor Lesch von Alpha-Centauri (BR) beschrieb das mal sehr huebsch in einer seiner Kurzvorlesungen. Er mockierte sich ueber die vielen unsinnigen Fragen und falschen Theorien im Zusammenhang mit Relativitaetstheorie und Astronomie, die Studenten haeufig an ihn herantragen. Er meinte dazu einfach ganz offen, bitte sehr, wenn Sie glauben, die Lehrmeinung waere nicht richtig, rechnen sie die Messdaten nach; sie sind publik und fuer jeden erhaeltlich. Ziehen Sie ihre eigenen Schluesse, stellen Sie ihre Thesen selbst auf, weisen Sie den anderen Wissenschaftlern Fehler nach, und wenn sie Recht haben, wird sich die Fachwelt darueber freuen und ihnen Respekt und Ruhm zollen. - Aber keiner macht es. DAS ist Informationsgesellschaft heute. Kopieren und Repetieren von vorgefertigten Inhalten, die genehm sind. Wir duersten nach Wissen und ertrinken in Information, sagte John Naisbitt, und vielleicht ist die Aufklaerungsverweigerung ein Schutzmechanismus gegen Informationsueberflutung verbunden mit einer Ueberhoehung des Lustprinzips. Zitieren
Racker Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Moin moin, Da hier ja auch Mods gegen ihre selbst aufgestellten Boardregeln verstossen, will ich jetzt auch meinen politischen Senf dazugeben. Wir sind doch alle selber Schuld an der Lage, würden wir mehr Kinder "produzieren" hätten wir eine wesentlich stärkere Binnennachfrage!!! Warum? Kinder brauchen halt auch Sachen zum leben, Sachen für die Schule, Sachen zum Geburtstag, alles Konsumgüter die herangeschafft werden müssten. -> Mehr Binnennachfrage! Diese Behauptung ist eindeutig zu kurz gesprungen. Die stagnierende Binnennachfrage ergibt sich meines erachtens aus anderen Gründen: Anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit der Verbraucher. Kein 'normale' Arbeitnehmer ist in der Lage, ein halbes Jahr, oder sogar mehr, vorrauszuplanen. Innerhalb eines halben Jahres kann heutzutage jeder seinen Arbeitsplatz verlieren. Anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit der Betriebe (damit meine ich Handwerker und Mittelständler). Kein solcher Betrieb kann vorhersagen, wie es ihm in einem halben Jahr wirtschaftlich geht (man nehme nur die immer weiter anwachsenden Aussenstände der Handwerker). Anhaltende politische Unsicherheit. Unsere Bundesregierung schiebt zwar viele Reformen an, bleibt aber IMO meist auf halben Wege stehen. Und auch wenn sich gajUli darüber mokiert, wir haben auch ein ganz klares Umweltproblem, und ich bin schon der Meinung, dass das bei einer Entscheidung pro / contra Kind auch ein erheblicher Faktor ist (in den meisten anderen Punkten gebe ich ihm übrigens recht - mit Ausnahme das was er über die Bannmeile geschrieben hat). Wir steuern da auf ein erhebliches Dilemma hin, wenn wir Einwanderung weiterhin beschränken, haben wir in ein paar Jahren das Problem, dass Arbeitskräfte knapp werden (eigentlich heute kaum zu glauben). Bleibt es weiterhin wie es ist, oder der Zuzug wird verschärft, haben wir jetzt ein Problem. Man kann es also drehen und wenden wie man will, unser toller Staat sitzt in der Zwickmühle. Und die Bevölkerung wird dabei zermahlen. Zitieren
carstenj Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Anhaltende politische Unsicherheit. Unsere Bundesregierung schiebt zwar viele Reformen an, bleibt aber IMO meist auf halben Wege stehen. Ich möchte die Politik nicht in Schutz nehmen, aber daran alleine liegt es überhaupt nicht. Es driftet ja hier jetzt mehr oder wenig nach OT ab, aber zum Kinderkriegen möchte ich noch folgendes sagen.... Und auch wenn sich gajUli darüber mokiert, wir haben auch ein ganz klares Umweltproblem, und ich bin schon der Meinung, dass das bei einer Entscheidung pro / contra Kind auch ein erheblicher Faktor ist Auch die Zeit wird vergessen, denn es reicht ja nicht, ein Kind zu zeugen und in die Welt zu setzen, man muss es auch erziehen. Und das bleibt ja oft genug auf der Strecke. Wenn erstmal ein Kind da ist, wird es finanziell enger, da die Ausgaben steigen und nicht beide Lebenspartner arbeiten gehen können. Zumindest sollten sie das nicht. Zitieren
