Mehr Gehalt verlangen, oder kündigen ?Bitte helft mir bin verzweifelt!

[lalalala]

Kurz zu meiner Person:

Ich habe Fachabitur, eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung (mit guten Noten bestanden).

Bin anfang/mitte 20 und arbeite seit knapp einem halben Jahr als IT Supporter/IT-Systemelektroniker in Köln.

Aufgabenbereich: technische Betreuung von ca. 600 PC-Arbeitsplätzen vor Ort und 100 Arbeitsplätze extern. Telearbeitsplätze etc.

Wir sind eine externe Firma die mit der Betreuung beauftragt wurde.

Unsere Abteilung besteht nur aus 2 Festangestellten die die komplett IT (Wartungsarbeiten, Datenbanken, Reparaturarbeiten, Neuinstallationen, Problemlösungen aller Art, Word, Excel, Outlook, Novell etc.) auf trapp halten.

Nur die Netzwerkadministration wir nicht von uns gestellt.

An anderen Standort der selben Firma die uns beauftragt hat mit der gleichen Anzahl von PC Arbeitsplätzen arbeiten 4 bis 5 Festangestellte im IT Support.

Jetzt zu den Problemen:

Bevor ich meinen Job angenommen habe (also beim Bewerbungsgespräch) hat man mir gesagt das wir zu dritt im IT Support Team wären (drei Festangestellte fertig ausgebildete Arbeitskräfte).

Der dritte Festangestellte ist aber ein Azubi der gerade mal 2 Monate vor mir, bei meiner Firma angefangen.

Er besitzt keinerlei Berufserfahrung und selbstständig arbeiten ist für ihn ein Fremdwort. Was ich allerdings auch teilweise verstehen, kann da seine IT Kenntnisse sehr sehr sehr begrenz sind, um es mal nett auszudrücken.

Das „schönste“ an der Stelle ist aber, dass ohne das ich eingearbeitet worden bin, wurde ich nach 2 Wochen mit der Betreuung der 700 Arbeitsplätze komplett alleine gelassen (ok der Azubi war auch noch da, aber dazu habe ich ja schon was gesagt, und man hatte mir eine Einarbeitung bei der Bewerbung von 4 Monate versprochen  ) .

Da mein Arbeitskollege noch soviel Resturlaub hatte ist er kurzer Hand mal eine Woche in den Urlaub gefahren. Anschließend war er dann wieder 1 Woche da bis er wieder 2 Wochen in den Urlaub gefahren ist. Jetzt ist er schon wieder 2 Wochen im Urlaub.

Das überraschende ist das trotz der miserablen Einarbeitung hier alles Problemlos läuft, trotz das mein Kollege eigentlich nie da ist (Urlaub Urlaub Urlaub und auch wenn er da ist läd mein Kollege alle Arbeit auf mich ab und er trinkt Kaffe und surft bei Ebay).

Ich arbeite mich hier halb tot, damit alles richtig rund läuft, schiebe Überstunden ohne Ende (min. 5 bis 15 Stunden die Woche also insgesamt 45 bis 55 Arbeitstunden die Woche), und alles was mein Chef dazu sagt ist Überstunden werden leider nicht bezahlt und abfeiern ist auch nicht) , trotz das im Vertrag steht das Überstunden bezahlt werden.

Zitat meines Chefs: „Sie sollen keine Überstunden machen aber Rundlaufen solle es trotzdem.“ In der Realität nicht möglich, ohne Überstunden.

Die zweite Sache die mich ärgert ist, dass mein Arbeitskollege immer wichtige und kompliziert Termin auf seinen Urlaub legt ohne mir bescheid zu geben, dass es überhaupt einen Termin gibt (z.B.: Datenbankupdates etc.).

So das es schon vorgekommen ist das das Telefon geklingelt hat und ein Kunde gefragt hat, wo ich bleiben würde oder ob ich vergessen hätte das heute eine Datenbankupdate sei. Er hätte den Termin mit meinem Kollegen ausgemacht und das fällt ja schon negativ auf mich zurück (da ich den Termin vergessen habe) und nicht auf meinen Kollegen. Vor allem wir als externe Firma können ja unsere Probleme die wir hier haben nicht bei unseren Kunden ausfechten und ich kann ja schlecht sagen das mir mein Kollege überhaupt nix von einem Datenbankupdate gesagt hat. Leider kommen solche Sachen sehr oft vor.

