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Information/Medien als 4. Gewalt?


Tachyoon

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Legislative, Exekutive und Judikative sind die drei Gewalten, die getrennt bleiben müssen. So soll Allmacht und deren Mißbruch durch eine einzelne Person / Personenkreis vorgebeugt werden.

Ich frage mich aber, ob wir nicht mittlerweile die Informationsverbeitung (Medien, insbesondere Nachrichten und Zeitungen) als 4. Gewalt aufnehmen müssen?

Wenn wir uns wissenschaftlich korrekt über den Gang der Dinge in der Welt informieren wollen, müßten wir alle Nachrichten in verschiedenen, voneinander unabhängig berichtenden Medien nachprüfen. Oder im Idealfalle uns selbst vor Ort ein Bild von der Lage der Dinge machen.

Doch normalerweise reicht es uns, wenn wir eine Nachricht in der von uns favorisierten Quelle aufgenommen haben. Eine eigene Recherche findet nicht statt. Die Gründe dafür kennt jeder von uns.

D.h. jedoch, dass wir große Teile der Geschehnisse in der Welt einzig und alleine über die uns Bericht erstattenden Medien aufnehmen - völlig unabhängig von dem Wahrheitsgehalt. Das macht uns sehr beeinflußbar durch diese Medien. Viele (alle?) mächtigen Entscheidungträger haben bereits diesen massiven Einfluß erkannt und nutzen ihn teilweise:

- Produkte, Personen oder Events werden z.B. "gehyped", also ständig in den Medien erwähnt. Hier reicht bereits, wenn ein großer Teil oder zumindest die einfache Mehrheit der Medien dies tut. So wird diese Produkt, Person oder Event Gesprächsthema auf den Fluren und Strassen - und damit wichtiger Teil unseres Soziallebens (Smalltalk). Die übrigen Medien müssen mitziehen oder enthalten diesen für uns wichtigen Teil nicht - und verlieren damit an (subjektivem) Wert gegenüber den Medien, die von dem Gegenstand unserers Interesses berichten. -> werden weniger gekauft / gesehen.

- Rufmord- und Meinungskampagnen: Um beispielsweise Personen, Produkte oder Events in unserer Meinung zu verschlechtern, wird zwar über alle negativen Ereignisse bezügliche dieses Zielobjektes berichtet - die positiven jedoch weggelassen; totgeschwiegen. D.h. wir lesen/hören/sehen über das Zielobjekt immer nur negatives - auch wenn es nur Kleinigkeiten sind - aber nie positives. Damit wird unsere Meinung gegenüber den Dingen geprägt, mit denen wir nicht direkt in Kontakt stehen.

Meine These: Die Macht der Medien ist bereits enorm. Sie können über politischen und wirtschaftlichen Erfolg im wesentlichen mitbestimmen, indem sie ihre Berichte entsprechend auswählen. Und da im Zuge der Globalisierung und der Fusionen immer mehr Medien-Entscheidungsmacht auf immer weniger Menschen verteilt wird, ist mit einer Zunahme dieser Macht zu rechnen. Solange es sehr viele unterschiedliche (relativ unabhängige oder von gegenseitigen Interessengruppen abhängige) Medien gibt, hält sich diese Macht in Grenzen: Meinungsmache kann dann ein gefährliches Eigentor werden, wenn der eigene Einfluß zu gering ist und andere Medien zurückschießen.

Da jedoch der gegenläufige Trend der Fall ist, können schon heute Medien ( = Informationsverbreiter) als 4. Gewalt im Staate angesehen werden.

Ich hoffe auf sachliche Meinungen und Diskussion, bitte blendet Zuneigung oder Abneigung gegen bestimmte Parteien / Personen / Systeme aus. Vielen Dank! ^_^

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Du hast definitiv Recht - de facto ist sie ja inoffiziell die Kontrollinstanz für den Staat. Das ist schlicht und ergreifend auch der Grund warum ich schlechten Journalismus unter Strafe stellen würde. Das würde zwar dazu führen dass man gewisse Zeitungen einfach verbieten müsste, aber der Schaden wär's meiner Meinung nach nicht. ;)

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Das ist schlicht und ergreifend auch der Grund warum ich schlechten Journalismus unter Strafe stellen würde. Das würde zwar dazu führen dass man gewisse Zeitungen einfach verbieten müsste, aber der Schaden wär's meiner Meinung nach nicht. ;)

Recht haste irgendwie (bezogen auf eine gewisse Zeitung, die wir alle hier im Forum lieben :rolleyes: ), aber das wäre gegen die Pressefreiheit. Und wer würde definieren was schlechter Journalismus ist? Zu viele bunte Bildchen auf dem Titelblatt mit reißerischen Aufmachern? Zu konservative Zeitungsartikel? Zu großer Sportteil?

Wo fängt journalistischer Spam an und wo ist die Grenze zum seriösen Journalismus? Das würde jeder anders definieren, von daher wäre ein Verbot weder sinnvoll noch durchführbar.

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Wo fängt journalistischer Spam an und wo ist die Grenze zum seriösen Journalismus? Das würde jeder anders definieren, von daher wäre ein Verbot weder sinnvoll noch durchführbar.

Ich würde sagen da wo immer wieder Falschaussagen stattfinden und Menschen mit Dingen Zitiert werden die sie nie gesagt haben.

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Naja, im Namen der Pressefreiheit ist so mancher Zeitungsartikel mit allen Wassern gewaschen.

Um eine fehlerfreie und korrekte Nachrichtenvermittlung aber gewährleisten zu können muss das Volk erst selbst aufwachen, denn nur dadurch, dass entsprechende unseriöse Zeitungen,TV Sendungen etc. einfach nicht mehr konsumiert werden, können wir den Medien somit die Macht wieder wegnehmen.