ExAzubi Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 das mit den Kinderkriegen ist natürlich nur platt gemeint, sicherlich gehört Libe/Zuneigung/Erziehung dazu. Also nicht denken, "Rammeln für die Wirtschaft" Sondern "Ich mache ein Kind und sichere mir ein Stück meinen Arbeitsplatz" Und nochmals, die Politik schafft keine Arbeitsplätze, daher sind die "Revolutions"-Sprüche nicht sehr überzeugend, selbst wenn jemand anderes regiert, wie kann er denn Unternehmen dazu Bewegen mehr Arbeitsplätze hier anzusiedeln? Das einzige was ist denke was falsch läuft ist die Investitionszurückhaltung der öffentlichen Stellen. Das heißt nicht einfach 10 Milliarden irgendwohin zu investieren, sondern ein wenig hier ein wenig da, und schon läuft (theoretisch) der Motor. Und das Plastikstecker in einem Niedriglohnland produziert werden, daran lässt sich nichts mehr ändern, mit welcher Obrigkeit auch immer. Zitieren
Noxy Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Zu 2 Sachen möchte ich auch was sagen: 1. Kinder: Ich erlebe anhand von Bekannten und Freunden immer wieder, dass Deutschland ein absolut NICHT kinderfreundliches Land ist, sei es beim Verständnis der Leute, Betreuungsplätze etc. das ist ein guter Grund, warum viele Leute keine Kinder haben. 2. Schuld an der fehlenden Binnennachfrage ist doch wohl auch die stetige Unsicherheit, in der die Arbeitnehmer wechseln, viele Leute und da nehme ich mit ein, wollen einfach nicht Geld verpulvern mit dem Risiko demnächst arbeitslos zu sein und vor dem Nichts zu stehen und sich die Miete nicht mehr leisten zu können. Durch die Entlassungen wird diese Unsicherheit noch weiter gefödert, es entsteht ein "Ich könnte der nächste sein" Gefühl. --> Teufelskreis Zitieren
Ruffnack Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Und nochmals, die Politik schafft keine Arbeitsplätze, daher sind die "Revolutions"-Sprüche nicht sehr überzeugend, selbst wenn jemand anderes regiert, wie kann er denn Unternehmen dazu Bewegen mehr Arbeitsplätze hier anzusiedeln? und nochmals... es geht nicht nur um die Politik sondern um die "Manager", die noch mehr Rendite haben wollen und das anhand von entlassungen realisieren. Die Revolution in Frankreich 1788 ging nicht nur gegen die politischen Institutionen sondern gegen das Ausbeutertum der Obrigkeit... mit anderen Worten, die Bauern hatten die Schnauze voll von den im Prunk und Protz lebenden Großgrundbesitzern, den sie ihnen ermöglicht haben durch tag und nacht arbeiten, und haben sie am nächsten Schaffot einen Kopf kürzer gemacht. MfG Ruffnack Zitieren
timmi-bonn Geschrieben 9. März 2005 Autor Geschrieben 9. März 2005 es geht nicht nur um die Politik sondern um die "Manager", die noch mehr Rendite haben wollen und das anhand von entlassungen realisieren. Du meinst die Aktionäre (neudeutsch: Shareholder), die dann die "Manager" damit unter Druck setzen, dass sie sonst die Aktien abstossen und sich lukrativeren zuwenden. Wenn es "nur" die Manager der Firmen wären, dann wären die ja wenigstens noch lokal zu fassen. gruss, timmi Zitieren
