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Studium abbrechen - Jetzt Ausbildung?


Hans_Hammel

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Ich finde es immer wieder interessant, wenn Fachinformatiker (oder Leute mit anderer IT-Ausbildung) meinen, besser oder zumindest gleich qualifiziert mit einem Absolventen einer Uni oder FH zu sein. (Irgendwie hält sich in den IT-Ausbildungsberufen immer noch der Glauben der beste Beruf auf der Welt zu sein :rolleyes: )

Die Wertigkeit sieht im deutschen Bildungssystem schon ganz anders aus.

Fachinformatikerausbildung: Zugangsvorraussetzung: (formal) Hauptschule.

Studium - Zugangsvorraussetzung: Fach- o. Allgem. Hochschulreife.

Ihr seht den Unterschied?

Klar kann man mit entsprechender Berufserfahrung, Glück usw. auch als Fachinformatiker gute bis sehr gute Stellen bekommen, allerdings wird irgendwann mal ein Ende auf der Karierreleiter erreicht werden. Mit Studium hat man da doch bessere Chancen.

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Ich hab das Studieren auch dran gegeben..zuerst war in an der Fachhochschule, später an der Uni. Mathe an der Uni war echt hart- für mich mit Nebenjob einfach unschaffbar. Und Informatik war mir viel zu theoretisch.

Ich kann jedem nur eine Ausbildugn ans Herz legen- man hat nciht dauern mit Selbstmotivation zu kämpfen, weil alles seinen geregelten Gang geht..und wenn man eher die Praxis mag, dann ist ne Ausbildugn eh besser. Studieren kann man immer noch später!

Fürs Studium würde ich immer die Fachhochschule empfehlen. Der Unterricht dort hatte im technischen Bereich wesentlich mehr Praxisbezug (Labore etc) und alles was mit Mathe zu tun hatte war auch wesentlich angenehmer. Keine Beweise oder ähnliches, aber möglichst viele Vereinfachungen..am Ende ist nur wichtig, dass das Ergebnis stimmt. Ausserdem waren die Vorlesungen nicht so überlaufen.

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Ich finde es immer wieder interessant, wenn Fachinformatiker (oder Leute mit anderer IT-Ausbildung) meinen, besser oder zumindest gleich qualifiziert mit einem Absolventen einer Uni oder FH zu sein.
Und ich finde es immer wieder zugleich faszinierend wie erschreckend und von geringem Selbstwertgefühl zeugend, wie wenig sich manch ein Fachinformatiker zutraut, und auf was für eine Stufe er sich stellen lässt. Natürlich gibt es Jobs, in denen ein Studierter deutlich besser placiert ist, und in denen ein "normaler" Fachinformatiker sicher fehl am Platze ist. Aber es gibt es gibt einen sehr großen Bereich (den ich im IT Bereich für größer als in manch anderem Bereich halte), in dem sich die Berufsbilder überschneiden. Da macht es dann eben keinen Unterschied, ob derjenige nun über eine Ausbildung oder ein Studium in den Beruf hineingekommen sind.

Ein gut qualifizierter Fachinformatiker (nicht der durchschnittliche PHP+MySQL Coder) kann es durchaus in vielen Bereichen mit einem Konkurrenten mit Hochschulabschluss aufnehmen.

Die Wertigkeit sieht im deutschen Bildungssystem schon ganz anders aus.
Auf dem Papier schön und gut - nur ob der Arbeitgeber, bei dem ich mich für deie Stelle bewerbe das genauso sieht steht auf einem anderen Blatt. Und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es oftmals eben nicht so ist, dass ein Dipl.Inf. automatisch besser als ein FI angesehen wird.
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Und ich finde es immer wieder zugleich faszinierend wie erschreckend und von geringem Selbstwertgefühl zeugend, wie wenig sich manch ein Fachinformatiker zutraut, und auf was für eine Stufe er sich stellen lässt.

Warum habe ich nur auf dein Posting gewartet??? :confused:

Nochmal: Ausbildung != Studium. Du vergleichst Birnen mit Äpfeln. Kfz-Mechaniker != Dipl. Ing, Industriekaufmann != Dipl. Kaufmann

Nicht nur vom Gehalt, sondern auch von der Stelle.