Ich kann gut verstehen das in den letzten 5 Jahren in dem mein Kollege hier bei meiner Firma arbeitet insgesamt min. 8 Leute die mit ihm zusammen im Support gearbeitet habe, gekündigt haben oder gekündigt wurden.

Das ist ein Schnitt von 1,33 Mitarbeiter pro Jahr die hier verschlissen wurden. Tolle Quote (Daumen hoch). Dies Tatsache wurde mir natürlich beim Bewerbungsgespräch diskret verschwiegen, dass es so eine hohe Flugtation gibt. Ansonst hätte ich hier nie angefangen.

So jetzt kennt ihr mein Problem. Was sollte ich tun, ich verdienen momentan 1820 Euro habe 24 Urlaubstag bekomme keine Überstunden bezahlt, kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld, keine Sonstigenleistungen.

Mein Gehalt wird nach der Probezeit um 95 Euro erhöht auf 1915 Euro. Dies wurde so beim Bewerbungsgespräch festgelegt.

Ich finde das Gehalt entspricht keineswegs der Verantwortung und der Arbeit die ich hier ableisten muss. Ich denke eine fair Bezahlung für diese Job wären für Berufseinsteiger mit Ausbildung (halbes Jahr im Unternehmen) ca. 2200 bis 2400 Euro (durch die Überstunden die ich hier leiste), meint ihr ich sollte nach verhandeln.

Das Problem dabei ist nur das mein Chef die Überstunden als Argument nicht anerkennt siehe vierten Absatz.

Oder meint ihr ich sollte die Brocken hinwerfen und mich in der Reihe der Ehemaligen der Firma einreihen. Dann wäre ich der 9 in 5 ½ Jahren  .

Was vielleicht noch ergänzt werden sollte, ich fahre ca. 1 ½ Stunden pro Strecke zur Arbeit hin. So das ich ca. 13 Stunden insgesamt pro Arbeitstag unterwegs bin und das mir die Arbeit als Supporter/It-Systemelektroniker trotz der Problem die hier auftretten eigentlich viel Spaß machen.

P.S.: Bitte keine Tipps geben wie beschwere die doch bei deinem Chef über deinen Kollegen so etwas würde ich nieeeeeeeee machen denn ich bin kein Kollegenschwein und auch wenn es angemessen wehre würde ich soetwas nicht machen. Und auch keine Tipps rede mit deinem Kollegen, das habe ich schon öfter versucht und das hat überhaupt nicht funktioniert. Der Erfolg war der das er mir noch mehr Arbeit als Dankeschön aufgebrummt hat.

MFG

LALALALA

Vielen Dank für eure Antworten

[alligator]

Hi,

wenn du dir deinen Thread mal selbst durchliest müsstest du dir deine Frage selbst beantworten können.

Bist du unzufrieden? Falls ja, versuch es zu ändern. Falls das nicht geht, dann such was neues. Ganz einfach.

Du bist doch noch jung und in Köln + Umkreis (falls dort bleiben willst) gibt es einige IT-Jobs.

MfG

alligator

P.S.: Mir wären schon die 3h tägliche rumfahrerei zu blöd.

[Gast ***F.E.A.R.***Fawkes]

meiner meinung nach solltest du entweder was anderes suchen oder über dein gehalt verhandeln. wenn sogar in deinem vertrag drin steht, dass überstunden bezahlt werden und du tatsächlich so viele überstunden machst, würde ich an deiner stelle mal zwei wochen lang oder so deine exakten arbeitszeiten aufschreiben und auch, für was du da überstunden gemacht hast und so. damit dann zu deinem chef gehen und verhandeln und auch klipp und klar sagen, dass du mit der momentanen situation nicht zufrieden bist und nicht den abmachungen entspricht. mal sehen wie er reagiert.

die andere möglichkeit schließt du ja aus. wobei ich dir ehrlich sagen muss, dass dein "kollegenschwein" eher nach "trau mich nicht" klingt. schonmal drüber nachgedacht, dass da draußen lauter leute sitzen, die den job deines kollegen liebendgerne übernehmen würden und sich genauso reinhängen würden, wie du dich? warum darf deiner meinung nach jemand der sich so assig verhält und alle arbeit auf dich abwälzt ohne probleme im jo bleiben? ist das nicht auch unfair den arbeitslosen gegenüber, die sich dann auch noch für 1,5euro die stunde den rücken kaputtschuften?

würd an deiner stelle nochmal genau drüber nachdenken, ob du nicht das größere "kollegenschwein" bist, wenn du NICHTS sagst^^

[lordy]

Zusammenfassend sagt dein Posting, genau wie mein Eintrag in der Shoutbox "Holt mich hier rauuuuuuuuuus".