Racker Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Moin moin, es geht nicht nur um die Politik sondern um die "Manager", die noch mehr Rendite haben wollen und das anhand von entlassungen realisieren. Du meinst die Aktionäre (neudeutsch: Shareholder), die dann die "Manager" damit unter Druck setzen, dass sie sonst die Aktien abstossen und sich lukrativeren zuwenden. Wenn es "nur" die Manager der Firmen wären, dann wären die ja wenigstens noch lokal zu fassen. So traurig das auch für den einzelnen ist, so legitim ist es, aus seinem Geld das grösste Kapital zu holen. Nur damit nicht gleich auf mich eingedroschen wird (obwohl ich das verkraften kann), mir wurde im letzten Dezember auch mitgeteilt, das ich freigesetzt werde, da man gerne eine Stelle einsparen würde. Glücklicherweise habe ich sofort was Neues gefunden (also nahtloser Übergang zum 1.4.05) und mein Konzern war so 'freundlich', mir das ca. ein Jahr bevor es ernst wird mitzuteilen. Zitieren
Horatius Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Ich denke die "Aktionäre" sind sicherlich ein Problem bei der ganze Sache, das nicht so einfach zu lösen ist. Eine Firma braucht nun einmal Kapital und das bekommt sie relativ leicht und schnell durch Aktionäre, welche die Firma/die Manager wiederum "erpressen". Ich denke in manchen Situationen kommt eine Firma nicht um entlassungen herum, aber solang eine Firma Gewinn macht, ist es eine Sauerei Leute zu entlassen. Und sollte dieser "Trend" mit dem Leute entlassen anhalten, wird es den Firmen nicht unbedingt besser gehen. Zumindest nicht Langfristig gesehen. Denn wenn es bei uns immer mehr Arbeitslose gibt, gibt es logischer Weise auch immer weniger Leute, die sich etwas kaufen können und somit verlieren sehr viele Firmen wieder Kunden. Nach dieser Thoerie würden Entlassungen also zu Firmenpleiten und somit zu noch mehr Entlassungen führen. @Racker: Glückwunsch zu der neuen Stelle PS: Das ganze hab ich jetzt in 5 min gedacht und getippt, also verzeiht mir eventuelle Denkfehler- :floet: Zitieren
binfalse Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Wir sind doch alle selber Schuld an der Lage, würden wir mehr Kinder "produzieren" hätten wir eine wesentlich stärkere Binnennachfrage!!! Hallo ExAzubi, nur Biber bauen ihr Haus mit dem Schwanz. Die lieben kleinen Mäuler müssen aber auch gestopft werden. Meinst du wirklich das es reicht unsere Frauen zu "Brutmaschinen" umzufunktionieren, damit es im Lande wieder aufwärts geht? So nach dem Motto "Pimpern für Deutschland, gestalten Sie ihre Zukunft"? Irgendwo ist dieses System schon mal gescheitert. Richtig, in der sogenannten "Dritten Welt". Dort wird auch auf Teufel komm raus gepoppt, damit die armen kleinen anschließend auf der Strasse betteln können. Wenn das nicht genug einbringt, wird halt selbst Hand angelegt, um die Kleinen zu verkrüppeln. Steigert halt die Spendenbereitschaft (Rendite). Wenn das die Antwort auf unsere Probleme ist, na dann Prost Mahlzeit. Zitieren
gajUli Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Meinst du wirklich das es reicht unsere Frauen zu "Brutmaschinen" umzufunktionieren, damit es im Lande wieder aufwärts geht? Stop mal eben. Der Wortwahl wuerde ich mich zwar nicht anschliessen, aber sie taeuschst darueber hinweg, dass Frauen nun einmal die Rolle zugefallen ist, die Kinder zu bekommen, genauer gesagt alle Kinder ausschliesslich zu bekommen. Deswegen sind sie aber keine Brutmaschinen. Zitieren
ExAzubi Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Also wenn wir jetzt kleinlich werden... Fakt ist es, das durch den stetigen Geburtenrückgang Deutschland schrumpft, und dadurch Kaufkraft verloren geht. Zuviele Kindern ist natürlich auch nicht die Lösung! 2,1 Kinder pro Frau war die Angabe die als ökonomichste genannt worden ist. Also net 3 oder 10 oder 15 Kinder sondern 2,1 und die haben Wissenschaftler errechnet, und die wissen es zumindest wohl besser als. Zitieren
