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Arbeitsalltag des gemeinen Programmierers


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Hi,

Ich steh grad vor der Entscheidung ob ich ein Studium in der Softwaretechnik anfangen soll oder lieber irgendwas mit Wirtschaft. Deswegen wollt ich die Programmierer unter euch bitten, mir ein bisschen aus dem Alltagsgeschäft des Programmierers zu berichten. Mir ist klar das man als Programmierer programmiert, aber da ist doch mehr.

Danke schon mal im Vorraus.

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Nu dann fang ich mal an:

Informatik(-Studium):

-> Du benötigst schon recht gute Mathefähigkeiten

-> Programmieren an sich ist m.E. nach eine Passion die man ein Stück weit leben sollte, falls Du damit noch nichts zu tun hattest, versuche irgendwo reinzuschnuppern

-> Money for nothin' and chicks for free findest Du hier sicherlich auch nicht mehr .. ;)

-> Und wenn's Dich erstmal gepackt hat bekommst Du wahrscheinlich viereckige Augen .. :D

Programmieren:

Ja das unterscheidet sich je nachdem WO Du arbeitest. In einer kleineren Schmiede besteht Dein Tag durchaus damit Zeilen von Code zu schreiben, aber auch Konzepte entwickeln, mit Kunden reden und Schnittstellenfunktionen zu anderen Abteilungen übernehmen gehört dazu.

In größeren Hütten sitzt Du wahrscheinlich in einem Babylonbüro und schreibst Code für Klassen, die Dir lt. UML-Diagramm vorgegeben werden. Aber da hilft Dir vielleicht jemand anderes mit genaueren Infos ....

Hast Du gezieltere Fragen? Dann kann man vielleicht gezielter antworten! :)

Ach so: Ich würde im Leben nicht in der Wirtschaft arbeiten wollen, aber es soll ja auch Leute geben die Nachts nicht von Sourcecodes träumen :D

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Hi,

ich schildere mal einen Ablauf wie er fast täglich bei mir/bei Kollegen auf der Arbeit so vorkommt...

--> Arbeitsauftrag kommt samt (Programmier)vorlage in einem Ordner dahergeflogen.

--> Vorlage auf Vollständigkeit prüfen.

--> Vorlage evtl beanstanden.

--> Einbezogene Programme abchecken und anfangen zu dokumentieren (der Hauptteil eines ordinären Auftrages)

--> Dokumentationsnummern aus DB holen und Änderungen ins Programm hauen.

--> In anderer DB Änderungen dokumentieren.

--> Änderungsprotokoll wegheften und in Leitz-Ordner noch mal dokumentieren...sicher ist sicher...*hüstel*

Wie man sieht, kann das "software-entwickeln" leider AUCH aus sehr viel dokumentieren bestehen.

Dies ist bei mir zum Glück nicht der Regelfall.

Dazu müsste man sagen, dass ich wohl eher in einer der "größeren Hütten" arbeite

wie the_lmilch "uns" genannt hat.

Gruß JJ

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Und wie ist eigentlich euer Arbeitsalltag (ich weiß man kann das schlecht pauschal sagen, aber so grob zusammengefasset) eher chillig oder eher stressig auf ner Skala von 1 bis 5 (1 = sehr chillig).

Und wie siehts mit den Fortbildungen aus, sind das wirklich so viele wie immer behauptet wird?

btw. Danke für die Antworten.

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mmhh.

Arbeitsalltag bzw. Arbeitsjahr muss immer gedrittelt zu sehen sein.

1. Drittel: Genial, alles macht Spaß (Chill-Faktor 1)

2. Drittel: Mal so, mal so, mehr Spaß als Ärger (CF 2,5)

3. Drittel: Muss man auch machen, viel Politik und Schrankware (CF unter 4)

Wenn man das erreicht hat, dann passt vieles. In jedem Fall kann man normal arbeiten. Wenn aber die unteren Punkte überwiegen ist es "time to say good-bye".

Das ist meine Arbeitsphilosophie nach bald 16 Jahren IT. Geht ganz gut bisher ;)

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@JJ:

Dazu müsste man sagen, dass ich wohl eher in einer der "größeren Hütten" arbeite wie the_lmilch "uns" genannt hat.

Das sollte nicht negativ oder abwertend klingen, so richtig gut kenne ich in diesem Bereich auch gar nicht aus.

Wieviel - schätzt Du - macht die reine Programmierarbeit an der IDE prozentual an Deiner Arbeit aus? Und seit Ihr wirklich so in Büros "weggekapselt" wie ich mir dass denke? (Also gekapselt vom kompletten Entwicklungsprozess, nicht vom Leben ;) ) Wie hoch ist der Grad an politischem Geschick den Du einbringen musst?

Über ein paar Antworten würde ich mich freuen, da ich momentan auf Stellensuche bin und wirklich überlege die "Pommesbuden" ggf. mal zu meiden und bei größeren "Hüttten" :D anzufangen.

Ich habe da aber so meine Bedenken ich könnte nicht der Typ dafür sein ..

Danke und Grüße,

;) Torsten

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Ich bin in einer großen Firma (noch Azubi) aber ich sehe schon wie es abgeht:

Es ist nicht so das jeder seine 2x2m Box hat und einfach etwas hacken muss, meist sieht es so aus das kleinere Teams ein Projekt erledigen. Diese greifen auf bereits entwickeltes Zeug zurück. Es wird recht viel & eigenständig programmiert (alles mögliche, 3d programmierung, microcontroller etc.) und dazu kommt noch viel viel Politik weil Leute von oben bestimmen die eigentlich gar keine Ahnung haben.

Ich wollte eigentlich nur sagen das nicht jede große Firma Programmierer nur als Codierer benutzt ;)

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Hi Torsten,

Das sollte nicht negativ oder abwertend klingen

...keine Panik, habe ich keineswegs so aufgefasst!