Bei dem miesen Gehalt und diesen Überstunden gibt's da meiner Meinung nach auch keine Alternative. Im Moment ist der Markt ganz in Ordnung also sollte sich was besseres finden lassen.

Du solltest das aber eigentlich so nicht auf sich beruhen lassen. Wenn im Vertrag steht, das die Überstunden bezahlt werden würde ich spätestens nach dem Einreichen der Kündigung einen Anwalt aufsuchen. Und in der Zwischenzeit würde ich knallhart nach 8 Stunden den Hammer fallen lassen.

[MarkusLe]

...Und in der Zwischenzeit würde ich knallhart nach 8 Stunden den Hammer fallen lassen

Warum? Ein Kollege von mir meinte eben treffend, alle Überstunden dokumentieren und nach Erhalt des Arbeitszeugnisses einfordern. Steht schließlich im Vertrag.

[Manitu71]

da vertraglich festgelegt, muß er dir die Überstunden auch geben. Dein Kollege kann sie ja auch abfeiern, so weit ich das bei dir heraus lese. Schließlich könnte er sonst ned so oft in den Urlaub.

Ich würde trotzdem schon nach einer alternativen Stelle nebenbei schauen.

[Beelzebub]

schau nach was neuem...

und falls du gleich aufhören kannst dann stelle recht großzügige forderungen und falls nicht gezahlt wird heißt es auf wiedersehn

[lalalala]

vielen Dank nochmals für eure Antworten.

Ich werde mir eure Antworten zu Herzen nehmen, nochmal überdenken und dann eine Entscheidung treffen wie sie aussehen wird weiß ich zwar noch nicht, aber eure Antworten haben mir sehr geholfen.

MFG

LALALALA

P.S.: Ich liebe dieses Forum

[Beelzebub]

sag dann bescheid was du machst

[M.A.Knapp]

Ergreif Initiative und ordne das Chaos in deinem Bereich. Wenn es dein Kollege nicht tut, mußt du es machen. Rede Klartext mit deinem Kollegen. Die Arbeitszeit ließe sich mit Verbesserung der Organisation sicher reduzieren.

Wenn dir Fachkenntnisse fehlen, eigne sie dir selbst an. Vielleicht fühlt sich dein Kollege genauso schlecht und flüchtet immer zu kritischen Momenten in den Urlaub. Und wenn der Azubi was nicht kann, bring ihm das bei. Bitte rede mit deinen Kollegen, es sind keine unnahbaren Götter !

[legia]

hi leute, ich habe seit dem 01.04.2008 eine arbeitstelle im support in der region münchen gefunden. welche art von software support lasse ich mal weg, ich muss auch nichts programmieren oder so, sondern wenn ich ne lösung weiß, diese dem betroffenen geben oder eben an die experten weitergeben... war aber auch schon auf einer messe für die firma, dementsprechend überstunden. hab eine 40 stunden woche, keinerlei sondergelder. als bruttogehalt krieg ich 2100€ für die region münchen für eine 40 stunde woche sehr wenig, wie ich finde. leider fehlt mir ein wenig der einblick in die gehälter der region münchen. klar ist jedoch, dass die höher sein müssen als in nrw oder so, schließlich sind die mieten in der region münchen viel höher.

dazu kommt noch, dass in der firma die ältesten mitarbeiter grademal 6 monate beschäftigt sind, die 2-3 vorgesetzten/chefs, sind die reinsten spasties, jeden monat werden 1-2 mitarbeiter gekündigt oder gehen selber, weil es hier ein sau schlechtes betriebsklima gibt. während der arbeit ist reden verboten, wenn man einen vorgesetzten etwas fragt, weil man ja neu in der firma ist, wird man angeschriehen usw. ich und alle anderen haben sowas noch nie gesehen. auch das eine firma so exsistieren kann, dass von den ca. 13 mitarbeitern, 10 alle paar wochen immer "neue mitarbeiter" sind, weil die anderen kündigt werden oder selber kündigen, habe ich noch nie erlebt. dazu kommt noch dass ein anderer mitarbeiter (grade mal über 6 mon dabei), der übrigens schon seit 2 wochen fehlt, hat wohl eine stelle bei einer anderen firma gefunden. 4600€ verdient - gut, er weiß mehr, kann besser englisch aber wir arbeiten im gleichen support und kriegen die selben anrufe/mails. darum halte ich meine 2100€ im gegensatz dazu lächerlich

kann mir vielleicht jemand eine pimaldaumen zahl nennen, die man, im sagen wir mal 1st level support in der region münchen verdient?