bimei Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Hallo Thom, Da hier ja auch Mods gegen ihre selbst aufgestellten Boardregeln verstossen, will ich jetzt auch meinen politischen Senf dazugeben. Bevor sich andere daran "hochziehen" an dieser Stelle ein paar Dinge, die bei Deinem Satz (vielleicht aus Unwissenheit oder einfach unüberlegt) unter den Tisch gefallen sind, aber Beachtung erhalten sollten: - Moderatoren dieses Forums sind Zeus und ich. Sich am Thema beteiligende Moderatoren sind insofern erstmal User. - Was eventuell auch entgangen sein könnte, weil nicht jeder auf dem Forum alles oder viel und überall liest: Auch wenn in den Boardregeln steht, dass politische Diskussionen nicht erwünscht sind, versuchen wir immer wieder Diskussionen, die in einen politische Richtung gehen laufen zu lassen, solange sie nicht zu Streit und Unfrieden führen. Diese Chance zu zeigen, dass solche Diskussionen im "vernünftigen Rahmen" möglich sind, nimmt leider immer wieder für viele ein negatives Ende. Dir ist das glaube ich vom Mitlesen auf dem Forum nicht ganz fremd. Wider besseren Wissens schliessen wir dennoch keine Diskussionen mit politischem Ansatz immer sofort. Dein Kritiksatz in Richtung der Moderatoren ist insofern unangebracht. Was der Satz bei Usern, die noch nicht so lange dabei sind, selbtgefährdend auslösen könnte, erspare ich uns zum Zweck der besseren Lesbarkeit dieses Postings. - Beide Punkte schliessen nicht aus, dass wir intern abgewägt haben, ob "nicht zuständige" Moderatoren sich als User an der Diskussion beteiligen können, ohne einen Nebenkriegschauplatz auszulösen, der weder mit dem Thema zu tun hat, noch gerechtfertigt ist. Also bitte, beim Thema bleiben, das Moderieren den Moderatoren überlassen und die Handhabung von politschen Diskussionen objektiv beurteilen. Zum wirklich ursprünglichen Thema solltet ihr ab hier bitte auch zurückkommen. Zitieren
Manitu71 Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Übriegens : Ihr kauft doch das meiste da, wo ihr es am günstigen bekommt, oder, gebt Ihr für eine Festplatte 50€ mehr aus, nur weil ihr damit den kleinen Warenhändler an der Ecke am Lebenerhalten könnt? Ihr amcht das wenn dann höchstens aus bequemlichkeit, weil der nächste Discounter 20km weg ist. Ich kauf bis auf Lebensmittel immer beim kleinen Mann ein. Sei es jetzt in nem kleinen Radlgeschäft ein Fahrrad, obwohl ich es bei den Discountern oder Tchibo günstiger kriege. aber der braucht das Geld viel nötiger und vorallem habe ich da einen Ansprechpartner der sich Zeit nimmt und noch dazu einen erstklassigen Service hat. Oder bei den kleinen Handwerkbetrieben. OT on: Als ich baute, benötigte ich Fenster + Türen. Der Schreiner im Ort, bezieht diese beim Großhändler 150 km weiter. Den bat ich natürlich auch um ein Angebot, das natürlich günstiger war. Vom Schreiner kam jedoch nichts. Als ich nachfragte warum er kein Angebot abgibt, sagte er mir, das ihm der Großhändler sagte, er macht das Geschäft direkt mit mir. Daraufhin hab ich zu ihm gesagt, er kann am nächsten Tag auf die Baustelle kommen und ausmessen. Den Auftrag kriegt er ungesehen. OT off: Zitieren