Die Medien haben nur so lange macht über das Volk wie das Volk mitspielt und den Schwachsinn glaubt den viele Journalisten verzapfen.

Ich meine irgendwo kann man doch nicht immer nur Verbote aufstellen etc. Das Volk muss doch auch in der Lage sein frei zu entscheiden ob sie Schwachsinn oder seriöse Sachen haben wollen.

Fakt ist das gewisse Zeitungen (von denen bekannt ist, dass sie regelmäßig Schwachsinn schreiben) von den Leuten weiterhin gekauft und konsumiert werden.

Somit sind die Leute doch selbst Schuld wenn sie verblöden. Jeder normale Mensch weiß heute, wenn er wirkliche reale Nachrichten haben will, wo er sich hinwenden muss um diese zu bekommen.

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Ich würde sagen da wo immer wieder Falschaussagen stattfinden und Menschen mit Dingen Zitiert werden die sie nie gesagt haben.

Naja, aber was ist mit den Interpretationen?

Z.B. Der Bischof/Pfarrer, der mal irgendwo gelandet ist und am Flughafen einen des Empfangskommitees entsetzt gefragt hat "Hier gibt's ein Bordell?", die Presse aber geschrieben hat "... als Pfarrer X landete war seine erste Frage nach dem Bordell...", von daher wird es schwer sein, "guten" von "schlechtem" Journalismus zu unterscheiden, da es oftmals Interpretationssache ist und subjektiv ist, wo dann wieder die alte Frage aufkommt "Wer überwacht die Überwacher?"

Aber ich stimme dem voll und ganz zu, daß die Medien mittlerweile die 4. Macht darstellen, wie ist es denn in anderen Ländern wo man hört, daß als erstes die Medienanstalten gestürmt / besetzt werden, wenn ein Putsch, etc. durchgeführt wird? Bring die Informationsquelle für das Volk in Deine Hand und das Volk (der Mob) gehört Dir!

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Der Satz "Brot und Spiele fürs Volk" hat leider seine Bedeutung in der Moderne nicht verloren.

Naja, aber was ist mit den Interpretationen?

Z.B. Der Bischof/Pfarrer, der mal irgendwo gelandet ist und am Flughafen einen des Empfangskommitees entsetzt gefragt hat "Hier gibt's ein Bordell?", die Presse aber geschrieben hat "... als Pfarrer X landete war seine erste Frage nach dem Bordell...", von daher wird es schwer sein, "guten" von "schlechtem" Journalismus zu unterscheiden, da es oftmals Interpretationssache ist und subjektiv ist, wo dann wieder die alte Frage aufkommt "Wer überwacht die Überwacher?"

Es gibt zum Beispiel einen Medienrat der sowas überwacht und dann ggf. Richtigstellungen verlangt. Dies geschieht zum Beispiel bei einer Zeitung immer wieder, hat aber als Auswirkung nur das dann auf Seite 83. irgendwo ne kleine Korrekturspalte existiert.

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Es gibt zum Beispiel einen Medienrat der sowas überwacht und dann ggf. Richtigstellungen verlangt. Dies geschieht zum Beispiel bei einer Zeitung immer wieder, hat aber als Auswirkung nur das dann auf Seite 83. irgendwo ne kleine Korrekturspalte existiert.

Ja, das ist klar und man sieht sehr oft, daß etwas richtig gestellt wird, man sieht es allerdings nur, wenn man "richtig" liest ;)

Aber das ändert dann nichts an der Tatsache, daß die "verkorkste" Info schon unter das Volk geworfen wurde und die Meinungen sich gebildet haben, "der erste Eindruck zählt" und hinterher fragen sich trotzdem viele "wieviel der wohl bezahlt hat, damit die Medien in wieder ins rechte Licht rücken?... etc."

Schlimmer als keine Infos sind Fehlinfos, aber einmal verbreitet rollt die Lawine

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Ja, das ist klar und man sieht sehr oft, daß etwas richtig gestellt wird, man sieht es allerdings nur, wenn man "richtig" liest ;)

Aber das ändert dann nichts an der Tatsache, daß die "verkorkste" Info schon unter das Volk geworfen wurde und die Meinungen sich gebildet haben, "der erste Eindruck zählt" und hinterher fragen sich trotzdem viele "wieviel der wohl bezahlt hat, damit die Medien in wieder ins rechte Licht rücken?... etc."

Schlimmer als keine Infos sind Fehlinfos, aber einmal verbreitet rollt die Lawine

Da hast du vollkommen recht und das wollte ich eigentlich auch mit meinem 2. Satz ausdrücken :)

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Verfassungstechnisch ist jedoch nur die Trennung der anderen 3 Gewalten geregelt. D.h. theoretisch "darf" sich daher jede dieser anderen 3 Gewalten diese 4. Gewalt einverleiben.

Hier ist meine Ansicht, dass dem unbedingt ein Riegel vorgeschoben werden muss.

Dies ist jedoch recht schwer, denn jeder kann quasi seine eigene "Presse" auf Infoblättern, Aushängen oder im Internet herausgeben. Und diese muss auch nicht neutral sein. Das ist sogar durch das Recht auf Meinungsfreiheit garantiert. Doch wie umfangreich dürfte so eine Presse werden, bevor sie eingeschränkt werden müsste, um oben genanntem Szenario vorzubeugen? Und was wären die Konsequenzen für die übrige Presse? (Stichwort: Zensur)

Alles in allem ein sehr schmaler Grad - über den wir wohl früher oder später dennoch gehen müssen bzw. wir vom Lauf der Dinge "gegangen werden".

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