Natürlich gibt es Jobs, in denen ein Studierter deutlich besser placiert ist, und in denen ein "normaler" Fachinformatiker sicher fehl am Platze ist.

Gut, hier stimmen wir überein.

Aber es gibt es gibt einen sehr großen Bereich (den ich im IT Bereich für größer als in manch anderem Bereich halte), in dem sich die Berufsbilder überschneiden. Da macht es dann eben keinen Unterschied, ob derjenige nun über eine Ausbildung oder ein Studium in den Beruf hineingekommen sind.

Jemand mit Studium wird eher in der Management-Ebene arbeiten, als direkt programmieren. (Ok, durch Arbeitsplatzmangel gibts auch genügend studierte Programmierer). Aber in den mir bekannten Betrieben gibts immer noch ausgebildete FIs, Versicherungskaufleute usw. und Dipl. Kaufleute, Dipl. Infs als Abteilungsleiter usw...

[...]

Auf dem Papier schön und gut - nur ob der Arbeitgeber, bei dem ich mich für deie Stelle bewerbe das genauso sieht steht auf einem anderen Blatt. Und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es oftmals eben nicht so ist, dass ein Dipl.Inf. automatisch besser als ein FI angesehen wird.

Siehe obigen Absatz. Ich will Dir ja nicht sagen, das man mit Ausbildung schlechter programmieren kann als ein Dipl. Informatiker. ABER: Je höher die Personal-, Budget-, und sonstige Verantwortung wächst wird die Luft für "normale" FI's dünner. Im Studium hat man ja nicht nur Programmierung und Mathe, sondern auch andere Fächer ;)

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Und ich finde es immer wieder zugleich faszinierend wie erschreckend und von geringem Selbstwertgefühl zeugend, wie wenig sich manch ein Fachinformatiker zutraut, und auf was für eine Stufe er sich stellen lässt. Natürlich gibt es Jobs, in denen ein Studierter deutlich besser placiert ist, und in denen ein "normaler" Fachinformatiker sicher fehl am Platze ist. Aber es gibt es gibt einen sehr großen Bereich (...), in dem sich die Berufsbilder überschneiden. Da macht es dann eben keinen Unterschied, ob derjenige nun über eine Ausbildung oder ein Studium in den Beruf hineingekommen sind.

Ich kenne sogar einen Diplom-Chemiker, der heute IT-Konzepte entwickelt. ;) Wenn ein Akademiker gerne praktisch mit Holz arbeite, so spricht nix dagegen, dass er nach dem Studium Tischler wird. Aber mit seiner Ausbildung an der Uni hat das dann nix mehr zu tun.

Ein Uni-Absolvent kann so natürlich die Aufgaben eines Fachinformatikers ausüben. Aber das ist nicht die Zielsetzung seiner Ausbildung gewesen: Er wurde in die Lage versetzt, wissenschaftlich konzeptionell zu arbeiten. Daher sind die Vergleiche zwischen den beiden Ausbildungen meistens ziemlich daneben.

Was das ganze mit "Selbstwertgefühl" zu tun hat, das habe ich immer noch nicht verstanden.

gruss, timmi

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achja...Vorussetzung für Fachinformatiker: Hauptschulabschluß??

Nun, ich will die Ausbildung nicht in den Himmel heben, aber hm ich glaub da hast du die falschen Vorstellungen. :) Also ich suche zur Zeit eine Ausbildungsstelle und in den Voraussetzungen steht so gut wie immer:

mindestens sehr gute FOR oder besser FH-Reife oder Abitur. Häufig sogar schon eine Programmiersprache/Skriptsprache als Voraussetzung. Ich war bei einem Vorstellungsgespräch und ich hatte den Eindruck, die suchen Experten. Ich denke da kann ein typischer Hauptschüler nicht mehr mithalten. Da hatte ich ja schon Probleme, obwohl schon ein paar Jahre Erfahrung, Abitur und abgebrochenem Studium.