Crush Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Mal etwas Sarkastisches, was mir aber spontan durch den Kopf schießt, wenn ich das hier alles lese - eigentlich ist das nur das Weiterspinnen eines alten Gedanken, der sicher noch irgendwo im Forum rumlagert: Vielleicht wäre die Lösung des Problems, wenn wir alle ins Ausland ziehen und vorher den Vertrag mit dem Chef zum im Ausland ortsüblichen Preis ausmachen. Zwar können wir dann nicht mehr als Konsumenten die Waren abnehmen oder Dienstleistungen der eigenen Firma nutzen, aber wenigstens sparen sich dann die Firmen wie erwünscht zu tode, wir sind nicht arbeitslos - auch wenn wir uns evtl. einer Kaste einordnen und alle aus einer Schüssel mit der Hand essen müssen. Das geht dann solange gut, bis Deutschland ausgebürgert ist - weil das ja alle nachmachen - außerdem steigen die Gehälter durch Facharbeitermangel vor Ort, was zur weiteren Arbeitsauslagerung führt und somit auch zu noch mehr Turbandeutschen. Wer nicht in der Lage ist auszureisen, fällt früher oder später zwangsläufig in die Hartz IV-Liga ab und lungert in der Freizeit auf der Faulenzer-Agentur herum, was den von mir gewünschten Effekt deutlich beschleunigt. Dann ist aber wieder genügend Platz (siehe manche Geisterstadt von "Drüben", wo man die leeren Häuser abreißt, damit sie nicht vergammeln) um weitere gutverdienende Inder oder sonstwas herzuholen und unsere Produkte zu kaufen. Und jetzt kommt der Boomerang-Effekt: Wir kommen mit Turban zurück und lassen uns als Mega-IT-Jogis teuer bezahlen (Da war doch mal die 100.000-Minimallohn-Regelung, gilt die noch? - das wäre als Einstiegsgehalt sicherlich anfangs gerade so von der Allgemeinheit akzeptiert). Und falls das auch nicht mehr so richtig klappen sollte könnten wir ansonsten unsere eigenen Wohnungen wieder aufbauen (vorher in die Händer spucken und dann das Bruttosozialprodukt steigern) und vielleicht gibt´s auf die Art und Weise wieder sowas wie ein zweites Wirtschaftswunder =8-) ... oder Deutschland verkümmert durch Fachkräftemangel zum neuen Entwicklungsland und uns ausgereisten Profis gehts in den neuen Industrienationen mit nicht enden wollendem Wirtschaftsboom wieder prima - man muß halt rechtzeitig erkennen, welcher Fall wann eintritt und rechtzeitig reagieren. Vielleicht Sourcen wir uns am Ende dann vom Ausland aus selber nach Deutschland aus und vergeben unsere Arbeit an uns selbst als Ich-AG! Das perfekte Perpetuum-Mobile! ...bis wir oben wieder angekommen sind und das ganze von vorne startet. Zitieren
Aquano Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 09.03.2005, 18:32 Uhr Clement rechnet bis 2010 mit «Vollbeschäftigung» Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement rechnet bis 2010 mit annähernder Vollbeschäftigung in Deutschland. «Dies bedeutet eine Arbeitslosenquote zwischen drei und fünf Prozent», sagte der Minister bei einer Podiumsdiskussion der Deutsche Bahn AG in Berlin. Clement forderte außerdem, die wirtschaftliche Lage in Deutschland nicht «schlecht zu reden». Er sprach sich für eine Lockerung des Euro-Stabilitätspaktes aus. Die Kosten der deutschen Einheit müssten berücksichtigt werden. 09.03.2005, 20:06 Uhr Deutsche High-Tech-Branche mitten im Aufschwung Hannover (dpa) - Mit einem Aufschwung eilt die High-Tech-Industrie nach mageren Jahren wieder der Gesamtwirtschaft voraus: Getrieben vom erwarteten Durchbruch neuer Technologien wie UMTS und einem Boom der IT-Dienstleistungen dürfte die Branche 2005 um 3,4 Prozent wachsen. Diese Prognose gab der Präsident des Branchenverbandes BITKOM, Willi Berchtold, auf der Computermesse CeBIT in Hannover. Bundeskanzler Gerhard Schröder bezeichnete die wieder erstarkte Industrie als Wachstumsmotor für die deutsche Wirtschaft. Zitieren