Wieviel - schätzt Du - macht die reine Programmierarbeit an der IDE prozentual an Deiner Arbeit aus?

...schwer zu sagen, dazu müsste ich dir etwas mehr über "unser System" erläutern was an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde. Sagen wir trotzdem mal so bummelig 30 - 50 %. Das hängt immer vom Auftrag ab.

Und seit Ihr wirklich so in Büros "weggekapselt" wie ich mir dass denke?

...wo hast du das denn her? Also bei uns ist das gar nicht so. Wir arbeiten hier z.B. mit Leuten aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen und somit kann man sich eigentlich gar nicht "abkapseln". Kommunikation ist eine sehr wichtige Sache...nicht nur bei uns!

Wie hoch ist der Grad an politischem Geschick den Du einbringen musst?

...noch eher niedrig, da ich letztes Jahr erst ausgelernt habe und somit "gemeiner Progger" bin. Mein Chef hingegen bekommt schon ordentlich Druck von oben...

dazu kommt noch viel viel Politik weil Leute von oben bestimmen die eigentlich gar keine Ahnung haben.

Hoffe ich konnte ein bißchen was beantworten, ansonsten --> weiterbohren.

Gruß Heiko

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Es hängt immer auch von Deiner Qualifikation, Erfahrung, Deinem Preis und Deinem Handlungsgeschick ab. Grundsätzlich wird es aber schwieriger je älter Du wirst. Ist allerdings kein individuelles Problem unserer Branche.

Ein generelles "Ab 35 ist Ende" halte ich aber für Quatsch.

Grüße,

;) Torsten

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Da bin ich aber schon ein bisschen beruhigt, hatte mir schon Sorgen gemacht einmal vielleicht auf der Straße zu stehen.

Aber nochmal ne Frage: Ich weiß das kann man ganz schlecht pauschal sagen, aber was sind das für Kunden, die ein Programm woll und was wollen die das man denen schreibt. Ich geb mal ein Bsp das ich mir vorstellen könnt, ein Arzt braucht für seine Praxis eine Patientenverwaltungssoftware.

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Der Arzt wird vermutlich Standardsoftware von einem Systemhaus kaufen, dass sich auf diesen Bereich spezialisiert hat.

---------

Nochmal zu vorhin: Aussagen das in unserer Branche mit 35 Schluss ist, halte ich für etwas ähm übertrieben.

<edit> Es kommt immer darauf an, welche Erfahrung man hat. Ich meine jetzt nicht nur die tollen Schulungen zu Programmiersprachen, sondern auch Softskills, Erfahrung in bestimmten Bereichen z.B. Einkauf, Verkauf, Produktionsplanung und -steuerung also dem Bereich für den man Software schreibt. Deshalb ist ein gewisses kaufmännisches Grundwissen in der Ausbildung nicht schlecht. Grundsätzlich gilt: Je mehr Du aus dem Bereich "über deinem Tellerrand" weisst, desto besser.

By the way: Nach der Ausbildung darf nicht einfach Schluss mit lernen sein. Nutze die IHK Weiterbildungsangebote oder Versuch Dich an einem (Fern-)Studium, interne Kurse in der Firma zu div. Themen (und wenns nur so launige Themen wie "Kundenorientiertes Telefonieren" sind). Das zeigt nicht nur Interesse für den Beruf, sondern bringt auch Vorteile. </edit>

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[...] , weil mein IT-Lehrer meinte in einem Nebensatz, dass man, wenn man mit 35 seinen Job verliert, dann keine bzw sehr schwer wieder einen findet. Stimmt das?

Das ist so pauschal nicht zu beantworten. Es kommt immer mehr darauf an WAS Du programmierst, als WIE gut Du programmierst. Überspitzt gesagt: Eine Programmiersprache lernt sich, wie eine Sprache mit sehr geringem Wortschatz, relativ schnell. Wesentlich langwieriger ist eine Fachausbildung in Sachen Steuern, Vermögensverwaltung, Inkasso usw. Daher hast Du als Programmierer mit fundierten Fachkenntnissen in einer solchen Sparte (Banken oder Versicherungen) wesentlich bessere Chancen als wenn Du "nur" ein sehr guter Programmierer bist.

Und um diese fachlichen Qualifikationen zu beherrschen, musst Du schon ein paar Jahre Praxis darin haben. Somit ist 35 eigentlich ein sehr gutes Alter für sowas. Nebenbei: Unterschätzt gerade in diesen Sparten bloss nicht die Wichtigkeit von COBOL und SQL!

gruss, timmi

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Es kommt immer mehr darauf an WAS Du programmierst, als WIE gut Du programmierst.

Schöner Satz.

Wie siehts eigentlich mit Ausbildung nachdem Studium aus? Müsste ich dann noch ein paar Jahre als Azubi mit Diplom dranhängen.

OT: Es gibt ja diese Fernstudiengänge, sind die eigentlich genauso anerkannt wie ein normales Studium. Ich hab zum Beispiel gedacht, das wenn ich Softwaretechnik studier, dann vielleicht daheim noch so ein Fernstudium in irgendwas Wirtschaftslastigem mach.

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@MMM:

Die Fernstudiengänge der Fernuni in Hagen sind akkreditiert und geniessen zudem ein hohes Ansehen. Es wird bei Arbeitgebern allgemein davon ausgegangen, dass der Student diszipliniert sein muss, da er so ein Studium oft in Teilzeit neben dem Job durchzieht.

Die Vollzeitstudiengänge sind ähnlich denen der Präsenzstudiengänge. Eben nur @home :cool:

http://www.fernuni-hagen.de

Grüße,

;) Torsten

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