Und wenn die Voraussetzungen so gering sind, frage ich mich, weshalb manche Firmen ein ganzes Jahr lang in den Stellenbörsen steht und trotzdem keinen Auszubildenden finden.

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achja...Vorussetzung für Fachinformatiker: Hauptschulabschluß??

Nun, ich will die Ausbildung nicht in den Himmel heben, aber hm ich glaub da hast du die falschen Vorstellungen. :)

Ich spreche nicht von den Marktbedingungen, sondern vom rein rechtlichen Standpunkt.

[http://www.chemnitz.ihk24.de/share/ab_atlas/lb_beruf/06440_lp.pdf] Teil I:

Zitat:

"Der Rahmenlehrplan ist mit der entsprechenden

Ausbildungsordnung des Bundes

(erlassen vom Bundesministerium für

Wirtschaft oder dem sonst zuständigen

Fachministerium im Einvernehmen mit dem

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft,

Forschung und Technologie)

abgestimmt. Das Abstimmungsverfahren

ist durch das „Gemeinsame Ergebnisprotokoll

vom 30. Mai 1972“ geregelt. Der

Rahmenlehrplan baut grundsätzlich auf

dem Hauptschulabschluß auf und beschreibt

Mindestanforderungen."

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Siehe obigen Absatz. Ich will Dir ja nicht sagen, das man mit Ausbildung schlechter programmieren kann als ein Dipl. Informatiker.
Es geht sich ja aber gar nicht nur ums Programmieren. Ein guter FI sollte auch deutlich mehr können, als nur Algorithmus X programmieren, bzw. Problemstellung Y in ein Programm umsetzen können - eine Tatsache, die in der Ausbildung sehr oft nicht vermittelt wird. Ich halte es für wichtig, dass auch der "einfache" Programmierer einen Überblick über das größere ganze hat.

Und genau da verschwimmen manchmal die Grenzen zwischen Entwicklung und Management. Ich würde keine Stelle annehmen, wo ich nur als Coder in der Ecke sitze und still vor mich hin entwickeln muss - einmal finde ich es als Herausforderung für mich nicht interessant, aber auch das Projekt als solches wird deutlich besser laufen, wenn jeder bereit ist über seinen eigenen Tellerrand zu schauen.

Und genau da machen sich die Leute die Aufstiegschancen selber kaputt. Ich gebe dir ja recht, wenn du sagst, dass die Luft for "normale" FIs in höheren Positionen dünner wird - aber es alleine darauf zurückzuführen, dass man sagt "die haben halt einen Abschluss, der als zu niedrig angesehen wird" trifft es nicht (überall).

Natürlich haben ein Studium und eine Ausbildung unterschiedliche Zielsetzungen - aber sehen wir es mal so:

X% der Dipl.Infs besetzen direkt eine Stelle im Management, der Konzeption, werden sog. Evangelists, und so weiter. Das sind sicherlich Positionen wo ein FI in der Regel nicht landen wird - und oftmals auch gar nicht landen will (Produktmarketing z.B. wäre für mich der Horror *g*).

Y% der FIs wiederrum machen ihr Berufsleben nichts anderes, als mit PHP und Konsorten (oftmals eher schlecht als recht) dynamische Webseiten zu entwickeln und hier und da mal eine kleine Applikation zu schreiben - was wiederrum Stellen sind, die ein Studierter (verständlicherweise) nicht machen will.

Aber genauso gibt es 100-X-Y% an Stellen, deren Tätigkeitsgebiete sich überschneiden. Sowohl ein Dipl.Inf, der an der Technik interessiert ist, als auch ein FI, der Planungs-, Leitungs- und/oder Führungsaufgaben übernehmen kann und übernehmen möchte qualifizieren sich dafür.

Es geht mir gar nicht darum zu sagen, jeder FI kann jeden Job machen, den ein Dipl.Inf auch machen kann, sondern darauf hinzuweisen, dass es durchaus FIs gibt, die manches von dem, was man "normalerweise" einem Dipl.Inf anvertrauen würde auch erledigen kann. Sicherlich erfordert das von jedem einzelnen einen fundierten fachlichen Hintergrund. Wenn ich keine Ahnung von Zeitplanung und Menschenführung habe, dann sollte ich die Finger aus dem Projektmanagement - auch von kleineren Projekten - lassen.