Crush Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 ... und Montag hab ich noch in einem Interview mit Clement gelesen, daß er Nachts nicht mehr ruhig schlafen kann, weil auch für ihn kein Lichtblick am Horizont zu sehen ist... aber er muß ja mit seiner Beauftragung immer wieder neue Hoffnung in die Öffentlichkeit rücken und darauf hoffen, daß sich niemand mit den neuen Gesetzen verkalkuliert hat. Für mich heißt das: Der Mann leidet entweder schwer unter Demenz oder labert je nach Tageszeit und Laune raus, was ihm gerade paßt oder sein Schreiberling als Vorlage auf den Tisch geblättert hat! Wie gut, daß Politiker mit 4-Jahres-Lebenszyklus und ihrer Alterssicherung sich solche Vorhersagen leisten können ohne rot zu werden oder sich echte Sorgen machen zu müssen. Zur zweiten Meldung: Warum kürzt man dann den neuen technologischen Durchbruchsmotoren wie Supraleitung? Gestern kam ein Bericht über neue Supraleitertransportsysteme, die auf Magnetfeldern durch die Gegend schweben, aber da wird wohl nicht mehr viel draus, weil man denen leider den Geldhahn abdreht. Andere bekommen durch Ethikfritzen die rechtlichen Grundlagen für Zukunftsforschung abgewürgt. Deutschland richtet sich doch selber zu Grunde. Zitieren
Fachalkoholiker Geschrieben 9. März 2005 Geschrieben 9. März 2005 Was bedeutet diese Frage? Ich will wissen, wovon du überhaupt redest wenn du von Export von Knowhow redest. Solche Sachen wie den Transrapid? Das deutsche Volk. Gegen Ende des Jahrhunderts wird es ca. 23 Mio Menschen zaehlen, d. h. auf fast ein Viertel geschrumpft, vergreist und ueberfremdet sein. Was bedeuten würde? Haeufig braucht man das sogar sehr dringend. Dann naemlich, wenn sich Leute unter dem Vorwand von Kritikfaehigkeit vor ihren Pflichten druecken. Pflichten heißt, möglichst jeden Job anzunehmen, egal zu welchen Bedingungen um dem anständigen Deutschen Arbeiter nicht auf der Tasche zu liegen und unserer herausragenden Wirtschaft zu dienen, zum Wohle des deutschen Volkes? Ich möchte keine chinesischen oder amerikanischen Verhältnisse hier. Wobei man allerdings sagen muss, dass die mit ihrer plumpen Rhetorik den Vertretern der etablierten Parteien zeitweise ganz schoen die Butter vom Brot genommen haben. Das nennt man dann wohl Demagogie [1]. Nur mit Phrasendreschen kann man kein Land regieren. Das gilt allerdings auch für die etablierten Parteien. [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Demagogie Zitieren
gajUli Geschrieben 10. März 2005 Geschrieben 10. März 2005 Da hier ja auch Mods gegen ihre selbst aufgestellten Boardregeln verstossen, will ich jetzt auch meinen politischen Senf dazugeben. Ich sehe keine Stelle, wo jemand mehr als erforderlich politisch geworden waere. Das Thema hat nun einmal eine politische Komponente, die dann auch angemessen beleuchtet werden kann. Deshalb ist das aber noch kein politischer Thread. >Und auch wenn sich gajUli darüber mokiert, wir haben auch ein ganz klares Umweltproblem, und ich bin schon der Meinung, dass das bei einer Entscheidung pro / contra Kind auch ein erheblicher Faktor ist Die Luftverschmutzung des Ruhrgebietes, grau-braune Fassaden, kilometerlange Rauchsaeulen, beissender, schwefeliger Smog im Winter bei eisigen Temperaturen ueber lange Wochen, schwarzes Sekret, wenn man die Nase schnupft und der tote, schaeumende, ueberduengte, schwermetallbefrachtete, oelige Rhein, die Weser voller Gift aus den Kaliminen der DDR, Stand sagen wir 1970, _das_ waren Umweltprobleme, was die Leute damals aber nicht davon abgehalten hat, Kinder in den Puett zu setzen und gross zu ziehen. Essen oder Duisburg haben heute eine bessere Luftqualitaet als Stuttgart, Muenchen oder Mannheim und im Rhein kann man essbare Fische fangen. Fuer ein Umweltproblem wird heute angesehen, wenn ein Chemiker mit einer hochempfindlichen Analysemaschine Nullkommafuenfmalzehnhochminusdreiundreissig PPM (parts per million) Zinkatome im Kuehlwasser eines Reisebusses findet, jemand Heuschnupfen bekommt oder es in der Kneipe nach Zigarettenqualm riecht. Wo bleibt da eigentlich die Relation? Bei all den anderen drueckenden Problemen koennen wir die Umwelt glaube ich mal eine Weile Umwelt sein lassen. Der geht es vergleichsweise gut. Zitieren