einer meiner kollegen meinte verwundert wieso ich nur 2100€ verdiene, da das geld in der region münchen schon eine verkäuferin bei kaufhof oder so ähnlich bekommt.

[legia]

wenn es eine edit funktion gebe, würde ins alte post schreiben.

so, heute gab`s mal wieder ne bombe. da sagte der vorgesetzte mal eben, nächste woche hab ich eine schöne reise (2 messen, von mo-fr) habe dem gleich gesteckt dass ich keine montage mache. dann gings gleich zum konferenzraum, hab ihm gesteckt dass ich mehr kohle will (der kam damit dass man nach der probezeit drüber neu verhandeln würde) ich sagte dann, dass ich für die montage eben was auf die hand will. muss er sich überlegen. da ich in dieser firma wie alle anderen keine zukunft sehen, konnte ich so frei pokern. man muss sich das mal vorstellen, eine firma von grade mal 13 personen, hat permanent neue mitarbeiter, weil die die schon paar wochen dabei sind, flüchten oder hekündigt werden. denn wenn ich nicht auf montage geh, muss der selber ran, der typ. wenn ich morgen die kündigung krieg, fände ich es sogar besser, weil ich dann zeit für bewerbungsgespräche hätte. diesen monat haben wieder 4 leute gekündigt und diese woche gibt`S wieder vorstellungsgespräche in der firma. das ist wahnsinn was da abgeht.

[Elli]

da vertraglich festgelegt, muß er dir die Überstunden auch geben. Dein Kollege kann sie ja auch abfeiern, so weit ich das bei dir heraus lese. Schließlich könnte er sonst ned so oft in den Urlaub.

Ich würde trotzdem schon nach einer alternativen Stelle nebenbei schauen.

Überstunden müssen nur dann bezahlt oder ausgeglichen werden, wenn sie durch den Arbeitgeber auch angeordnet werden. Aus dem Posing verstehe ich es so, dass der Arbeitgeber verlangt, alle Aufgaben innerhalb der Arbeitszeit zu schaffen. Mein Rat, protokolliere ab jetzt was du täglich machst (was, wann wo, wielange, warum, wer hat es verlangt) und mach Schluss nach 8 Stunden. Ohne den Tätigkeitsnachweis wird dir der Arbeitgeber mangelnde Leistung unterstellen, ein Tätigkeitsprotokoll ist eine prima Argumentationsgrundlage, auch vor dem Arbeitsgericht. Wenn dein Arbeitgeber Überstunden anordnet, ebenfalls im Tätigkeitsbericht aufführen, falls du bei einer Kündigung das Entgeld nachfordern musst. Der Tätigkeitsberich kann dir auch bei einer Forderung nach höherem Lohn helfen. Ohne solch ein Protokoll stehst du bei Verhandlungen nur mit leeren Händen da.

[Michelangelo]

Und du bist dir sicher das der Rat nach einem Jahr noch sinvoll ist?

Posting Manitu 05.01.2007, 12:20

Dein Posting 02.05.2008, 20:26

:-)

[Elli]

Ich halte die Antwort für eine allgemeine Möglichkeit, ähnliche Probleme zu begegnen. Schließlich liest man sich diesen Beitrag ja auch dann durch, wenn man in einer vergleichbaren Situation ist. Für viele ist es ein großes Problem, seine Arbeitsleistungen rechtfertigen zu müssen, sei es bei Lohnverhandlungen oder sei es bei Vorwürfen von Vorgesetzten. Ohne Beweise steht man sehr dumm da, in solchen Fällen ist ein Protokoll eine gute Argumentationshilfe. Falls das Protokoll objektiv die hohe Belastung zeigt, kann man seine berechtigten Interessen viel leichter durchsetzen. Ohne Nachweis sind das aus arbeitgebersicht oftmals nur Behauptungen oder Entschuldigungen.

[Michelangelo]

1:0 für dich, ich war ein wenig vorschnell.