TRGS Geschrieben 13. November 2005 Teilen Geschrieben 13. November 2005 Hallo. Zufällig bin ich auf diesen Artikel gestossen http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1120120 Zitate ---- SNIP ---- "Die etwa 1.200 Beschäftigten in den Werken ... sollen sich künftig zu wöchentlich 43 Stunden, statt tariflichen 35 Stunden Arbeitszeit verpflichten. Die Mehrarbeit soll laut Dienstleistungsgewerkschaft ein Ausgleich für die geplanten 50 Kündigungen sein. Der Kommentar von Berthold Balzer dazu: "Die einen werden gefeuert - die anderen angefeuert, unbezahlt die Arbeit der von Arbeitslosigkeit betroffenen Kollegen zu übernehmen." 8 Stunden wöchentlich mehr arbeiten als der geltende Tarif vorsieht - 5 Stunden davon sollten die Arbeitnehmer dem Unternehmen sofort schenken und 3 Stunden einem Zeitkonto übereignen, dessen Schicksal ungewiss sei. Die Geschäftsführer des Unternehmens hätten im September 2005 einen erheblichen Arbeitsplatzabbau angekündigt und von 50 Kündigungen gesprochen. Laut Balzer würden diese Entlassungen zur Zeit durch die Unternehmensgruppe betrieben." ---- SNIP ---- Mal ne kleine Rechnung 1200 Arbeiter x 35 Wochenstunden = 42000 Stunden in der Woche <-- bisheriger tatsächlicher Arbeitsleistung Wenn die Arbeitsauslastung (durch Umsatz) gleichbleiben würde (was nicht der Fall ist, da Zitat "die Werke noch nicht einmal mit den geltenden Arbeitszeiten der 35 Stunden Woche ausgelastet"), brauch man für 42000 Stunden in der Woche / 43 Stunden = 977 Mitarbeiter oder 42000 Stunden in der Woche / 40 Stunden = 1050 Mitarbeiter (wenn denn das Zeitkonto wirklich als solches geführt wird?) Ein jeder kann sich selbst abzählen, was mit den "überzähligen" 150-223 Arbeitern passiert. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Der Kleine Geschrieben 13. November 2005 Teilen Geschrieben 13. November 2005 Naja, ganz so trivial ist es nicht. Es wird ja mit dem selben Kostensatz für die Mitarbeiter mehr produziert, so daß normalerweise mittel - bis langfristig die Preise am Markt gesenkt werden können. Die Produktivität steigt. Zusätzliche Aufträge kommen hinzu. Mehr Leute können beschäftigt werden. ... Soweit zur Theorie dazu. Jeder Effekt im kaufmännischen Bereich erzeugt einen Gegeneffekt. Und das Können eines Kaufmannes bemisst sich nunmal daran, Effekte und Gegeneffekte so zu steuern, daß für das eigene Untrnehmen am Meisten übrigbleibt. Da gehört auch der soziale Tatsch, also die Beschäftigung von Mitarbeitern dazu. Einfache Rechnungen aufzumachen, bringen nicht unbedingt die Wahrheit ans Licht. Daher ist auch immer die Frage, ob Steuererhöhungen auch zu Steuermehreinnahmen, bzw. Steuerverminderungen zu Steuerausfällen in der Volkswirtschaft führen müssen. Bei der letzten aktuellen Erhöhung der Tabaksteuern war der Gegeneffekt nämlich stärker. Wenn es wirklich so einfach wäre, dann könnte man rein theoretisch das Optimum ziemlich einfach berechnen und dafür sorgen, daß die Arbeitlosenquote in Deutschland auf ein normales Maß von 5 bis 7 % sinkt. Aber dem ist nicht so. Um jetzt nicht weiter in die politische Ökonomie der Volkswirtschaften eintauchen zu wollen :mod:, hier mal Schluss von mir. PS: Vielleicht steckt wahrheit hinter deiner Rechnung (die i.A. von Gewerkschaften verbreitet wird), veilleicht stimmt auch die Gegnteilige Argumentation (der Unternehmensverbände und der Arbeitgeber). Wer weiss? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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