gajUli Geschrieben 10. März 2005 Geschrieben 10. März 2005 Ich will wissen, wovon du überhaupt redest wenn du von Export von Knowhow redest. Solche Sachen wie den Transrapid? Ah so, nein, ich meine nicht, dass wir technologisch anspruchsvolle Produkte exportieren, sondern dem Ausland das Know-How liefern, solche selbst zu bauen. Einige Laender stellen sich dabei sehr geschickt an und booten die Deutschen aus, sobald sie haben, was sie wollen. Ein uebriges tun die Amerikaner, die sich ueberall und besonders bei uns alles unter den Nagel reissen, was militaertechnisch von Bedeutung sein koennte, z. B. leise U-Boote mit Brennstoffzellentechnik. >Pflichten heißt, möglichst jeden Job anzunehmen, egal zu welchen Bedingungen um dem anständigen Deutschen Arbeiter nicht auf der Tasche zu liegen und unserer herausragenden Wirtschaft zu dienen, zum Wohle des deutschen Volkes? Ich möchte keine chinesischen oder amerikanischen Verhältnisse hier. Das ist gar nicht die Frage; wir kriegen sie sowieso oder haben sie laengst. >Das nennt man dann wohl Demagogie [1]. Nur mit Phrasendreschen kann man kein Land regieren. Das gilt allerdings auch für die etablierten Parteien. Unbestritten... Zitieren
binfalse Geschrieben 10. März 2005 Geschrieben 10. März 2005 Umweltschutz muss in meinen Augen oberste Priorität haben. Man will ja schließlich als Alg.II-Empfänger bei den langen Spaziergängen mit seiner Familie die ungestörte Natur geniessen. Bei der Gelegenheit kann dann der liebe Nachwuchs am Wegesrand seinen Hunger mit unverseuchten Brombeeren stillen, und das kristallklare Wasser des Wiesenbachs geniessen. Vergessen das Leid durch Papa's Arbeitslosigkeit, und Mama hat auch keine Sorgen mehr wenn sie die lieben Kleinen unbeschwert herrumtollen sieht. Jetzt wo durch Trittin's Umweltpolitik keine rostigen Dosen mehr das Kinderglück gefährden können. Gut, diese riesigen Propeller auf der Wiese stören ein bischen, aber zum Glück hängen die ja richtig hoch. In der trockenen Jahreszeit kann man das Einsammeln des Brennholzes für den heimischen Herd noch spielerisch begleiten, und für die Kinder zu einem richtigen Erlebnis gestalten. Und wenn man sich dann abends im Schein der selbstgezogenen Kerzen tief in die Augen blickt, verdrängt man leicht die Gedanken an die Zeit, als Papa noch keine Zeit für die Familie hatte, weil er jeden Tag zur Arbeit musste. Nein, jetzt wo man sich einmal an den eng geschnallten Gürtel gewöhnt hat, möchte man diese gewonnene Freiheit nicht wieder aufgeben. Zitieren
Ruffnack Geschrieben 10. März 2005 Geschrieben 10. März 2005 Du meinst die Aktionäre (neudeutsch: Shareholder), die dann die "Manager" damit unter Druck setzen, dass sie sonst die Aktien abstossen und sich lukrativeren zuwenden. Wenn es "nur" die Manager der Firmen wären, dann wären die ja wenigstens noch lokal zu fassen. gruss, timmi Und wer bestitzt die meisten Aktien??? Die Manager, weil sie das nötige Geld haben um Aktien zu kaufen und dann bei den Vollversammlungen auf noch mehr Rendite zu bestehen. Ein Gesellschaftskreis bleibt nunmal gerne unter sich. MfG Ruffnack Zitieren
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