Aber nicht umsonst sieht man in den meisten Stellenbeschreibungen Sätze wie "Studium der Informatik oder vergleichbare Ausbildung". Und diese vergleichbare Ausbildung kann - je nach genauer Stellenausschreibung - vielleicht ein BWL Quereinsteiger, aber eben auch ein FI sein.

Was das ganze mit "Selbstwertgefühl" zu tun hat, das habe ich immer noch nicht verstanden.
Na, ich denke, dass sich manch ein FI oftmals nicht traut, sich auf Stellen zu bewerben, bzw. Aufgaben anzunehmen, die auf den ersten Blick nicht primär an ihn gerichtet sind, die er jedoch trotzdem durchaus managen kann, gesetzt der Fall der nötige Background ist vorhanden. Dazu kommt dann die - scheinbar auch hier oft vertretene Meinung - das hat eh keinen Zweck, du wirst lebenslang kleiner Coder bleiben und das wars.
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qualifizierter mein ich in theoretischer sicht - also wenn beide in etwa gleiche praktische erfahrungen haben zählt dann nur noch die theorie!

mfg

Das würde ich so nicht unterschreiben - denn du vernachlässigst den wirtschaftlichen Faktor. Ein FISI arbeitet in der Regel für weniger Gehalt als der Dipl.Inf. - und wenn der FISI die vermeintliche Dipl.Inf.-Position erfolgreich ausfüllen kann - dann schaut der Dipl.Inf. aufgrund der höheren Personalkosten in die Röhre. (Es sei denn er arbeitet für ein "Facharbeiter-Gehalt" - aber das ist ja nicht Sinn und Zweck eines Studiums)

Und eines ist klar : Das Motto der Firmen heisst "sparen, sparen, sparen" !

Gruss

BadDog

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Und eines ist klar : Das Motto der Firmen heisst "sparen, sparen, sparen" !

Sparen sicher, aber sicherlich nicht an den qualifizierten Personal.

Beim sparen wird unten Angefangen, also bei denen die man leichter wegrationalisieren kann - und das sind nun mal meistens Facharbeiter und keine hochqaulifzierten Leute die sich das Rationalisierungsprogramm ausdachten :beagolisc

Und ich halte es immer noch vor Gefährlich, wenn hier jeder denkt das selbe wie ein Dilp. Inf. machen zu können. Klar gibt es Ausnahmen, gibt auch Leute die mit Quali in der Führungsebene sitzen - aber es ist nun mal nicht die norm.

Nur weil hier 2-3 Leute die selbe arbeit machen wie ein Dipl. Inf (falls dieser nicht zum reinen Programmieren abgestellt wurde), heisst das aber nicht, dass alle das könnten. Es ist nicht Ziel der Ausbildung so viel theoretisches Wissen zu vermitteln wie z.B. in einen Studium - Ziel der Ausbildung ist es einen einfachen Programmierer oder einen System Administrator auszubilden.

Man kann keinen Maurer mit einen Architekten vergleichen (vorsicht extrem Beispiel) - denn der Maurer macht das, was ihn der Architekt sagt ohne wirklich viel wissen von der Statik (ja ich weiss dafür gibt es noch studierte Statiker) oder ähnlichen zu haben. Aber ich denke es gibt nicht viele Maurer die die Aufgaben eines Architekten oder Statikers durchführen könnten.

Studium mit Lehre zu vergleichen hinkt daher immer gewaltig.

Es mag zwar sein, dass viele FIs sich als einen "besseren" Ausbildungsberuf fühlen, weil meistens Abi verlangt ist - dennoch ist der einstieg mit Quali denkbar, denn jede Ausbildung muss man mit Quali anfangen können.

Und es heisst nun mal, dass in deutschland gerade das hoch qualifizierte Personal fehlt - vorallem in technischen Berufen/Bereichen.

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